Angst vor Stürzen?
Hallo liebe Motorrad-Freunde,
falls das Thema hier nicht rein passt, bitte verschieben.
bei mir ist es nun endlich soweit. Am 06.06. hatte ich endlich die ersten Theorie-Stunden (direkt Zusatzstoff Kl. A, den größten Teil davon wusste ich noch bzw. schon)
Nun kommt aber langsam ein anderes Problem: ich hatte mit 16 (bin jetzt 32) mal den A1 begonnen. Während der Fahrten hab ich mich aber einmal so richtig schön lang gemacht. Es war Nieselregen und mein Fahrlehrer "meinte" im nachhinein, dort wäre auch ein Ölfleck gewesen.
Diesen Ölfleck hätte man ja erkennen müssen, gerade bei Regen, ebenso weiß ich, das Feuchtigkeit die Rutschfreudigkeit (nein, nicht zweideutig gemeint! 😁) erhöht.
Dennoch bleibt von da an so ein Schrecken in mir... ich hab einfach Angst, mich wieder zu schmeißen, weil ich bisher nie gelernt habe, wie man "richtig" stürzt. Hättet ihr dazu vllt Tipps und auch, wie man diesen blöden Gedanken los werden kann?
Achja: Ich sollte vllt dazu sagen, das es eine lang gezogene Kurve in Richtung Autobahnauffahrt war. Ich glaub, mein Glück war nur, das mein FL hinter mir war... sonst würde ich heute vllt als Briefmarke durch die Gegend flattern 😮
Liebe Grüße
Marcus
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@marc2nb schrieb am 13. Juni 2020 um 00:37:55 Uhr:
Und um nochmal auf zwei Antworten einzugehen...@Lewellyn Ich glaube nicht, das man ein schlechter Biker ist, weil man eine gewisse Angst vor bestimmten Situationen hat. Mich beherrscht diese Angst ja nicht tagtäglich, ich will nur, nach Möglichkeit, solche Situationen vermeiden.
Und da fand ich die Tipps hilfreich, wo es um das Vertrauen in die Räder usw geht.
Der Rest ist dann sicher auch nochmal Übungssache und sich vllt auch ein paar mal absichtlich zu schmeißen.
Habe dazu auch grad mal das Buch von Bernt Spiegel gefunden mit dem Zusatzbuch, ich denke, da werde ich mich reinlesen.@kandidatnr2 genauso unsinnig wie dein Tipp mit Tavor. Ich will nicht danach Angst haben, sondern noch mehr Freude am Fahren haben, wie ich sie als Sozius schon habe. Und dazu gehört nun mal Training. Vllt mache ich mir auch einfach zu viele Gedanken und sollte mal mit dem FL drüber reden....
Du redest hier mit Leuten, die vierzig, fünfzig Jahre Erfahrungen mit Motorrädern haben. Du selbst schaffst es nicht, seit September 2019 einen lächerlichen Führerschein zu machen, willst Dir aber in der Diskussion die Dir genehmen Antworten aussuchen dürfen. Du bist eine Pfeife.
94 Antworten
@Martinirosso , da gab es vor nicht allzu langer Zeit ein Video bei 1000ps, da sagte eine MotoGP Trainerlegende: Jede reflexartige natürliche Reaktion die der Mensch bei Gefahren vollzieht ist beim Motorradfahren falsch. Folglich muss man die richtigen Reaktionen trainieren bis man sie zum Reflex gemacht hat .
Angst darf gerne Einsetzen, aber nur zum richtigen Zeitpunkt. Was bringts dir wenn du keine Angst hast und mit 250 über die Landstraße bretterst. Andererseits ist es kacke wenn du dein Motorrad mit 30 durch jede Kurve trägst.
Ist wie mit Schmerztabletten. Angst bzw Schmerzen signalisieren dir wann dein Limit erreicht ist. Wenn du die grenze länger überschreitet, wirst du dir weh tun. Helfen tut am Ende nur die Bekämpfung der Ursache anstatt des sympthomes.
Zitat:
@Haasinger schrieb am 13. Juni 2020 um 23:57:42 Uhr:
@Martinirosso , da gab es vor nicht allzu langer Zeit ein Video bei 1000ps, da sagte eine MotoGP Trainerlegende: Jede reflexartige natürliche Reaktion die der Mensch bei Gefahren vollzieht ist beim Motorradfahren falsch. Folglich muss man die richtigen Reaktionen trainieren bis man sie zum Reflex gemacht hat .
Angst darf gerne Einsetzen, aber nur zum richtigen Zeitpunkt. Was bringts dir wenn du keine Angst hast und mit 250 über die Landstraße bretterst. Andererseits ist es kacke wenn du dein Motorrad mit 30 durch jede Kurve trägst.
