Tue Oct 28 16:28:15 CET 2008 | ricoxxx | Kommentare (8) | Stichworte: Ausland, Erfahrungsbericht, Erfahrungsberichte, POLITIK, USA, Wirtschaft
Lange war Pause hier, denn ich habe es nicht gerne die Community mit unnützem Zeug voll zu bomben (siehe unten). Aber ich habe in letzter Zeit intensiv über dieses Land nachgedacht und in den letzten 2 Jahren viel gelernt. Ein alter Freund aus Deutschland meinte bei meiner Abreise (Mitte 2006), er mag die USA nicht leiden. Er verkörpert also keine wirkliche Ausnahme, denn eine menge Europäer sehen das ähnlich. Viele Probleme der Welt des 21. Jahrhunderts haben ihre Wurzeln in diesem Land. Dieser Text hat allerdings diesmal nichts mit Politik und Wirtschaft zu tun, sondern reflektiert meine Erfahrung und Amerikas Beitrag dazu.
So nun aber zu mir und der Absicht dieses Textes.
Seit 2006 lebe und studiere ich in den USA. In einem anderem Land, auf der anderen Seite der Erde zu leben, ist ein riesen Abenteuer. Man sieht die Welt mit anderen Augen. Schwer in Worte zu fassen aber so etwas lernt man nicht in der Schule oder vom Fernsehen. Ich habe z.Z. keine Pläne hier für immer zu bleiben, mich treibt es früher oder später zurück ins geliebte Deutschland. (Ende 2009?!)
An die US-Kritiker ist der folgende Gedanke gerichtet:
Genau wie die Deutsche Kultur vor 100 Jahren Amerika beeinflusst hat, so ist es heute umgekehrt. Ein paar beispiele: Kelloggs, Fast-Food, Musik, Internet, Handys, TV, Computer, Fashion/Mode, Filme, u.v.m.
Ok, das war jetzt wohl nichts neues. Aber fragt euch mal wieso so viele Deutsche auswandern und Amerika einen Ansturm von Immigranten (noch heute) hat. Hier sitzt man auf der Quelle der modernen Welt und viele wollen daran teilhaben, einen Sitz in der ersten Reihe haben. Steuern sind sehr niedrig und dies ist ein starker Katalysator für den berühmten Amerikanischen Traum, welcher anders ausgedrückt folgendes bedeutet: SCHWEINE REICH zu werden!
Fast ein Viertel aller Amis (ca. 70 Millionen) haben eine Deutsche Abstammung. Das Land der Superlative ist also nicht fremd und anders. Was ich damit sagen will, man wird sich hier als Deutscher schnell wohl fühlen.
Ich bin stolz auf die Deutsche Kultur und ihren Beitrag zu den USA. Ein Ideenreichtum, Verhalten und technisches Understatement, welches hier aufgeblüht ist.
Ich war und bin ein großer Kritiker der USA, denn es gibt eine menge Dinge, die hier falsch laufen. Politik ist eine Sache aber Amerika als Ganzes zu hassen würde somit heißen, ein stück seine eigene Kultur zu hassen.
Schreibt mir was ihr von meinem Beitrag haltet, teilt eure Meinung! |
Tue Oct 28 16:56:22 CET 2008 | XC70D5
Schwere Frage, aber grundsätzlich kann ich Deine Meinung teilen.
Ich tendiere da zwischen Rammstein:
Wenn getanzt wird will ich führen
Auch wenn ihr euch alleine dreht
Laßt euch ein wenig kontrollieren
Ich zeige euch wie es richtig geht
Wir bilden einen lieben Reigen
Die Freiheit spielt auf allen Geigen
Musik kommt aus dem Weißen Haus
Und vor Paris steht Micky Maus
We're all living in Amerika
Amerika ist wunderbar
We're all living in Amerika
Amerika, Amerika
Ich kenne Schritte die sehr nützen
Und werde euch vor Fehltritt schützen
Und wer nicht tanzen will am Schluß
Weiß noch nicht, daß er tanzen muß
Wir bilden einen lieben Reigen
Ich werde euch die Richtung zeigen
Nach Afrika kommt Santa Claus
Und vor Paris steht Micky Maus
We're all living in Amerika
Amerika ist wunderbar
We're all living in Amerika
Amerika, Amerika
We're all living in Amerika
Coca-Cola, Wonderbra
We're all living in Amerika
Amerika, Amerika
This is not a love song
This is not a love song
I don't sing my mother tongue
No, this is not a love song
We're all living in Amerika
Amerika ist wunderbar
We're all living in Amerika
Amerika, Amerika
We're all living in Amerika
Coca-Cola, sometimes war
We're all living in Amerika
Amerika, Amerika
und Prince:
Aristocrats on a mountain climb
Making money, losing time
Communism is just a word
But if the government turn over
It'll be the only word that's heard
Little sister making minimum wage
Living in a 1-room jungle-monkey cage
Can't get over, she's almost dead
She may not be in the black
But she's happy she ain't in the red
Jimmy Nothing never went 2 school
They made him pledge allegiance
He said it wasn't cool
Nothing made Jimmy proud
Now Jimmy lives on a mushroom cloud
America, America
God shed his grace on thee
America, America
Keep the children free
Freedom
Love
Joy
Peace
Gruß
Martin
Tue Oct 28 17:11:46 CET 2008 | gispi97
Ich kann mich deiner meinung nur anschließen das man das Land ( Kultur , Menschen ; Landschaft usw. ) und die Politik trennen muß.
