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Calimero2007

Sat Apr 18 12:29:13 CEST 2015    |    Calimero2007    |    Kommentare (31)    |   Stichworte: 8K, A4, Audi, Audi Sound System, B8, B8 (8K), Bass, Demontage, Druck, Heckablage, Hutablage, Klang, Limousine, Subwoofer, Upgrade

Ich möchte in diesem Bericht in erster Linie alle A4 B8 (8K) Limousinen Besitzer ansprechen, die ein MMI 2G und ein ASS Audi Sound System verbaut haben und auch der Meinung sind, da müsste doch, vor allem im Bass und Tiefbass Bereich, noch etwas mehr herauszuholen sein

 

Erstmal die kurze Antwort vorweg: Ja, es ist deutlich mehr herauszuholen. Meiner Meinung nach liegt es hauptsächlich an der verkorksten Subwoofer Konstruktion in der Hutablage

 

Von Werk aus spendiert Audi dem Sound System folgende Lautsprecher:

2-Wege Kompo System bestehend aus Mittel/Tieftöner 20cm in den Türen vorne (re/li) und den Hochtönern in den Ecken des Armaturenbretts bei der Windschutzscheibe (re/li)

Einem Centerspeaker in der Mitte des Armaturenbretts

2-Wege Kompo System bestehend aus Mittel/Tieftöner 16,5cm in den Türen hinten (re/li)

und einem Subwoofer in einem Plastikgehäuse in bzw. unter der Hutablage

Insgesamt also 10 einzelne Lautsprecher Chassis, die von einer Endstufe angetrieben werden, die im Kofferraum auf der linken Seite hinter der Verkleidung angebracht ist. Leider liegt mir bis heute keine exaktes technisches Datenblatt vor, aber laut Hören/Sagen hat das System 180Watt Leistung

 

Dank dieser Anleitung hier im Forum:

http://www.motor-talk.de/forum/demontage-hutablage-limo-t1981872.html

kam ich zu dem Entschluss, diese Arbeit auf mich zu nehmen und mir den originalen 20cm Werk Subwoofer etwas genauer anzuschauen. Dazu muss erstmal die komplette Hutablage samt den Verkleidungen an der C-Säule raus

 

Beim ersten Anblick des "freigelegten" originalen 20cm Subwoofers war mir zwischen Schmunzeln und Tränen in den Augen. Was sich die Entwickler bei Audi hierbei gedacht haben, kann ich nicht nachvollziehen

Ein scheinbar aufwendig geplantes bzw. konstruiertes Plastikgehäuse ist auf dem Blech verschraubt und das 20cm Chassis schaut, durch ein Gitter geschützt, durch eine große Öffnung in den Kofferraum. Nun, erstmal das ganze Gehäuse ausgebaut

 

Im Anschluß das große runde Loch im Blech ausgemessen. Durchmesser exakt 22,5cm. Sehr schön. Ein 10 Zoll (25cm) Woofer hat ca. 23cm Einbaumaß. Dann bei Google fündig geworden, es gibt mittlerweile Lautsprecher Ringe aus MDF mit diversen Durchmessern. Also einen 25cm Ring in 22mm Stärke/Höhe für rund 5.-Eur bestellt. Der Ring hat einen Innendurchmesser von ca. 23cm und außen ca. 27,5cm

 

Danach einen 25er Subwoofer gesucht, der laut Hersteller für FreeAir und Bassreflex geeignet ist. Relativ hoher Wirkungsgrad und dabei wenig Dauerleistung waren Voraussetzung. Mit Hilfe der Online Rechner für die Berechnung eines Subwoofer Gehäuses in Verbindung mit den TS Parametern landete ich beim Carpower SP-252C der Firma Monacor. Ein 25er Woofer mit einem Listenpreis von rund 48.-Eur, im Onlinehandel bekommt man ihn für 38.-Eur inkl. Versand. Dazu kam ein wenig Dämm/Antidröhn Material

 

Der große Tag war gekommen. Die bestellten Teile sind geliefert worden. Nun sollte sich zeigen, wie genau die Messungen vorher waren. Also den MDF Ring erstmal ohne Woofer auf die Einbauöffnung im Blech der Hutablage gelegt. Passt wie angegossen. Der prüfende Blick von unten zeigt, dass drei ca. 6mm Löcher um die Einbauöffnung herum, im Kreis zu ca. 120° Grad angeordnet, wie dafür geschaffen sind, die gesamte Konstruktion aufzunehmen. Die Löcher im MDF Ring von unten markiert zum Vorbohren

 

