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LPG Umbau Erfahrungsbericht

ESGI Solaris Anlage

Mon May 09 23:59:21 CEST 2011    |    jimmy007    |    Kommentare (6)

Mein Gasumbau ist es mir Wert meinen 1. Blog zu schreiben.

 

Auf Grund der Tankstellenpreise hab ich mich dazu entschlossen einen Gasumbau durchzuführen.

Ich habe lange gebraucht um mich dazu durchzuringen, besonders die Ersparnis war ein Faktor, den ich niemals richtig einschätzen konnte.

Lohnt es sich noch bei dem Auto ? Ist ja auch schon 11 Jahre alt.

Schafft er die Laufleistung ?

Und wie schlimm fällt der Mehrverbrauch aus ?

 

Das was man so hört weicht meistens extrem von allen Werten ab, also war der Selbsttest angesagt.

Also hab ich meinen Seat Ibiza GP01 mit 1,4 Liter Hubraum und 60 PS auf Gasinhalation umgebaut.

 

 

 

Ein wenig Theorie:

Eingebaut wurde die ESGI/ Solaris Anlage mit einem 49 Liter Gastank und Flashlube.

Der angepriesene Mehrverbrauch liegt bei 5-25%, je nach Motor und Leistungsnutzung.

Gleichzeitig soll der Leistungsverlust unter 5% betragen. ( was bei 60 PS schon wichtig ist )

Vorher habe ich grob überschlagen, dasss ich die Kosten für die Umrüstung nach ca. 65.000 km rausgefahren habe. ( habe mit einem Mehrverbrauch von ca. 20% hochgerechnet )

 

Der Einbau:

Der Einbau selbst hat 3 Tage gedauert und ich habe in dieser Zeit einen Leihwagen bekommen.

Im Motorraum ist zwischen der Batterie und dem Dom das Steuergerät platziert und ganz recht der Verdampfer.

Die Flashlube Flasche ist links vorne, direkt neben den Wischwasserbehälter.

Und der 49 Liter Gastank ist in der Reserveradmulde verbaut.

Den Tankstutzen wollte ich ursprünglich im Tankdeckel integriert haben, leider passte das an der Stelle nicht und so kam der Gastankstutzen in die Heckschürze.

Bin mittlerweile sogar froh, dass es nicht im Tankdeckel ist.

Dafür müsste immer ein Adapter aufgeschraubt werden, damit getankt werden kann, in der Schürze kann ich direkt mit dem Tankrüssel dran gehen.

 

Die Rails sind nicht zu sehen, da der Luftfilterkasten groß über dem Motor liegt und somit alles abdeckt, aber ich kann euch versprechen, die sind verbaut.

 

Die Tankanzeige ist direkt vor dem Aschenbecher.

 

Praktische Erfahrung:

So, das wichtigste ist natürlich, wie es nach der Umrüstung läuft.

Der Motor startet ganz normal auf Benzin und schaltet dann automatisch auf den Gasbetrieb um, sobald der Motor etwas vorgewärmt ist.

Bei den aktuellen Temperaturen dauert das Umschalten etwa 2-3 Minuten ( nach einem Kaltstart ) wenn der Motor warm ist, springt er nach ca. 10 Sekunden um.

Das wird im Winterbetrieb natürlich etwas länger dauern.

 

Es ertönt ein kurzes "PIEP" wenn umgeschaltet wird und das war es dann auch schon.

Ich habe zuerst immer ein kleines Ruckeln erwartet, aber das kommt nicht, es wird absolut sauber umgeschaltet und wenn das Piepen nicht wäre, dann würde man überhaupt nix von Umschaltung mitbekommen.

 

Der Motor läuft im Gasbetrieb sogar etwas ruhiger und kultivierter, als im Benzinbetrieb.

Erstaunlich, aber so ist es nunmal, der Motorlauf ist ein wenig weicher und leiser im Gasbetrieb.

Einen Leistungsverlust verspüre ich gar nicht, der Wagen beschleunigt gut, kein bißchen schlechter oder anders als auf Benzin.

