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BMW Motorrad Vision Next 100 - Totale Sicherheit ohne Helm

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Was ist digital, emissionsfrei, unglaublich sicher und sieht aus, als käme es aus einem Tim-Burton-Film? Die Zukunft. Zumindest, wenn BMWs Motorradsparte sie sich vorstellt.

Vernetzung und eine Vielzahl von Assistenten machen das Motorrad der Zukunft so sicher, dass Schutzkleidung unnötig wird - glaubt man bei BMW Vernetzung und eine Vielzahl von Assistenten machen das Motorrad der Zukunft so sicher, dass Schutzkleidung unnötig wird - glaubt man bei BMW Quelle: BMW

München - Das Motorrad steht für die meisten Biker für die kleine Flucht aus dem Alltag. Stellt sich die berechtigte Frage: Welche Fluchtmöglichkeit wird es noch geben, wenn in einigen Jahren autonome Fahrzeuge die Straßen befahren? Haben dann von Menschen gesteuerte Motorräder noch eine Existenzberechtigung?

Eindeutig ja, sagt BMW - als Motorradhersteller nicht ganz ohne Eigennutz. Als letzte Sparte nach BMW, Mini und Rolls-Royce präsentiert nun BMW Motorrad zum 100-jährigen Firmenjubiläum seine "Vision next 100" - also den Ausblick darauf, wie man sich die Zukunft des Motorrads vorstellt.

Verständlich wird der Ansatz der Bayern nur für den, der Motorradfahren als Einheit der Faktoren Fahrzeug, Fahrer und Umwelt begreift. Zum Motorrad der Zukunft gehört der Fahrer der Zukunft, der sich voll digital bewegt. Analog bleibt allerdings das Fahrerlebnis: Fahrtwind, Beschleunigung und Fliehkräfte spürt der Fahrer ungefiltert, nämlich ohne Helm und ohne Protektoren in der Bekleidung.

Schnittstelle statt Helm

Die Reifen der Zukunft besitzen Formwandler-Fähigkeiten und können für jeden Untergrund das passende Profil bieten. Zudem übernehmen sie die Aufgabe der Federung Die Reifen der Zukunft besitzen Formwandler-Fähigkeiten und können für jeden Untergrund das passende Profil bieten. Zudem übernehmen sie die Aufgabe der Federung Quelle: BMW

Deren Schutzfunktion übernimmt das Motorrad. Dank totaler Vernetzung sind Informationen über drohende Gefahren – Querverkehr oder ein Ölfleck auf der Fahrbahn – immer verfügbar, die Einbindung zahlloser Assistenzsysteme sorgt für totale Sicherheit.

Ein Helm wird damit überflüssig, eine Schnittstelle zur Maschine braucht der Fahrer trotzdem: den Visor, eine Brille mit der Funktion eines Head-up-Displays. In ihr Sichtfeld bekommt er relevante Informationen automatisch eingespielt. Die richtige Linie in unübersichtlichen Kurven, sicheres Umfahren von Hindernissen, Schräglagen-Informationen. Reagiert der Fahrer nicht, zu spät oder falsch, greifen die elektronischen Schutzengel ein.

Das Motorrad selbst sieht BMW als flexiblen, mit schwarzem Textil verkleideten Dreiecksrahmen, dessen Beweglichkeit die Richtungsänderung ermöglicht. Bei niedrigem Tempo biegt er sich bei Lenker-Bewegung stärker, bei hoher Geschwindigkeit zäher. Sichtbare Gelenke fehlen. Die Form, sagt Edgar Heinrich, Designchef bei BMW Motorrad, orientiere sich am Vorbild der ersten BMW, der Typ R 32.

Überflüssiges weglassen

Telegabel und Federbein sind nicht vorhanden: Federn und Dämpfen ist Aufgabe der Reifen, deren Profil sogar automatisch für jeden Untergrund die optimale Lauffläche zur Verfügung stellt. Klingt nach Science-Fiction - der technische Hintergrund bleibt offen. Zusätzlich, der gyroskopischen Technologie sei Dank, vermag sich das visionäre Motorrad selbst auszubalancieren: Es fällt nicht mehr um.

Der Antrieb erfolgt emissionsfrei elektrisch, klar. Der Motor sitzt versteckt in einem Gehäuse, dessen Form den weißblauen Markenkern zitiert, den Zweizylinder-Boxermotor. Im Stand schmal, verbreitert sich diese Einheit beim Start, verbessert damit die Aerodynamik und den Windschutz.

Der Ansatz von BMW, aus dem totalen Schutz des Fahrers die absolute Freiheit erwachsen zu lassen, erfordert für Menschen, die heutige Motorräder kennen, ein Umdenken. „Man muss auch etwas weglassen können, wenn es nicht oder nicht mehr nötig ist“, sagt Edgar Heinrich erläuternd. Auch darin zeige sich Innovation.

Quelle: SP-X

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