Thu Nov 14 11:19:33 CET 2013
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Zoidy
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Kommentare (76)
| Stichworte:
Autokauf, Autoverkauf, Gebrauchtwagen, Was is letzte Preis
Jeder, der schon Mal ein Auto verkauft hat, wird mit diesem Satz konfrontiert worden sein, der einem in allen möglichen Variationen begegnen kann: "Was is letzte Preis?" oder auch mal förmlicher "Wie weit würden Sie runter gehen?" Meist ist es schon der zweite Satz, der von dem Gegenüber am Telefon gesprochen wird, gleich nach "Ist der/die/das Auto noch da?" Ich finde es eine Frechheit, denn Handeln ist nach meinem Verständnis ein beiderseitiges Annähern an einen zu vereinbarenden Preis. Wenn ich ein Angebot mit dem Zusatz VB ausgebe, dann ist das mein erstes Angebot, unabhängig davon, ob ich noch einen Verhandlungsspielraum einrechne oder nicht. Ansonsten hätte ich Festpreis geschrieben und auch dann wäre es eine Frechheit, gleich nach "die letzte Preis" zu fragen. Dass dann mein Angebot einfach als nichtig bewertet wird, nervt mich schon ziemlich. Ich erwarte vom Käufer zumindest ein konkretes Gegenangebot! Ja, mag sein, dass das Erste-Welt-Probleme sind, aber diese Unsitte greift ja scheinbar um sich. Heute morgen hab ich per SMS die Anfrage bekommen, was bei einem bei eBay-Kleinanzeigen angebotenem iPhone mein letzer Preis ist. Meine Standardantwort war, dass ich bereits in der Anzeige den Preis genannt habe. Die Antwort darauf war "Aber VB". Wie geht Ihr mit solchen Unsitten um? Oder verteidigt Ihr dies als Käufer sogar, um den Preis zu drücken? ![]() |
Thu Nov 14 19:57:43 CET 2013 |
VolkerIZ
Bei Autos, für die ich einen würdigen Besitzer suche, lasse ich mir Zeit. Die biete ich auch gar nicht an, sondern warte ab, bis mich jemand danach fragt. Alles andere, also Verbrauchsware unter 20 Jahre, wird grundsätzlich für das 1,5-fache des angedachten Preises angeboten und zu "letzte Preis", also ein Drittel unter der Preisansage am Telefon verkauft. "Letzte Preis" handelt am Telefon runter, erscheint pünktlich, zahlt bar, meckert nicht, meldet am nächsten Tag ab und lässt sich nie wieder hören oder sehen. Für Autos, die einfach nur weg müssen, bester Käufer überhaupt. Ich habe nur gute Erfahrungen mit den Jungs, egal ob Osmanen oder Afrikaner oder was auch immer.
Thu Nov 14 20:06:36 CET 2013 |
Daemonarch
Bei mir kam mal einer, und wollte vor etlichen Jahren meinen damaligen Scirocco haben...
Ich wollte 1500 Mark, er so : "Ich tu dir nen gefallen, und schaff dir den schrott für 200 Mark vom Hof!"...
Ich : "Ich tu dir auch nen gefallen, die Zeit die ich brauche, um aus dem Schuppen meinen Vorschlaghammer zu holen, kannst du zum abhauen nutzen".
Er hat sie genutzt! In Rekordzeit! 😁
Thu Nov 14 20:09:58 CET 2013 |
carassus
Sowas kenne ich, hatte den 11 Jahre alte Nissan Micra der Cousine in nem portal angeboten, die Jungs werden auf jeden Fall immer gewitzter, die schicken jetzt schon per sms ihre preisliche Vorstellung "ich gebe ihnen 400€" ab, auf die man natürlich erst gar nicht eingehen soll. Ich möchte garnicht wissen wie viele Leute auf solche Maschen hereinfallen und ihre Fahrzeuge total unter Wert verkaufen, eben weil die genervt sind und ihr Fahrzeug nur noch vom Hof haben wollen.
Thu Nov 14 20:35:22 CET 2013 |
Multimeter48651
Ich lege entweder bei solch einer Frage direkt auf oder sage für dich nochmal 1000€ mehr!
Wenn mich einer Anruft der kaum deutsch kann weiss ich direkt das dieses Gespräch keine 30 sek. dauern wird 😉
Thu Nov 14 21:53:21 CET 2013 |
@work
Habe mal einen Passat 3BG inseriert. Ist schon ein paar jahre her. Das Angebot war keine 2 sek drin, da klingelte schon as Telefon. Er fing dann sofort an den Wagen schlecht zu machen und Mängel aufzuzählen die ich gar nicht im Inserat genannt hatte. Als ich ihn fragte woher er denn wisse das mein Wagen diese angeblichen Mängel hat, antwortete er das das bei dem Auto in der BJ und Ausstattungskonfiguration immer da sei. Als ich ihm sagte das diese Mängel bei meinem nicht vorhanden sind suchte er andere nicht vorhandene Mängel um den Kaufpreis zu drücken ohne den Wagen jemals live gesehen zu haben.
Das Beste war aber, als er sagte das er den Wagen kaum verkauft kriegt weil er Automtik hat und deswegen auch nicht viel Wert sei. Ich habe ihn dann gefragt warum er denn überhaupt angerufen hat wenn er den Wagen eh nicht verkauft kriegt. 5sek keine Antwort, dann der berühmte Satz "was sein letzte Preis".
Ich habe gesagt, der der im Inserat steht und für die Zeit die er mir gestolen hat noch mal 200 mehr. Da fing er an rum zu motzen und mich zu bedrohen. Lächerlich sowas. Habe ihm dann gesagt das ich ja jetzt seine telefonnummer habe und ihn dann mal besuchen komme. Da hat er doch tatsächlich einfach aufgelegt. 😁
PS: und das war erst der erste Anrufer!!!
Thu Nov 14 22:08:42 CET 2013 |
thomas e230t
Wenn die Möglichkeit besteht würde ich beim Verkauf immer zu dritt Vor Ort sein. Ich hab immer meinen Bruder dazu genommen und nen Kumpel. Die Ankäufer kommen ja meistens zu zweit und haben teilweise Tricks auf Lager.
Hier eine traurige Episode beim Verkauf des Audi A4 (1995er) meiner Eltern. Ist schon ein paar Jahre her. Meine Mutter hatte den Wagen inseriert und wollte 1600 Euro haben. Er stand gut da und lief auch gut. Ich hatte ihr gesagt das wir beim Verkauf am besten zu dritt sein sollten, da es dubiose Betrüger gibt. Man muß das einfach so sagen, denn das war Betrug!
Mutti nahm sich der Sache selber an und hatte auch schon mit einigen Ankäufern telefoniert. Ich war an diesem Tag nicht da und mein Vater auch nicht. Aber da einer der Händler sogar mehr als 1600 Euro geboten hatte , machte sie gleich einen Termin aus.
Also kamen zwei Ankäufer vorbei. Sie machten die Motorhaube auf, guckten. Dann ging einer der beiden nach hinten und bat meine Mutter den Kofferraum zu öffnen. Dann rief er auch meinen Bruder nach hinten, dieser sollte das Ersatzrad herausheben um nach Rost zu sehen. Nun rief der andere am Motorraum verbleibende Händler plötzlich alle nach vorne.
Er hatte den Kühlwasserdeckel geöffnet und auf dem Kühlwasser war ein Ölfilm. Er behauptete, "da ist die Kopfdichtung kaputt". Ich bin mir sicher, das er schnell den Ölmessstab ins Kühlwasser getaucht hatte, als die anderen am Kofferraum beschäftigt wurden. Nun sagte er das die Reparatur 800 Euro kostet und er höchstens 800 Euro für das Auto bezahlt........und meine Mutter war so überrumpelt und hat es ihm auch noch dafür gegeben.
