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DECT- Telefone und Handys erzeugen Krebs.

Wed Jun 13 12:23:35 CEST 2012    |    Volkmar    |    Kommentare (0)

Die Saga vom Volk der Zipfelmützen
Es war einmal ein Land im Herzen Europas. Die Menschen, die dort lebten,
waren zeitlebens damit beschäftigt zu arbeiten, Steuern zu zahlen und
fürs Alter vorzusorgen. Sie beherzigten das Motto ihrer Vorväter »Man
lebt, um zu arbeiten« und schüttelten den Kopf über die gegenteilige
Ansicht vieler ihrer südlichen Nachbarn, die ihnen einflüstern wollten
»Man arbeitet, um zu leben«.
Weltweit bekannt wurden diese Menschen aus Michelland durch ihre
Zipfelmützen, die man über Augen und Ohren ziehen konnte, um
Unangenehmes möglichst nicht zu sehen und zu hören. Das nutzten die
Politiker von Michelland aus und verteilten das Geld und Vermögen dieses
Völkchens an alle Welt, ohne daß jemand davon las oder hörte oder es
sonstwie zur Kenntnis nahm. Da die Menschen nur für angenehme
Nachrichten die Zipfelmützen lüfteten, wurde ihnen versprochen, die
Rentenkassen seien voll, es gäbe bald überall im Land nur noch blühende
Landschaften, der Euro mache alles preiswerter und einfacher und die EU
in Brüssel würde den Wohlstand künftig noch sicherer machen.
Doch eines Tages wollten die Michel die Früchte ihrer nimmermüden Arbeit
sehen und schoben die Zipfelmützen hoch. Sein zu ihrem Erschrecken waren
die Rentenkassen ratzeputz leer, die früheren DM-Löhne halbiert, die
Euro-Preise aber genau so hoch wie zuvor in DM, ihre Arbeitgeber in
andere Länder entschwunden, die Werke geschlossen und an vielen Läden
hing das Schild »Zu vermieten«.
Um sich herum sahen die erschrockenen Michel nur noch schwarze Löcher
neben Riesenbergen von aufgetürmten Schulden und überall fremdartige
Leute, so daß sie ihre Heimat gar nicht wiedererkannten. Daraufhin
erhoben sich erste Stimmen des Protestes gegen die gutgläubig immer
wieder gewählten Parteien, und vereinzelt wurde der Ruf laut »Wir sind
das Volk!«
Das versetzte die Politiker in höchste Alarmstufe, und sie holten über
viele Jahre so viele Nichtmichel ins Land wie nur möglich, um sich ein
anderes Volk zu schaffen.
Damit diese Nichtmichel dann aber auch ihre Gönnerparteien wählen
konnten, wurde ein neues Staatsbürgergesetz erlassen und eine
millionenteure Kampagne gestartet, um die Nichtmichel zu überreden, die
Staatsbürgerschaft ihres Gastlandes anzunehmen. Verständlicherweise
wollten die Nichtmichel nun aber auch die gleichen Rechte haben und so
leben wie die Michel.
Also wurden die Michel wieder zur Kasse gebeten: Das soziale System der
Michel, für das sie Jahrzehnte gearbeitet hatten, war pleite. Wurde ein
Michel arbeitslos, fiel er in kürzester Zeit der Armut anheim. Das
soziale Netz, für das die Michel viele Jahre gearbeitet hatten, wurde
per Gesetz mit größeren Löchern versehen, so daß man leichter
durchfallen kann. Danach mußten sie alles veräußern, was sie angespart
hatten, und anschließend wurden ihre Kinder und Familienangehörigen vom
Staat belangt. Waren auch die ausgeplündert, gab's für alle die gleiche
»Grundversorgung«, für die betroffenen Michel genau so viel oder wenig
wie für die zugewanderten Nichtmichel, die nie oder wenig in die
Sozialkassen eingezahlt hatten. So wurde nach Meinung der Politiker der
Grundsatz »Gleiche Rechte für alle« vorbildlich verwirklicht.
Als sich das Murren im Volk der Michel über diese Entwicklung aber zu
einem Brodeln verstärkte, beschlossen die Politiker, nun Nägel mit
Köpfen zu machen: Regierung und Opposition, die in Sachen Einwanderung
bisher theaterreife Schaukämpfe miteinander geführt hatten, um ihre
stille Übereinstimmung zu vernebeln, einigten sich flugs über ein neues
Zuwanderungserweiterungsgesetz. Das hatte zum Ziel, daß künftig noch
mehr Nichtmichel einwandern und die Parteien sich endlich ein Wahlvolk
nach ihren Wünschen schaffen können, das sich nicht mehr mit so
antiquierten Begriffen wie »Volk« oder »Nation« gegen die weisen
Regierungsbeschlüsse auflehnen würde.
Als die Regierenden glaubten, sie hätten dieses Ziel wohl endlich
erreicht, beschlossen sie folgerichtig, den Nationalfeiertag, den die
Michel immer am 3. Oktober eines Jahres feierten, einfach abzuschaffen,
weil die ja nun keine Nation mehr seien.
Da aber durchfuhr ein fürchterlicher Schreck die Regierenden: Viele der
Michel rissen sich die Zipfelmützen vom Kopf und warfen diese voller
Protest den Regierenden vor die Füße. Eilends ließen die Regierenden von
ihrem Plan ab und beraten nun, wie man verhindern könne, daß das gesamte
Volk diesem Beispiel folgt.
Sie glauben, werte Leserinnen und Leser dieses Märchens, solch ein
Michelland gäbe es gar nicht?
Dann haben SIE Ihre Zipfelmütze noch nicht hochgeschoben!
Gruß Volkmar


Deine Antwort auf "von Rettungsschirmen usw. ...eine kleine Geschichte..."

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