Ahnungsloser bittet um Kaufberatung für Wohnmobil bis max. 10.000€
Moin,
wir beabsichtigen uns event. ein altes Wohnmobil zu kaufen. Bisher sind wir mit einem QEK Wohnwagen losgezogen aber für etwa längere Aufenthalte als ein Wochenende nicht wirklich entspannend.
Das max. Budget liegt bei 10.000€ darf aber gerne weniger sein.
Hab jetzt mal die einschlägigen Portale abgegrast und mir auch schon einige Berichte angeschaut aber die Preise sind ja doch sehr unterschiedlich und ich weiß auch immer noch nicht so genau, in welche Richtung es gehen soll: Fiat,Ford, Peugeot etc. Basis. Auf jeden Fall nicht auf Transporter Basis, wie umgebaute T3/4 etc.
Das ich für die Preisvorstellung kein Neufahrzeug erwarten kann, ist mir völlig klar.
Auch Reparaturen sind für mich kein Problem, hab schon mehrere PKW z.t. vollrestauriert, inkl. Motorüberholung, Lackierung etc. . Eigene kleine und relativ gut ausgestattete Werkstatt ist vorhanden.
Allerdings wäre ein Diesel absolutes Neuland für mich.
Es würde mir schon etwas helfen, wenn ihr mir vielleicht ne grobe Richtung geben könntet, also welche Marke event. zu bevorzugen wäre bzw. von was man lieber die Finger lassen sollte, damit ich das schon mal etwas eingrenzen kann.
Nach Rost ausschau halten ist klar und Feuchtigkeit im Innenraum. Reicht bei der Feuchtigkeit die Sicht- und Geruchsprobe schon aus? Oder kann man event. Feuchtigkeit durch ausgiebiges Lüften schon etwas "verstecken" und sollte man lieber ein Feuchtigkeitsmesser zur Besichtigung mitnehmen?
Ich weiß, das meine Frage noch sehr allgemein gehalten ist aber würde mich freuen, ein paar Tipps von euch zu lesen.
Gruß
Totti
Beste Antwort im Thema
Moin moin,
unsere ersten Touren -eine nach Bayern und eine im eigenen Land nach Eckernförde- haben wir nun hinter uns.
Wenn das hier OK ist, möchte ich ein wenig von "nach dem kauf" berichten. Da ich ja ,wie bereits geschrieben, kein besonders geduldiger Mensch bin und ich damit sicher nicht alleine, möchte ich kurz anreißen, was so alles auf uns zu kam und den einen oder anderen vor voreiligen Käufen bewahren.
Noch mal kurz zum Fahrzeug. Ein 2002er Dethleffs A5881 auf Ducato 244 Basis mit dem 2.8 JTD Motor, aus 1. hand, lückenlos Scheckheft und 91tsd auf der Uhr. Außer Fahrradträger,BT Radio und einer WoMo Alarmanlage keine weiteren Extras.
Gekauft hatten wir das Fahrzeug bei einem WoMo Händler in der Nähe von Hamburg.
Mit TÜV/Gas wollte er 22.900€, wir haben ihn im Gewerbeverkauf für 19.900 ohne TÜV dann gekauft.
Ich hatte, wie ich meinte, das Fahrzeug ausgiebig angeschaut und hauptsächlich auf den Holzboden geachtet. Dann noch Reifen, Motor, Bremsen. Nicht neu aber schien so weit ok. Fahrzeug sprang auch sofort an und etwas auf dem Hof dort bewegt (1. Fehler 😉 ).
Einige Tage später dann abgeholt und auf der Heimfahrt der erste "Schreck". Geradeauslauf war katastrophal, musste die ganze Strecke das Lenkrad gegenhalten, zog total nach rechts.
In meiner kleinen Werkstatt dann erstmal das Fahrwerk genauer begutachtet aber nichts gefunden. Luftdruck war rechts etwas wenig, aufgefüllt und ne Runde gefahren. Dazu muss ich noch kurz ausholen: Als wir den Wagen beim Händler abgeholt hatten, musste ich eine scharfe Linkskurve fahren und das Lenkrad stand dann die ganze Zeit schief. Als ich nun bei mir war und Luft nachgefüllt hab, muss ich eine scharfe Rechtskurve fahren um auf die Straße zu kommen und nun lief er auf einmal ganz normal geradeaus. Hatte mich schon gefreut aber zu früh.
