• Online: 3.601

Wed Sep 26 23:08:44 CEST 2018    |    16SDriver    |    Kommentare (0)

Die Vorderachse war ein Stück Stahl, aber mehr auch nicht, mittelmäßig angerostet, sämtliche Staubschutzkappen der Gelenke eingerissen, also alles neu, Achse dafür raus. Mit meinem Motorheber, einer Querstange unter dem Kühler quer her ging das gut. Dann alles auseinanderbauen, entrosten, strahlen lassen, grundieren und lackieren sowie Buchsen neu machen. Auch dies ist schon geschehen, liegt auch zusammenbaubereit im Keller.

17.09.2019: Heute haeb ich die Vorderachse wieder zusammengesetzt. Das hatte es in sich.

Denn zuvor musste ich mir Gedanken machen, wie man die Federn wieder da rein bekommt. Bei einem Frottriebler mit Federbein nicht man einen Federspanner, spannt die Feder, setzt diese ein, Domlager drauf, Schraube drauf, enstpannen und fertig. Dies geht hier nicht so, denn hier ist der Vorderachsrahmen im Weg um einen Federspanner ordentlich anzusetzen. Das herausbekommen ging noch, da war es auch nicht schlimm, ob die Feder noch einen Krater mehr hat oder nicht, musste ja eh alles neu gemacht werden. Aber beim Einbau, sollten diese möglichst nicht beschädigt werden. Also musste ich mir erstmal überlegen, wie ich eine Konstruktion baue, um die Federn so einzubauen, daß ich sie möglichst unbeschädigt hineinbekomme. Und es scheiterte an den Schraubmuttern bzw. der Länge dieser. Diese passten nicht unter den Vorderachsrahmen.

Also musste eine andere Lösung her, die steht zwar in keinem handbuch aber hat gut funktioniert und auch so, daß sie sicher ist. Denn Spannen von Federn und der mögliche Abriss irgendwelcher Teile kann sehr böse enden. Zunächstmal sind Ferderspanner grundätzlich so gebaut, das man beim Ansetzen der Krallen an diesen Stellen den Lack beschädigt und beim Spannen noch seitlich an der Feder dran her rubbelt. Was sich Konstrukteure dabei denken, weiss ich nicht. Jedenfalls mussten diese erstmal bearbeitet werden, Schrumpfschlauch auf die Krallen und den Bereich dazwischen so mit der Flex bearbeiten, daß eine Rundungsform der Feder im Radius folgend ensteht. Sonst runiniert man sich die ganze Arbeit.

Ja, Federn gespannt, Achse sieht toll aus, nun kann sie wieder eingebaut werden, damit ich den Unterboden bearbeiten kann. Aktuell steht das Auto vorne auf einem Rollwagen. Das klappt gut, jedoch kann ich damit nicht umgekehrt auf die Grube fahren um den Unterboden zu bearbeiten, da der Rollenabstand zu klein ist. Die Achse kommt aber nochmals raus, denn ich habe mich entschlossen Motor und Getriebe vorher zusammenzusetzen, die Karosse dann so hoch zu heben, daß ich den Motor samt Getriebe drunter her schieben kann und dann abzusenken und zu positionieren. Ausgebaut habe ich ihn ja nach oben, aber jetzt wo alles frisch lackiert ist, finde ich diese Lösung parktikabler. Ich hoffe so weniger irgendwo anzuecken.

 

Dann habe ich die Federn in voller Länge von oben bis unten gespannt und von 39cm bis auf ca. 21 cm zusammengedrückt. Da kommt man schon ins Schwitzen, denn die Vorspannung die dann darauf lastet ist ist heftig. Man vertraut zwar seiner Arbeit, aber kann ich auch dem Werkzeug vertrauen?

Dann habe ich zwei Rolladengurte genommen, 20mm breit und habe diese je 4mal 180 Grad versetzt stramm um die gespannte Feder gewickelt und mit einer Pressklemme die Enden zusammengehalten. Dann die Federspanner entspannt und abgenommen. Die Feder entspannt sich zwar dann wieder im unteren und oberen Bereich, namlich da wo ich die Windung nicht mit umwickelt habe, reicht aber aus. Dann die Feder fix in die Achse gesteckt, unten in die Führunh im Querlenker und dann das Traggelenk mit der Verbindung zum oberen Lenker festgeschraubt. Nun war alles gesichert, die Pressklemme gelöst und ducrh die rauhe Oberfläche des Rolladengurtes ist die Reibung so groß, daß man ganz langsam loslassen kann und die Feder sich stückweise in die vorgegebene Position drückt. Das funktioniert tatsächlich hervorragend.

genauso lässt sich eine vorgespannte Feder bei diesen Typus der Vorderachse auch wieder ausbauen. Vor allem ohne Lack abzurubbeln durch mechanischen Kontakt mit anderen Metallteilen. Arbeitsaufwand pro Seite ca. 1/2 Stunde mit zwei Leuten.

Hat Dir der Artikel gefallen? 3 von 3 fanden den Artikel lesenswert.

Deine Antwort auf "Die Vorderachse"

Blogautor(en)

16SDriver 16SDriver

Alt Opel Euroservice


Ich komme aus Bochum und beschäftige mich nun seit 1991 mit Kadett D.

Ich sammle Prospekte, Werbeartikel und technische Unterlagen die es über den

Kadett D und den Opel Euroservice der 80er und 90er Jahre gab.