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Daimler OHNE Chrysler

Themenstarteram 18. Mai 2007 um 6:32

Nach ungefähr € 100.000.000.000 und 8 Jahren haben die Mercedes Manager auch schon gemerkt, dass die Verbindung mit Chrysler ein Flop war. Ich weiss nicht wie viele Stimmen damals schon, ohne teuere Berater, schon vorrausgesagt haben, dass die beiden Firmen, Strategien, Modelpalletten, Marktzugänge, Images usw. nie zusammen passen und auch nicht passend gemacht werden können. Der Preis war hoch und für die Mercedes-Fahrer ein Disaster. Mit dem Geld hätte man sein Qualitätsimage nicht so ruiniert, dass man auf Durchschittniveau gefallen ist. Viele habe die Marke gewechselt, weil der Mehrpreis nicht mehr grechtfertigt war. Dafür wird nun niemand zur Rechenschaft gezogen??? Es heisst Deutschland muss seine Topleute sehr gut bezahlen, das finde ich auch, aber eben nur die Topleute. Und wen jemand anfänglich wie TOP aussieht und das Geld in Vorleistung dafür bekommt, sollte er auch für sich abzeichnende Fehler dieser Größenordnung im Nachhinein zur Rechenschaft gezogen werden.

Man kann nur hoffen, dass der Befreiungschlag einer ist und Mercedes zu seinen alten Tugenden zurückfindet und ein Niveau wie Porsche erreicht. Aber Nachholen ist immer teurer als es gleich richtig zu machen.

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26 Antworten
am 18. Mai 2007 um 6:48

Hallo, Bamberger,

Deinen Worten ist kaum mehr was hinzuzufügen. Schon zum Zeitpunkt der "Hochzeit im Himmel" habe ich gesagt, daß sich das nicht rechnet. Autos aus der Steinzeit und die deutsche Vorzeigemarke schlechthin können es zusammen nicht bringen. Was soll der Mercedes-Kunde vom vielleicht günstigeren Chrysler-Teilen haben? Technik-Transfer war nur in eine Richtung möglich. Das konnte nicht gut gehen. Viele Menschen wußten das; nur die Verantwortlichen bei DB mal wieder nicht. Schrempp mußte sich vergrößern, weil er sich verewigen wollte: Ein sensationell wahnsinniger Egotrip eines selbstverliebten Tyrannen. So etwas regiert in unserer Wirtschaft öfter große Konzerne - leider!

Schrempps Abgang ist zwar nicht annäherend ausreichend für seine Fehlleistungen, aber "zur Rechenschaft ziehen" kann man den Mann auch nicht; er hat letztlich keine Straftaten begangen, wenn sein Verhalten auch bestraft gehört. Anders im Fall Siemens uns im Fall eines Warenhandelshauses in der Mitte Deutschlands, von dessen Betrugsskandalen die Öffentlichkeit noch nichts weiß. Untreue und Betrug gehören bestraft; Schrempp hat bei DC beides nicht begangen; man kann also nur froh sein, daß er weg ist!

An Porsche kann und muß sich die D AG nun orientieren. Es ist schlicht bewundernswert, wie sich die Stuttgarter Sportwagenschmiede entwickelt hat. Mit der richtigen Modellpalette dürfte der D AG das auch gelingen; allzugroße Nischenverliebtheit und sich kannibalisierende Modelle (A-gegen B- und B- gegen C-Klasse) sind nicht der Weisheit letzter Schluß.

Tipp: Der Smart muss weg und die Maybach- und SLR-Produktion sollte auch eingestellt werden; es sei denn, man stellt dem Maybach einen kleineren Bruder zur Seite auf Basis der S-Klasse; so, wie es Bentley mit dem Continental Flying Spur und dem GT auch gemacht hat, denn mit Arnage & Co war die Marke alleine nicht profitabel. Ein Maybach zu 180.000,00 € zwischen S-Klasse und dem Topmodell wäre modellpolitisch richtig.

