Getriebe schaltet komisch - Ölstand zu gering - Ölleckage nicht zu finden
Hallo zusammen,
bei meinem Mercedes 190 mit OM102 und 4 Gang Automatik (EZ: 1988) habe ich vor ca. 5 Jahren und 5000 KM die Getriebeölwanne neu abgedichtet. Das Fahrzeug fuhr also die letzten 5000 KM einwandfrei. Ich habe MANNOL Dexron II Automatik 8205 eingefüllt.
Letztlich bemerkte ich, dass die KÜB erst sehr spät schließt. Demnach habe ich den Getriebeölstand überprüft (bei warmen, laufendem Motor - wie in der Original Mercedes-Benz Anleitung). Insgesamt musste ich 2 Liter Getriebeöl nachfüllen, um den Getriebeölstand auf Maximum zu bekommen. Nach der Korrektur des Getriebeölstandes schaltete das Fahrzeug wieder einwandfrei.
Mittlerweile habe ich 150 KM zurückgelegt und die KÜB schließt nun wieder sehr spät. Nach erneutem Ölstandscheck musste ich wieder feststellen das bei warmen Getriebe der Peilstab gerade so feucht ist, also deutlich unter Maximum.
Daraufhin prüfte ich das Getriebe auf Undichtigkeiten. Ich schätze, dass mindestens 1 Liter Getriebeöl fehlt, wahrscheinlich sogar mehr. Jedoch ist das Getriebe nirgendwo derart nass oder undicht, dass dort 1 Liter hätte entweichen können. Hier und da schwitzt es minimal, aber wirklich absolut im Rahmen. Keine "massive" Undichtigkeit zu erkennen. Ich weiß nicht, ob das Fahrzeug einen Öl-/Wasserwärmetauscher besitzt, aber das Kühlwasser im Ausgleichsbehälter hat keinen Öleintrag.
Auch auf dem Boden entweicht kein Getriebeöl. Hier habe ich nur zuletzt Motoröl gefunden, welches vermutlich durch einen defekten Kurbelwellensimmering seinen Weg nach draußen findet. Da das Getriebeöl rot eingefärbt ist, sollte das deutlich zu erkennen sein.
Hat jemand einen Tipp, wo ich suchen muss? Hat sich das gesamte System evtl. in den 150 KM nochmal entlüftet und es fehlt einfach nur wieder etwas?
24 Antworten
Genau so habe ich auch gemessen. Habe ihn jetzt nicht entfettet (kann ich gerne machen), aber sehr ordentlich gereinigt. Generell ist es aber nicht ganz einfach den Ölstand abzulesen, da man den nur an einer Seite des Peilstabes ablesen kann.
Entfetten ist keine Pflicht. 🙂 Ich habe mir das nur angewöhnt, weil es aus meiner Sicht die Messung vereinfacht und man ein eindeutiges Ergebnis bekommt.
Gruß
Innensechskant
Hallo,
ich habe gerade einige Arbeiten an meinem Fahrzeug erledigt, dabei auch 500 ml Getriebeöl aufgefüllt. Direkt zu Beginn der Probefahrt hat das Fahrzeug aus dem Auspuff sehr stark gequalmt, was mir auch bei der letzten Getriebeölstandskontrolle aufgefallen ist. Demnach umgekehrt und direkt den Unterdruckschlauch von der Modulierdruckdose abgezogen, jedoch oben an der Ansaugbrücke. Der Schlauch sah auf den ersten Blick immer noch trocken aus, jedoch habe ich den zweiteiligen Schlauch auseinander gezogen und dort sind mir diesmal 1-2 Tropfen rote Flüssigkeit (99% Getriebeöl) aufgefallen —> s. Bilder.
Reicht dies schon aus für eine defekte Modulierdruckdose? Ebenfalls ist mir aufgefallen, dass der Motorölstand über MAX steht. Vor der letzten Getriebeölstandskontrolle war der Motorölstand mittig zwischen MIN und MAX. Seitdem ca. 150 KM gefahren - Benzineintrag schließe ich also aus. Ich vermute, dass der Motor Getriebeöl ansaugt und nicht alles verbrennt. Ein Teil landet in der Motorölwanne. Falschbefüllung von Getriebeöl in den Motor schließe ich zu 110 % aus :-) Ein roter Schimmer im Motoröl ist aber nicht erkennbar (zumindest nicht am Peilstab).