Den Ring habe ich nun mit einem Streifen Dämmung (ca. 8mm breit und 4mm dick) rundherum so gedämmt, dass er, wenn er mit dem Blech von unten verschraubt wird, eine saubere Auflage und keine Möglichkeit hat, zu scheppern oder zu vibrieren. Dass die Dämmung im Übergang zwischen Blech und MDF Ring beim Anschrauben zusammengequetscht wird ist klar und auch beabsichtigt

 

Ebenso habe ich den Ring auf der anderen Seite mit einer dünnen Schicht Dämmstreifen rund um die Lautsprecher Öffnung beklebt, wo dann der Woofer eingeschraubt wird. Hier gilt auch wie von der unteren Seite, Löcher für Schrauben immer mit einem dünneren Bohrer als dem eigentlichen Schraubendurchmesser vorbohren (abhängig vom verwendeten Durchmesser der Schrauben)

 

Die fertige Konstruktion, also den Woofer mit dem bereits angeschraubten MDF Ring, dann auf die Einbauöffnung im Blech der Hutablage gesetzt, nochmals ausgemittelt und in die vorher gebohrten Löcher von unten (Kofferraumseite) verschraubt. Die Konstruktion sitzt absolut fest und meiner Meinung nach Crash tauglich im Blech. Dann die Lautsprecher Kabel angeschlossen und ersten Hörtest gemacht

 

Ein geschmeidiges Grinsen, quasi von einem Mundwinkel zum anderen, stellte sich ein, als ich ein paar aktuelle Lieder verschiedenster Musikarten anspielte. Bingo! Ja, das hats gebracht! Genau SO sollte sich meiner Meinung nach eine Werksanlage anhören, die man unter dem Namen "Sound System" anbietet.

Dass dieser kleine Eingriff und mit Betrachtung der Endstufenleistung kein Boom Car daraus macht, war mir von vornherein klar. Aber dass diese Umbauaktion im Unterschied zum originalen Woofer soviel besser spielt und die Anlage im jetzigen Zustand richtig Spass macht, war nicht mit 100% Sicherheit vorher abzusehen

 

Da der Testlauf quasi noch "offen" ohne Verkleidung/Hutablage stattfand, war ich überrascht, dass das vorher bestehende "Schnarren/Scheppern" bei jedem Baßschlag und grösserer Lautstärke plötzlich weg war. Die Hoffnung war groß, dass dies auch nach Einbau der Hutablage/Lautsprecherblenden und der C-Säulen Verkleidung noch Bestand hat

 

Zuvor musste aber noch die Hutablage im Bereich des Woofers etwas angepasst und ausgeschnitten werden, so dass der Korb des Chassis bzw. die Membran samt Sicke nicht an die Hutablage aneckt. Ebenso musste die Lautsprecherblende an diesen Stellen gestutzt werden. Also ein bisschen Plastik abschneiden und eine Haltenase abtrennen. Keine Panik, davon sieht man im eingebauten Zustand überhaupt nichts! Und es muss auch keinerlei Blech beschnitten bzw. bearbeitet werden. Die Bearbeitung der Hutablage und der Lautsprecher Blende ist nur auf der Seite Richtung Rücksitzbank erforderlich, Richtung Heckscheibe hat der Woofer genug Platz zum Atmen

 

Die Hutablage selbst habe ich zusätzlich gedämmt. Insgesamt auf der Fläche und an den einbaurelevanten Stellen. Gleiches Spiel bei den Seitenverkleidungen an der C-Säule, um jedes Vibrieren und damit "Schnarren/Scheppern" auszuschließen

 

Nach dem Einbau war ich persönlich rundum zufrieden. Es scheppert/schnarrt nichts und ein schöner Tiefbass mit Druck ist vorhanden. Für 60-70.-Eur Material und Arbeit in Eigenregie war es geschafft, das zu erreichen, zu dem ein Premiumhersteller von Werk aus nicht nicht fähig war. Meiner Meinung nach hat es sich gelohnt

 

Meine zusätzlichen Änderungen beim Audi Sound System, basierend auf subjektiven Klangempfinden:

Die von Werk verbauten Hochtöner vorne im Armaturenbrett (re/li) wurden durch JBL GTO 19T ersetzt und der Centerspeaker in der Mitte kurzerhand abgeklemmt

 

Hintergrund der Aktion war eigentlich der, dass ich die vorher verbaute Basskiste als Ersatz für den originalen Subwoofer loswerden wollte. Soviel Spass der JBL Basspro SQ auch gemacht hat, er hat den entscheidenden Nachteil, dass wenn man mal auf die Schnelle (ohne Vorwarnung) den gesamten Kofferraum nutzen muss, er doch relativ viel Platz weg nimmt und man viel Volumen verschenkt. Daher gefällt mir die verdeckte Einbaulösung am dafür vorgesehen Einbauort um Längen besser

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