Als ich Abends heim kam, war alles Geschichte, Mutti hatte selber schon gemerkt das sie verarscht wurde, die Stimmung am Boden und ich musste mich sehr zurück halten um mir die Wut nicht anmerken zu lassen die ich dadurch hatte. Ich wollte aber den Ärger und Gram meiner Mutter nicht noch potenzieren und hab nicht weiter in der Wunde gebohrt.
Hätte Sie mit dem Termin gewartet bis wir zu dritt da gewesen wären, wäre die Sache nicht so ausgegangen. Zu dritt kann man immer zwei Leute im Auge behalten. Und wenn Sie es doch irgendwie hingetrickst hätten, das Öl rein zubekommen, hätte ich die Bande eigenhändig vom Hof gejagt.
Nun ja......wir haben es unter "Lehrgelt bezahlt" verbucht und es wird uns nicht noch mal passieren...
Der Händler hat an diesem Tag ein gutes Geschäft gemacht und auch ein Stück zum schlechten Ruf dieser Leute beigetragen...
Grüße Thomas
Fri Nov 15 13:57:34 CET 2013 |
italeri1947
Wenn man die Zeit hat, ist das eine sinnvolle und dienliche Lösung, die wirklich Hand und Fuß hat, so gewisse "Schätzchen" wie einen W123, einen Granada oder auch den liebevoll gepflegten Erste-Hand-Jetta des verstorbenen Vaters mit viel Geduld in würdevolle, pflegende Hände zu vermitteln.
Es gibt zum Thema "letzte Preis" wie immer "solche & solche", wenn man das so sagen kann. Volkers Erfahrungen kann ich zum Großteil bestätigen - meistens war nie was, wenn ich mit denen zu tun hatte, und auch die Fähnchenhändler, die an der Ausfallstraße mit Low-Budget-Automobilen handeln, haben nicht nur schlechte Fahrzeuge auf dem Hof stehen. Die Touren mit Leonhard haben meinen Eindruck, den ich schon immer hatte, nur noch verstärkt - die beziehen ihre Autos oft im Paketpreis von Händlern, die sie nicht mehr verkaufen wollem (Garantie etc.), und da ist viel dabei, was man bedenkenlos kaufen kann, nach den üblichen Prüfungen natürlich.
Negative Ausreißer wie Herrn "David Kranz", um den es hier schon ging, oder die von Thomas genannte Episode mit dem unsauberen Trick am Audi A4, gab es schon immer und wird es auch immer geben. Doch ich denke, dass das nicht die Überzahl ist.
Viel steht und fällt mit dem Image. Ist der Ruf erst ruiniert, kann man alles unternehmen und kommt davon oft doch nicht weg, trotz aller Bemühungen.
Fri Nov 15 19:49:49 CET 2013 |
ToledoDriver82
Was das eigendliche Problem an der ganzen Sache ist....bei welchem "seriösen" Händler bekommt man den noch Autos der hier sooft angesprochenen Preisklasse?
Ich kenne nicht ein "ordendlichen" Händler bei uns in der Gegend der solche Autos verkauft....es gibt doch nur noch die Fähnchen-und Kiesplatzhändler dafür.....und die brauchen Nachschub....so billig wie´s geht damit die Gewinnspanne so groß wie möglich ist.
Schade eigendlich, denn ich hab immer gern im Autohaus gekauft...gerade in kleineren.
Fri Nov 15 22:28:31 CET 2013 |
Zoidy
Für mich ist nicht die Geschäftsausstattung des Händlers maßgeblich, sondern sein Auftreten.
Nur weil er nicht das Geld für einen gepflasterten Hof oder bei keiner Marke unter Vertrag steht, muss es nicht heißen, dass er nix taugt.
Fri Nov 15 22:36:22 CET 2013 |
Schattenparker50835
Ich hab bei der letzten Autosuche erstmal nur E-Mails geschrieben und einerseits nach typischen Mängeln und auch nach Schäden gefragt die schon auf den Bildern erkennbar waren.
Dann wurde ein Bersichtigungstermin vereinbart. Ich gelangte an ein älteres Ehepaar, die Besichtigung und Probefahrt wurde richtig in die Länge gezogen. Als Ich mit dem Auto zufrieden war und fast schon den inserierten Preis zahlen wollte rechneten die Beiden von sich aus alle festgestellten Mängel am Preis herunter. Ich musste sie fast schon einbremsen.
Mit solchen Leuten macht man gerne Geschäfte. Beim Händler würde Ich höchstens einen Neuwagen kaufen, für den Rest würde Ich Privat vorziehen. Preisklasse war aber über 5000 Euro.
Meinen alten Polo bin Ich zum Glück privat losgeworden, der wäre ein gefundenes fressen für die Aufkäufer gewesen.
Ich habe mir aber auch keine Autos angeschaut deren Preis weit über meinem Budget liegt. Wenn der Zustand das Umfeld und der Preis zueinander passen dann muss man das eben einsehen und ein paar Taler drauflegen, oder weitersuchen. Gute Sachen kosten nunmal gutes Geld.
Es gibt aber auch arrogante Privatanbieter die meinen einen übers Ohr hauen zu können. Letztens waren an einem VW Eos viele Mängel dran, aber der Besitzer wollte nicht einen Cent runtergehen obwohl er nichts investiert hatte. Da ärgert man sich natürlich über die Zeit und den Sprit....
Fri Nov 15 23:05:14 CET 2013 |
ToledoDriver82
Also ich würde nicht ein Auto von den Kiesplatzhändlern hier bei uns kaufen,einmal reicht.....dann lieber privat. Nur völlig überteuerter Schrott und wenn man dann Mängel anspricht, muß man aufpassen das man nicht geköpft wird....vom Handeln ganz zu schweigen.
Unseren Mazda 626 GD haben wir von einem älteren Ehepaar....Probefahrt,kurz über Mängel und Preis gesprochen und Kaufvertrag unterschrieben...und sogar angemeldet mitbekommen....so sollte Autokauf laufen.
Sat Nov 16 09:33:54 CET 2013 |
Schattenparker135217
Leute...das sind Händler, denen ist das Egal.
Wir privaten versuchen die Ausstattung zu verkaufen.
Händler geben in Autoscout ein:
Mercedes E Klasse 2003 Diesel Automatik. FERTIG. Ob du jetzt Airmatic, Comand, Avantgarde oder sonstwas hast ist egal. Ich bin schonmal gekommen mit "hat aber großes Navi" - Antwort war "können Sie mitnehmen, brauch ich nicht. ich bau mein eigenes ein."
Sat Nov 16 09:58:58 CET 2013 |
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Wenn ich mir hier die Posts durchlese, dann spornt es mich noch mehr an, mein Projekt, an dem ich während meines Studiums arbeite, voranzutreiben.
Studiere Wirtschaftsinformatik und bin gelernter Automobilkaufmann mit Berufserfahrung bei Kiesplatzhändler, freier Händler und Vertragshändler für deutsche Fahrzeugmarken.
Die meisten "Letzte Preis" Anrufer sind ungebildete Automobilhändler. Da wären wir schon bei meinem Projekt.
Die Wurzel des Problems: Der Staat - denn: Das Handeln mit Neu- und Gebrauchtwagen ist in der Bundesrepublik zulassungsfrei. Jede rechtsfähige Person, ohne fachliche Qualifikation, mit und ohne Kapital darf in diesem Gewerbe tätig werden. Folgen: mangelhafte Beratung, Nötigung, Belästigung und finanzielle Schäden an Verbrauchern.
Deswegen beschäftigen wir (meine Kommilitonen und Ich) uns damit, unseriöse Händler am Markt zu benachteiligen, um dadurch die Ursache und Folgen dieses Missstandes zu beseitigen bzw. zu verringern.
