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Carpirinha

Sommer, Sonne, Strand und alles andere was Spaß macht... z.B. Autos

Wed Jan 27 11:04:26 CET 2016    |    touranfaq    |    Kommentare (44)    |   Stichworte: 2016, Autohersteller, GM, Größter, Toyota, VW, Weltherrschaft

Wie sieht die Reihenfolge der Top3-Autohersteller Ende 2016 aus?

8 (12,1 %) 1) Toyota 2) VW 3) GM
40 (60,6 %) 1) Toyota 2) GM 3) VW
4 (6,1 %) 1) VW 2) Toyota 3) GM
2 (3 %) 1) VW 2) GM 3) Toyota
7 (10,6 %) 1) GM 2) Toyota 3) VW
0 (0 %) 1) GM 2) VW 3) Toyota
4 (6,1 %) Ein anderer Hersteller steigt in die Top 3 auf
1 (1,5 %) Völlig andere Meinung, ich schreibe es im Kommentar

Hallo allerseits,

 

wie bereits im letzten Jahr starte ich hiermit eine Umfrage, welcher Konzern eurer Einschätzung zufolge nach Absatz im Gesamtjahr 2016 an der Spitze liegen wird und welche Konzerne die Plätze zwei und drei belegen.

 

Hier kann jeder sein Votum abgeben und nach Vorliegen der Jahreszahlen wird Bilanz gezogen.Wer nach dem Jahreswechsel die Lorbeeren für den richtigen Tipp einheimsen will, sollte in den Kommentaren sein Votum nennen.

 

Ich freue mich auf eine lebhafte Beteiligung und danke allen Usern für ihr Interesse.

 

Um es etwas spannender zu machen läuft die Umfrage dieses Jahr nur bis 31.03.2016 ;)

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Sat Jan 16 17:26:14 CET 2016    |    touranfaq    |    Kommentare (37)

Nach langer Abstinenz möchte ich mich im Teil 3 der Mythbusters-Reihe einem Thema widmen, das erst einmal nur bedingt mit dem Thema "Auto" zu tun hat, und zwar dem Thema LED-Taschenlampen.

 

Die Idee für diesen Mythbusters-Artikel kam mir während dieses Diskussionsfadens. Ein Motor-Talker suchte eine ordentliche LED-Taschenlampe, und neben den bekannten Modellen von Maglite oder LED-Lenser wurden auch eine Reihe von, ich nenne sie mal "China-Taschenlampen" empfohlen. Diese Taschenlampen sind auf den einschlägigen Verkaufsplattformen unter dem Suchbegriff "Cree XML T6" zu finden, was auf die in den Lampen (angeblich) verwendete LED hindeutet. Bei der Betrachtung der angegebenen technischen Daten und angesichts des niedrigen Preises scheinen diese Lampen wahre Schnäppchen zu sein. Da werden beispielsweise Lichtströme von 2.000 bis 3.000 Lumen angegeben, sprich eine Taschenlampe die angeblich so hell ist wie ein moderner Xenon-Scheinwerfer. Und das für weit unter 20 Euro. Da staunt der Laie, und der Fachmann wundert sich.

 

Und warum wundert sich der Fachmann? Nun, zieht man das Datenblatt der (angeblich) verwendeten LED zu Rate, keimt schon erste Skepsis auf. Denn dort steht:

 

The XLamp XM-L LED is 20% more efficient than the XLamp XP-G LED at the same current, and can deliver 1000 lumens with 100 lumens per watt efficacy.

 

Mit anderen Worten: Eine LED vom Typ Cree XM-L T6 erzeugt maximal einen Lichtstrom von 1.000 Lumen. Das passt irgendwie nicht so recht zu den 2.000 Lumen, die die Taschenlampe erzeugen soll. Aber selbst wenn die Lampe "nur" 1.000 Lumen schafft, müsste sie ja spürbar heller sein als meine Maglite, die ich als Bereitschaftstaschenlampe immer im Auto liegen habe. Die hat nämlich "nur" 134 Lumen und leuchtet damit im Freien schon mehrere hundert Meter weit. Meine Skepsis schlägt um in Neugier. So eine China-Taschenlampe muss her, ich will wissen was die wirklich kann.

 

Da ich keine Lust hatte, mehrere Wochen auf ein Paket aus China zu warten, habe ich mir bei Amazon eine "Cree XML T6" ausgesucht, die auch im Taschenlampen-Thread empfohlen wurde. Da bei diesem Angebot kein Akku enthalten war, habe ich mir noch diesen 18650-Akku von Panasonic mitbestellt.

