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Jahrespressekonferenz: Die Zukunft von Audi - Hackenbergs Visionen

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Audi-Technik-Chef Hackenberg verrät Details zu neuen Autos: Nach dem A4 (2015) starten ein autonom fahrender A8 (2017), viele Plug-In-Hybride und ein Elektro-SAV (2018).

Ulrich Hackenberg skizziert die Audi-Zukunft: 2015 startet der neue A4, 2017 der A8 und 2018 ein Elektro-SAV Ulrich Hackenberg skizziert die Audi-Zukunft: 2015 startet der neue A4, 2017 der A8 und 2018 ein Elektro-SAV Quelle: Audi

Berlin – Mitten in seiner Rede erlaubt sich Ulrich Hackenberg ein Wortspiel, so fein wie die Unterschiede in den Kühlergrills von Audi: „Von Marc Lichte zur Licht-Technologie“, schmunzelt Hackenberg in die Kamera. Er meint Marc Lichte, den neuen Chef-Designer von Audi. Es bleibt sein einziges Lächeln in seinem 17-minütigen Monolog. Audis Entwicklungsvorstand spricht mit ernster Stirn von Autos, Jubiläen, Erfolgen und der Zukunft der Marke.

Hackenberg: Der A4 startet 2015, der A8 2017

Audi-Technik-Chef Ulrich Hackenberg bei der Audi-Jahrespressekonferenz Audi-Technik-Chef Ulrich Hackenberg bei der Audi-Jahrespressekonferenz Quelle: Audi Auf den Messen Detroit im Januar und Genf im März 2015 zeigte Audi bereits die neuen Modelle von Q7, RS3 und R8. Im Herbst 2015 folge die fünfte Generation des A4, bis 2013 das meistverkaufte Modell der Marke. Hackenberg kündigt eine Erdgas-Version an, spricht aber nicht explizit von einem Plug-In-Hybrid. Es werde, so der Chef-Techniker, in jeder Modellreihe eine Version mit Stromstecker geben. Im A4 könnte das allerdings noch einige Monate dauern.

Nach dem A4 stelle Audi den Q1 vor, ein Kompakt-SUV mit den Maßen eines dreitürigen Audi A3. Basis dafür wird der Konzern-Baukasten für Quermotoren. Das kleinste Audi-SUV entstand als erstes Modell unter der Verantwortung des neuen Design-Chefs Marc Lichte. Alle anderen neuen Audi-Modelle dieses Jahres, also Q7, R8 und A4, sah Lichte erst, als die Karosserien schon fertig waren. Er änderte nur noch Details.

Der Prologue wird zum neuen A8

Lichtes Vorstellung von zukünftigen Audi-Limousinen parkte im November 2014 in Los Angeles: Die Studie Prologue zeigt, wie Audi den neuen A8 plant. Hackenberg verrät, dass die vierte Generation der Oberklasse-Limousine 2017 startet und autonom fahren wird.

 

Erster Blick in die nahe Zukunft: Der Prologue zeigt, wie Audi sich den A8 vorstellt Erster Blick in die nahe Zukunft: Der Prologue zeigt, wie Audi sich den A8 vorstellt Quelle: Audi Die Gesetzgebung lässt einen echten elektrischen Chauffeur derzeit nicht zu. Der Fahrer ist stets für sein Auto verantwortlich, zudem ist die Haftungsfrage nicht geklärt. Im Stau und in die Parklücke soll der A8 aber selbstständig fahren. Autonom, nicht pilotiert, betont Hackenberg. Laser, Kameras und Ultraschall-Sensoren liefern die nötigen Daten.

Konzern-Vorstand Martin Winterkorn ergänzt später auf der VW-Jahrespressekonferenz, dass die autonome Höchstgeschwindigkeit des A8 vorerst bei 60 km/h liegen wird. Sobald die Straßenverkehrsordnung es zulässt, ließe sich das autonome Tempo im A8 per Update auf 140 km/h anheben. Andere Autos können das bereits, allerdings nicht in der Serien-Version.

Elektro-SAV, Elektro-Turbo und Wasserstoff-Patente

Am Ende seiner Rede kündigt Hackenberg ein ganz neues Modell an: 2018 starte ein „Sports Activity Vehicle“ mit Elektroantrieb. Das sei in der Oberklasse positioniert und fahre mit einer Akkuladung mehr als 500 Kilometer weit. Genaue Details gibt es noch nicht, nur Theorien zum Namen: Das skizzierte Coupé könnte Audi Q6 E-Tron heißen.

Audi erwarb kürzlich Patente für Wasserstoff-Technologien und zeigte vor einigen Monaten Brennstoffzellen-Prototypen. Trotzdem müssen die Verbrenner sparsamer werden, sagt Hackenberg. Deshalb bekommen Dieselmotoren künftig einen „elektrisch angetriebenen Verdichter“, eine Art Elektro-Turbo.

Den hat Audi im RS5 TDI Concept vorgestellt. Laut Hackenberg kann der den CO2-Ausstoß um sieben Gramm pro Kilometer senken und die Leistung steigern. Wann der in Serie gehen, ist allerdings noch unklar. Die erste Möglichkeit dafür gibt es im neuen A8: Bei unserer Fahrt im Prologue verriet uns der Projektleiter, dass die Oberklasse-Limousine ein 48-Volt-Bordnetz bekommen soll – eine Voraussetzung für den elektrischen Lader.

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