Wir entwickeln eine Zertifizierung für kundenorientierten Automobilhändler, die mit gebrauchten Kfz handeln, um deutlich hervorzuheben. Unserer Ansicht nach sind kundenorientierte Automobilhandelsbetriebe, die Betriebe die über Fachpersonal verfügen. Folglich koppeln wir eins unserer Kriterien daran, dass ein echtes Autohaus über Fachpersonal verfügen sollte. Was bei einem GW-Händler mit Meisterwerkstatt geben sein dürfte. Wir sind auch kleinlich. Ein korrektes Impressum gehört für uns selbstverständlich zu einem Kriterium. Ich habe während meiner Tätigkeit nie ein Fahrzeug bei einem Händler erworben, wenn das Impressum lediglich aus M. A. bestand - so toll das Angebot auch gewesen mag. Wenn man bedenkt das die Online-Börsen einen Händler bewusst auf die Wichtigkeit eines korrekten Impressums hinweist, dann darf man davon ausgehen, dass dieser mit Absicht seine Kontaktdaten verschleiert.
Ein anderes Beispiel: Was ist mir ein Fahrzeugcheckliste wert, die bei der Übergabe den Zustand (optisch u. technisch) schriftlich dokumentieren soll, wenn es von einem unausgebildeten Autoverkäufer ausgefüllt wird?
Wir beschäftigen uns mit solchen Fragen und hoffen, dass seriöse Händler an unser Projekt interessiert sind und dadurch eine win-win Situation zwischen kundenorientierte Automobilhändler und Verbrauchern ermöglicht wird. Letztere können schneller einen kompetenten GW-Händler finden, diese wiederum über höhere Verkäufe freuen.
Über Euer Feedback wäre ich natürlich höchst erfreut! Bin gespannt, ob das Projekt ankommt - sowohl bei Automobilhändler als auch bei Verbrauchern...
Gruß Victor Reichenberg
Sat Nov 16 10:26:27 CET 2013 |
italeri1947
Genau! Einfach, schnell, problemlos und vertrauenswürdig. So muss das sein. Ich hoffe doch, der "sechs-zwo-sechs" dient euch treu. Aber das ist bei einem solchen Mazda eigentlich der übliche Standard, dass er doch zuverlässig fährt und Spaß macht.
Nun zu Victors Ausführungen! Ich möchte zitieren.
"Ungebildet"? Was für ein Wort. Stimmt aber nach deutschem Verständnis schon, sieht man sich diese Herrschaften an, die danach fragen und immer mit "Kollege was kannst du machen letzte Preis?" anklopfen, wenn es etwas zu holen gäbe.
Ganz so pessimistisch würde ich das auch nicht sehen; ein Gebrauchtwagen zeichnet sich dadurch aus, dass er gebraucht wurde, deswegen heißt er ja auch so. Irgendwas kann da immer kommen, egal um was es auch geht - da steckt keiner drin. Wer einen Neuwagen sucht, sollte den nicht mit 2.000 Euro im Geldbeutel beim Hinterhof-Roland oder bei Ali Export suchen gehen - tut er das trotzdem, ist er selber schuld.
Ich denke auch, dass die von dir, lieber Victor, genannten Probleme (Nötigung etc.) nicht der Regel entsprechen. Es gibt immer "solche und solche". Das wird ein kleiner Prozentsatz sein, der die Leute wirklich so vorführt, dass der Tatbestand der Nötigung erfüllt sei.
Zum Thema "mangelhafter Beratung" sei zu vermerken, dass man bei Ali Export als Interessent für einen 500-Euro-Audi 80 mit vier Monaten TÜV einfach nicht diese reibungslose Umsorgung erwarten kann, die etwa der Kunde kriegt, der beim Audi-Händler einen neuen A4 kaufen möchte. Das sind zwei verschiedene Firmenkonzepte und auch zwei ganz verschiedene Preisklassen. Wer für 500 Euro einen Kaffee in edler Tasse plus Kekse auf dem Tablett, einen Werbekugelschreiber, ein Werbeschlüsselmäppchen vom Händler, einen Verkäufer mit Schlips und Kragen und die Zulassung auf Kosten des Hauses will, der hat ein verzerrtes Weltbild: Das wird es nicht geben. Vielleicht bei der alten Dame, die ihren alten Escort verkaufen mag und ein Stück Kuchen für den Käufer aufgehoben hat, das sie ihm dann am heimischen Küchentisch anbietet. Aber nicht bei einem Händler.
Ob der Händler vielleicht 100 Euro an einem alten Audi 80 verdient oder erheblich mehr an einem Neuwagen, das bestimmt die Beratung zusätzlich. Meist weiß der Fähnchenhändler auch gar nicht viel von seinen angebotenen Autos. Ich habe das schon oft erlebt: TÜV - "Muss ich schauen". Vorbesitzer - "weiß nicht, muss Brief holen". Scheckheft - "könnte vielleicht noch drin liegen". Zahnriemen - "weiß nicht". Baujahr - "irgendwas um 1990". Kilometer - "ich glaub', der hat 200.000 oder so". Es ist einfach, sich diese Fragen selbst zu beantworten oder zumindest sich auf die Suche nach einer Antwort zu begeben.
Das Ziel ist aller Ehren wert, aber das wird euch vermutlich nicht gelingen: Unseriöse Händler gab es schon immer, gab es schon zu Zeiten des Pferds, wird es auch immer geben - die kann man nicht einfach beseitigen. Sobald so ein Gewerbe enttarnt wird, machen die Drahtzieher einfach im Hintergrund weiter.
Auch die Autohäuser, die im Internet alle Daten veröffentlichen, sämtliche Mitarbeiter mit Bildern beleuchten und noch mehr offerieren, sind nicht allesamt "seriös" und kundenorientiert. Das hat wenig auszusagen. Ich glaube auch nicht, dass es Autohäuser gibt, in denen absolut praxis- und branchenferne Kollegen arbeiten: Ein gewisses Verständnis gehört immer dazu - und was man lernen kann, das wird gelernt. Zumindest bei Vertragshändlern werden branchenferne Mitarbeiter auf Autos ausgebildet und erfahren alles Wissenswerte, wenn sie sich mit der Materie öffentlich befassen und nicht nur im Hinterzimmer die Rechnungen tippen oder abends den Ausstellungsraum sauber machen.
Eine berechtigte, immer wieder aufgegriffene Frage! Aber ich denke, dass man das nie wissen kann, wer so etwas ausgefüllt hat und man es auch niemals ändern kann: Solche Formalitäten, im Sinne der Hersteller und Importeure als ganz anders angedacht, werden gern so schnell kurz vor Schluss ausgefüllt, ohne dass sich einer Gedanken macht.
Den "perfekten Service" gibt es nicht. Der Kunde aber steht heutzutage auf allerlei Marketing-Quatsch wie auch solche Listen und hegt dem gegenüber sogar mehr Vertrauen, wie wenn ihm ein Meister den guten Zustand des Fahrzeugs selbst bestätigen würde: "Ja, das Gutachten steht für Qualität, das steht ja auch drauf, das wird in Ordnung sein", denkt sich der mittelmäßig an Autos interessierte Kunde und ist zufrieden. Egal, ob das nun die Service-Assistentin schnell abhakte, während sie mit ihrem Freund telefonierte, oder der Werkstattmeister persönlich zum Kugelschreiber gegriffen hat. Ich halte solche Checklisten für überflüssig, zumal ich unterstelle, dass viele Kunden die nie lesen werden und selbst, wenn sie sie lesen würden, nichts Genaues daraus entnehmen könnten. Das ist werkstattintern schon grenzwertig, weil es nur mehr Arbeitsaufwand hat und ein guter Mechaniker den Umfang eines Kundendienstes kennen sollte, ohne dass er ständig ein Nachschlagewerk bei sich hat.
Ich würde die Welt nicht ganz so schwarz malen. Ich war 40 Jahre lang Autohändler und kann sagen: Sicher gibt es viele Defizite in der Welt des Autoverkaufs, aber schwarze Schafe gibt es überall, und im Ganzen liegt auch viel am negativen Image - am negativen Image, das einige, die aus der Reihe tanzen, verursacht haben, weswegen es mancher Unbedarfte einfach mal für alle Autohäuser benutzt. Das ist jedoch Unsinn und schürt nur unnötig Misstrauen.