Beim wenden nach Links, wieder das gleiche, Lenkrad stand wieder schief.
Um diesen Teil etwas abzukürzen: Im Endeffekt waren es die Domlager. Beide waren völlig verschlissen, im Wälzlager war auf einer Seite schon eine "Stufe" drin und da blieb er dann beim links abbiegen immer hängen. Gedreht haben sich beide Wälzlager überhaupt nicht mehr und bei einem Domlager war sogar einer der beiden Zentrierzapfen rausgebrochen.
Neue Domlager eingebaut und jetzt läuft er wieder ganz normal.
Da die Bremsen nicht mehr so toll aussahen, wurden diese auch rundrum erneuert. Erst jetzt fiel mir beim Hochbocken an den Wagenheberaufnahmen ein knirschendes Geräusch auf. Unter dem dicken PU Unterbodenschutz, waren beide Aufnahmen durchgefault 🙁 Und wie ist das so mit einem "faulen Zahn"? Je mehr man bohrt, umso mehr kommt zu Vorschein...
Auf der rechten Seite war dann auch fast der komplette Blechkasten am Fahrgestell durchgefault (Im Bereich unter der Eingangstür). Ebenso auf der rechten Seite das Radhaus hinter der Kunststoffschale, im Bereich hinter dem Battieriekasten.
Die Fahrerseite war zwar deutlich besser aber auch hier war (wieder hinter dem PU Schutz) ein kleines Loch im Radhaus.
Damit hatte ich eigentlich nicht gerechnet und wieder nur da Rost (und Durchrostungen), wo dieser verdammte PU Unterbodenschutz aufgespritz war. Ich hasse dieses Zeug mittlerweile wie die Pest, ebenso wie dieses "Nahtdicht" und hab es an unseren anderen Fahrzeugen auch teilweise kompl. entfernt. Nur noch da gelassen, wo es wirklich notwendig ist.
Also erstmal 2 Tage geschweißt 🙁
Dann zum TÜV und ohne jegliche Mängel bestanden.
Jetzt hab ich mich dem gesamten Unterboden gewidmet. Soweit sieht auch alles ganz gut aus, bis auf zwei kleine Stellen im Spritzbereich der Hinterachse. Dort war die oberste Holzschicht etwas angegriffen und an ein paar Stellen schaute das helle Holz durch, war aber nicht weich.
Ich hab dann den kompletten Holzbereich von unten mit Owatrol Öl "versiegelt".
Außerdem hab ich auch alle Hohlräume des Chassis erst mit Owatrol Öl geflutet und einige Tage später nochmals mit einer Mischung aus Mike Sanders und Fluid Film NAS A.
Dann fiel mir eine ALU Zierleiste vorne am Aufbau unangenehm auf (kurz vorm Gaskasten). Die Stand etwa ab und ich wollte sie dann neu verschrauben, nur leider hielt keine Schraube. Also hab ich den kompl. Gaskasten ausgebaut und die ALU Leiste bis zur Alkove hoch gelöst. Und dann war dann das Elend. Die senkrechte Holzleiste vor dem Gaskasten war auf einer Höhe von rd. 20cm kompl. weggefault (klar das da keine Schraube mehr hält), auch das Sandwichholz zwischen Fahrerkabine und Gaskasten war schon teilweise weg. (s. Bilder)
Zum Glück stand noch genug gutes Holz, um darauf aufzubauen. Ich hab dann teilweise mit dem Dremel das ganze faule Holz weggeschnitten und neu aufgebaut. Hab dazu imprägnierte Holzlatten und wetterfeste Mehrschicht Holzplatten genommen. Die neuen Holzlatten mit den alten verdübelt und zusätzlich noch mit Epoxid verklebt . Dann die Platten drauf und alles gut versiegelt (von allen Seiten).
