Fri Aug 21 16:37:43 CEST 2020
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inoculator
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Kommentare (6)
Dieser Artikel gibt eine Zusammenfassung in Form einer Nachbetrachtung zu unserem Dilemma mit dem Motorschaden an unserem kleinen Schwarzen. Die BCR Anlage wurde am Tag der Erstzulassung des Wagens von einer Fachwerkstatt verbaut. Nachdem wir -wie bei allen unseren Anschaffungen, eine große Inspektion und einige vorsorgliche Instandsetzungen durchgeführt hatten, brachte unser Sohn den km-Zähler innerhalb weniger Monate auf über 200.000km. Und dann kam der Fehler, welcher alles Nachfolgende ausgelöst haben musste: Zwar wurde der Fehler bemerkt, da hatte das Fahrzeug aber schon einige hundert km mit diesem gefahren. Wenige Wochen später blieb der Motor unter lautem Gejaule und Gequalme stehen. Zwar drehte die Maschine noch, aber sobald man aufs Gas ging, brach der Lauf ab und der Motor ging aus. Die erste Diagnose durch die Fachwerkstatt lautete völlig unerwartet: "Motorschaden". ;-) Zu unserem Erstaunen war selbst die ortsansässige Peugeot Fachwerkstätte nicht in der Lage, den Motor eindeutig zu identifizieren. Naja, so hatten wir also nach fast 3 Monaten Suche einen neuen "gebrauchten" Motor. Unsere Fachwerkstatt baute daraufhin den Wagen um und wir konnten ihn wieder fahrtüchtig entgegennehmen. Sternzeit 2019-08: Nach knapp 1000km rief uns unser Sohn an, und meldete den Ausfall des Wagens auf der Autobahn. Sternzeit 2020-04: [bild=2][bild=6] Schritt 3: neuer TÜV. Schritt 4: Gasrevision -neue Einspritzbrücke Schritt 5: Kopfdichtung reloaded Schritt 6: Da klappert keine Mühle. Schritt 7: Gasanlage beleidigt Schritt 8: O2-Sensor: "Mit Dir spiel' ich nicht" Schritt 9: Kaffee. Sollte jemand vor ähnlichen Herausforderungen stehen, so bin ich gerne bereit, mit Rat und Tat -sowie den benötigten Werkzeugen; beiseite zu stehen. |
Fri Aug 21 19:42:26 CEST 2020 |
Druckluftschrauber245
Sehr spannende Geschichte. Daumen hoch dafür 🙂
Mon Aug 24 08:36:14 CEST 2020 |
Tobner
Wirklich spannend. Vorallem nicht so der alltägliche Teile-Tausch-Marathon, den man sonst so liest.
Ich finde es schon bemerkenswert, dass ihr euch so weit in den Motor hineingetraut habt. Aber wenn man als Schrauber den Text liest, merkt man auch, dass ihr schon einige Erfahrung im Schrauben habt.
Zum Thema Ventilspiel: Hatte mal die Kopfdichtung eines Kangoo (1.4er 8V Benziner) gemacht mit Kopfrevision. Beim starten lief er nicht auf allen Zylindern und der Kompressionstest war fatal. Nach ein paar Stunden Fehlersuche fiel auf, dass das Ventilspiel nicht passte und die Ventile offen blieben 😁
Ich hatte nach zusammenbau das Ventilspiel auch nicht kontrolliert und beim Einschleifen der Ventile hat sich das alles gehörig verstellt. Aber gut, im 21. Jahrhundert denkt man auch nicht mehr ans Ventile einstellen 😁
Kann man bei den Fanzosen die alten Pleuelschrauben wiederverwenden? Es scheint, dass ihr die alten Schrauben wiederverwendet habt.
Mon Aug 24 12:44:25 CEST 2020 |
inoculator
Hallo Tobner.
Der TU3JP hat Steckschraubbolzen mit Muttern an den Pleuellagern.
Diese werden nur mit 38Nm ohne Winkelzug angezogen.
Daher sind die wiederverwendbar.
Bei Hydrostößeln bin ich gespaltener Meinung.
Unser Ommi nadelt je nach Außentemperatur und Ölkonsistenz ganz schon. Da würde ich lieber mit festen Kipphebeln arbeiten.
Mon Aug 24 13:18:16 CEST 2020 |
Tobner
Ah okay, wusste nicht, dass es auch Schrauben gibt, die da wiederverwendbar sind.
Natürlich gibts auch Hydros, die etwas schnattern, aber wenn bei festen Kipphebeln oder Tassenstößeln das Spiel zu groß ist, rasselt das auch sehr unangehm.
Tue Aug 25 07:40:09 CEST 2020 |
DerGroßmeister
Welch unverhältnismäßiger Aufwand... Klasse :-)
Bin früher ebenfalls 2 x den 206 gefahren, 1x 1,4 75 ps und einmal 1.6 HDI 110ps , hab beide aber bei 125k abgestoßen, weil die Peugeot in meinen Augen ab 100tkm komisch werden.
Ich weiß nicht was dein Invest alles beinhaltet, aber für >100 € bekommst du schon einen Neuwagen als 3 Jahres Leasing. :-)
Trotzdem toller Text und allzeit gute Fahrt
Tue Aug 25 09:05:38 CEST 2020 |
inoculator
Hallo Großmeister,
den Aufwand einer solchen Fehlerbehebung mit einem Leasingfahrzeug zu vergleichen ist zwar auf den ersten Blick nachvollziehbar, jedoch spielen zwei Faktoren eine nicht ganz unwichtige Rolle:
1: Religion.
Nur weil etwas kaputt ist, oder es kaputt gehen könnte, kaufen wir nicht neu. Wir -meine Frau und ich; gehören noch zu der Generation, welche von den Kriegsgezeichneten gelernt haben, wie wichtig es ist, Dinge Instandhalten zu können.
2: TCO vs. ROI
Wenn man ein Fahrzeug unmittelbar zum erwirtschaften des eigenen Kapitals umsetzt, ist ROI implizit.
Ist es aber "nur" für das private Vergnügen, spielt nur die TCO eine Rolle.
Rechnet man da ein Neufahrzeug gegen einen Gebrauchten, ist selbst in unserem Fall der Gebrauchte günstiger, da der Wertverlust des Neufahrzeugs bereits in der Abflachung ist und die zusätzlichen Nebenkosten des NFZ entfallen (bsp. Versicherung).
Am Ende: Leasing ist nicht gleich Leasing.
Nur die monatlichen Leasingraten zu rechnen ist fatal. Zum Leasing gehört weit mehr. Ignoriert man das, sieht man falsche Zahlen. Ob ein Leasingzyklus im direkten Vergleich günstiger ist, kann man nur sehen, wenn man den Zyklus abgeschlossen hat und ein Nachfolgeleasing herausrechnet -also wirklich nur genau einen Zyklus berechnen.
Deine Antwort auf "Peugoet 206 Motorenchaos"