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Allrad oder Hinterradantrieb besser beim anfahren?

Themenstarteram 19. März 2019 um 13:31

Hallo zusammen ;)

Ich und mein Arbeitskollege haben gerade eine Diskussion, mit welchem Antrieb man schneller anfahren kann. Er fährt einen Subaru Wrx 300ps mit Allradantrieb und ich einen mercedes c220, natürlich hinterradantrieb.

Er behauptet, mit Allrad fährt man das Auto viel schneller an.

Meines Wissens nach spielt doch der Antrieb beim anfahren nicht wirklich eine Rolle? Da brauche ich doch Drehmoment und PS um richtig schnell vom Fleck zu kommen? Allrad ist bei schwierigen Bedingungen das beste, aber doch nicht entscheidend um schnell anzufahren?

Da wir halt „nur“ Feinmechaniker und keine Kfzler sind dachte ich, ich wende mich mal an euch.

Kann mich jemand aufklären?

Beste Antwort im Thema

Vier angetriebene Räder haben mehr Aufstandsfläche als zwei und dementsprechend weniger Schlupf.

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Zitat:

@Volvoluder schrieb am 23. März 2019 um 13:12:49 Uhr:

Ausgangsfahrzeuge der Fragestellung des TE waren:

"Er fährt einen Subaru Wrx 300ps mit Allradantrieb und ich einen mercedes c220, natürlich hinterradantrieb."

Es ist so, wie oben von Uwe kurz und bündig beschrieben. Ab einer bestimmten Motorleistung, die - bei entsprechender Getriebeübersetzung wie sie bei den heute üblichen 6-9-Ganggetrieben von PKW anzutreffen sind - in etwa bei 190 - 200 PS liegen dürfte, haben AWD-PKW bei der Beschleunigung von 0-> bis 100 auch bei trockener Straße meistens Traktions- und damit Sprintvorteile, da sie die Leistung besser auf dei Straße bringen können.

Der Mercedes C220d mit 170 PS ist dafür ein gutes Beispiel. Laut Werksangaben sind sowohl der 4Matic (AWD) als auch der nur im Heck angetriebene Benz in 7,7 s auf 100. Obwohl etwas schwerer und ein paar PS durch die 4Matic verlierend, beschleunigt der AWD mit 170 PS also gleich gut. Ein bürgerllicher Audi A4 Avant 3.0 TDI mit 218 PS und 7-Gangautomatik ist in der Quattro (AWD) Ausführung gem. Werksangaben allerdings bereits um 0,3 s schneller auf 100 als das gleiche Modell mit Heckantrieb.

Es braucht also keine 500 PS und auch keinen Ralley-Sporteinsatz, um mit AWD besser im Sinne von schneller anfahren zu können ;)

Bei Motorleistungen um 100 PS ist allerdings AWD auf trockener Fahrbahn eher eine Spaßbremse:D.

Die Werksangaben von Fahrzeugen werden von der Marketingabteilung in die Technischen Angaben gedruckt. Der Wahrheitsgehalt solcher Angaben ist mit Vorsicht zu genießen. Besonders, wenn das teurere Modell trotz gleicher Motorleistung ggü. dem billigeren und mit erhöhten Schleppverlusten angeblich ein paar Zehntel schneller beschleunigen soll. Solche Angaben sind meist gelogen. Das ist einfach Unsinn.

Ein gutes Beispiel dafür ist der BMW 740i E38. Offiziell ist der mit 286PS angegeben. In der Realität haben die aber stark nach oben gestreut. Das durfte natürlich nicht sein, damit er dem 750i als Zwölfender nicht die Show stiehlt, der mit 326PS ja nicht ganz weit weg war. :D

Ich habe irgendwo einmal gehört dass sie bei einem Golf GTI früherer Generation die Geschwindigkeit (oder die Leistung?) begrenzen mußten damit er nicht eine größere Höchstgeschwindigkeit erreicht als der TT.

Der Luftwiderstandswert des (damaligen) TT soll nämlich nicht einmal so berauschend gewesen sein.

Paßt hoffe ich so einigermaßen zum Thema.

Wer sehen möchte, wie gut Hinterradantrieb ggü. Allrad sein kann, bitte hier schauen:

https://youtu.be/CulmZgI3qTk

Zitat:

@Razzemati schrieb am 24. März 2019 um 10:37:33 Uhr:

 

Die Werksangaben von Fahrzeugen werden von der Marketingabteilung in die Technischen Angaben gedruckt. Der Wahrheitsgehalt solcher Angaben ist mit Vorsicht zu genießen. Besonders, wenn das teurere Modell trotz gleicher Motorleistung ggü. dem billigeren und mit erhöhten Schleppverlusten angeblich ein paar Zehntel schneller beschleunigen soll. Solche Angaben sind meist gelogen. Das ist einfach Unsinn.

Das mag zwar in Einzelfällen so sein, aber ist sicher nicht markenübergreifend allgemein so festzustellen. Sowohl bei Audi, BMW, Merceds, Skoda, Volvo und VW werden leistungsstarke Allradler, insbesonders wenn es sich um drehmomentstarke Diesel > 200 PS handelt, von 0 -> 100 teilweise um bis zu 0,4 s schneller gemessen als der vergleichbar starke Modell-Bruder ohne AWD.