Sat Nov 16 13:37:03 CET 2013 |
Turboschlumpf6
Ich finde die Idee von Victor super. Ich finde auch, dass man so das notwendige Wissen und die Fairnis nachweisen sollte. Und ich bin mir sicher, dass derartige Zertifizierungen immer gefragter werden, weil man immer mehr Wissen beim Umgang mit Autos braucht. Die Auto-Technik wird immer IT-lastiger und das wird in Zukunft noch deutlich zunehmen.
Sat Nov 16 14:52:39 CET 2013 |
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Vielen Dank für deine ausführliche Rückmeldung italieri !!!
Ich einigen Punkten kann ich Dir vollkommen zustimmen.
Im Wort Gebrauchtwagen steckt gebraucht drin und das bekommt man auch und schwarze Schafe wird es immer geben, sogar bei den Glaspalasthändler wird man ab und zu fündig.
Ich würde das einmal anders betrachten: Herr Hinterhof-Roland oder Herr Ali Export sehen sich mit anspruchsvollen Kunden konfrontiert, die für 2.000 Euro einen nahezu neuwertiges Fahrzeug erwarten. Diese Situation kenne ich auch. Ich erkenne aber auch die Gültigkeit des Gewährleistungsrecht. Deswegen biete ich solche Fahrzeuge nicht an Privatpersonen an. Das sollten die beiden Herren auch nicht tun. Erstrecht nicht, wenn man sich Exporthändler nennt. Bedauerlicherweise können solche Händler nicht allein von den ausländischen Käufern leben, deswegen kommen die auf den Gedanken die Fahrzeuge auch unseren Mitbürgern anzubieten und versuchen mit diversen Mitteln (Agenturgeschäft, falschen Kaufpreis etc) den Käufer zu benachteiligen.
Wenn wir uns in diesem Preissegment bewegen, behaupte ich ganz frech, dass diese Händler sogar überflüssig sind!
Eben. Deswegen sollten lieber die Privatpersonen selbst ihre Altfahrzeuge verkaufen! Hier weiß der Käufer wenigstens wo er dran ist, was die Gewährleistung betrifft. Und wenn er - der Käufer - nicht unverschämt ist bekommt er sogar Kaffee, Kuchen und eine bessere Beratung zum Fahrzeug als bei einen Wiederverkäufer, dem Interessent und Fahrzeug egal sind. Frage: Warum haben viele Händler ein Gartenhäuschen, obwohl sie viele Autos haben? Weil ihnen das Geld zu schade ist, in geeigneten Verkaufsräume zu investieren. Der Käufer, in einem ordentlichen Autohaus nennt man sie Kunden, sich wohlfühlen könnten und dementsprechend wiederkommen könnten. Ein guter Käufer ist einer den man nicht wieder sieht! Dass ist deren Moral.
Warum also diese dubiösen Zwischenhändler, die das Gewährleistungsrecht abgrundtief hassen?
In einem ordentlichen Betrieb kann man erwarten zu wissen er welche Unterlagen ausfüllt. Abgesehen davon, wenn da steht "Unterschrift Werkstattmeister", dann wird auch dieser zur Haftung gezogen. Wäre nicht in seinem Interesse das Formular von der Assistentin unterschreiben zu lassen. Klar, bei einem 0815 Formular steht "Unterschrift Prüfer", da kann jeder Mitarbeiter seine Unterschrift setzten.
Den perfekten Service werd es auch nie geben, da sind wir uns einig. Bedeutet das aber eine Freikarte 2.000 Euro GW Käufer überm Tisch zu ziehen, oder schlechte Beratung in Kauf zu nehmen?
Fakt ist, wenn ich ein 12 Jahre altes Fahrzeug bei einem GW Händler kaufe, dann erwarte ich gemäß des Gewährleistungsrechts, dass er für alle Kosten aufkommt, die durch das Gesetzt berührt sind. Kann er es nicht leisten, dann soll er keine Gebrauchtwagen an Privatpersonen verkaufen!
XG30_2000 Danke für dein Feedback - und wichtiger Aspekt: Auto-Technik und IT! Danke!
Sat Nov 16 17:33:13 CET 2013 |
italeri1947
Danke an an dich für die Rückmeldung, Victor!
Ich muss sagen, dass ich das als Kaufmann sehe. Ich bin hier derjenige, der oft dadurch auffällt, dass er Preise bei Autos gnadenlos nach unten korrigiert, was nicht immer jedem passt - aber Wunschdenken des Anbieters und realistischer Preis gehen oft weit auseinander. Soweit, so gut.
Auch das sehe ich aus kaufmännischer Perspektive: Mal angenommen, ich hätte einen 1998er Ford Mondeo hier, 1.500 Euro teuer, neuer TÜV, 150.000 Kilometer, Winterreifen, Klimaanlage, altersgemäß gut erhaltener Zustand. Ein nicht mehr taufrisches, aber durchaus brauchbares Auto. Man steckt aber nie drin - weiß da einer, was geschieht, wenn der Händler vom Hof fährt? Eben nicht. Mit Glück fährt der Ford noch zehn Jahre ohne Probleme - oder aber es geht ständig was kaputt: Wenn dann Gewährleistungsrecht greifen würde, könnte so ein Kunde des Low-Budget-Mondeo (bspw.) ja täglich kommen und Recht auf Nachbesserung verlangen. Dies würde das Autohaus in den Ruin treiben und die Firma zudem von anderen, weitaus lukrativeren Geschäften sowie vom Tagesgeschäft abhalten. Deswegen würde ich solche Autos eher - was der Kunde im Vertrag festgehalten kriegt - entweder ohne Gewährleistung verkaufen oder eben mit einer auf bestimmte Aggregate begrenzten Garantie. Eine Vollgarantie wie beim Jahreswagen oder dem Neufahrzeug zu geben, oder eine komplette Gebrauchtwagen-Garantie wie bei einem fünf Jahre alten Wagen, wäre bei einem 1998er Ford Mondeo, der nun als Beispiel herhalten muss, vermessen. Auch wenn der Zustand des Autos erstklassig ist. Am Ende kommt der Kunde wegen einer Glühlampe oder einem klemmenden Aschenbecherdeckel, und das ist Schmonzes!
Ich kann solche Autos aus heutiger Sicht reinsten Gewissens verkaufen, weil ich weiß, dass der Zustand in Ordnung geht und ich dem Fahrzeug auch durchaus noch eine gute Zeit zutraue - faktisch. Aber man kann es bei einem Auto von 1998 auch nie ausschließen, dass eben doch etwas aus dem Ruder gerät.
Man muss das auch immer aus der Sicht des Händlers sehen. Ich würde dem Interessenten des 1998er Mondeo sagen: "Das Auto ist in Ordnung, das verkauf' ich Ihnen reinen Gewissens, aber wie Sie wissen, ist er fünfzehn Jahre alt und hat Gebrauchsspuren, da kann auch irgendwann eine Reparatur kommen, auch wenn er aus aktueller Sicht einwandfrei dasteht". Das wird im Kaufvertrag festgehalten, damit er es Schwarz auf Weiß hat. Dann kann er hinterher, wenn er keine Gewährleistung hat, nicht antanzen und herumschreien. Sicher, das macht auch nicht jeder Händler, aber ich finde es wichtig, dem Kunden zu erklären, was sein kann. Er muss es wissen, was er kriegt. Wenn es den Vertrag mir unterschreibt, hat er's akzeptiert - und ohne Tricks, denn ihm wurde ja erklärt, dass es ein altes Auto ist und dass mal was sein könnte. Wenn er das nicht hinnimmt, dann soll er das Auto eben stehen lassen und woanders einkaufen gehen.
Sicher ist es vom Verbraucher aus jederzeit möglich, herumzupöbeln und aufsässig zu werden, wenn etwas nicht nach seiner Zufriedenheit geht. Unschöne, manchmal ungerecht verteilte Sätze wie "das ist die Servicewüste Deutschland" machen dann alsbald die Runde. Aber wer sich einen fünfzehn Jahre alten Wagen kauft, der muss damit rechnen, dass mal was Größeres oder auch Kleineres kommen wird - irgendwann mit Sicherheit! Im Grunde weiß also der Kunde, auf was er sich bei etwa diesem 1998er Ford Mondeo einlässt.
