Aktion "Schlafsack"

Hallo,
ich stelle mich mal ganz kurz vor:

Vorname Lothar, genannt Budelmann
Seit 12 Wochen unruhiger Rentner, der beruflich viel gekocht hat, jetzt aber nur noch ölige HD 30 Finger hat.
Wohnort: Hoch im Norden, Bremen
Motorrad: URAL M72, Bj. 1960, Motoconfort, Bj. 1949

Ich will ganz ehrlich sein, ich habe mich hier registriert, um gleich mit einer Bitte zu kommen.
Wir, die Familie, Kumpels, Gleichgesinnte usw. helfen seit Jahren Obdachlosen, einigermaßen sicher vor der drohenden Kälte über die Wintermonate zu kommen. Dazu sammeln wir warme Winterbekleidung und in diesem Jahr besonders Schlafsäcke.
Die meisten Treffen der Motorradfreunde sind vorbei und vielleicht denkt ja der eine oder andere über den Kauf eines neuen Schlafsacks nach. Wenn der alte noch brauchbar ist, dann bitte her damit.
Wir übernehmen Porto und Reinigung. Sollte jemand auf eigene Kosten das Paket verschicken, spenden wir 2 Euronen an die Bremer Suppenküche.

Ich weiß, gerade angemeldet und schon betteln stößt manchem evtl. sauer auf, aber wenn ihr mal Hilfe braucht, stehen wir neben euch.

In diesem Sinne, immer einen Tropfen öL in den Lagern und
einen schönen Gruß aus Bremen
Budelmann

Beste Antwort im Thema

@ Uralbaendiger

Gute Idee, hier vor Ort zu helfen !!

Und das nicht nur, weil sonst sehr oft die Profitgier von "Sammelfirmen"
unterstuetzt wird.------------
Ich habe 11 Jahre in Afrika gelebt und wuerde keinen
Euro mehr dorthin spenden. Wir hatten u.a. eine kleine "Non-Profit-
Hilfsorganisation" die wirklich zu 100% alles weitergab, was an Spenden
(vorwiegend Sachspenden aber auch Geld aus DE) von uns generiert
wurde. Null "Verwaltungskosten" etc.....Telefon, Benzin usw.... wurde
aus eigener Tasche bezahlt. Trotz Steuerbefreiung (Finanzministerium)
wurde ploetzlich eine grosse Summe fuer die Einfuhr der Hilfsgueter
kassiert (Zoll/ Steuern) und nebenbei beim Zoll auch fast die Haelfte
des Inhalts geklaut (50 Matratzen, Kleidung, Decken....) Zunaechst wurde
vom Zoll angekuendigt, die Sachen wuerden verbrannt !!, damit wir sie
"nicht verkaufen" koennten.... Als ich beim Verbrennen anwesend sein
wollte, wurde der Container ploetzlich abgefertigt, aber eben halb leer.....
Eine dringend benoetigte "Armenkueche" wurde im Nachbarort mit
viel Aufwand gebaut, eingerichtet und an die Dorfgemeinschaft uebergeben
1 Jahr spaeter stand nur noch einen Ruine ohne Fenster, Tueren,
Kuecheneinrichtung, Verkabelung, sanitaere Anlagen...... das Klo bis
oben vollgeschissen und anschliessend ringsherum auch noch.....
Ein Kindergarten im "Township", neu gebaut und eingerichtet, gedacht
fuer Strassenkinder, sah 2 Jahre nach der Eroeffnung aehnlich aus.
Alles geklaut, der Rest zerstoert. Eines der ersten Kinder dort war
der Sohn vom Buergermeister, welcher ein sattes Gehalt bekam, wovon
er fast 15.000 Hektar Land (2 Farmen) kaufte, aber umgerechnet 6 Euro
monatlich fuer einen "normalen" Kindergarten nicht zahlen wollte......
Ein von der Jugend "dringend" benoetigter Baketballplatz, von
mir und kaum zu findenden (freiwilligen) jugendlichen Helfern gebaut,
wurde genau 3 Wochen lang nach Ferstigstellung bespielt. Erst waren die
Netze/ Koerbe weg, dann alle Baelle. Danach sass man nur noch
zum Saufen dort und dementsprechend zugemuellt mit Glasscherben,
Plastik, Exkrementen ... war der betonierte Platz dann auch.
Ein sogenanntes "C-Bogen- Roentgengeraet", das uns eine deutsche
Klinik gespendet hatte, voll funktionstuechtig und ca. 25.000 Euro
wert, konnte trotz Einschaltung des Gesundheitsministeriums an kein
Hospital (kostenlos) uebergeben werden....kein Verantwortlicher war bereit,
sich darum zu kuemmern. Jetzt steht es im Tierheim und der Veterinaer
durchleuchtet verletzte Hunde, Katzen etc. damit.-------
Ueberall hier in DE wird gekuerzt, eingespart, geschlossen....
aber wenn es um Afrika geht, gibt es keine Kosten-
Nutzen-Rechnung. Da werden besonders gerne von unseren "Prominenten"
Schulen und Ausbildungsstaetten, mit viel Tamtam eroeffnet,-----auch
wenn dann Jahre spaeter lediglich 2 Schueler in der Lage sind, fehlerfrei
ihren Namen zu schreiben.....oder eine junge Frau mit einer gespendeten
Naehmaschine solange etwas Geld verdient, bis die Maschine defekt ist
oder geklaut wird. Egal, ob das "Projekt" bis dahin 500.000 Euro
verschlungen hat...........
Das sind lediglich ein paar Beispiele von vielen, die ich direkt oder indirekt
mitverfolgen konnte.
Helft besser in eurem unmittelbaren Umfeld............