Ist wie mit Schmerztabletten. Angst bzw Schmerzen signalisieren dir wann dein Limit erreicht ist. Wenn du die grenze länger überschreitet, wirst du dir weh tun. Helfen tut am Ende nur die Bekämpfung der Ursache anstatt des sympthomes.
Danke erst einmal für den gut gemeinten Hinweis, welcher ja eigentlich auch jedem bekannt ist.
Es gehören zu solchen Aussagen schon ein paar Überlegungen. Bin auch nicht sicher, was, wie, wann wirklich immer richtig zu verstehen ist.
Am Anfang widerspricht sich ja die Aussage:
Jeder Reflex.... und: richtige Reaktion bis es Reflex ist!
Genau so war meine Aussage zum Thema etwas weiter vorne, durch erlernen in jungen Jahren, weil es dann bereits zur richtigen Reaktion automatisch kommt, also doch Reflex, aber gelernt, klar.
Vielleicht daneben, aber als Beispiel, was auch immer etwas hinkt, klar:
Rad fahren verlernt man nicht. Mopped fahren verlernt man nicht, und spätere, stärkere Maschinen erfordern immer wieder jeden Tag eine neue Herausforderung, je nachdem, wie man mental im Moment drauf ist. Und da sehe ich den Unterschied: man muss sich immer prüfen. Klar dass es Tage gibt, da fährt man schlecht und muss sich dann anpassen, bremsen, muss nicht mit 30 in der Kurve sein, oder ansonsten eben nicht fahren.
Kennt jemand das Gefühl mit der ersten wirklich schnellen Maschine in jungen Jahren, bis an die Leistungsgrenze?
Haben nach dem Absteigen die Beine gezittert?
Das passiert nur ein einziges Mal. Der Mensch ist also eigentlich sehr anpassungsfähig. Und hier widerspreche ich mich selbst, dass die Angsthasen besser weg bleiben. Es geht vielleicht trotzdem.
Ich weiß es nicht wirklich: es war nur meine Vermutung/Meinung.
Zitat:
@Martinirosso schrieb am 14. Juni 2020 um 00:37:13 Uhr:
Zitat:
@Haasinger schrieb am 13. Juni 2020 um 23:57:42 Uhr:
@Martinirosso , da gab es vor nicht allzu langer Zeit ein Video bei 1000ps, da sagte eine MotoGP Trainerlegende: Jede reflexartige natürliche Reaktion die der Mensch bei Gefahren vollzieht ist beim Motorradfahren falsch. Folglich muss man die richtigen Reaktionen trainieren bis man sie zum Reflex gemacht hat .
Angst darf gerne Einsetzen, aber nur zum richtigen Zeitpunkt. Was bringts dir wenn du keine Angst hast und mit 250 über die Landstraße bretterst. Andererseits ist es kacke wenn du dein Motorrad mit 30 durch jede Kurve trägst.
Ist wie mit Schmerztabletten. Angst bzw Schmerzen signalisieren dir wann dein Limit erreicht ist. Wenn du die grenze länger überschreitet, wirst du dir weh tun. Helfen tut am Ende nur die Bekämpfung der Ursache anstatt des sympthomes.....
Am Anfang widerspricht sich ja die Aussage:
Jeder Reflex.... und: richtige Reaktion bis es Reflex ist!
Genau so war meine Aussage zum Thema etwas weiter vorne, durch erlernen in jungen Jahren, weil es dann bereits zur richtigen Reaktion automatisch kommt, also doch Reflex, aber gelernt,
....
Ist kein Widerspruch. Es ist von jedem natürlichen Reflex die Rede und die sind bei einer technischen Angelegenheiten wie das Motorradfahren oft unpassend.
Ähnliche Themen
Es gibt Stürze und Stürze. Schmerzlose Stürze brennen sich nicht mal einen Bruchteil so stark ins Gedächtnis ein wie die, bei denen es ordentlich schmerzte.
Meine mittelmäßig schmerzhafte Erfahrung mit einem Lowsider bei moderatem Tempo (40? Es war im Stadtverkehr in einem Kreisel) lehrte mich, noch mehr auf die Fahrbahn zu achten. Noch viel stärker war dieser Lerneffekt, als ein als Lowsider begonnener Sturz in einen Highsider umschlug und ich mit dem Gesicht voran auf den Apshalt knallte.
Auch nach 30 Jahren habe ich Angst vor seitlich wegrutschenden Reifen. Die wirklich grottenschlechte Serienbereifung der Honda NC 750 X, die zum sich nicht anküdigenden Haftungsverlust neigte hat mir etliche Schlenker und Angstmomente eingebracht.