Vor 2 1/2 Jahren war ich mit Frau und Sohn drüben und schwärme heute noch davon , denn es war einmalig und faszinierend dort .
In D.C. war ich besonders von den Denkmälern für die gefallenen Soldaten beeindruckt ( Arlington ist da mit eingeschlossen ) auch wenn viele dort nicht liegen müssten - Vietnam ; Irak -.
Ich weiß garnicht was ich zuerst erwähnen soll NY , die Niagara-Fälle , Las Vegas oder SF es war einfach wunderbar ich kann's garnicht erwarten wieder in die Staaten zu fliegen.
Also touristisch (egal auf welche Art) kann ich es jedem nur empfehlen.
Und , auch wenn es blöd klingt , aber ich habe dort nur freunliche Menschen gesehen nicht solche Gnazköppe wie hier wo der eine dem anderen die Butter auf'm Brot nicht gönnt.
Natürlich sehe ich auch die Widersprüche in diesem Land (z.B. größte Pornoindustrie aber bei 'nem halb zu erkennenden Busen ist dort Alarm angesagt), ganz zu schweigen von der Tatsache das sie den dümmsten und gefährlichsten Präsidenten nochmal gewählt haben - das erste mal wurde er ja mit weniger Wählerstimmen trotzdem Präsident (Bruder Jeb sei Dank ).
Auch das sie glauben sich überall reinhängen zu müssen und sich dann wundern wenn's was auf die Mütze gibt gefällt mir überhaupt nicht .
Aber wie schon eingangs erwähnt , man muß das eine vom anderen trennen.
Tue Oct 28 17:29:34 CET 2008 | XC70D5
Ein schönes Land, mit überwiegend freundlichen Menschen, ja!
...aber die Einreisebestimmungen halten mich z.Zt. davon ab, dieses Land noch einmal zu bereisen. Alleine die Ausfragerei am Flughafen ist unverschämt und lächerlich zugleich.
Gruß
Martin
Tue Oct 28 18:10:27 CET 2008 | Antriebswelle135730
Ich habe 2003 auch einen guten Eindruck von den Leuten (in Florida) erhalten. Ich würde gern wieder hin …
Genau!
Allerdings kann ich die allgemeine Amerika- und Bush-Kritik nicht verstehen, auch weil vielen hier das Verständnis der amer. Mentalität fehlt. Und in Dtld. laufen auch sehr sehr sehr viele Dinge schief, auch in unserer Politik. Da sollte man 1. vor der eigenen Haustür kehren und 2. die Politik anderer Staaten mit selben Kriterien bewerten.
Tue Oct 28 18:27:22 CET 2008 | CopCar
Das hier zu lesen gibt mir doch Hoffnung.
Wenn ich manchmal so lese und höre wie sich irgendwelche geistig tiefergelegte über Amerikaner auslassen schäme ich mich schon fast Europäer zu sein.
Beängstigend ist auch dass sich der Hass auf die USA schon auf die Kleinen übertragen hat. Ich wurde bisher 2x von 7 - 10 jährigen Gehirnazubis angepöpelt, die mich wegen meines Autos für einen Amerikaner hielten. Lustigerweise war es beim letzten Mal auf einem McDonald´s Parkplatz
Tue Oct 28 18:34:03 CET 2008 | Mission Control
Ohne die USA würden wir hier gar nicht über solche Themen diskutieren können.
Die Weltgeschichte wäre ohne USA sicher anders verlaufen und zwar nicht im positiven Sinne.