Gruss

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@ Uralbaendiger

Gute Idee, hier vor Ort zu helfen !!

Und das nicht nur, weil sonst sehr oft die Profitgier von "Sammelfirmen"
unterstuetzt wird.------------
Ich habe 11 Jahre in Afrika gelebt und wuerde keinen
Euro mehr dorthin spenden. Wir hatten u.a. eine kleine "Non-Profit-
Hilfsorganisation" die wirklich zu 100% alles weitergab, was an Spenden
(vorwiegend Sachspenden aber auch Geld aus DE) von uns generiert
wurde. Null "Verwaltungskosten" etc.....Telefon, Benzin usw.... wurde
aus eigener Tasche bezahlt. Trotz Steuerbefreiung (Finanzministerium)
wurde ploetzlich eine grosse Summe fuer die Einfuhr der Hilfsgueter
kassiert (Zoll/ Steuern) und nebenbei beim Zoll auch fast die Haelfte
des Inhalts geklaut (50 Matratzen, Kleidung, Decken....) Zunaechst wurde
vom Zoll angekuendigt, die Sachen wuerden verbrannt !!, damit wir sie
"nicht verkaufen" koennten.... Als ich beim Verbrennen anwesend sein
wollte, wurde der Container ploetzlich abgefertigt, aber eben halb leer.....
Eine dringend benoetigte "Armenkueche" wurde im Nachbarort mit
viel Aufwand gebaut, eingerichtet und an die Dorfgemeinschaft uebergeben
1 Jahr spaeter stand nur noch einen Ruine ohne Fenster, Tueren,
Kuecheneinrichtung, Verkabelung, sanitaere Anlagen...... das Klo bis
oben vollgeschissen und anschliessend ringsherum auch noch.....
Ein Kindergarten im "Township", neu gebaut und eingerichtet, gedacht
fuer Strassenkinder, sah 2 Jahre nach der Eroeffnung aehnlich aus.
Alles geklaut, der Rest zerstoert. Eines der ersten Kinder dort war
der Sohn vom Buergermeister, welcher ein sattes Gehalt bekam, wovon
er fast 15.000 Hektar Land (2 Farmen) kaufte, aber umgerechnet 6 Euro
monatlich fuer einen "normalen" Kindergarten nicht zahlen wollte......
Ein von der Jugend "dringend" benoetigter Baketballplatz, von
mir und kaum zu findenden (freiwilligen) jugendlichen Helfern gebaut,
wurde genau 3 Wochen lang nach Ferstigstellung bespielt. Erst waren die
Netze/ Koerbe weg, dann alle Baelle. Danach sass man nur noch
zum Saufen dort und dementsprechend zugemuellt mit Glasscherben,
Plastik, Exkrementen ... war der betonierte Platz dann auch.
Ein sogenanntes "C-Bogen- Roentgengeraet", das uns eine deutsche
Klinik gespendet hatte, voll funktionstuechtig und ca. 25.000 Euro
wert, konnte trotz Einschaltung des Gesundheitsministeriums an kein
Hospital (kostenlos) uebergeben werden....kein Verantwortlicher war bereit,
sich darum zu kuemmern. Jetzt steht es im Tierheim und der Veterinaer
durchleuchtet verletzte Hunde, Katzen etc. damit.-------
Ueberall hier in DE wird gekuerzt, eingespart, geschlossen....
aber wenn es um Afrika geht, gibt es keine Kosten-
Nutzen-Rechnung. Da werden besonders gerne von unseren "Prominenten"
Schulen und Ausbildungsstaetten, mit viel Tamtam eroeffnet,-----auch
wenn dann Jahre spaeter lediglich 2 Schueler in der Lage sind, fehlerfrei
ihren Namen zu schreiben.....oder eine junge Frau mit einer gespendeten
Naehmaschine solange etwas Geld verdient, bis die Maschine defekt ist
oder geklaut wird. Egal, ob das "Projekt" bis dahin 500.000 Euro
verschlungen hat...........
Das sind lediglich ein paar Beispiele von vielen, die ich direkt oder indirekt
mitverfolgen konnte.
Helft besser in eurem unmittelbaren Umfeld............