Schaut man sich die Autotests in Fachzeitschriften an, sieht das Praxis-Ergebnis in der Regel nicht anders aus wie die Werksangaben, also Sprintvorteil für den AWD mit > 200 PS.

Hier mal ein Beispiel:

http://www.zeperfs.com/en/match5889-3718-5992-5613.htm

Also, hier nur von Marketing-Lügen zu sprechen, obwohl diese Testdaten von 6 verschiedenen Motorfachzeitschriften stammen, klingt für mich schon nach Verschwörungstheorie :rolleyes:

Mann schaue einmal auf das Leistungsgewicht der verglichenen Fahrzeuge. Obwohl die AWD-PKW da benachteiligt sind, beschleunigen sie trotzdem bis ca. 100 km/h schneller.

Woran liegt das wohl ? Auch an den Schuhen, wie im Link von Razzemati oben :D?

Zitat:

@Razzemati schrieb am 24. März 2019 um 12:57:00 Uhr:

Wer sehen möchte, wie gut Hinterradantrieb ggü. Allrad sein kann, bitte hier schauen:

https://youtu.be/CulmZgI3qTk

Zu sagen ist vielleicht dass die alle den Motor an der Hinterachse haben.

Für extremes Beschleunigen natürlich eine ideale Anordnung. Beim Beschleunigen verlagert sich das Gewicht noch weiter nach hinten.

Da bringt der Allrad dann nicht mehr viel, zumal in dem Fall der Allradler auch noch schwerer ist.

Zitat:

Also, hier nur von Marketing-Lügen zu sprechen, obwohl diese Testdaten von 6 verschiedenen Motorfachzeitschriften stammen, klingt für mich schon nach Verschwörungstheorie :rolleyes:

Wenn aber alle Magzine die gleich präparierten Fahrzeuge bekommen, werden alle Magazine ähnliche Beschleunigungszeiten drucken. Das die Fahrzeuge in den Leistungen vorher optimiert werden, mehr Ladedruck liefern um optimale Zeiten, nein bessere Zeiten als die Konkurrenten abzuliefern, dürfte wohl allen klar sein.

Ich vertraue nur den Zeiten, die ich selbst gesehen habe. Deswegen kaufe ich auch keine Auto-Magazine mehr, weil da ohne Ende manipuliert wird. Es werden von den Journalisten keine superschnellen Zeiten angezweifelt, indem man z.Bsp. Leistungsmessungen macht um die superschnelle Zeit auch zu untermauern. Ich kenne nur ein Magazin (Auto Bild sport cars) wo auch hinterher Leistungsmessungen gemacht wurden/werden. Allerdings haben auch da die Hersteller mittlerweile vorgesorgt. Der Boardcomputer erkennt, wenn ein Fahrzeug auf dem Prüfstand steht und läßt nur die offiziellen Herstellerangaben PS/Drehmoment heraus. Und ob "Auto-Bild sport cars" noch heute Leistungsmessungen vornimmt ist mir nicht bekannt, da ich sie seit Jahren nicht mehr lese. Das letzte Magazin, was ich noch gekauft habe ist von 2013. Auto, Motor und Sport z.Bsp. lese ich bestimmt schon seit 20 Jahren nicht mehr.

Beispiel: 1/4 mile in Bitburg Ist allerdings schon ein paar Jahre her.

BMW M5 mit 10 Zylindermotor (E61 ?) 507 PS. Gemäß fast allen Magazinen wurde der Wagen mit 12,6 sekunden auf der 1/4 mile gemessen.

Der Fahrer ist in Bitburg bestimmt 7 oder 8 mal gefahren. Er hat diese Zeit kein einziges mal geschafft, auch nicht annähernd. Er lag immer zwischen 13,1 - 13,4 sek. Deswegen glaube ich auch nicht den Angaben in deinem Link. Mit 258 PS schafft man nämlich keine 13,8 sekunden auf der 1/4 Mile.

Zitat:

@mike cougar schrieb am 24. März 2019 um 15:16:11 Uhr:

 

Beispiel: 1/4 mile in Bitburg Ist allerdings schon ein paar Jahre her.

BMW M5 mit 10 Zylindermotor (E61 ?) 507 PS. Gemäß fast allen Magazinen wurde der Wagen mit 12,6 sekunden auf der 1/4 mile gemessen.

Der Fahrer ist in Bitburg bestimmt 7 oder 8 mal gefahren. Er hat diese Zeit kein einziges mal geschafft, auch nicht annähernd. Er lag immer zwischen 13,1 - 13,4 sek. Deswegen glaube ich auch nicht den Angaben in deinem Link. Mit 258 PS schafft man nämlich keine 13,8 sekunden auf der 1/4 Mile.

Der M5 hatte ja auch keinen Allradantrieb :D.