Außerdem: Nicht alle alten Autos sind pauschal schlecht, und auch nicht alle Fähnchenhändler sind verallgemeinert Rosstäuscher, Nepper, Betrüger, Bauernfänger oder Lügner. Die beziehen ihre Fahrzeuge oft im Paketpreis auf Auktionen der Hersteller oder von Autohäusern/Niederlassungen, mit denen sie zusammenarbeiten. Das kann dann durchaus auch der 20 Jahre alte Rentner-Mercedes mit 100.000 Kilometern sein, der dann noch 2.000 Euro kostet und eine lupenreine Geschichte mit sich bringt. Man kann nie verallgemeinern!
Nein, sicher nicht. Aber: Selbst Verbände wie der BVfK (Bundesverband freier Kfz-Händler), der ZDK, die ganzen Siegel der Hersteller wie "A1 Gebrauchtwagen" (Ford), "IQ Gebrauchtwagen - Initiative Qualität" (Opel) oder die "Gebrauchten Automobile" von BMW, die ganzen Versprechen der Anbieter und Verbände - das hat doch alles im Grunde nichts erzielt, was nennenswert wäre. Das sind alles nur schöne Prospekte voller Argumente und Auflistungen des Serviceangebots - der heutige Kunde will so was, da lässt er sich gern von einlullen und blenden, bis er's glaubt. Ob das stimmt, ist die andere Frage - meistens stimmt es nicht oder nicht ganz, was in der Praxis dabei herauskommt von dem, was im Prospekt oder im Internet steht.
Noch ein vollmundiges "Gütesiegel" ist am Markt aus meiner Sicht - wie die eingefahrenen Siegel - absolut unnötig. Alle Projekte starteten seinerzeit engagiert und mit Ambitionen des Erfinders sowie besten Willens und der Botschaft im Sinn, wirklich alles zu verbessern - am Ende ist man doch gescheitert. Dann wird es im Grunde peinlich.
Nein, eben nicht! Das hängt mit falschen Vorstellungen zusammen. Ich habe das oben schon geschrieben: Der Verbraucher winselt sehr schnell, wenn was ist! In der heutigen Zeit sowieso, mit der medialen Vielfalt, scharfen Anwälten und dieser unsäglichen "politischen Korrektheit". Es ist ja Mode, herumzuschreien, selbst bei Kleinigkeiten, die nicht der Rede wert sind. Und wenn der Verbraucher dann mal irgendwann vielleicht merkt, dass er nicht im Recht ist und es so nicht weitergehen kann, dann tut er irgendwas, damit er schließlich doch noch zu seinem Willen kommt, und das auf Kosten anderer, die eigentlich im Recht wären. Unter anderem eben Autohäuser und Kfz-Werkstätten.
Wer einen Wagen wie eben diesen beispielhaft genannten Ford Mondeo von 1998 mit voller Gebrauchtwagengarantie verkauft, der ruiniert sich damit als Händler im Zweifelsfall vorsätzlich zum Wohl des Kunden. Man muss nicht alles für die anderen machen, auch wenn viele das meinen, es müsse so sein. Wenn es an die eigene Substanz geht, wird so etwas witzlos und sinnfrei.
Sat Nov 16 19:36:35 CET 2013 |
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Guten Abend Italieri!
Deine Sicht der Dinge kann ich voll und ganz nachvollziehen, da ich sie im Vertrieb ja selbst erlebt habe.
Utopische Preisvorstellung bekam ich - ausgenommen von Stammkunden - fast jeden Tag an den Kopf geschmissen.
Gebrauchtwagenkunden die anspruchsvoller als Audi A6 Kunden waren, Vortäuschung falscher Tatsachen etc.
Einige Kunden konnten tatsächlich den schmierigsten GW-Händler locker das Wasser reichen.
Termine werden so gut wie nie eingehalten und so weiter...
Das ist ja das Problem. Darauf kann man kein Geschäft aufbauen. Ist ja fast wie russisch Roulett! :-)
Am Anfang hatte ich das - beim freien Händler - es auch gemacht, kann aber nur schief gehen. Gewährleistung darf man nicht ausschließen, so dass der Kunde innerhalb der 6 Monaten alle Mängel beanstanden kann, die bei der Auslieferung schon vorgelegen haben. Nachweisen, dass die Mängel im Nachhinein entstanden sind muss das Autohaus. Schwierig! Was tun? Den Wünschen des Kunden nachkommen, denn Image- und Rechtsanwaltskosten sind viel höher. Solche Fahrzeuge gingen dann einfach an Wiederverkäufer. Man beschränkt sich auf Fahrzeuge, die man mit einer Garantie ausstatten kann, wobei hier das Risiko auf groß ist.
Aus Sicht des Kunden sind alle Fahrzeug vom GW-Händler nicht schlecht, was das DAT Report zeigt, eben wegen der Gewährleistung, weil man da das Risiko minimieren kann. Bei der Privatperson trage ich das volle Risiko, der Vertragshändler lässt sich das Risiko (teurere GWPreise) bezahlen.
Auch stimmt es natürlich, dass nicht jeder Fähnchenhändler ein Verbrecher ist. Die haben das Problem, dass sie als seriöse Händler ohne Know-how nicht wettbewerbsfähig sind.
Das ist der Punkt wo wir ansetzen möchten, sinnvolle Kriterien, die auch wahrgenommen werden.
Wieviele Kunden wissen was hinter "Weltauto" oder "Gebrauchtwagen😛lus" ? Bei mir kam niemand der mich gezielt auf den genannten Strategien der Hersteller angesprochen hat, weder noch die Inhalte interessiert hat, die ich dann erklärt hatte.
genau - Umweltverschmutzung.
Beim Händler gebundenen Siegel - was bringt sowas, wenn so gut wie jeder es haben kann?
Wenn ich aber mit einem Siegel alle Händler ausschließen kann, die z.B. kein vollständiges Impressum haben (sollten Händler wissen was es ist) oder nur eine Kfz-Vermittlung beim Gewerbeamt angemeldet haben, keine Probefahrt anbieten, keine Versicherung, Dächer :-), weniger als 2 Jahre auf dem Markt sind, keine Festnetznummer, im Kaufvertrag "Laufleistung laut Tacho" schreiben etc.
würde es doch die Suche der GW-Kunden nach einem passenden Händler doch vereinfachen.
Es reicht doch völlig aus, dass er beim Wunsch Gebrauchtwagen auf zahlreiche Details achten muss.
Ich weiß nicht woher Du (oder Sie?) kommst, aber wenn Du mal im Ruhrgebiet bist, könnten wir´n Kaffee trinken. ;D
Gruß Victor
Sat Nov 16 20:59:29 CET 2013 |
ToledoDriver82
Ja der 626 macht sein Dienst gut, er ist nicht Fehlerfrei und auch nicht im Zustand 1 aber für seine 24 Jahre gut in Schuß. Und man muß bedenken das er kein Schönwetterauto ist sondern jeden Tag ran muß.
Aber so stell ich mir das vor. Ein ehrlicher Wagen für einen angemessenen Preis.
Natürlich weiß ich, dass wenn ich so ein Auto kaufe, ich kein Neuwagen erwarten kann. Aber ein Auto wo Preis und Zustand passen schon.
Da kann es eben nicht sein das ich über 2000€ hinlege und nach nem Jahr ist das Auto nur noch ein Fall für den Verwerter weil soviel Mängel aufgetaucht sind das es sich nicht mehr rechnet....bei einer 500€ Kiste mit einem Jahr TÜV wäre es mir auch egal.
Der SEAT Händler wo meine Eltern immer ihre Autos gekauft haben, hatte das ganz gut gemacht.