Gruss

Absolut. Grossflächig in unbekannte Gebiete Güter abwerfen ist nur eines: Zumüllen.
Und wer Afrika kennt, kennt die Entwicklungshelferviertel. Die fahren Landcruiser und haben zig Hausangestellte,
während einheimische Beamte ein Fahrrad und Unternehmer ein Moped haben...

Das eigentliche Problem ist aber, dass auch sinnvolle Projekte
fast immer scheitern, wenn sie an die Einheimischen uebergeben
werden, selbst wenn diese vorher (scheinbar) gut (mit-)gearbeitet
haben. Wenn die Kontrolle wegfaellt, funktioniert es einfach
nicht mehr. Dann wird nur noch auf Zahlungen gewartet......
Instandhaltung funktioniert fast nirgends, weil sich keiner
verantworlich fuehlt und auch nie jemand zur Rechenschaft gezogen
wird .
Unterschlagung, Betrug, Misswirtschaft, Selbstbereicherung
Korruption, Desinteresse, Lethargie, Ignoranz, Arroganz.....der
Einheimischen sind die Ursachen dafuer. Ich nenne es das
"Afrika-Syndrom"........

Gruss

Also eigentlich ganz menschlich.
Deswegen ist hier in Europa alles genau geregelt und es wird kontrolliert, sonst wäre es kurz über lang hier genauso.
Ohne überwachte Regeln läuft es leider nicht. Traurig, aber so funktioniert der Mensch.

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Aber manchmal scheitert es auch an europäischer Denkweise. So wurden
mal in Afrika den Leuten Solaröfen übergeben, die mittels Hohlspiegel
das Essen und Wasser erhitzen sollten und natürlich kein Brennholz
brauchten. Nur wurde nicht bedacht, dass Mittags die Frauen auf den
Feldern arbeiten mussten (die Männer hatten Pause, von morgens bis morgens 😰)
Und wenn die Frauen zum Kochen Zeit fanden, war die Sonne untergegangen.
Das war also ein teurer Schuß in den Ofen.

Es ist aber nicht so, dass die Frauen alle (auf den Feldern) arbeiten.....
und Mittagspausen werden peinlich genau eingehalten in Afrika......
die Zeit, am Mittag zu kochen, ist denen, die es muessen, schon gegeben.......😉

