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Mini Paceman - Für große Jungs und kleine Männer

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Als ich ihn zum ersten Mal ungetarnt sah - und getarnt fahren durfte - schien die Sommersonne noch heiß über Südspanien. Da war es Juli, und ich gehörte zu den wenigen Nicht-BMWlern, die bei der Vor-Präsentation schon mal einsteigen, probesitzen und einen Vorgeschmack von dem bekommen konnten, was der Welt auf dem Auto Salon Paris in zwei Wochen erstmals öffentlich gezeigt wird: Den Countryman Bruder Paceman. Ab heute gibt es die ersten Bilder und die Preise.

Mittlerweile ist es Herbst. Jetzt, wo sich andere langsam warm anziehen, hat Mini den Paceman ausgepackt. Auf dem Autosalon in Paris (29. September bis 14. Oktober 2012) wird er erstmals live der Weltöffentlichkeit gezeigt.

Was ich sah - und heute auch alle anderen - scheidet die Meinungen. Supersportlich, sagen die einen. Superhässlich, die anderen. Wer auf kernige Konturen á la Range Rover Evoque steht, der könnte ihn mögen.

Voller Vorbau, flacher Po

Von vorne kennt man Minis erstes Sports Activity Coupé (schönstes bayrisches Marketingdeutsch) ja. Verhüllt wurde bislang das Heck. Damit künftig alle sofort wissen, was da vor ihnen fährt, steht der Modellname groß und breit hinten dran – serienmäßig, ob man will oder nicht.

Das Dach hat denselben Helmcharakter wie die anderen Mini-Modelle. Beim Paceman ist der Heckspoiler integriert. Durch die abfallende Dachlinie gehen die Seitenfenster nach hinten sehr schmal zu. Der Rundumsicht des Fahrers tut das sicher nicht gut. Coupé-Style halt, da muss man Abstriche machen. Die Rückleuchten sind – Premiere bei Mini – erstmals horizontal ausgerichtet. Dadurch wirkt der Paceman flacher und breiter als er ist. Tiefergelegt wird er ohnehin serienmäßig.

Die inneren Werte zählen

Innen sieht der Paceman aus wie ein Countryman, da gibt es wenig Neues. Größter Unterschied zu anderen Mini-Modellen ist die Abkehr von der vielfach monierten Position der Fensterheber in der Cockpit-Mitte. Sie befinden sich jetzt tatsächlich in den Seitentüren. Mini goes Mainstream.

Dass der Paceman auch ein „Peaceman" ist, gewährleisten zwei Einzelsitze im Fond. Dort lässt sich nicht über die Plätze streiten. Es passen hier zwei Erwachsene rein, aber keine zu großen Männer. Wäre ja auch kindisch, was sollen 1,90-Meter-Riesen in so einem Auto auf der Rückbank? Doof aussehen vielleicht.

An dieser Stelle ein kurzer Exkurs mit der Frage: Wem steht so ein Auto eigentlich? Es soll echte Kerle ansprechen. Aber wer sind die? Typen wie Kai Pflaume, charmant, gepflegt, höflich? Der passt da rein. Dieter Bohlen? Auch. Jogi Löw? Ja.

Aber Bruce Willis, Robert Harting oder die Klitschko-Brüder? Niemals.

Frauen, die männlicher wirken wollen? Jein. Ihr merkt es schon. Dieses Auto kann vieles. Aber dafür entscheiden können sich nicht viele. Er passt zu großen Jungs, zu kleinen Männern. Aber längst nicht zu jedem.

Zurück zur Rückbank. Dort führt die bekannte Center Rail serienmäßig entlang. Auf Wunsch durchgehend oder hinten unterbrochen. Fährt Mann und Frau zu zweit Paceman, können die Rücklehnen umgeklappt werden. Das vergrößert das Kofferraumvolumen von 330 auf 1.080 Liter.

Kräftiges für echte Kerle

Zum Verkaufsstart des Paceman stehen vier Motorvarianten zur Auswahl: Zwei Benziner (Cooper: 122 PS/23.800 Euro und Cooper S: 184 PS/27.600 Euro) und zwei Dieselantriebe (Cooper D: 112 PS/25.500 und Cooper SD: 143 PS/28.500 Euro). Der John Cooper Works Paceman soll später folgen.

Alternativ zum serienmäßigen Sechsgang-Schaltgetriebe kann eine Sechsgang-Automatik bestellt werden. Den Allradantrieb gibt es optional für die Varianten Cooper S, Cooper D und Cooper SD. Der Aufpreis liegt bei 1.700 Euro.

Ob nun für den Papa mit Sportwagenfaible oder den Single mit Lust zum Anbändeln: Der Paceman soll mit seiner speziellen Optik und dem sportlichen Fahrwerk der „männlichste“ Mini der Familie werden. Ob er es wie die anderen Mini-Modelle zum Frauenliebling schafft, bleibt abzuwarten. Mein Herz hat er jedenfalls sicher.

Die Auslieferung startet am 16. März 2013.

Paceman für große Jungs:

  • Modell: Mini Cooper Paceman
  • Motor: 1,6-Liter-Vierzylinder
  • Getriebe: Sechsgang, manuell
  • Leistung: 122 PS
  • Max. Drehmoment: 160 Nm
  • Verbrauch: 6,0 Liter/100 km
  • CO2: 140 g/km
  • 0 – 100 km/h: 10,4 Sekunden
  • Höchstgeschwindigkeit: 192 km/h
  • Länge x Breite x Höhe: 4,10 m x 1,78 m x 1,52 m
  • Kofferraum: 330 -1080 L
  • Preis: ab 23.800 Euro
  • Marktstart: 16. März 2013

Paceman für kleine Männer:

  • Modell: Mini Cooper S Paceman
  • Motor: 1,6-Liter-Turbo-Vierzylinder
  • Getriebe: Sechsgang, manuell
  • Leistung: 184 PS
  • Max. Drehmoment: 240 Nm
  • Verbrauch: 6,1 Liter/100 km (NEFZ, kombiniert)
  • CO2: 143 g/km
  • 0 – 100 km/h: 7,5 Sekunden
  • Höchstgeschwindigkeit: 217 km/h
  • Länge x Breite x Höhe: 4,10 m x 1,78 m x 1,52 m
  • Kofferraum: 330 -1080 L
  • Preis: ab 27.600 Euro
  • Marktstart: 16. März 2013

 

Quelle: MOTOR-TALK.de

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