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Le Mans: Dokumentarischer Rennsportklassiker neu aufgelegt

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Mit „Le Mans“ von 1971 erscheint einer der wichtigsten und besten historischen Spielfilme rund um den Motorsport komplett digital überarbeitet auf Blu-Ray. Wer mit den Boliden von vor 40 Jahren in Bild und Ton nichts anfangen kann, wird dem Film allerdings nur wenig abgewinnen. Zur Blu-Ray-Premiere verlosen wir übrigens tolle Preise rund um den Motorsport!

Filmszene Le Mans Filmszene Le Mans Bis heute sind die 24 Stunden von Le Mans eines der faszinierendsten und mythenbehaftetsten Rennen überhaupt. Auch vor 40 Jahren war das schon so: Für den begeisterten Rennsportfan und Hobbyfahrer Steve McQueen („The Getaway“, „Papillon“), der bei „Le Mans“ als Co-Produzent fungierte, war der Film eine Herzensangelegenheit. Dementsprechend engagiert ging der in Indianapolis geborene Filmstar an das Projekt heran. McQueen vergraulte mit seinem permanenten Wunsch nach Mitsprache schon früh Starregisseur John Sturges. Den Job übernahm dann Lee H. Katzin, der sich die filmische Umsetzung praktisch komplett von McQueen vorschreiben ließ.

Ein dokumentarischer Spielfilm

Als Ergebnis dieser Konstellation ist Le Mans nicht nur ein Dokument von McQueens Rennsportbesessenheit, sondern durch die Kompromisslosigkeit der Umsetzung, Ergebnis dieser Besessenheit, auch ein Dokument des Rennsports der frühen 70er im Allgemeinen und der 24 Stunden von Le Mans im Besonderen. Der Star war eben der Meinung, dass ein 24 Stunden Rennen spannend genug ist und über die dramatische Darstellung des Rennens hinaus keine großen dramaturgischen Kniffe mehr erfordert.

Ein Großteil der Rennszenen wurde nicht nur vor Ort, sondern tatsächlich bei den 24 Stunden 1970 aufgenommen. Der Porsche 908/02 Spyder von Linge/Slotemaker/Williams wurde dafür mit Kameras bestückt und schaffte tatsächlich die volle Distanz. Ohne den erforderlichen Filmrollenwechsel wäre für den Wagen durchaus eine Top-Ten-Wertung drin gewesen. Die nichtdokumentarischen Rennszenen ist McQueen selbstverständlich überwiegend selbst gefahren, mit Ausnahme der Unfälle, für die Stuntfahrer engagiert wurden.

Steve McQueen Steve McQueen Rennatmosphäre statt Handlung

Die Rahmenhandlung ist dabei mehr als dünn: Michael Delaney (McQueen), Fahrer eines Gulf-Porsche 917, war im Vorjahr in einen Unfall verwickelt, bei dem ein befreundeter Fahrer umkam. Dessen Witwe besucht das Rennen, bei dem Delaney erneut antritt. Zwischen den beiden entspannen sich einige wortkarge Dialoge, die hauptsächlich die Psychologie des Rennsports darstellen sollen: Hier die gefahrengestählten und todesunerschrockenen Fahrer, dort die traumatisierten Angehörigen. Als „professional bloodsport“ bezeichnet Delaney seine Profession.

Diese kargen Dialoge in düsterer Grundstimmung sind für das Hollywood der frühen 70er nicht unbedingt untypisch, aber so wenig Filmhandlung in einer so großen Produktion, das findet sich auch in dieser Epoche nicht so häufig. Seien wir ehrlich, wer sich nicht für Rennsport, aus heutiger Sicht historischen Rennsport, begeistern kann, wird mit diesem Film wenig anfangen können, der vor allem die Macht der Rennbilder und Motorensounds sprechen lässt. Der Off-Text aus den Tribünenlautsprechern dürfte umfangreicher sein als der Text, den Schauspieler in die Kamera sprechen. Alles, was außerhalb der Rennszenen gezeigt wird, dient nur dem einzigen Zweck, die Rennatmosphäre, zwischen Adrenalin und Lebensgefahr, zu verdichten.

Der Start des 24h Rennens Der Start des 24h Rennens Making-Of zeigt Kampf um den ultimativen Renn-Film

So ist Le Mans mit seinem konsequenten Nichterzählen einer filmischen Story praktisch ein Rennsport-Porno, ein Hingucker und Hinhörer für alle mit Benzin im Blut, bei dem Handlung ohnehin nur stören würde. Runde um Runde kann der Motorfetischist sich an packenden Rennszenen, spektakulären Zweikämpfen und brüllenden Motorsounds, bei Regen, Sonnenschein, Tageslicht und nächtlicher Dunkelheit erfreuen und sich bei den realistisch nachgestellten und spektakulär gefilmten Unfallszenen gruseln. Spannung kommt dabei durchaus auf: Entkommt der Fahrer dem verunfallten Gulf Porsche? Siegt McQueen im Finish gegen Stahler im Ferrari?

Die für die Blu-Ray digital remasterte Version des Films wird ergänzt durch ein Making-Of, das den jahrelangen Kampf McQueens um den „ultimativen Rennfilm“ ebenso zeigt wie die Entstehung der spektakulären Rennszenen – für Motorsportbegeisterte sicher ein ebenso faszinierender Zeitvertreib wie der Film selber.

Tolle Preise zu gewinnen!

Achtung: Zur Blu-Ray-Premiere von „Le Mans“ hat Paramount Home Entertainment uns tolle Preise für Euch zur Verfügung gestellt! Seid dabei, wenn die Formel 1 ihr Revival am Nürburgring feiert, oder fahrt zu einem anderen Rennen in der grünen Hölle! Oder greift eine von zehn Blu-Ray Discs „Le Mans“ ab! Hier geht’s zur Verlosung!

(bmt)

 

Quelle: MOTOR-TALK

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