 

Fangen wir an mit dem Auspacken, neudeutsch "Unboxing". Das war relativ schnell erledigt, denn die China-Taschenlampe war einfach in einen ZIP-Beutel verpackt und das Netzteil lose beigelegt. Ansonsten keinerlei Dokumentation.

 

 

Schauen wir uns zunächst mal das Ladegerät an:

 

 

Das Ladegerät hat auf der Primärseite einen sog. Weitbereichseingang, ist also von 100V AC bis 250V AC einsetzbar. Es trägt immerhin ein CE-Zeichen, eine entsprechende Konformitätserklärung liegt allerdings nicht bei. Ebenfalls vorhanden ist die Kennzeichnung für die Schutzklasse II sowie die Kennzeichnungen für den bestimmungsgmäßen Gebrauch (in diesem Falle "Indoor-Use"). Die Mindestvoraussetzungen für den Betrieb in der EU sind also erfüllt, allerdings erkennt man hochwertige Ladegeräte/Netzteile daran, dass sie weitere freiwillige Prüfsiegel tragen wie z.B. das GS-Zeichen. Das GS-Zeichen gewährleistet nämlich, dass das Gerät tatsächlich geprüft wurde und den Anforderungen des Produktsicherheitsgesetzes entspricht, wohingegen das CE-Zeichen rein auf Konformitätsangaben des Herstellers beruht.

 

Auf der Rückseite des Ladegeräts ist eine zweifarbige (rot/grün) LED die offensichtlich den Ladezustand anzeigt (rot=lädt, grün=Ladevorgang abgeschlossen).

 

Wenden wir uns noch kurz dem Akku zu. Hier habe ich mich bewusst für eine Markenzelle entschieden, da im Bereich Li-Ion-Akkus doch einiges an Schindluder getrieben wird. Von gefälschten bzw. billigen Recycling-Akkus geht eine nicht unerhebliche Gefahr aus da diese Zellen sehr minderwertig verarbeitet sind, außerdem erreichen diese billigen Zellen nicht annähernd die Kapazität, die angegeben ist. Wenn ihr euch einen Li-Ion-Akku kauft, dann kauft in eurem eigenen Interesse eine Qualitätszelle. Eine solche hat

 

a) einen aufgedruckten (bekannten) Herstellernamen

b) eine aufgedruckte Typenbezeichnung

c) ein Datenblatt verfügbar

 

Die von mir ausgewählte Zelle erfüllt diese Anforderungen:

 

 

Anhand des Datenblatts können wir auch ganz schnell prüfen ob wir einen Originalakku haben oder eine nachgemachte Billigzelle, und zwar mit dem Gewichtstest, originale Zellen wiegen um die 46g:

 

 

Das ermittelte Gewicht passt und entspricht in etwa dem angegebenen Wert im Datenblatt.

 

So, aber kommen wir endlich mal zur Taschenlampe, so sieht das gute Stück aus:

 

 

 

 

Bis auf den offensichtlichen Beschichtungsfehler (heller Fleck in Höhe des Schalters) eigentlich ganz ordentlich verarbeitet. Der Gummi zur Abdeckung der Ladebuchse ist sehr dünn und dürfte nicht lange halten.

 

Bevor wir nun aber die Helligkeit vergleichen, schauen wir uns erstmal ein paar Messwerte an. Zuerst einmal den Akku, hier habe ich die Leerlaufspannung gemessen sowie den Strom durch einen Lastwiderstand von ca. 1.5 Ohm um zu sehen ob der Akku unter Last seinen Nennstrom bei der angegebenen Nennspannung (die unter Last natürlich geringer ist als die Leerlaufspannung) bringt.

 

 

Kurze Kontrolle: 3.7 Volt : 1.5 Ohm = 2.46 A

 

Die Leerlaufspannung ist übrigens überraschend hoch, anscheinend hat das Ladegerät den Akku überladen, denn die Ladeschlußspannung liegt bei Li-Ion-Akkus typischerweise bei 4.2 Volt, der Akku ist aber auf fast 4.5 Volt geladen worden:

 

 

Schauen wir uns nun die Messwerte der Taschenlampe an. Die Lampe hat drei Leistungsstufen, zu jeder dieser Stufe habe ich den Strom gemessen:

 

 

Der Strom halbiert sich ungefähr mit jeder Leistungsstufe, und der maximale Wert zeigt eine faustdicke Überraschung. Wir erinnern uns an das Datenblatt der Cree XML-T6, sie ist mit einem maximalen Lichtstrom von 1.000 Lumen bei 3 Ampere angegeben. In unserer China-Lampe fließt aber nur die Hälfte, laut Datenblatt kann die LED also nicht mehr als 500 Lumen erzeugen. Das ist nur 25% des Lichtstroms, mit dem die Lampe beworben wird.