Aber das wissen die hohen (und vor allen Dingen studierten und hoch bezahlten) Herren - wie so vieles andere auch - sicher selbst. ;-)

am 18. Mai 2007 um 7:11

Ich empfehle hier einmal drei Bücher:

NIETEN IN NADELSTREIFEN

MACHER IM MACHTRAUSCH

ABSAHNEN UND ABHAUEN

Wer diese gelesen hat, weiß, wie es mit der Moral, der Einstellung, dem Gerechtigkeitssinn, dem puren Egoismus unserer sogenannten "Wirtschaftsbosse" steht.

Kann ich wirklich nur empfehlen!!!

Die Aussage, dass die Qualität bei Mercedes-Fahrzeugen aufgrund der Chrysler-Akquisition gesunken sei, ist schlichtweg falsch!

Mercedes hat bereits Anfang der 90er damit begonnen bei den Autos drastisch zu sparen. Beim W202 wurde in der finalen Entwicklungsphase schon mit dem Rotstift gearbeitet. Auch die Produktionskosten des W210 wurden gedrückt.

Damals wurde überhaupt noch nicht an Chrysler gedacht. Der Größenwahn von Schrempp kam erst später.

am 18. Mai 2007 um 9:58

Hallo Bamberger1,

da kann man nur zustimmen. Aber D sollte trotzdem nicht gleich die Messlatte so hoch legen wie Porsche... das wäre wohl für D sehr frustrierend.

Die Messlatte für D sollte wohl eben KIA sein (wobei Kia 7 Jahre Garantie gewährt). Dann eben doch eher Dacia.

Mr. Zed ist mir allerdings sehr sympathisch, da dieser öffentlich zugegeben hat, daß die Qualität zu wünschen übrig lässt und D (damals noch DC) irgendwann mal wieder die Qualität von BMW erreichen will. Aber DAS ist ein sehr, sehr langer Weg...

am 18. Mai 2007 um 14:41

@ Peku:

Völlig richtig! Nieten im Nadelstreifen - eine nicht auszurottende Spezies!

@ Moonstone

Das Denken, daß zu übersteigerten Einsparungen bei MB geführt hat ist mit dem Denken, daß zu DC geführt hat, durchaus gleichzusetzen. Hinter beidem steht die Zielsetzung, wettbewerbsfähiger zu werden.

Dies mit dem Ziel, im Weltmarkt besser bestehen zu können, die Rendite zu verbessern und natürlich um gegen Übernahmen gewappnet zu sein.

Dies alles kann man durch Einsparungen wie auch durch strategische Zusammenschlüsse erreichen.

Großes Problem: Die Daimler AG hat keinen strategischen Investor/ANteilseigner. Größter Einzelaktionär ist Dubai. Mit gerade mal 7% Anteilen.

Wenn jetzt jemand kommt und 20% über dem Kurs bietet, kann DB ganz schnell nicht mehr in deutschem Besitz sein. Auch eine Folge des Mißmanagements mit Chrysler.

Daher muß unbedingt die Meßlatte Porsche sein: So sympathisch Dr. Z auch ist - eine andere Politik als die des Hauses Porsche kommt für ihn nicht in Frage. Auch wenn's braucht ... hoffentlich schafft er's!

was soll das denn hier?

 

moin moin,

hat eigentlich von allen, die hier bisher gepostet haben, irgend jemand schon einmal in natura vor sich als papier gesehen ...

1. eine marktanalyse aus der wirtschaftsforschung / unternehmensberatung?

2. eine wp-synergie-prognose auf real-zahlen?

3. eine wp-synergie-prognose auf prognose-zahlen?

4. eine legal-due-diligence-prüfung?

5. eine tax-due-diligence-prüfung - hier vor allem cross-border?

sicher nur wenige, ggf. bitte melden. warum ich das frage? ich habe es für den fall daimler-chrysler-fusion natürlich auch nicht gesehen, aber schon für andere, viel kleinere mergers.

und warum wird das schon auf der ebene von 10-millionen-deals gemacht? weil das deutsche- und noch mehr das us-corporate-liability-law so hammerhart sind, dass schrempp heute in der rsa an der strassenecke zeitungen verkaufen würde, wenn er sich da nicht abgesichert hätte.