Und das mit den Solaroefen oder auch Warmwasseraufbereitung
fuer's Duschwasser per (selbstgebautem) "Solarsystem"
habe ich zufaellig selbst bei einigen Farmarbeitern erlebt......
Man beschwerte sich, weil man kein warmes/ heisses Wasser
zum abendlichen Duschen hatte. Daraufhin haben wir 50mm
dickes Plastikrohr auf den Daechern aufgerollt. Damit stand jedem
zum Feierabend (17.00 h) heisses Wasser zur Verfuegung bis
in den spaeten Abend, im "Winter" bis ca. 19.00h, danach kuehlte
es schnell ab.
Aber man lehnte Kochen und auch das Duschwasser, per Sonne auf dem
Dach aufgeheizt, schlichtweg ab... mit den Worten: "Sonne nicht gut,
Feuer besser".....und man hackte weiter in einem Saisonfluss, der weit
und breit das einzige Holz bot, junge oder alte Baeume ab. Zuerst liess
man die "Wuestenmacher" (Ziegen) das frische Gruen abfressen, dann
wurde das Holz fuers Kochfeuer benutzt. Und wenn das viele machen,
kann man zusehen, wie die Umgebung mehr und mehr versteppt.
Und genau diese Leute kaemen nie auf die Idee, Baeume zu pflanzen.
Ganz im Gegenteil....Obstbaeume, die eben nur zu einer bestimmten
Zeit im Jahr Fruechte tragen, wurden ebenfalls zu Feuerholz
"verarbeitet", weil man sie lange waessern und pflegen muss,
bevor man einen Nutzen hat. Es ist die durchweg immer noch vorhandene
"Jaeger und Sammler-Mentalitaet", die es so schwierig macht. Ein
Zukunftsdenken exitiert bestenfalls bei der Vergroesserung der
Herden, ansonsten lebt man von heute bis morgen. Hat man Hunger,
geht man auf die Jagd ( wildern) oder vergreift sich an den Herden
des Nachbarn, weil man die eigenen Tiere nicht schlachten oder
verkaufen will. Man ist angesehener, wenn man eine grosse Herde hat....
und hat nichts anderes, weil man nicht wirtschaftet mit der Herde.
Bei einer drohenden Duerre werden die Herden nicht rechtzeitig
verkleinert, oft sterben (verhungern/ verdursten) fast alle, obwohl
genug Zeit war, zu verkaufen, zu schlachten um moeglichst viele
Tiere "durchzubringen"...... Eine Duerre kommt nicht ploetzlich
innerhalb von Tagen oder Wochen.....Wer kennt nicht die Bilder von
Hungernden in Afrika, die inmitten zahlreicher verreckter
Ziegen sitzen ?!

Gruss

Mein Beispiel ist aus den 60ern oder 70ern. Ich müsste den genauen
Zeitraum und das Land in meinen Unterlagen suchen. Aber dazu bin
ich doch zu faul. 😁
Früher muss das wohl noch schlimmer gewesen sein. Da wurde die
komplette Entwicklungshilfe den Potentaten übergeben und unsere
Politiker wunderten sich, warum die plötzlich goldene Betten hatten
(tatsächlich) aber bei der Bevölkerung nur sehr wenig ankam.

Unsere Sicht auf die Afrikaner ist teilweise recht lustig:
Teilweise bewundern wir sie sogar, da sie sich daran erfreuen können, wenn es ihnen heute gut geht, während wir ja angeblich immer nur voller Gram an unsere Altersvorsorge denken und das Glück im Augenblick nicht mehr erkennen.
Dann belächeln wir sie dafür, dass sie dumm und ungebildet wie sie sind nicht nachhaltig handeln und nur für den Augenblick denken und leben.

Und dann fällt mir auf, dass unsere Wirtschaft langsam afrikanische Züge annimmt. Was interessiert das Geschäftsergebnis in 10 Jahren, die Shareholder wollen jetzt schöne Zahlen im Quartalsergebnis sehen.

CO2-Ausstoss und unglaubliche Folgekosten durch Klimaerwärmung? Interessiert die Jahresbilanz nicht, aber wenn die Resourcen zuneige gehen, dann machen hohe Erdölpreise die Ausbeutung von vormals unrentablem Erdölfeldern lukrativ. Ein Markt ist also immer noch da und neue entstehen. Sparsamere Autos machen es weiterhin möglich, auch bis zu 3€ für einen Liter Benzin auszugeben. Wir werden uns noch in 25 Jahren Auto fahren leisten können. Wo ist das Problem?

Ob ich nun Auto fahre oder nicht. Das wird die Welt auch nicht retten. Ebenso denkt der Afrikaner, dass seine zehn Ziegen auch nicht ganz Afrika kahlfressen.

Aber ist das nachhaltig? Betreiben wir nicht in ganz grossem Stil das, was Afrika jetzt schon lähmt und zerstört? Nur mit dem Unterschied, dasd wir eigentlich die Zusammenhänge und Folge kennen, sie aber aus Bequemlichkeit ignorieren oder lieber morgen angehen. Oder doch besser übermorgen, denn morgen habe ich leider so gar keine Zeit dafür.

Zitat:

@Bassment schrieb am 9. November 2014 um 10:25:04 Uhr:


...dass alte Klamotten nicht in diese "Privatfirmen sammeln in DRK-Namen ein und verkaufen nach Afrika"-Container...

was glaubst du denn, was das drk damit macht? 😕

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