Auf dem Hof gab es ne Ecke wo Autos bis 1000DM standen, jeder wuste genau was er sich da anschaut. Daneben standen die bis 2000/3000DM, weiter vorn die richtig guten Gebrauchten bzw Jahreswagen.
Es war also für jeden was dabei,damit hatte er auch Kunden aus allen Käuferschichten. Jahre später war ich mal wieder dort weil ich ein Auto brauchte,Geschäftsleitung hatte mittlerweile gewechselt,vom Autohaus war auch nicht mehr viel übrig. Auf meine Frage wo den die Gebrauchten stehen gab es erst keine,dann eine sehr forsche Antwort. Ein kurzer Blick auf den Hof zeigte nur Jahreswagen oder sehr junge Gebrauchte.
Als ich nach den älteren Gebrauchten fragte sagte man mir nur "Sowas kauft doch keiner mehr, haben wir nicht".
Er war nicht der einzige von dem ich so eine Antwort bekommen habe.
Wo soll ich dann einen guten Gebrauchten herbekommen? Wenn das mehreren passiert, ist es klar das alle so schlecht reden. Und wenn dann noch ein Haufen "Was ist letzter Preis" Typen mit mischen......ich geh doch zum Fachmann eben weil ich kein Profi bin. Wenn ich nen neuen Fernseher brauch, geh ich ja auch nicht zum Bäcker um die Ecke.
Bleibt also nur privat, weil dort die Preise nicht so "festgenagelt" sind und die meist schnell verkaufen wollen. Das ich dann keine Gewährleistung oder Garantie habe, weiß ich und plan ich mit ein.
So wie du das schon gesagt hast...offen und ehrlich gegenüber Kunden, ein angemessener Preis und schon paßt das.
Sun Nov 17 08:24:16 CET 2013 |
VolkerIZ
Ungebildet sind die Aufkäufer bestimmt nicht, nur weil sie nur fragmentarisch deutsch können. Für harte Verhandlungen reicht es und die wissen ganz genau, was sie wollen. Welche Modelle gefragt sind und welche man nur noch als Lückenfüller nehmen kann, wenn morgen das Schiff weggeht, z.B. 2-türige Kompaktmodelle. Ist klar, dass man nicht in jedem Fall mit den Leuten auf den Punkt kommt. Hatte ich auch schon mal: Im Vorgarten hatte ich meinen 10-Millionen-Golf rumstehen, gute Substanz, aber mit Mängeln und einem Jahr Rest-Tüv für VB 900 Euro, real hatte ich 5-600 geplant. Der Händler sieht nur: 2türiger Golf 2, will in Afrika nicht unbedingt jeder haben, bietet also 200 Euro, wenn ich mich sofort entscheide, weil er den morgen abholen muss. Natürlich habe ich mich darauf nicht eingelassen. Dafür war mir das Auto zu schade, weil seltenes und weitgehend originales Sondermodell. So hatte jeder seine berechtigten, aber völlig unterschiedlichen Vorstellungen. Der Händler musste sich dann was anderes suchen, um sein Schiff voll zu bekommen und der Golf ging ein Vierteljahr später für 560 Euro an einen Sammler. Hoffentlich alle zufrieden. 😁
Sun Nov 17 09:07:00 CET 2013 |
Fensterheber136294
Guten Morgen Volker,
im Ruhrgebiet kommt man im Automobilhandel fast jeden Tag mit solchen Aufkäufern in Kontakt, wenn man ältere Fahrzeuge im Bestand hat. über die Jahre lernt man auch die meisten von ihnen kennen. Dann weiß man auch, dass sie nicht seit gestern in der BRD leben, sondern sogar über 20 Jahre hier sind. Und wenn man nach so langer Zeit sich immer noch nicht am Telefon richtig vorstellen kann und immer noch auf dem Niveau die deutsche Sprache beherrscht, als wäre man vor 5 Jahren gekommen, dann hat es für mich eindeudig was Bildung zu tun. Die Ausrede "Die sind hier nicht gekommen um die Sprache zu lernen, sondern um Geld zu verdienen" halte ich für primitiv.
Überlegen wir: Hätten die Aufkäufer nicht bessere Chancen am Telefon, wenn sie sich Mühe geben würden, dass mehr als "Hallo" "Was ist letzte Preis" rauskommt ?
Anscheinend fahren sie so erfolgreicher, denn, die Afrika Geschichte wirkt glaubwürdiger. Die meisten Aufkäufer die ich je kennen gelernt habe, haben keine Fahrzeuge nach Afrika exportiert auf irgendein Container. Die verdienen ihr Geld eben mit diesem schlechten Image, weil man an sie keine Ansprüche stellt. "Selber schuld, wenn man bei einem AutoGartenhäuschenhaus sein Auto kauft" Dass man diesen Gedanken tolieriert find ich nicht gut.
Aufklärung: Die Fahrzeuge "gehen" nach Afrika, weil die Fahrzeugbesitzer das erwarten zu hören, wenn sie diese Aufkäufer sehen. Die inserieren die Fahrzeuge ganz normal in den Börsen - ja, da kauft mal ein Afrikaner so ein Fahrzeug - sowas bedeutet aber für mich nicht, dass der Aufkäufer die Fahrzeuge nach Afrika schickt. Abgesehen davon, kaufen die Afrikaner den deutschen GW-Markt nicht jeden Schrott ab.
Sun Nov 17 10:53:27 CET 2013 |
rbknight
Also wegen dem thema 15 Jahre alten gebrauchtwagen.
Also mein erstes Auto war vor 2.5 jahren ein Mazda 323 f 1999 mit damals 235.000 km und 2 L Diesel motor mit 71 Ps (der kannte noch keinen Downsize schwachsinn 😁 )
Den habe ich auch von einen gebrauchtwagenverkäufer der auf den ersten blick wirklich so ein richtiger Fähnchenverkäufer auf nem kiesboden ist.
Damals habe ich das Auto um 1500 gekauft, und auch wenn mein Vater das ehepaar kennt dennen der Platz gehört, es war alles wirklich in ordnung.
Gewährleistung gab es keine wurde im Kundenauftrag verkauft, aber mir war das klar, eben weil das ein Gebrauchtwagen ist der eben schon viel gebraucht wurde, und ja es wurde kurz darauf mal der Abs sensor hin oder die Bremse hängte etwas, aber es ist ein altes Auto und damit habe ich gerechnet, dann habe ich insgesammt 150 euro an Wartung in das Auto gesteckt, und jetzt 2,5 Jahre später, der Wagen ist kurz vor den 300.000 km fährt er immer noch, und bis auf die Abs Sensor , die bremsen, und was jetzt bei der §57a überprüfung zu machen sein musste Rost schweißen , eine Servoleitung und der Starter der getauscht werden musste was alles insgesamt nochmal 200 euro gekostet hat.
Also ich habe in Reperaturen in den ganzen Jahren mit ölwechsel 350 euro reingesteckt, und er fährt ohne Probleme, er ist nie liegen geblieben, und ist einfach ein Problemloses Auto, den heute mein Vater fährt , weil sein damals neuwagen nach 6 Jahren einen Motorschaden hatte und das Geld einfach gefehlt hat.
Jedoch wird langsam der Rost das ende des Mazdas, leider war ein tolles Auto.
m.f.g.
Sun Nov 17 12:15:10 CET 2013 |
italeri1947
Hier ging es schon weiter - das wird immer interessanter! Ich möchte zitieren und komme auch gleich wieder auf den 1998er Ford Mondeo als einfaches, am Markt geläufiges Beispiel zu sprechen.
Auch damit habe ich kein Problem! Wenn die Laufleistung "laut Tacho" über das Scheckheft, den Vorbesitzer, die Werkstatt, ein paar Aufkleber etc. einigermaßen nachvollziehbar zu sein scheint, sind solche Formulierungen nicht schlimm. Ob man jetzt die Privatadresse des Händlers mitgeliefert bekommt oder nur "Industriegebiet, A-Stadt, Handy-Nummer 0123/456789", wäre mir auch egal - ich will den ja in der Regel nicht hernach zum Kaffee besuchen können, ich will ja Auto fahren. Wie er sich rechtlich bezeichnet, ist ebenfalls einerlei - dann aber muss der Gebrauchtwagen bitteschön so sein, wie er angeboten wurde.