Dann alles mit dauerelastischer Dichtmasse wieder zusammengebaut und nun konnte ich auch die ALU Leiste wieder festschrauben 🙂
Sodele, das wars jetzt eigentlich mit den bösen Überraschungen. Um mal wieder ins positive zu schwenken: Alle technischen Geräte funktionieren einwandfrei und auch sonst stand der ersten Tour eigentlich nichts mehr im Wege, die uns rd. 700km nach Bayern führte.
Aber je mehr wir ins bergige kamen umso mehr war ich doch etwas genervt... Wer hat sich bei Fiat bloß einen derart langen 5 Gang ausgedacht??? Ich hab versucht immer so um die 100km/h zu halten aber selbst die kleinsten Steigungen zwangen mich teilweise zum runterschalten. Echt nervig. Beim Hochschalten in den 5. fällt er fast 1000U/min ab.
Und trotz eigentlich gemäßigter Fahrweise (wie gesagt immer so 100 bis 110), hatten wir ziemlich genau 13 Liter verbraucht. Hatte mit weniger gerechnet aber ok.
Wieder zu Hause angekommen, hab ich mich erstmal etwas schlau gemacht, ob man da nicht was ändern kann, wegen dem langen 5.
Neben einer (teuren) Änderung des 5. Gang auf eine andere Übersetzung, war auch die Rede vom Tausch des Rail- Drucksensor vom kleineren 2.3 Motor.
Da so viele positiv davon berichteten und wohl selbst Fiat diese Maßnahme durchgeführt hat, hab ich mir den Raildruck Sensor vom 2.3L Motor auch bestellt (BOSCH 0 281 002 398). Zum Aus/einbau braucht man eine 27er Langnuss.
Etwas skeptisch, ob ich die rd. 100€ nicht doch hätte sparen können, gings auf die nächste Tour.
Und ich muss sagen, es hat sich tatsächlich gelohnt! Kein zurückschalten mehr an Steigungen. Klar, wenns zu steil wird, muss man natürlich noch zurückschalten aber kein Vergleich zu vorher. Fährt sich deutlich angenehmer und entspannter.
Ob der oft angesprochene geringere Verbrauch auch drin ist, kann ich noch nicht sagen. Rein Tankuhrmässig würde ich sagen nein aber ist noch zu früh, das zu sagen.
So, das wars soweit zur Technik.
Was jetzt noch anliegt sind eigentlich nur "Spielereien". Tempomat nachrüsten (den Fiat schon verbaut hat aber nicht aktiviert), SAT Schüssel und Solaranlage sollen noch folgen.
Dann ein wenig Optik, hab das ganze Teil schon einmal kompl. poliert... nette Arbeit... aber glänzt wieder schön.
Warum ich das ganze hier nun schreibe? Geltungsbedürfnis, lange Weile ? Nein eigentlich wollte ich potenzielle WoMa Käufer nur den Rat geben: Lasst euch Zeit bei der Besichtigung!! So ein Womo ist kein PKW. Es gibt soviel zu beachten und man sollte auch kein Problem haben, mal einen Schraubendreher anzusetzen und etwas abzuschrauben. Und wenn der Verkäufer ehrlich ist, wird er damit auch kein Problem haben.
Trotz des einen oder anderem Rückschlags bei unserem, sind wir doch zufrieden.
Denn ich glaube kaum, das der Händler für die 3000€ TÜV Aufschlag, die ganzen Sachen gemacht hätte, ich wir jetzt gemacht haben.
Der hätte das notwendigste fürn TÜV gemacht und gut.
Ich hab jetzt mit TÜV und allen Teilen knappe 1000€ investiert und natürlich einige Stunden Arbeit.
@mattalf , komme nochmal auf deine Hilfe wegen der Mischbatterie zurück. Der Wasserhahn hat 12mm Anschlussrohre und die Bohrung im Waschbecken ist rd. 35mm groß. Hab noch Bilder mit angehängt
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Das Problem bei Impraegnierten Holz ist das es Schrauben angreift. Ich kann dir nicht sagen wie lange das dauert bis die total verrostet sind, dass haengt von der verwendetet Sorte ab. Wenn die aber nicht wenigstens A2 sind, dann dreh mal eine nach 6 Monaten raus. Die sieht wie 10 Jahre im Wasser aus 😉