Porsche 911 Carrera: Die nächste Generation

Porsche 911 Carrera

Seit wann ist der Elfer kein Elfer mehr, oder wird er doch für immer einer bleiben? Darüber kann jetzt wieder gestritten werden. Porsche präsentiert auf der IAA die nächste Generation des Klassikers.

Porsche 911 Carrera S Seit 48 Jahren ist der Porsche 911 das Abziehbild des „German Dream Car“, und nun geht er in die siebte Generation. Ist der neue 2011er Jahrgang noch ein 911er? Auch bei diesem Modellwechsel, wie bei allen vorherigen des ewigen schwäbischen Sportwagens, wird diese Frage heiß diskutiert werden. Und wie immer wird man sich an den Neuen gewöhnen. Auf den ersten Blick erscheint die Silhouette etwas flacher gestreckt. Trotzdem: Sofort ins Auge springen die Veränderungen des neuen Porsche 911 im Vergleich zum 997 sicher nicht jedem, frühere Modellwechsel fielen weit radikaler aus. 10 cm mehr Radstand verpassten die Designer ihrem Klassiker, und eine geringere Höhe. Die Frontscheibe gerät etwas flacher und gewölbter, die B-Säule etwas breiter. Am schlankeren Heck finden sich deutlich schlankere Leuchtbänder. Gleiches auch an der Front, wo auch der mittlere Lufteinlass merklich kompakter geworden ist.

Trotz des längeren Radstands wurden, so Porsche, die kompakten Abmessungen beibehalten. Die Spur wurde etwas verbreitert. Bis zu 20 Zoll große Räder passen in die typischen, überwölbten Kotflügel. Die sportlich kompakten Außenspiegel befinden sich nun auf der Türbrüstung.

Moderne Leichtbauweise

Porsche 911 Innenraum Der neue 911 ist eine komplette Neuentwicklung. Bei der Karosserie wurde mit moderner Leichtbauweise gearbeitet, viel Aluminium trägt zu einer deutlichen Gewichtsreduzierung bei. Porsche spricht von bis zu 45 kg je nach Ausführung, bei verbesserter Steifigkeit. Auch die aerodynamischen Werte sind laut Porsche besser als beim Vorgänger.

Im Innenraum orientierten sich die Designer am Carrera GT. Besonders auffällig: Die zum Armaturenbrett ansteigende Mittelkonsole. Bei den typischen fünf Rundinstrumenten beweisen die Designer eine wohltuend konservative Ader. Eins davon ist allerdings ein ein hochauflösender Multifunktionsbildschirm.

Sparsamer, schneller, dynamischer

Durch moderne Spritspar-Systeme wie Start-Stopp, Thermomanagement und Bordnetzrekuperation konnte Porsche den Normverbrauch bei allen Versionen auf unter 10 Liter/100 km drücken. Beim Doppelkupplungsgetriebe PDK gibt es nun eine Segelfunktion, die Schaltvarianten kommen mit einem neuen Siebengang-Schaltgetriebe. Auch die elektromechanische Servolenkung ist eine Neuentwicklung und leistet laut Porsche ihren Beitrag zum sparsameren Fahren.

Porsche 911 Carrera Konkret: Für den 911 Carrera gibt Porsche einen Normverbrauch von 8,2 Liter pro 100 Kilometer an, das sind 1,6 l weniger als beim aktuellen Modell. Damit, so die Zuffenhausener, ist er der erste Porsche-Sportwagen, der unter 200 g CO2/km emittiert. Befeuert wird der Carrera con einem 350 PS starken Boxer mit 3,4 l Hubraum. Den Sprint von Null auf 100 km/h kann er in 4,6 Sekunden erreichen (mit PDK-Getriebe) Der neue 911 Carrera S mit 3,8 l Boxermotor und 400 PS (15 PS mehr als bisher) kommt im Normzyklus mit 8,7 Liter je 100 km aus und spart dadurch 1,5 l gegenüber dem direkten Vorgänger. Er sprintet je nach Version in 4,3 bzw. 4,1 Sekunden auf 100 km/h.

Durch die breitere Spur, die neue Hinterachse und die neue Servolenkung verspricht Porsche aber nicht nur mehr Performance bei weniger Verbrauch, sondern auch bessere Querdynamik und Fahrstabilität. Neue, regelbare Fahrdynamik-Systeme wie eine aktive Wankstabilisierung sind künftig ebenfalls lieferbar.

Premiere in Frankfurt

Erstmals öffentlich gezeigt wird der neue Porsche 911 Carrera auf der IAA 2011 in Frankfurt. Schon ab dem ersten September kann der Neue vorbestellt werden, ab dem 3. Dezember 2011 wird dann ausgeliefert. Kosten soll der 911 Carrera 88.037 Euro, den 911 Carrera S gibt es hierzulande ab 102.436 Euro.

(bo)

Quelle: MOTOR-TALK