 

Soweit so gut, es ist alles stimmig, blieb nur noch die Erfahrung mit dem Spritverbauch.

 

Verbrauch:

Da ich eigentlich eine sparsame Fahrweise habe, kam ich in der letzten Zeit mit einem Benzinverbrauch von durchschnittlich 6,2 - 6,4 Liter aus.

Ich habe gehofft, dass ich im Gasbetrieb bei einem Verbrauch von 7 -7,5 Litern liege maximal 8 Liter, ab 9 Liter aufwärts, würde ich die Kosten erst bei einer sehr hohen Laufleistung rausbekommen, also war hier die größste Spannung.

 

Die Tankanzeige ist nicht sehr genau, so zeigte mir die Tanknadel nach ca. 150 km schon Reserve an, das war ein kleiner Schock für mich, da kam mir der Gedanke, dass ich einen extremen Mehrverbrauch habe und die Umrüstung eventuell doch keine gute Idee war.

Aber das pendelte sich dann ein, ich fuhr einfach weiter und weiter und der Tank stand konstant auf Reserve.

Ca. 300 km später dachte ich mir, der Tank müsste ja bald leer sein, also führ ich dann zum Nachtanken.

Mit großer Spannung und Sorge tankte ich dann nach insgesamt 505 km nach und war freudig  erstaunt.

Mit Nachdruck konnte ich nur knappe 32 Liter Tanken.

Ein Durschnittsverbrauch also von 6,33 Litern.

 

Das ganze Spiel begann dann erneut von vorne, kurz nach dem Tanken und ein paar km Fahrt war schon die 1. Led an der Tankanzeige aus, die 2. folgte auch schon nach ca. 100km und ab 170km Strecke war die Reserveleuchte schon an.

Seit dem Aufleuchten der Reserve bin ich aber schon wieder weitere 300 km gefahren und der Motor läuft immer noch im Gasbetrieb.

Der Verbrauch ist wirklich tadellos gut, die Tankanzeige für den Gastank, ist einfach technischbedingt, ein grobes Schätzeisen.

Die muss nochmals kalibriert werden, damit die Anzeige genauer wird, aber dennoch wird der Anzeigewert immer sehr grob sein.

 

Fazit:

Der durchschnittliche Gasverbrauch ist gleich dem durchschnittlichen Benzinverbrauch, ein Mehrverbrauch ist nicht da ( bei sparsamer bis normaler Fahrweise ) wenn man den Motor dagegen die Sporen gibt und Leistung abverlangt, dann wird der Mehrverbrauch an Gas auch deutlich messbar.

Wer also sparsam fährt, kann davon ausgehen, dass der Benzinverbrauch dem späteren Gasverbruach entspricht.

Bei hoher Last oder Vollgas kann auch durchaus 15-20% Mehrverbrauch auftreten.

Die Anlage hat mich 1.700 Euro gekostet, der Service kostet mich zusätzlich etwa 120 Euro pro Jahr für die Inspektion.

Und der Verbrauch an Flashlube ( ist ein Additiv zur Schmierung der Ventile ) ist auch nicht wirklich teuer.

Ob man es nun braucht oder nicht, da gibt es viele Meinungen zu, aber definitiv beruhigt es, wenn man es hat.

Nur darf man es nicht in kleinen Mengen kaufen, sonst zahlt man schnell mal drauf.

Ich habe mir gleich einen 5 Liter Kanister gekauft für 62 Euro.

5 Liter Flashlube sollen mindestens für ca. 5.000 Liter Gasbetrieb ausreichend sein.

Bei meinen 6,33 Liter Durschnittsverbrauch wären das also locker 80.000km und der tatsächliche Verbrauch soll eher noch niedriger sein ( wenn es richtig dosiert wird )

 

Der eingebaute Gastank hat einen Durchmesser von 580mm, es hätte auch der 600mm Tank reingepasst, leider wurde vor dem Einbau ausgemessen und zugesagt, dass der 600mm Tank nicht passen würde.

Schade, denn der 600mm Tank passt ganz klar auf alle Fälle rein.

