Nach fest...
kommt das: (Bild)
Wer weiß eine Lösung für das Problem ?
Beste Antwort im Thema
Das Motorrad ist wieder instand gesetzt und fährt nach einer zusätzlichen Vergaserkur und mit neuen Ansaugstutzen ( Ein XT 600 - Verschleißteil) seit heute Mittag wieder tadellos. Das, was ich zunächst am Krümmer rausgeschraubt habe, sah in drei Fällen so aus wie auf Bild 1.
Weshalb das Gewinde unter der Festigkeit des Bolzens leidet ... ?? Weiß ich nicht. Das ist jedenfalls heil geblieben.
Die Frage, die ich mir stellen musste, ist: Wie bekomme ich diesen Restbolzen schnell und einigermaßen sicher heraus. Er saß fest genug, um der Gripzange zu widerstehen. Und mit anderen Zangen kommt man nicht ran. Die Gefahr beim schrägen Ansetzen, den dünnen Bolzen bündig abzubrechen ist auch nicht gerade gering.
Mit der Aufschweißmethode bin ich einmal an einer GSX-R gescheitert, es ist nicht einfach, ein abgenudeltes M6 - Gewinde zwischen den Kühlrippen des Aluzylinders mit einer Mutter zu verschweißen. Das ist schon hohe Kunst.
Im Fall der Gixxer war dann nichts mehr da, wo man was hätte packen können.
Solche Versuche hat man nur einmal.
Ich habe mir den Schlamassel eine Weile angeschaut und mir überlegt, wenn man ein tool hätte, das man axial über den Bolzen schiebt wie eine Nuss und das sich beim Linksdrehen festkrallt, wäre das grandios.
Ich habe ein Toolset in Form einer Art Sechskantmuttern, die statt eines Gewindes entsprechend schräge, scharf geschliffene Innenkanten haben. Damit bekommt man eine runde Schraube oder Mutter jederzeit ab. Man setzt das passende Teil drauf, gibt ihm eins mit dem Hammer und beim Linksdrehen frisst sich das Werkzeug in den vergnaddelten Kopf.
Ein entsprechendes Werkzeug für Stehbolzen gibt es tatsächlich. Das nennt sich "Stehbolzenausdreher", kostet (von Hazet) um 30 Euro und dient dazu, Stehbolzen beschädigungsfrei aus- und einzudrehen. Das hat keine scharf geschliffenen Kanten, aber Rollenbacken, die den Stehbolzen packen und sich zuziehen. Ob genug Platz dafür vorhanden ist, bin ich mir nicht sicher.
Da ich das aber ohnehin nicht zur Hand hatte und den Mike nicht tagelang auf sein Motorrad warten lassen wollte, dachte ich nochmal nach. Wie löst man eine ausgenudelte Inbusschraube ? Man hämmert einen außen gezackten Torx rein. Und was ist innen gezackt und kann evtl auf den Stummel getrieben werden ?
Also griff ich in den Torx-Kasten. Die 7er Torx-Nuss, kurze Verlängerung, 300g Schlosserhammer, 2 Stoßgebete und gib ihm.
Beim dritten Versuch griff die Nuss den Stummel und es kam Bewegung ins Spiel. Zwei Minuten später: Aufatmen.
Das Teil sieht man auf Foto Nr. 2.
Das Ergebnis der Arbeit (einschließlich des geschweissten Lochs) auf Bild 3.
26 Antworten
Ich bleibe dabei (weil es schon mehrfach in den letzten 30 Jahren klappte): Eine Mutter aufdrehen, so daß sie leicht übersteht. Dann innen eine Naht rundherum einschweißen. So macht man aus dem Bolzen eine Sechskantschraube. Das sollte helfen.
Gruß Michael
Ja gut, aus Bolzen wird dann halt ein Stehbolzen, wenn du das Gewinde nachziehen kannst. 😛
Mutter drauf und der Krümmer hält auch. 😁
Bei den 500ertern ist das gängige Problematik. Kontaktkorrosion vom Stahl im Magnesium-Alu-Kopf.
Abilfe: Immer neue Bolzen verwenden. Bolzen mit Keramikpaste einsetzen. Weder Kupferpaste noch Graphifett haben sich meiner Erfahrung nach hier bewährt.
So alle paar Jahre, wenn man den Motor sowieso ausbauen muß, um eine ähnliche Kontaktkorrosion der Motorhaltebolzen im Block zu vermeiden, die Krümmerbolzen vorsorglich mal austauschen.
Hab das alles schon mal erlebt
Mutter aufschweißen
Aaaaber: Der Stehbolzen ist ein 8mm-Bolzen mit eingerolltem M8-Gewinde. Somit ist die schwächste Stelle des Bolzens exakt der Bereich, wo der 8mm-Teil am Zylinderkopf anliegt. Wenn Du mit der aufgeschweißten Mutter zuviel Kraft bei schlechter Vorbereitung ausübst, reißt der Bolzen am Gewinde dergestalt ab, daß der Gewindeteil etwa einen halben Millimeter im Kopf als Reststück sitzt. Dann ist Ausbau des Motors angesagt und sehr fachmännisches und zentrisches Ausbohren. Durch die geringe Restwandung zum Auslaßkanal kann man das Helicoilsystem bei Schlechtergebnis nicht benutzen.
Also vor dem mutteraufschweißen den Bereich des Bolzeneintritts vom Aluoxid befreien. Aufrauen mit der Reißnadel und irgendwie einen Zugang für das Einträufeln von Rostlöser schaffen. Die Oxidschicht ist nämlich absolut dicht und es wird ohne die Vorbereitung der festgebackene Gewindeteil nicht weit genug "aufgeweicht". Die "Festbackung" des Bolzens durch Oxidation beläuft sich auf etwa 3mm Gewindelänge.