 

Schauen wir uns zum Vergleich die Maglite an, hier fließen aus den zwei Monozellen überraschende 1.5 Ampere durch die (leider unbekannte) LED, die Leerlaufspannung der Monozellen liegt bei rund 3.1 Volt:

 

 

D.h. leistungstechnisch betrachtet ist die LED in der Maglite mit 4.7 Watt etwas schlechter als die der China-Lampe mit 5.3 Watt. Das behalten wir im Hinterkopf für den gleich folgenden Vergleich der Leuchtstärke.

 

Jetzt aber genug der Theorie, schauen wir uns endlich die Praxis an. Ich habe jeweils beide Lampen zusammen bei verschiedenen Belichtungszeiten/Blenden fotografiert, so dass sich ein echter 1:1-Vergleich ergibt. Variiert habe ich dabei die Entfernung.

 

Fangen wir an bei 50cm gegen eine hellblaue Wand:

 

 

Diesen Vergleich verliert die Maglite eindeutig, da gibt es keine Diskussion. Schauen wir uns nun den doppelten Abstand an:

 

 

Auf diese Entfernung würde ich das als ein klares Unentschieden werten, im Überlagerungsbild dominiert aber die Maglite. Gehen wir jetzt auf 5 Meter und sehen was passiert:

 

 

Auf diese Entfernung gewinnt die Maglite glasklar. Und es wird auch schnell klar, warum: Die Maglite hat einen Reflektor, der das Licht bündelt und damit auch das seitliche Streulicht nutzbar macht, der China-Lampe fehlt ein Reflektor. Aber selbst wenn man auf der Maglite den Strahl gezielt breiter macht kann die China-Lampe nicht punkten:

 

 

Man sieht anhand der Vergleiche sehr schnell, dass die China-Lampe nur im Nahbereich wirklich punkten kann. Sobald weiter als 3-5 Meter geleuchtet werden soll, ist die Maglite aufgrund des Reflektors klar im Vorteil.

 

Was lernen wir sonst noch durch diese Experiment?

 

Offensichtlich kann man den Angaben solcher Noname-Produkte nicht trauen. Ich erinnere nochmal daran dass die Maglite mit "nur" 134 Lumen angegeben ist (einem realistischen Wert), die China-Lampe hingegen mit 2.000 Lumen was dem Lichtstrom eines guten Halogenscheinwerfers entspricht. Wie man im 1:1-Vergleich sieht, wird dieser Wert aber nicht annähernd erreicht. Selbst wenn in der China-Lampe tatsächlich eine Cree XML T6 verbaut ist, wird sie weit unterhalb der maximal möglichen Leistung betrieben.

 

***Update***

 

In der China-Lampe ist, wie bereits vermutet, keine Original Cree-LED verbaut. Der User @Nic2006 hat mich auf diesen Link aufmerksam gemacht, hier kann man sehen wie eine Original XML T6 aussieht. Zum Vergleich die LED der getesteten China-Lampe, hier ist der sog. Die (die "gelbliche" Leuchtfläche) deutlich kleiner als bei einer Original Cree XML-T6:

 

 

Fazit: Wer eine wirklich gute Taschenlampe sucht, ist mit einer Maglite oder einem anderen Markenmodell nach wie vor gut bedient. Die Billigkonkurrenz aus China kann ihre Versprechungen nicht einmal ansatzweise einlösen, im Gegenteil: Mit einer offensichtlich gefälschten LED wird nicht einmal ansatzweise die Helligkeit der Maglite erreicht.

 

Beenden möchte ich meine Ausführungen mit einem Zitat, das John Ruskin zugeschrieben wird und welches bestens zu diesem Vergleich passt:

 

Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgend jemand ein wenig schlechter machen kann und etwas billiger verkaufen könnte, und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher Menschen.

 

Es ist unklug, zu viel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter, zu wenig zu bezahlen. Wenn Sie zu viel bezahlen, verlieren Sie etwas Geld, das ist alles. Wenn Sie dagegen zu wenig bezahlen, verlieren Sie manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann.

 

Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten. Nehmen Sie das niedrigste Angebot an, müssen Sie für das Risiko, das Sie eingehen, etwas hinzurechnen. Und wenn Sie das tun, dann haben Sie auch genug Geld, um für etwas besseres zu bezahlen.

 

John Ruskin (1819-1900)

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