Sat Aug 20 23:32:22 CEST 2016
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Dragonar
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Kommentare (4)
Hallo Nachtrag am 21.08.2016 Heute wurde ein Dauertest durchgeführt 650 Kilometer Autobahn mit ca. 140km/h mit Tempomat. Der angezeigte Durchschnittsverbrauch lag am Ende bei 7,9 l/100km. ![]() |
Sun Aug 21 12:20:37 CEST 2016 |
DrHephaistos
Hallo Drago,
oft steht bei Überlegungen zur Leistungssteigerung die erhöhte machanische Belastung des Antriebsstrangs im Vordergrund. Die wird der OM 642, sicher auch Deine Schaltung, problemlos bewältigen. Viel wichtiger wäre eine Antwort auf die Frage, wie bzw. ob der Motor mit der erhöhten thermischen Belastung fertig wird.
Denn unabhängig von der gewählten Methode des Softwaretunings, kann man nur die Anzahl (evtl. auch die Zeitpunkte) der Einspritzvorgänge und die einzuspritzende Kraftstoffmenge variieren. Beim OM 642 sind lastfallgeregelt bis zu fünf Einspritzungen darstellbar, aufgeteilt in zwei Pilot-, eine Haupt- und zwei Nacheinspritzungen. Spielt man nun mit den gegebenen Freiheitsgraden in der Absicht, die Leistung eines Motors zu erhöhen, steigt auch automatisch dessen thermische Belastung. Vertragen z.B. die Auslassventile auf lange Zeit den heisseren Abgasstrom? Eher nicht, wie ich glaube.
Vorausgesetzt, ein Dieselmotor wird von Leuten getunt, die tatsächlich wissen was sie tun, wird man nicht mit schnell eintretenden Schäden rechnen müssen. Umso weniger, je weiter man sich vom neuen Leistungsmaximum fern hält. Dann sollte man sich aber fragen, warum man überhaupt tunt.
Cheers,
DrHephaistos
Sun Aug 21 13:02:15 CEST 2016 |
Dragonar
Hallo
Danke für die Super geniale Erklärung. Jetzt ist mir das Prozedre vollständig klar obwohl ich mich niemals selbst an so etwas heran trauen würde. Gerade aus den besagten Gründen! Deshalb überlasse ich solche Sachen den Profis und kümmere mich um den Rest. Mein Tuner ist ein sehr erfahrener Mann der das schon seit Jahren macht da habe ich keine Bedenken. Natürlich besteht ein gewisses Restrisiko mit dem ich leben muss.
Zu der Frage warum ich das Tuning überhaupt gemacht habe stellen ich eine Gegenfrage! Warum kaufen sich manche Leute eine potthässliche Figur und stellen sie sich in den Garten? Weil sie das Ding einfach wollten und das Geld dafür hatten. Mir geht es ähnlich!
MfG
Drago
Sun Aug 21 19:37:36 CEST 2016 |
DrHephaistos
Hallo Drago,
versteh mich bitte nicht falsch. Ich bin kein genereller Gegner des Tunings von Dieselmotoren. Sondern - im wörtlichen Sinn - ein gebranntes Kind. Vor dem CLS fuhr ich einen CLK 320 CDI und liess mir 2007 nach langer Recherche und reiflicher Überlegung das Brabus D6 (III) Tuningkit (272 PS, 590 Nm) in den fabrikneuen Wagen einbauen. Brabus deshalb, weil dort Ingenieure am Werk sind, die ihre Materie verstehen. Und weil ich keinen einzigen negativen Bericht zum D6 Tuningkit fand.
Diesen Juni, nach geradezu lächerlichen 300'000 km, blieb ich mit einem Motorschaden liegen. In der Werkstätte meiner Niederlassung konnte ich mittels eines Endoskops ein in Gänze fehlendes Auslassventil des 2. Zylinders bewundern. Und die im Kolben und der Zylinderwand sichtbaren Spuren der Metallschmelze. Auch die anderen Ventile sahen schon ziemlich gerupft aus. Als einzig plausible Erklärung des Schadensbildes blieb das Motortuning. Denn bisher sei noch kein OM 642 den Hitzetod gestorben. Sagt mein Servicemeister, dem ich seit Jahren vertraue. Berichte dazu konnte ich auch keine finden.
Erst jetzt ging mir ein Licht auf: An die zusätzliche thermische Belastung hatte ich vor 9 Jahren dämlicherweise keinen Gedanken verschwendet. Andernfalls hätte ich mich sicher gegen das Tuning entschieden. Aber was solls, die Zeit war eh reif. Für den CLS. Und der Tauschmotor steht ja auch schon von vorn herein in Deiner mentalen Buchhaltung.
Cheers,
DrHephaistos
Sun Aug 21 22:52:19 CEST 2016 |
Dragonar
Danke für Deinen Erfahrungsbericht, gibt mir schon etwas zu denken! 300000 ist nicht viel! Ich werde auf jeden Fall den Motor genau beobachten!
Wie gesagt mein E320 CDI als S210 hat die Prozedur schadlos überstanden und das 200000 Kilometer bis 550000
Ich hoffe mal, auch wenn ich jetzt ganz übel anhört, dass Du einfach Pech hattest!
Was sich auf jeden Fall bemerkbar gemacht hat war der Durchschnittsverbrauch! Habe mir heute eine Fahrt von Speyer nach Köln und zurück gegönnt und hatte einen angezeigten Durchschnittsverbrauch von 7,9 l/100km. Und das bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 140 Stundenkilometern mit Tempomat! Vorher stand da immer eine 9 vor dem Komma.
MfG
Drago
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