Liebe Grüße und besten Dank für die freundliche Hilfe,
Lenny
Ich würde sagen eindeutig Modulierdruckdose ersetzen 🙂
Geht auch gut mit Auffahrrampen plus Wagenheber (Getriebe muss etwas abgelassen werden).
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Soll ich dann das Getriebelager lösen? Ich kenne mich beim W201 leider wirklich nicht gut aus, wo dort die verschiedenen Aufhängungen sind…
Hallo,
ich habe mir das Ganze nochmal angeschaut, meines Erachtens geht der Austausch nicht ohne Getriebe absenken. Ich kann mir allerdings auch nur schwer vorstellen, dass man das Getriebe soweit absenken kann, das man dann gut an die Modulierdruckdose heran kommt. Kann mir das nochmal einer bestätigen?
Ich würde zum Getriebe absenken die Kardanwelle hinten am Hinterachsdiff und am Mittellager lösen, da man am Getriebeausgang schlecht dran kommt. Anschließend würde ich das Getriebelager lösen (Getriebe vorher abstützen) & das Getriebe absenken. Müssen sonst noch irgendwelche Leitungen getrennt werden oder ist alles lang genug? Gibt es sonst noch etwas zu beachten? Kann der Auspuff montiert bleiben?
Liebe Grüße,
Lenny
Hallo,
Reparatur hat wie oben beschrieben ohne Probleme funktioniert. Allerdings schaltet das Getriebe für mich immer noch nicht zufriedenstellend.
Ich habe bereits mehrfach den Steuerdruckzug versucht per „Feintuning“ perfekt einzustellen. Ich habe derzeit eine Einstellung gefunden, wo ich mit Leben kann. Alle Schaltungen funktionieren ganz okay - bis auf eine: Und zwar die Rückschaltung 4 —> 3. Diese funktioniert aber auch nur einem Geschwindigkeitsbereich von 60-85 km/h sehr schlecht. Es geht ein dermaßen starker Ruck durch‘s Auto, das ich denke mir reißt es den ganzen Antriebsstrang raus.
Nochmal zur genauen Beschreibung: Geschwindigkeit ist 60 km/h und ich stelle langsam das Gaspedal zu bis zur Rückschaltschwelle, dann wird der 3. Gang sehr sehr hart eingelegt. Wenn ich schnell auf 2/3 Gapedal gehe, bekomme ich auch eine harte Rückschaltung. Kickdown oder Rückschaltanfragen bei höheren Geschwindigkeiten sind kein Problem.
Kann ich das Ganze noch über den Steuerdruckzug oder über Ändern des Modulierdruckes (will ich eigentlich vermeiden) anpassen? Wenn ja, wie? Evtl. jemand im Raum Aachen / NRW der mich bei der Einstellung unterstützen kann?
Liebe Grüße,
Leo
Moin,
da wirst du mit dem Steuerdruckzug nichts werden.
Ich hatte das Phänomen auch schon. Da ist irgendwas im Getriebe verschlissen.
Besseres ATF (z.B. nach 236.14 oder Dexton 6) hat es bei mir etwas gelindert.
Letztenendes ist das Getriebe irgendwann rausgeflogen.
Das neue alte hat dafür andere doofe Probleme.
So leid es mir tut aber der SDZ ist bezüglich Schaltqualität nur Feintuning.
Bei sehr schlechter Schaltqualität ist er nie der Übeltäter.
Hm okay, danke für den Hinweis. Mich wundert es nur, dass die Schaltung nur in einem bestimmten Geschwindigkeitsbereich schlecht ist und in anderen deutlich besser bzw. in Ordnung. Wenn etwas im Getriebe so sehr verschlissen ist, dann sollte es permanent Schaltprobleme geben, oder?
Tja, da spielen viele Faktoren mit rein.
Mein Getriebe bspw. extrem schnell und dadurch auch sehr hart von Stufe 2 auf 3 runter, auch und vor allem beim Heranbremsen an eine Ampel.
Mache ich einen Kickdown zwischen 40 und 50 km/h denke ich, dass mir die gesamte HA rausgerissen wird.
Darüber ist die Rückschaltung wieder butterweich.
Solche Probleme sind niemals Regulierungsprobleme.
Die Regulationsmöglichkeiten Schalthärte und Schaltzeitpunkt wirken immer global und können sich auf einzelne Schaltvorgänge niemals so extrem auswirken.
Leider sind die Innereien der Getriebe hochkomplex, daher ist es nahezu ausgeschlossen, den Fehler zu finden.
In der Regel sollte man dann eine Komplettüberholung anstreben.