Auch ich habe dort nur freundliche offenherzige Menschen kennengelernt.
Man darf die Bevölkerung nicht an ihrem George double you messen.
Die meisten halten ihn für einen Deppen.
Wir haben solche Deppen auch in der Politik, nur haben unsere Deppen nicht soviel Macht.
Man stelle sich mal vor wenn die USA nicht in solchen Ländern wie Ex-Jugoslawien
Irak ect. eingegriffen hätten.
Wie würde die Geschichte dann wohl verlaufen sein?
Auch wenn sie nicht immer den richtigen Weg gegangen sind, entscheidend
ist, daß überhaupt jemand etwas gegen Diktatoren und Menschenfeindliche
Gestalten unternimmt.
Mit Blumen und Diskussionen kommt man solchem Gerümpel nicht immer bei.
Und wenn sie gar nichts unternehmen würden, dann schreien alle die, die heute dagegen sind
am lautesten wenn diese gefährlichen Diktatoren einmal an unsere Grenzen
herankommen oder uns von innen bedrohen.
Ob da jetzt auch industrielle Interessen mit dabei sind ist völlig egal, die USA haben nie
gekämft um andere Länder zu annektieren sondern um eine demokratische Grundlage
zu schaffen damit sich die Bevölkerung frei entwickeln kann.
Das die Deppen im Irak sich nun lieber selbst umbringen ist natürlich albern, aber
es ist auch Evulution.
Ich würde es auch nicht begrüßen, von pakistanischen oder irakischen Atomraketen
bedroht zu werden wenn sich diese schnuckeligen Taliban mal an die Macht
bringen würden.
Da wäre ich heilfroh wenn die "Cowboys" ihre vom Verfallsdatum bedrohten
Knaller in rauhen Mengen dort abwerfen.
LG
MC
Tue Oct 28 19:56:41 CET 2008 | gispi97
@ Mission Control ,
nur leider sind viele von denen die jetzt den Amerikanern an's Bein pinkeln erst durch sie in die Lage gebracht worden das zu können.
Bestes Beispiel war ja Satan Hussein , der als er gegen den Iran Krieg führte von Reagan/Bush sr. ausstaffiert wurde mit den modernsten Knallern und als er in Kuweit einmarschierte stellten sie plötzlich fest ui das ist ja auch ein böser Bube .
Tue Oct 28 20:44:38 CET 2008 | KKW 20
Ich habe in den USA auch jede Menge angenehme und kluge Zeitgenossen kennengelernt, einige davon gehören zu meiner Familie. Die gleichen Deppen wie dort haben wir auch bei uns und die gibt es überall auf der Welt.
Ich denke es gibt kaum ein Land was landschaftlich so vielfältig ist, hohe Berge, Wüsten, weiße Strände alles in einem Land und amerikanische Küche besteht, zum Glück, nicht nur aus Hamburger und French Fries, die ist genauso vielfältig wie das Land selbst, genauso wie die Kultur die eben nicht nur aus Coca-Cola und dicken Straßenkreuzern besteht.
Was mich besonders fasziniert hat das man in ein Regierungsgebäude gehen und es besichtigen kann, in einigen sogar die Amtsräume und sogar einfach so mit Politikern z.B. einem Gouverneur über alles mögliche sprechen kann.
Außer am Tag der offenen Tür wüsste ich nicht wo man in Deutschland Regierungsgebäude (die Kuppel des Reichstags mal ausgenommen) besichtigen kann.
Seinen gewählten Volksvertreter sieht man, hierzulande, wenn überhaupt mal nur im Wahkampf. Da brauchen sich unsere Politiker nicht wundern wenn die Bevölkerung das Interesse an der Politik verliert, wenn sich die Gewählten vor ihren Wählern verstecken und nur mal alle vier Jahre ein paar Hände schütteln.
Die Vereinigten Staaten haben schon viel in der Welt bewirkt, sowohl positiv als auch negativ und schon einige handfeste Krisen und einen Bürgerkrieg überlebt. Jeder Staat und jedes Volk hat halt seine dunklen Zeiten und Ereignisse in seiner Geschichte und daraus gelernt.
Beachtlich finde ich das sich das demokratische System der USA sich mittlerweile 232 Jahre Bestand auf die Fahne schreiben kann und zu einer Zeit begründet wurde als auf der ganzen Welt noch absolute Monarchien herrschten und z.B. von Deutschland oder Italien als Nationalstaat noch gar keine Rede war.
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