Zylinderkopf in den Backofen geht ja nicht, also entweder mit losem "Proformakrümmer" warmlaufen lassen und dann Eisspray auf den Bolzen oder sonstwie erwärmen. Aber bei "sonstwie" aufpassen wegen einseitiger Erhitzung. Der Guß verzeiht sowas nicht.
Wenn du glaubst, daß die Rostlöservorbereitung jetzt endlich genug sein sollte, dann nochmal einen halben Tag einwirken lassen. Mit den Magnesiummotoren hat sich Yamaha keine Oldtimertauglichkeit geschaffen
Und KEINE Rohrzange verwenden. Da muß man mit Gefühl ran und exakt rechtwinklig zur Gewindeachse drehen. Nicht jeder muß jede Erfahrung selber machen 🙂
Kann ich soweit unterschreiben. Der Bolzen kann nicht mit brutaler Gewalt gelöst werden, nur mit Geduld. Nach entsprechender Vorarbeit muß sich der zur Sechskantschrauber umgeschweißter Bolzen mit einer 1/4"-Knarre lösen lassen.
Gruß Michael
Ähnliche Themen
Wieso? Wenn ich Sammler richtig verstanden habe, ist die Schraube bein Eindrehen abgerissen. Die kann doch in der kurzen Zeit nicht fest korrodiert sein.
Genau, so hab ich das auch verstanden. Die Wahrscheinlichkeit ist auch gross, dass bei der Festigkeit des Bolzens darunter das Gewinde im Alu im Eimer ist.
Zitat:
@moppedsammler schrieb am 26. Juli 2015 um 12:08:23 Uhr:
3 der vier Befestigungen, darunter beide rechte kamen als Mutter mit Stehbolzen heraus, nur bei einer blieb der Stehbolzen im Kopf und die Mutter ließ sich runterdrehen.Ungläubig starrte ich auf die abgedrehte Mutter mit dem festgerosteten Bolzenrest.
Wie gesagt, ich hab das in den letzten 30 Jahren XT mehrfach durchlebt.
Mutter draufschweißen
bevor es abkühlt ein paar beherzte Schläge
vielleicht noch 2-3 Tage mit rostlöser bearbeiten
viel Glück!
Das Motorrad ist wieder instand gesetzt und fährt nach einer zusätzlichen Vergaserkur und mit neuen Ansaugstutzen ( Ein XT 600 - Verschleißteil) seit heute Mittag wieder tadellos. Das, was ich zunächst am Krümmer rausgeschraubt habe, sah in drei Fällen so aus wie auf Bild 1.
Weshalb das Gewinde unter der Festigkeit des Bolzens leidet ... ?? Weiß ich nicht. Das ist jedenfalls heil geblieben.
Die Frage, die ich mir stellen musste, ist: Wie bekomme ich diesen Restbolzen schnell und einigermaßen sicher heraus. Er saß fest genug, um der Gripzange zu widerstehen. Und mit anderen Zangen kommt man nicht ran. Die Gefahr beim schrägen Ansetzen, den dünnen Bolzen bündig abzubrechen ist auch nicht gerade gering.
Mit der Aufschweißmethode bin ich einmal an einer GSX-R gescheitert, es ist nicht einfach, ein abgenudeltes M6 - Gewinde zwischen den Kühlrippen des Aluzylinders mit einer Mutter zu verschweißen. Das ist schon hohe Kunst.
Im Fall der Gixxer war dann nichts mehr da, wo man was hätte packen können.
Solche Versuche hat man nur einmal.
Ich habe mir den Schlamassel eine Weile angeschaut und mir überlegt, wenn man ein tool hätte, das man axial über den Bolzen schiebt wie eine Nuss und das sich beim Linksdrehen festkrallt, wäre das grandios.
Ich habe ein Toolset in Form einer Art Sechskantmuttern, die statt eines Gewindes entsprechend schräge, scharf geschliffene Innenkanten haben. Damit bekommt man eine runde Schraube oder Mutter jederzeit ab. Man setzt das passende Teil drauf, gibt ihm eins mit dem Hammer und beim Linksdrehen frisst sich das Werkzeug in den vergnaddelten Kopf.
Ein entsprechendes Werkzeug für Stehbolzen gibt es tatsächlich. Das nennt sich "Stehbolzenausdreher", kostet (von Hazet) um 30 Euro und dient dazu, Stehbolzen beschädigungsfrei aus- und einzudrehen. Das hat keine scharf geschliffenen Kanten, aber Rollenbacken, die den Stehbolzen packen und sich zuziehen. Ob genug Platz dafür vorhanden ist, bin ich mir nicht sicher.
Da ich das aber ohnehin nicht zur Hand hatte und den Mike nicht tagelang auf sein Motorrad warten lassen wollte, dachte ich nochmal nach. Wie löst man eine ausgenudelte Inbusschraube ? Man hämmert einen außen gezackten Torx rein. Und was ist innen gezackt und kann evtl auf den Stummel getrieben werden ?
Also griff ich in den Torx-Kasten. Die 7er Torx-Nuss, kurze Verlängerung, 300g Schlosserhammer, 2 Stoßgebete und gib ihm.
Beim dritten Versuch griff die Nuss den Stummel und es kam Bewegung ins Spiel. Zwei Minuten später: Aufatmen.
Das Teil sieht man auf Foto Nr. 2.
Das Ergebnis der Arbeit (einschließlich des geschweissten Lochs) auf Bild 3.
Glückwunsch
Saubere Ingenieursleistung: Nachdenken, Vergleichen, Lösen
Ha, super. Merk ich mir.
Das mit dem Gewinde war ein Denkfehler von mir. ich war gedanklich irgendwo bei einem zu fest gezogenem Bolzen.