Das tut man auch hier; es gibt da ein paar Familien, die den solchen Markt miteinander oder auch untereinander ausmachen. Die sprechen alle recht gutes Deutsch, man kommt mit, und sind auch durchaus sehr freundlich. Man hat da nicht das Gefühl, dass man betrogen wird; mit denen arbeiten auch einige Händler zusammen, von denen diese Familien ihre Altautos bekommen. Es gibt dafür im Industriegebiet der nächsten Großstadt auch einige Händler, denen ich Dinge wie "letzte Preis?" sofort abnehme, auch wenn ich die nicht kenne (nur vom gelegentlichen Vorbeifahren), wobei ich denke, dass mit denen keiner ernsthaft Geschäfte macht. Da stehen meist die selben Schrottfahrzeuge herum, die keiner kaufen würde - ich vermute stark, dass das reine Exportstützpunkte sind, die gar nicht an private Endkunden verkaufen würden, sondern nur für Wiederverkäufer zugänglich sind. Und von denen gibt es auch durchaus einige in Deutschland!
Man muss das immer so sehen: Was will der Händler? Will er alte Autos, die hier keinen TÜV mehr kriegen, in den Export schicken, oder will er den neuen Opel Insignia an den Erstbesitzer ausliefern? Oder möchte er faire, zehn Jahre alte Gebrauchte für erschwingliche Preise verkaufen? Davon hängt auch immer die Beratung ab. Wer einen schrottreifen 1987er Opel Omega für 150 Euro kauft, der niemals mehr den TÜV schafft, der wird sicher nicht so leidenschaftlich beraten wie der Insignia-Neuwagenkunde oder der Interessent einer zehn Jahre alten Vectra-C-Geschichte für immerhin noch 5.000 Euro.
Die habe ich in 40 Jahren des beruflichen Lebens auch schon kennen gelernt; wem nicht mehr zu helfen war, dem habe ich schon mal gesagt, dass er, wenn ihn nichts zufrieden stellt, doch anderswo kaufen soll. Man kann einfach nicht immer jedem alles Recht machen; wo kämen wir da hin? Auch ein Autohändler ist ein Mensch, der von etwas leben muss!
Alles hat seine Grenzen, auch wenn ich im Regelfalle mit mir reden ließ. Bei Preisverhandlungen stellte ich die Kunden oft vor die Wahl: Entweder Gebrauchtwagen-Garantie oder Preisnachlass. Aber irgendwann hört alles auf; einen verwitterten Audi 80 mit einem Jahr Rest-TÜV, den er absehbar in einem Jahr nicht wieder kriegt, würde ich nicht mit einer Gebrauchtwagen-Garantie ausstatten wollen. Bei einem fünfzehn Jahre alten, gesunden, mir vom Vorbesitzer schon sehr gut bekannten Renault Mégane aus zweiter Hand mit 100.000 Kilometern ist eine Garantie eine Option, da kann man drüber reden, aber nicht bei einem 80er-Jahre-Oldie, bei dem der nächste TÜV zum seitenlangen Mängelbericht wird.
Hier hat Volker (wie so oft) Recht. Ich kann mich seinen Worten nur anschließen!
Bei mir (Renault-Autohaus) gab es das auch, bis ich in den Ruhestand ging; dieser Hinterhof wurde von uns nur locker als "Gammelecke" bezeichnet - dabei standen da oft genug wirklich schöne Gebrauchte, etwas älter, aber noch grundsolide, teilweise lange Jahre von Rentnern gefahren und zum Zeitpunkt des Verkaufs zwar neuwertig, aber schlicht zu alt für Garantien und das allgemeine Interesse. In dieser "Gammelecke" standen Autos, die entweder alt, aber gut und solide in Schuss waren, oder Dinge wie sichtbare, unreparierte Hagel-, Park- oder Kratzschäden hatten. Diese Angebote richteten sich offiziell an Bastler, aber Garantien waren gegen Aufpreis immer möglich. Jeder wusste ganz genau, was er sich anschaut und mit was er es da zu tun hat. Das waren jedoch Autos, die überwiegend aus dem Kundenkreis stammten und deren Zustand so gut war, dass ein längeres Fahren aus aktueller Sicht locker drin war. Oft gab es auch frischen TÜV.
Wenn jetzt ein Käufer so eines Fahrzeugs dann doch nach einer Woche kam und eine defekte Glühbirne, einen fehlenden Verbandskasten oder eine andere Kleinigkeit monierte, auch bei einem Auto für 500 Euro, haben wir das gratis in Ordnung gebracht, auch ohne Garantie - sondern nur im Interesse der Kunden. Denn das erste Auto verkauft die Marke, das zweite die Werkstatt!
Wenn jetzt aber einer nach einem halben Jahr kam und Mängel auflistete, dann bekam er keinen Ersatz mehr, nur einmal gab es da doch etwas, aber das war eine andere, ganz unschöne Geschichte.
Danke für diese interessante "Plauderei" hier; ich fühle mich sehr wohl.
Sun Nov 17 12:22:58 CET 2013 |
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Kommentiert auf: Gasthaus bei Hans - 24 Stunden ge?ffnet! : Seite 233 : italeri1947 - Hans’ Hitparade von Autos, die keiner wollte
Sun Nov 17 15:18:30 CET 2013 |
Trottel2011
Jeder will beim Preis verhandeln. Schließlich will man so viel wie möglich, wie so wenig wie nötig.
Allerdings halte ich mich anders dran. Ich rufe an, frage ob es da ist, frage nach Macken, Defekten usw. Wenn am Telefon alles annehmbar klingt, wird das Auto besichtigt. Und wenn dann weitere Macken vorhanden sind, gehen die in die Preisverhandelungen rein.
Wer am Telefon nach dem letzten Preis fragt, bekommt von mir ein "das was drin steht, Verhandeln geht nur vor Ort!". Schließlich kauft keiner den Wagen am Telefon ohne vorher sich den Wagen angeschaut zu haben - okay, ich schon. So habe ich meinen Jaguar erworben 😁 Allerdings habe ich mir die Option der vor-Ort-igen Preisverhandelung offen gehalten und wäre auch ohne Auto aus GB wieder heimgekehrt.
Aber prinzipiell verhandele ich nicht am Telefon. Weder mit Verkäufern noch mit Käufern. Das macht man gefälligst vor Ort. Ein Kumpel hat am Telefon einen Preis ausgehandelt, an dem sich der Verkäufer nicht mehr erinnern wollte/konnte!
Also: nein! Verhandlungen am Telefon: NEIN. Wer den Preis ändern will, muss vor Ort sein! 🙂
Mon Nov 18 11:10:15 CET 2013 |
Fensterheber136294
Guten Morgen.
Ich möchte nicht sagen, dass alle Gebrauchtwagenhändler Verbrecher sind.
Das Problem sehe ich darin, dass "Trickser und Betrüger" ganz leicht GW-Händler werden können.
Deswegen gibt es soviele "Letzte Preis anrufe", denn meistens handelt es sich um dubiöse Händler, die sich am Telefon nicht als solche geben, sondern als Privatperson.
Warum überhaupt diese Frage? Um zu sehen, ob es sich überhaupt los zu fahren lohnt! Die sind ja in erster Linie an einem niedrigen EK-Preis interessiert.
Eine Privatperson hat das Fahrzeug im Mittelpunkt seiner Interesse, denn der Preis ist ja im Inserat angegeben.
Ich würde das nicht so locker sehen. Vollständige Firmenangaben, die ja auch Pflicht sind, sind selbstverständlich, es sei denn, man nimmt ein Abmahnung in Kauf, um etwas zu verbergen.