Spaß beiseite, klar gibt es so etwas wie geringe Serienstreuung und gerade beim Sprint von 0 -> 400 m (ca. 1/4 mile) können Zeitverluste von 0,1 - 0,5 s schon von der Reaktionsgeschwindigkeit des Fahrers abhängen.

Ich weiß nicht, ob der 330d XD die 13,8 s als Limousine (F30) nur mit leistungsoptimiertem Motor geschafft hat, weil ich da nicht dabei war und mit der Limousine keine eigene Erfahrung habe.

Ich fahre ja den etwas schwereren Touring (F31) und kann nur sagen, dass der mit seinen serienmäßigen 258 PS und 560 Nm auf der 1/4 mile meinem MB SL 500 mit 306 PS und 460 Nm keine Chance lässt. Das wollte mein Bruder (lizenzierter Ralleyfahrer) vorher auch nicht glauben. Bis er 2 Sprints übr die 1/4 mile, meinen SL 500 fahrend, gegen mich im 330d XD knapp verloren hatte. Das, obwohl beide Fahrzeuge das annähernd gleiche Leergewicht haben und daher der Benz das deutlich bessere Leistungsgewicht hat.

Nein, ich hatte bei dem Benz nicht vorher die Leistung reduziert und auch die Handbremse war nicht angezogen;). Die Zeiten hatten wir allerdings nicht gestoppt.

Ok, der Benz hat eine etwas antiquiertere 5-Gangautomatik und die 8-Gangautomatik des BMW schaltet sicher etwas schneller. Jedoch gab es für den Benz nur 2 Schaltvorgänge, weil er die die 1/4 mile im 3. Gang schaffte, während der BMW dazu bis in den 5. Gang schalten musste. Bei beiden Fahrzeuge hatten wir das ESP und ASR ausgeschaltet. Der Benz hinterlies breite Gummispuren beim Start. Der BMW mit AWD hingegen nicht. Also auch hier zeigte sich ein Traktionsnachteil für den reinen Hecktriebler.

Von daher scheinen mir die oben verlinkten Vergleichswerte durchaus realistisch und in der Praxis im Serientrimm vermutlich auch so erzielbar.

In der normalen Fahrpraxis sind diese Werte allerdings wenig interessant, es sei denn man fährt illegal Straßenrennen. Aus dem Alter bin ich schon lange raus;).

Zitat:

Spaß beiseite, klar gibt es so etwas wie geringe Serienstreuung und gerade beim Sprint von 0 -> 400 m (ca. 1/4 mile) können Zeitverluste von 0,1 - 0,5 s schon von der Reaktionsgeschwindigkeit des Fahrers abhängen.

Die Reaktionszeit des Fahrers beim 1/4 mile Rennen ist für die angezeigte Zeit ohne Bedeutung. Es wird immer die reine Fahrzeit gemessen und auch angezeigt. Das heißt, selbst wenn Du an der Ampel pennst und 5 Sekunden stehen solltest und dann erst los fährst, steht auf der Anzeigentafel immer nur die reine Fahrzeit.

Deswegen denke ich, daß die besseren Beschleunigungszeiten des M5 in den Magazinen nur auf eine Leistungssteigerung hinweist. Damit ist mir BMW bereits schon vor 20 Jahren aufgefallen. Annähernd gleiches Gewicht, gleiche Leistung und Drehmoment aber trotzdem immer 1,5 sekunden schneller auf 100 als die Konkurrenz. Und nie kam von den Journalisten mal einer auf die Idee auf einen Prüfstand zu fahren.

Ok, die Motormagazine sind natürlich abhängig von den großen Konzernen. Die Androhung eine Werbekampagne von BMW zu stornieren läßt die Automagazine wie Marionetten tanzen. Unabhängigkeit sieht anders aus. Das ist auch der Grund, warum niemals einer von den Journalisten mal die grundsätzlich besseren Beschleunigungs- werte von BMW hinterfragt und es auf einem Leistungsprüftstand gegengeprüft hat.

Das war eigentlich der Hauptgrund, warum ich seit 20 Jahren keine AMS mehr lese.

Ich bleibe bei meiner Behauptung, dass die Beschleunigungswerte von der Marketingabteilung gemacht werden. Und zwar bis auf die Zentelsekunde genau abgestimmt zwischen den verschiedenen Fahrzeugen dieses Herstellers. Da wird haargenau darauf geachtet, dass das teurere Modell mit mehr PS keinesfalls langsamer angegeben, als das billigere. Egal, wie groß der Gewichtsunterschied ist, der diese Werte genau so beeinflusst. Der M2 darf nicht schneller sein, als der M3 und der M3 nicht schneller, als der M4. Und der M5 muss noch mal schneller sein und der M6 wieder schneller. Alles haarklein ausgetüftelt.

M2: 4,2Sek

M4: 4,1Sek

M5: 3,3Sek

X3M: 4,1Sek

X4M: 4,1Sek

Und für die Varianten mit 8-Gang-Automatik, statt des teureren M-Drivelogic-DKG, sind alle genau 0,2Sek langsamer. Warum sollte das so sein?

Wer das alles glaubt, tut mir leid.

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