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Blogempfehlung
Mein Blog hat am 06.11.2014 die Auszeichnung "Blogempfehlung" erhalten.
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26.10.2016 09:22 | cookie.666 | Kommentare (17) | Stichworte: (Z30), 6 (Z30), Anzeige, bleibt schwarz, Bordcomputer, Colt, CZ3, CZC, Defekt, Display, dunkel, Hilfe, kaputt, LCD, Mitsubischi, Mitsubishi, Multi Centre Display, Multifunktionsanzeige, Reparatur, setzt aus, Wackelkontakt, Z30, Zentraldisplay
Das Problem ist leider kein Einzelfall. Bei den Mitsubishi Colt der Baujahre 2004 bis 2008 neigen die Bordcomputer zu Totalausfällen. Das Display bleibt plötzlich schwarz. Manchmal kommt es auch kurzzeitig wieder um irgendwann dann für immer zu verdunkeln.
Wenn man das Netz durchforstet, findet man allerhand gut gemeinte Tipps aber wenig hilfreiches.
Also hier meine (erfolgreiche!) Lösung des Problems.
Nachdem sich Stecker, Kabel, Sicherungen und Relais in einwandfreien Zustand befunden hatten, musste der Fehler wohl doch im Bordcomputer (wie auch andere Leitgeplagte berichten) selbst zu suchen sein. Also ausbauen das gute Stück. Eine Anleitung, wie die Mittelkonsole zerlegt werden kann, findet sich im Netz.
Ein Tipp zum Radioausbau: da ich keinerlei passende Entriegelungsklammern finden konnte, habe ich bei ausgebauter Verkleidung (die, in der Lüftungsregler und Ablagefach sitzen) einfach mit einem Schraubendreher die Entreigelungsklammern von unten eingedrückt und das Radio nach vorne rausgeschoben. Ging recht leicht. Allerdings muss man es ‚blind‘ machen und braucht etwas Fingerspitzengefühl.
Wenn ihr alles zerlegt habt, testet den ausgebauten Bordcomputer doch mal wie folgt: Zündung einschalten, Stecker am Bordcomuter ca. 30 Sek. (er braucht ne Weile zum 'hochfahren') nach unten drücken. Sollte keine Anzeige erscheinen, den Stecker 30 Sek. nach oben drücken. Wenn ihr wieder eine Anzeige habt, wisst ihr schonmal, dass der Bordcomputer prinzipiel noch funktioniert und 'nur' einen Wackelkontakt hat.
Jetzt kommt die Suche nach dem Grund dafür. Diese gestaltete sich bei mir am Ende recht aufwendig. Nachdem der Computer - wohl eher - zufällig nach dem Nachlöten des Eingangssteckers wieder funtionierte schien die Lösung gefunden. Doch schon einige Tage später begann der Spuk von Neuem.
Also lange Rede, kurzer Sinn - Am Ende stellte sich heraus, dass sich ein (oder mehrere) Beinchen vom Mikroprozessor losegerüttelt hatten. Beim Verdrehen der Platine oder Druck auf den Prozessor konnte man die Funktion wieder herstellen - oder eben abstellen. Also hier eine kleine Anleitung:
Folgendes werkzeug ist dringend zu empfehlen:
Computer ausbebaut? Dann los!
Als erstes die jeweils drei Verriegelungsnasen oben...
...und unten am Gehäuse öffnen und Front abziehen.
Dann diese zwei Schrauben rausdrehen...
...und Platine aus dem Rückteil ziehen. ACHTUNG: ESD Vorschriften beachten! Nach Möglichkeit alles auf ESD Matte und gut geerdet zerlegen. Die ICs sind empfindlich!
ACHTUNG!!! Lösen der Displayplatine ist nicht zwingend erforderlich, aber zum besseren Handling ratsam. Wer sich das zerlegen sparen möchte kann gleich bei *** weitermachen
Dann die Schrauben für das Display lösen
Und anschließend die zwei Lötpunkte vom Masseblech an der Display-Platine lösen
Jetzt lässt sich die Display-Platine nach oben abziehen. Die Stecker befinden sich rechts und links außen. Damit ihr gut weiterarbeiten könnt, empfehle ich euch, das Masseblech ganz zu entfernen. Dazu die drei Lötfahnen an der Hauptplatiene auslöten und rausdrücken. Ist etwas knifflig, aber geht. Wer die Platine auch mit dem Blech gut und sicher einpannen kann, kann sich diesen Schritt auch sparen.
*** hier weiter
So, jetzt gehts an's Eingemachte. Um den Prozessor der Hauptplatine ist wahrscheinlich auch bei euch ziemlich viel gelblich-tranparente Vergussmasse aufgebracht. Diese mit einem Skalpell VORSICHTIG abkratzen. Die Pins und Lötflächen so sauber wie möglich machen - alles geht aber nicht weg. Hier im Bild mal an drei von vier Seiten gemacht.
Jetzt kommt das Schwierigste. Jeden einzelnen Pin mit einem sehr feinen Lötkolben nachlöten. Gern auch etwas Lötzinn dazu nehmen, ABER passt auf, dass ihr nicht Pins aus Versehen zusammenlötet. Falls es doch passiert - mir jedenfalls immer - mit Entlötlitze vorsichtig wieder in Ordnung bringen.
Gut, das war‘s schon. Jetzt am besten erstmal testen. Display wieder aufstecken (Das Masseblech ist dazu nicht zwingend notwendig.).
Außerhalb des Autos könnt ihr euren BC auch autonom betreiben. Pin 7 ist Klemme 30 (Dauerplus) und Pin 8 ist Klemme 15 (Zündplus) und bekommen jeweils 12Volt, Pin 15 ist Klemme 31 (Masse). Gezählt werden die Pins am Stecker von oben links = 1 nach unten rechts = 16.
Damit könnt ihr zumindest die Uhr und die HIntergrundbeleuchtung zum Funktionscheck aktivieren.
Wenn alles funktioniert, ist es ratsam, die vorhin weggekratzte Vergussmasse zu ersetzen (es soll ja auch bei Feuchtigkeit und Staub kein undefinierter Kontakt zwischen den IC-Pins entstehen). Wem anständige Vergussmasse im heimischen Werkzeugschrank fehlt, kann hier getrost etwas Alleskleber benutzen oder mit einem Lackstift die Pins des mit etwas Lack versehen. Das sollte ein Colt-Leben lang ausreichen.
Dann Blech wieder einlöten, alles wieder zusammen- und einbauen. Ich hoffe es war erfolgreich und euer Colt ist wieder fit.
Solltet ihr euch das zerlegen und nachlöten nicht selbst zutrauen, könnt ihr gerne auf mich zukommen. Aber eigentlich sollte das jeder mit halbwegs ruhiger Hand und gutem Werkzeug hinbekommen. Ansonsten kann das jeder Elektroniker/Fernsehreparateur auch.
Beste Grüße,
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