"Laut Tacho" kenne ich nur von Händler, die nicht für die Laufleistung haften wollen, gerade dann, wenn auch keine KM-Angaben vorhanden sind. Hier würde ich sagen, dass ich ein Fahrzeug als GW-Händler nur annehme, wenn wir der Vorbesitzer schriftlich den KM-Stand zusichert.
Mon Jan 27 00:37:28 CET 2014 |
Schattenparker48230
Mit den Leuten hab ich mich auch schon öfter "amüsiert."
Für meine BMW 316i Compact wollte ich seinerzeit 1000€ haben. Da klingelt das Handy, jemand mit starkem türkischen Akzent war dran und fragte, wo denn der Wagen steht. Ich sagte, der Wagen stehe am X-Platz und dass ich ab Nachmittag Zeit hätte. Gehört habe ich nie wieder was von ihm.
Am nächsten Morgen bin ich zum Auto, die Tür war aufgehebelt, das Radio weg und bei der Gelegenheit ist die komplette Mittelkonsole demoliert worden.
Ich hab den BMW dann noch für 700€ im Bekanntenkreis verkauft. Weil es sich um einen Bekannten gehandelt hat und mir der Abstellplatz fehlte, hab ich das Auto abgemeldet übergeben. Erst als die Versicherung ein Vierteljahr später wieder abgebucht hat, hab ich das bemerkt. War auch unnötiger Stress!
Als ich den Mercedes verkauft habe, hatte ich ihn natürlich in den gängigen Börsen inseriert. Ich hatte extra darum gebeten, erst ab 18 Uhr anzurufen, weil ich - anscheinend im Gegensatz zu vielen potentiellen Käufern - arbeite. Jedenfalls klingelte ständig das Handy.
Irgendwann hatte ich den Preis auf 600€ Festpreis gesenkt. Das Ding musste weg, stand parallel bei Ebay. Ich hab dann von einem deutschen Händler eine Mail bekommen, dass er interessiert sei und sofort eine Anzahlung überweisen würde. Ich hatte schon zugesagt, da kam die Frage nach dem letzten Preis -.-
Einen Tag später ging der Wagen dann an einen freundlichen Türken aus München. Ich hatte ihn am Telefon über die Mängel aufgeklärt. Das sei kein Problem, solange der Wagen läuft. Wir haben uns dann in Ulm am Bahnhof getroffen, er hat mich die ca. 40km nach Hause gefahren, war nach der Probefahrt zufrieden, hat die Kohle auf den Tisch geknallt und wir haben den Vertrag fertig gemacht.
Er hat das Auto angemeldet bekommen, aber ich habe ihn deutlich darauf hingewiesen, dass ich damit schon mal Probleme hatte und bei Unstimmigkeiten sofort die Polizei einschalten werde. Einen Tag später kam eine SMS, dass das Auto abgemeldet sei. Die Versicherung hat mir das mittlerweile bestätigt.
Wed Feb 05 17:17:45 CET 2014 |
Trennschleifer42513
Servus zusammen,
vorab: Schöner Thread!
Bei "was ist letzte Preis?"-Fragen, die aber auch in völlig akzentfreiem Deutsch rüberkommen können, gerne nach "Guten Tag, ich rufe an wegen ..." und dann in etwa so artikuliert werden: "Wieviel geht da denn noch 'runter?", reagiere ich immer so:
Am Telefon verhandelt wird nicht. Ich erkläre dem Interessenten dass ich einen marktüblichen Preis (DAT, Vergleichsangebote bei eBay oder mobile, oder wo auch immer die Sache gehandelt wird) genannt habe. Wertsteigernde Extras sind abschliessend beschrieben, gebbhrlich bewertet, und es gibt KEINE nicht beschriebenen Mangel an der Kaufsache. Das Ding befindet sich EXAKT im beschriebenen Zustand, und deswegen will ich auch EXAKT den ausgeschriebenen Preis.
"Verhandlungsbasis" bedeutet für mich: Wenn der Käufer sich die Mühe macht bei mir anzutanzen und sich die Sache anzuschauen, und dabei einen Mangel feststellt der mir nicht bekannt war und den ich nicht beschrieben habe, DANN bin durchaus bereit die Sache neu zu bewerten und über den Preis entsprechend zu reden.
Das spart in letzter Konsequenz beiden Seiten Zeit und Nerven. Ich hab' keine Lust auf Faxen, ein reeller Käufer hat auch keine Lust auf Faxen. Das muss rüberkommen.
Kommt auch meist so rüber, und filtert die Laberheinis und Geschäftemacher eigentlich ganz gut raus, und ich bin damit immer gut gefahren.
Fri Feb 14 19:59:48 CET 2014 |
Marshall22
Aktuell betrifft mich das Thema auch, da ich einen 2002er Ford Ka im Netz hab und ich soeben "den letzten Preis" angesagt hab 😁 ... was ein Spass is das. Es ist schon ne unverschämtheit, aber so ist die Welt nun mal.
Man muss aber auch mal die andere Seite sehen: Wenn man sich die Bauten der heutigen Vertragshändler so ansieht, muss man sich fragen, wer das eigentlich bezahlt. Als Beispiel sei da mal das Audi-Zentrum Essen genannt. Stahl und Glas-Bunker vom allerfeinsten und dann noch die ganzen hochpreisigen Autos.
Die Frage, die ich mir dann stelle, ist: Wer finanziert das (vor)? Bei den Millionen-Werten müssen schon glanzvolle Zahlen bei den Banken vorgelegt werden. Und da kommt der Käufer ins Spiel. Die Margen müssen daher kräftig sein, dass das alles so geht.
Was ich damit sagen will: Es muss nicht immer der Händler schlechter sein, der den Platz NICHT mit Marmor gepflastert hat!
Gruss
Fri Feb 14 22:43:02 CET 2014 |
Daemonarch
Will gerade in den Kleinanzeigen ein Smartphone veräußern...
Unglaublich, wie oft einem da ohne diskussion ein Preis "angeboten" wird, der ein drittel weniger als die VB ist... 😮
Fri Apr 11 17:24:54 CEST 2014 |
italeri1947
Mir ist neulich etwas passiert, als ich den Audi 80 B4 eines Freundes zum TÜV vorfuhr (im Gegensatz zum Scorpio-Debakel problemlos und schnell zum vereinbarten Termin). Der Audi hatte gerade seine neue Plakette erfuhr, als ein orientalisch aussehender junger Mann zu mir kam; er hielt mich wahrscheinlich für den Besitzer. Er fragte mich, was das Auto kosten solle, und mehr aus Scherz entgegnete ich "fünfzehnhundert Euro" - was so ein Audi 80 2.0E mit gehobener Ausstattung, neuem TÜV und aus zweiter Hand (seit 1994 in zweiter Hand; als Jahreswagen gekauft von Alois) auf dem Markt durchaus auch noch einbringen kann. Es kam ein "okay, okay" und die weitere Frage: "Was kannst du machen mit letzter Preis?" Und ich so, freundlich nickend: "Fünfzehnhundert Euro". "Okay, erledigt", sagte der junge Mann und verschwand.
Fri Apr 11 17:34:29 CEST 2014 |
ToledoDriver82
Das Gesicht hät ich sehen wollen😁😁😁
Fri Apr 11 17:36:55 CEST 2014 |
italeri1947
Der junge Mann war ziemlich enttäuscht und missmutig. Wahrscheinlich rechnete er, bei einem älteren Mann mit einem älteren Audi 80 "fette Beute" zu machen. 500 Euro Ankauf, Verkauf für 1.999 Euro. Dann hieße es im Internet: "AUDI 80 2,0E ** SEHR GEPFLEGT ** ERSTE HAND ** TÜV NEU ** GARANTIE GEGEN AUFPREIS ** FESTPREIS FESTPREIS FESTPREIS **"😁
Fri Apr 11 17:39:40 CEST 2014 |
ToledoDriver82
....
RentnerfahrzeugDa war er ja bei dir an der völlig falschen Adresse😁
Fri Apr 11 17:40:22 CEST 2014 |
italeri1947
Genau, das habe ich vergessen.
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