natürlich haben damals hunderte von wirtschaftsjournalisten "unfug" geschrien, aber hunderte haben auch "genial" geschrien, und ALLE haben oben 1. - 5. nicht gekannt, sondern auch nur berufsmäßig heisse luft abgesondert.

so, schlussfolgerung: ich plädiere dafür, den mt wieder auf den austausch von WISSEN zurückzuführen, also tatsachen zählen, nicht "ich finde, dass ...".

so long.

am 18. Mai 2007 um 20:55

@ 220bmg

Lieber Freund vom Neckar,

"Wissen" ... das ist gerade in den Kreisen, die mit sicherlich schlauen Werkzeugen umgehen, so eine Sache. Oft zeigt sich nämlich, daß Theorie und Praxis deutlich voneinander abweichen.

"Ich finde..." ist auch deswegen schon richtig, weil a) Zahlen und Fakten oft so aufgebaut und ausgelegt werden, wie es den Urhebern gerade paßt und b) macht der Markt - speziell der Kunde - nicht immer das, was die Theorie sich so vorstellt - demnach ist "ich finde" in Bezug auf die Auslegung von Sachverhalten keine unzulässige Äußerung.

Gesunder Menschenverstand ist manchmal stärker von Nutzen, wie hochtrabendes Fachwissen - ich denke (auch, weil damit in Geschäftsverbindung) - daß die Porsche AG da weitaus klüger agiert (hat), als DC oder D AG oder doch besser wieder DB (neuer Fehler; der Glanz der alten Marke nicht mit altem Namen wiederzuerwecken, ist grundverkehrt).

Laß uns doch unsere Form der Kommunikation; auch wenn wir nur Kunden sind und keine Ahnung haben. ;-)

moin moin,

@chatchamp: naja, unterbinden von kommunikation liegt mir fern, dazu habe ich zuviel kant gelesen und verstanden - sapere aude.

"Gesunder Menschenverstand ist manchmal stärker von Nutzen, wie hochtrabendes Fachwissen" ....

aber es haben bestimmt auch genausoviel menschen mit gesundem verstand gesagt, dass die fusion gute ergebnisse bringen wird. warum es anders gekommen ist, das muss doch nicht mit dem rückblick auf frühere vorurteile beantwortet werden - es gibt tausende anderer möglicher gründe.

"ich denke (auch, weil damit in Geschäftsverbindung) - daß die Porsche AG da weitaus klüger agiert (hat)" ....

oha, da gab es doch ein paar jahre, in denen es hammerknapp vor der übernahme durch dc oder vw stand, und ohne dollarschwäche gäbe es die firma nicht mehr als eigene firma. die autos selbst waren damals wohl nicht schlechter.

porsche macht heute doch laufend internen klassenkannibalismus, was hier dc auch schon vorgewurfen wurde.

abgesehen davon ist mir eine ag mit 7 % grossaktionär und ansonsten kleinaktionären lieber als eine firma mit einer handvoll unfähigen und faulen familienangehörigen mit vz-aktien, die noch nie etwas anderes gelernt haben oder können, als fremdverdientes geld auszugeben - kehrseite der familienwirtschaft.

über manche - z.b. über nando - gäbe es hier verdammt viel interessantes zu berichten, warum eigentlich soll eine hirnmäßige minus drei so viel kapital haben, um in stuttgart alle häuser in schöner lage mit horror-preisen aufkaufen zu können. die franz. revolution löste solche sozial ungesunden kapital-akkumulationen auf bekannte weise. mir würden heute gg-verträglichere unblutigere lösungen einfallen.

so long.

am 19. Mai 2007 um 10:31

Ich weiß um die gar nicht mal so weit zurückliegende Vergangenheit bei Porsche, die letztlich zu Zeiten der Entwicklung des 996 gar nicht so gut dastanden. Der 993 hat sie letztlich vor dem Untergang gerettet; was die Modellpolitik angeht, haben sie bei weitem nicht so viele Kannibalismus-Effekte, wie MB innerhalb seines Programms.

