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Aigner

Blog vonAigner

Fri Apr 18 14:49:22 CEST 2025    |    Aigner    |    Kommentare (0)

Ich fahre meinen Opel Astra G meist sehr benzinsparend und dies hat zur Folge, dass immer wieder das Abgasrückführ- (AGR-) Ventil ausfällt, der Motor gerne abstirbt und die Störungsanzeige aufleuchtet.

Beim ersten Mal zahlte ich noch über 200 € in einer KFZ Werkstatt für die Reparatur (Neues AGR Ventil für 150 €, UVP 199€!)
Beim zweiten Mal habe ich mir ein AGR Ventil für 30 € im Internet bestellt und selbst ausgewechselt; ist eine Sache von 10 MIN.
Nach 1 Jahr Laufzeit ist auch das zweite AGR-Ventil ausgefallen.

Nun habe ich mir die Sache genauer angeschaut: (siehe Fotos)
AGR Ventil ausgebaut.
Man kann das Öffnen und Schließen des AGR-Ventils prüfen, wenn man oben die beiden ovalen Abdeckungen abhebt, darunter sind die Kontakte zum Spulenkörper zugänglich.
Hier einfach 12V einspeisen und dann muss der Ventilkopf ausfahren und wieder zurückspringen, wenn man den Strom unterbricht.

Meist sieht man dann schon deutlich die Rußablagerungen am Ventilkopf und dem Ventilsitz usw.
Man kann versuchen mit Ventilreiniger die Rußablagerungen zu lösen. In meinem Fall waren die Verkrustungen sehr hartnäckig und so habe ich den Reiniger immer länger einwirken lassen und den Reinigungsvorgang öfters wiederholt.
Nachdem die Verkrustungen immer noch noch nicht weg waren, habe ich mir ein dünnes Seidentuch genommen, habe Strom angelegt damit der Ventilbolzen ausfährt und konnten dann das Reinigungstuch gut getränkt mit Ventilreiniger hinter dem Ventilkopf durchziehen und über das hin- und her reiben bekam ich die Verschmutzungen gut weg.

Weiter ist mir aufgefallen, dass der Ventilkopf im ausgefahrenem Zustand gerne hängenbleibt; dieses Problem habe ich gelöst zunächst mit Röstlöser, den ich an der Bolzenführung eingesprüht und das Ventil öfters aktiviert habe um die Mechanik gängig zu machen.
Dann habe ich den Röstlöser wieder abgeblasen habe und habe abschließend mit hitzebeständigem Öl die Bolzenführung geschmiert.

Nun sollte das AGR-Ventil wieder 1 Jahr funktionieren.

Nebenbei hat mich das Innenleben dieses verpressten und nicht auf-schraubbaren AGR-Ventils interessiert.

Ich habe mit einer guten Eisensäge, den Metallkörper etwa 2 cm vom unteren Rand weg ganz vorsichtig rundherum (entlang einer Markierung) aufgesägt und konnte dann das AGR-Ventil auseinandernehmen.
Eigentlich ganz einfache elektromagnetische Konstruktion.
Im zerlegten Zustand kann man das Ventil auch per Hand bewegen und evtl. Blockaden lösen.
Das "zerstörte" AGR-Ventil habe ich so aufgesägt, dass ich es mit einer breiten Rohrschelle wieder zusammenfügen konnte.
Nun habe ich ein zweites repariertes AGR-Ventil als Ersatz.

Um die Störungskontrolle wieder auszuschalten muss man einen Reset durchführen.
Das geht beim Astra G ganz einfach:
Zündung ausschalten, Tageskilometerzähler-Taster drücken und gedrückt halten, Zündung einschalten und den Taster nach einigen Sekunden wieder loslassen. Dann sollte die Störungslampe ausgehen, evtl. mehrfach wiederholen.

Am besten geht es natürlich mit einem Diagnose-Auslesegerät; ich habe mir so ein OBD2 Diagnosegerät für 25 € gekauft. Damit kann ich nun alle Störungsmeldungen auslesen und nach Reparatur wieder löschen.
(Allerdings kann man mit diesem Gerät nur Diagnose-Daten-Auslesen, aber keine Parameter ändern)

Bei bestimmten Motoren wie z.B. meinem Astra G 1,6 L 16V Motor wäre es sogar zulässig, das AGR-Ventil mittels einer Abdeckplatte stillzulegen und die AGR-Überwachung außer Funktion zu setzen. (Dies geht allerdings nur mit einem professionellem Diagnosegerät).

Also AGR-Ventil ist kein Hexenwerk!

HG Franz

AGR-Ventil mit Dichtplatte
AGR-Ventil mit Dichtplatte
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