Das finde ich aber nicht falsch, ich bin genau wegen der Angst entsprechend konzentriert und bewußt vorsichtig, also Fahrbahn lesend usw. gefahren.
Ein Abstieg bei fast 100 hatte ich auch mal. Daraus habe ich zwar gelernt, aber ich habe keine Angst wegen des Sturzes an sich. Und warum? Weil ich auf einen frisch gepflügten Feld gelandet bin. Das war so sanft wie ein Sturz auf einem Trampolin. Hat nicht weh getan, wird als unwichtige Information in die hinterste Ecke der Erinnerungen eingelagert.
Unfallursache war, dass ich einen Notausgang brauchte, weil ich für den vorher nicht einsehbaren Verlauf der Straße zu schnell war. Das hat sich allerdings tief ins Gedächtnis eingebrannt. Meine Panik, als ich die Situation erkannte. Ich sage seither stets, es gibt zwei Maximalgeschwindigkeiten für eine Kurve: Eine nach Straßenverlauf, eine nach Sicht. Wer nach Straßenverlauf fährt ist dumm oder lebensmüde. Man fährt nach Sicht, wenn man gesund nach Hause kommen möchte.
Ob man nun stürzt oder nur beinahe stürzt, das macht zwar Angst, aber die ist nicht automatisch schlecht. Man kann die Angst nutzen und in eine angemessene Vorsicht verwandeln. Schlecht ist nur, wenn man die Angst zur Panik wachsen lässt, dann hilft sie nicht mehr, dann schadet sie. Die Grenze ist fliessend und ganz sicher individuell, aber beim TE scheint seine Angst zur Panik und nicht zur Vorsicht geführt zu haben.
Gruß Michael
Zitat:
@darkestmind schrieb am 13. Juni 2020 um 23:03:20 Uhr:
Zitat:
@MiFiA4 Übrigens, ich halte dich für einen Dummschwätzer sprich Troll.
Nicht für ungut.
Das macht doch nix.
Mit Stützräder Geschwätz, bist du im übrigen um die Ecke gekommen.
Vielleicht wären die ja was für dich, scheinst sie nötiger zu haben als ich.Aber nix für ungut 😉
Schreibt wer ?
(Ups, jetzt habe ich auch eingezeilert)
Die wahrscheinlichen Verletzungen bei einem Sturz kann man nicht vorhersehen. Mit zunehmendem Alter und der abnehmenden körperlichen Fitness stellen sich auch andere Verletzungen ein und deren Heilungsverlauf wird anstrengender. Mein Schwager ü50 ist mit dem Fahrrad an einer Kreuzung unglücklich aus dem Stand umgefallen und hat sich den Oberschenkelhals wie eine Oma gebrochen. Auf sowas kann man ja gerne verzichten. Meiner Meinung nach gibt es keine ungefährlichen Stürze. Der Ablauf ist schlicht Glück.
Moin!
Zitat:
@kandidatnr2 schrieb am 15. Juni 2020 um 16:02:54 Uhr:
Meiner Meinung nach gibt es keine ungefährlichen Stürze. Der Ablauf ist schlicht Glück.
Oder man denke einfach mal an Michael Schumacher - haufenweise Unfälle, mit über 200 km/h in Streckenabsperrungen gerast - und dann einmal im Schnee unglücklich umgefallen.
Motorradfahren verlernt man nicht, dem stimme ich zu. Aber schnelles, virtuoses Motorradfahren verlernt man, das geht schneller als man denkt. Deshalb müssen Rennfahrer immer im Training bleiben, sonst fahren sie nur hinterher. Für uns Tourenfahrer gilt: Richtig schnell wird man ab dem dritten Tag, vorher ist nur rumgeeier...
Zitat:
@TDIBIKER schrieb am 19. Juni 2020 um 09:00:02 Uhr:
Motorradfahren verlernt man nicht, dem stimme ich zu. Aber schnelles, virtuoses Motorradfahren verlernt man, das geht schneller als man denkt. Deshalb müssen Rennfahrer immer im Training bleiben, sonst fahren sie nur hinterher. Für uns Tourenfahrer gilt: Richtig schnell wird man ab dem dritten Tag, vorher ist nur rumgeeier...
Ja, ich sag auch immer … vor 11:00 Uhr ist piano.
Wenn man nach dem Frühstück, so rund nach halb zehn aufbricht, braucht man ein wenig Zeit, um in den Flow zu kommen ….
Ich bin schon nach einer kurzen Kaffeepause aus dem Flow und brauche erst einmal wieder etwas Zeit, um richtig geschmeidig zu fahren.
Also wenn das Wiederrauslassen des Kaffees der einzige Flow des Tages ist, dann lief es nicht sonderlich gut.