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VW-Betriebsrat sieht Fehler in Trennung von Chefhistoriker - VW-Betriebsrat stützt Chefhistoriker

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Nach der Trennung zwischen VW und dem Chefhistoriker des Konzerns, äußert sich der Betriebsrat. Der Abgang von Manfred Grieger sei "ein großer Verlust für Volkswagen".

Nach der Trennung von Manfred Grieger sichert der VW-Betriebsrat dem Chefhistoriker die Unterstützung zu Nach der Trennung von Manfred Grieger sichert der VW-Betriebsrat dem Chefhistoriker die Unterstützung zu Quelle: dpa/picture-alliance

Wolfsburg - Nach dem Ausscheiden des VW-Chefhistorikers Manfred Grieger, äußert sich der Betriebsrat kritisch. "Wir bedauern es sehr, dass Herr Dr. Grieger aus dem Unternehmen ausscheidet und halten dies für einen Fehler", sagte ein Sprecher der Arbeitnehmervertreter der Nachrichtenagentur dpa. Der Betriebsrat will weiter auf Grieger als Berater zurückgreifen. "Es ist ein großer Verlust für Volkswagen."

Am Wochenende war bekanntgeworden, dass der Konzern-Chefhistoriker Grieger Europas größten Autobauer nach fast 20 Jahren Zugehörigkeit verlässt. Der Auslöser ist laut dpa-Informationen ein interner Streit über Abstimmungsvorgaben für Griegers Arbeit. Der Experte für Zwangsarbeit im Nazi-Deutschland hatte in einem Fachmagazin eine Studie über die NS-Verstrickungen der Konzern-Tochter Audi als handwerklich mangelhaft und verharmlosend kritisiert.

Grieger hatte eine Studie zur NS-Historie der Auto Union als handwerklich schwach und verharmlosend kritisiert Grieger hatte eine Studie zur NS-Historie der Auto Union als handwerklich schwach und verharmlosend kritisiert Quelle: dpa/picture-alliance

Unüberbrückbare Differenzen mit Grieger

Griegers Rezension der Arbeit über den Audi-Vorgänger Auto Union schlug hohe Wellen - beteiligt daran war auch ein Audi-Historiker, Audi hatte die Studie selber in Auftrag gegeben. Grieger soll die Konzernspitze, so der Vorwurf, unzureichend vorbereitet und sensibilisiert haben. Laut dpa-Informationen sollte Grieger daher Auflagen erhalten. Dabei gab es Differenzen, am Ende erschien die Trennung unausweichlich.

Grieger hatte über die VW-Zwangsarbeit promoviert. Er gilt auf dem Gebiet als führender Wissenschaftler. Der Sprecher des Betriebsrats sagte: "Herr Dr. Grieger hat große Leistungen für die Aufarbeitung der Geschichte von Volkswagen erbracht. Er hat dabei von Beginn an eng mit dem Betriebsrat gearbeitet und hat unsere volle Unterstützung."

Konzern-Kommunikationschef Hans-Gerd Bode hatte dem Historiker am Wochenende gedankt "für seine in den vergangenen Jahren geleistete Arbeit". Einem Konzernsprecher zufolge ist der Grund für die Trennung ein unterschiedliches Verständnis über die Zusammenarbeit.

 

Quelle: dpa

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