Ob bei der "Hochzeit im Himmel" gesunder Menschenverstand waltete, darf bezweifelt werden. Die damals schon offensichtlichen Problemzonen waren es letztlich auch, die zum Scheitern führten. Das war damals so deutlich, wie es heute ist. Ob diejenigen, die gesunden Menschenverstand hatten, sich allerdings gegen den Drive Schrempps durchsetzen konnten, ohne als Querulant zu gelten, darf bezweifelt werden.

Schließen wir also mit den Hinweis auf Dr. Zetsches jüngste Äußerungen mit dem Hinweis, daß durch den gestiegenen Börsenwert eine Übernahme ausgeschlossen ist.

Sein Wort in Gottes Ohren ...

am 19. Mai 2007 um 23:30

Der Oberarsch Schrempp hat 100 Milliarden in den Sand gesetzt ,um sich dann mit 80 Millionen Euro + Spesen endlich zu vepissen. Da hätte man auch gleich einen dressierten Affen nehmen können.Der hätte das auch nicht schlechter gemacht.

Moin,

Vielleicht sollte man bzgl. Porsche dann doch bei der Realität bleiben. In den 80er Jahren haben vorallem 924er und 944er Porsche den Arsch gerettet, den man mit einer strategischen Fehleinschätzung (Porsche 928) gewaltig in Brand gesetzt hatte. Weder der 964er, noch der 993er hatten jemals die Verkaufsvolumina um Porsche DAUERHAFT am Leben zu erhalten. Die Porsche AG ist in dieser Zeit zum einen durch LERNEN von Toyotas Produktionsformen und zum Anderen durch Entwicklungsaufträge am Leben erhalten worden. Die Kurve gekratzt hat Porsche erst mit der Einführung des Boxsters und später des 996ers. Denn Fakt ist ... Porsche würde es ohne die "ungeliebten" Kinder wie den 924er, den 944er, den Boxster und den Wasserkühler 996er nicht mehr geben. Aber alles liebt die Modelle mit denen viel zu wenig Geld verdient wurde :D

Iss auch OK *fg*

Die Chryslergeschichte WAR ein riesen Risiko. Aber es hätte funktionieren können. Man hat nur neben dieser Sache noch einige andere VIEL zu RISKANTE Spiele gespielt (Mitsubishi, Hyundai) und andere erfolgsversprechende Spiele (Nissan!) hat man nicht gespielt. Nach der Chryslerfusion hätte DC die Füsse STILLHALTEN müssen und nicht noch riesen INvestments in Mitsubishi und Hyundai tätigen dürfen, sondern die Fusion erstmal komplett in trockene Tücher bringen müssen und vorallem den Umbruch schneller schaffen müssen. Man hat vieles verpennt und sich grossherrlich auf dem Erreichten ausgeruht ... warum ?! Weil ja lange Zeit Gewinne da waren, welche die Verluste überkompensierten. Nur das ein solches Risikospiel auch nach hinten losgehen kann ... hat sich in den letzten Jahren gezeigt.

MFG Kester

Hier scheinen grad ne ganze Menge Leutz bei Porsche "Hurra" zu schreien , jedoch ohne die Rechnung vom Wirt präsentiert bekommen zu haben. Wenn ich mir nur alleine das drohende Fallbeil der 160gr CO2 über Porsche so ansehe , dann wird ganz Gewiss , warum Porsche VW kaufen muss , obwohl dann der Hund mit dem Schwanz wackelt , und warum es demnächst andersrum sein wird , damit sich Porsche ja als kleines etwas an VW ranhängen darf, um in ene Verbrauchstechnische Flottenverbrauchsliste zu kommen ( Ja , Porsche ist angewiesen auf einen Lupo 3 l !! ) . Welch immensen Unkosten das für Porsche bedeutet , brauchen wir doch an dieses Stelle gar nicht weiterzureden... Mal sehen , wo Porsche in 5 Jahren steht .. ich seh da schon allein Modellpolitisch keine rosigen zeiten. (Panamera hat echte Probleme in Sachen Verbrauch :D )

Und back to topic:

Es sind noch nie "Gesunde" dabei rausgekommen , nur allein aus dem Umstand , das sich zwei Kranke "verbündet" haben.

Manager , schaltet euren Verstand ein, damit so ein Schwachsinn nicht nochmal passiert!!

dsu

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