 

Wenn sich an meinem Gasverbrauch nix ändern sollte und ich weiterhin mit einem Verbrauch von weiniger als 6,5 Liter fahre, dann habe ich die Kosten nach ca. 35tkm wieder drin.

Also deutlich früher, als ich es mir vor der Umrüstung ausgerechnet habe.

 

Kurz um ich bin total zufrieden.

Es ist aber wirklich super wichtig, einen Umrüster zu finden, der Ahnung von der Materie hat.

 

Ich hoffe, dass ich, für alle die sich ebenfalls für einen Gasumbau interessieren, eine kleine Hilfestellung geben konnte.

Persönlich würde ich es immer wieder machen, ich hätte sogar noch viel früher umrüsten sollen, dann hätte ich noch mehr gespart.


Sat May 14 13:16:21 CEST 2011    |    Migges90

Danke für deinen Beitrag erstmal;)

Ich habe jetzt die Entscheidung gefällt, mein Wägelchen umzurüsten...

Wofür genau ist dieses Flashlube noch?

Wurde es für deinen Motor empfohlen oder hast du es einfach zur Sicherheit verbauen lassen?

Sat May 14 21:08:08 CEST 2011    |    jimmy007

Grundsätzlich wurde es vom Umrüster empfohlen und es war nicht sehr teuer, auch aufgrund der Garantiebestimmungen ist es nicht ratsam auf das Flaslube zu verzichten.

 

Das ist eine Art Schmiermittel, das die Einlassventile schützt und durch den Unterdruck eingesaugt wird.

 

Ob man es nun wirklich braucht ist umstritten, es gibt viele Meinungen und Erfahrungen, die beides belegen.

In meinen Garantiebestimmungen steht die verwendung eines Schutzsystems entweder Flashlube oder Tuneup.

Von daher ist es unter dem Aspekt der Garantieabsicherung sicherlich zu empfehlen.

Thu Jan 19 22:03:12 CET 2012    |    jang09126

Hallo LPG-Gemeinde,

 

ich fahre selbst einen VW Golf IV 1,6 mit LPG und Flashlube.

Ich bin sehr zufrieden, habe aber auch meine Zweifel an der Dauerfestigkeit des Motors. Gase verbrennen schliesslich heißer als Flüssigkeiten und stressen dadurch den Motor thermisch.

Meine Betriebsdaten könnt ihr betrachten unter:http://www.spritmonitor.de/de/detailansicht/321774.html

 

Nun aber zum beunruhigenden Teil.

Der besagte thermische Stress wirkt sich auch auf das Öl im Motor aus.

Wird Öl zu heiss, ändert es seine Eigenschaften und erfüllt seine Funktion nicht mehr - Schmieren und Kühlen. Zur Untermauerung meiner Vermutungen sah ich heute folgenden Motorschaden zufällig:

https://picasaweb.google.com/100475940787147046224/LPGMotorschadenVWV6

 

Das führt bei mir zu folgenden Schlussfolgerungen:

1. Öltemperaturkontrolle ist extrem wichtig.

2. Schnellfahrten mit LPG sind bei mir nun tabu.

 

Aber zu bedenken ist noch etwas.

Wir deutschen sind erst seit kurzem Im LPG-Geschäft.

Unsere Mentalität lässt uns gerne zweifeln.

Im ost- und süd- und süd-ost-europäischen Ausland sind Gas-Antriebe bereits seit Jahrzehnten im Einsatz. Insbesondere bei Oldtimern.

Klagen sind mir keine bekannt. Allerdings haben diese meist keine Autobahnen und sonst eher schlechte Straßen. Sie fahren vermutlich langsamer als wir.

 

In diesem Sinne

 

Allzeit gute Fahrt

 

jang09126


Tue Aug 20 01:46:03 CEST 2019    |    Standspurpirat52310

Mein Mercedes E240 ist gerade in umbau.Die werkstadt meinte die einstellung wird so gemacht das ab 4500 umdrehungen minimal Benzin eingespritzt wird.Meine frge ist das notwendig Ich dachte Mercedes dieser baureihe sind 100% Gasfest?

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jimmy007 jimmy007

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