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Lincoln Navigator Concept 2016: Premiere in New York - Ein Kingsize-Kleiderschrank mit (nur) sechs Zylindern

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Ein SUV, so dick wie ein kleiner Bus, mit Flügeltüren und Freitreppe: Das versteht Ford-Tochter Lincoln unter "stillem" Luxus. Ebenfalls an Bord: Ein "Downsizing-Motor".

Mit Flügeltüren in die SUV-Zukunft? Da denkt jeder sofort an Tesla. Ob Lincoln die Türen mit in die Navigator-Serienzukunft nimmt, darf bezweifelt werden Mit Flügeltüren in die SUV-Zukunft? Da denkt jeder sofort an Tesla. Ob Lincoln die Türen mit in die Navigator-Serienzukunft nimmt, darf bezweifelt werden Quelle: Lincoln

News York - Von „stillem Luxus“ spricht Fords feine Tochter Lincoln. Still jedoch wird es im Lincoln Navigator der Zukunft allenfalls mittels effektiver Dämmung, denn das Auto schreit. Die Amerikaner stellen in New York, der europäischsten aller amerikanischen Großstädte, die Studie eines luxuriös-uramerikanischen Fullsize-SUV vor. Vieles an der lauten Studie soll Realität werden: Schon im kommenden Jahr kommt der neue Lincoln Navigator auf den US-Markt, verspricht Ford-Chef Mark Fields.

Bis dahin zeigt uns Ford die Studie: Eine Mischung aus Kingsize-Kleiderschrank, Business Lounge und Reisebus. Ein Chrom-Overkill, wie geschaffen für unendliche amerikanische Landstraßen. Gar nicht gemacht für enge Kurven und Liebhaber dezenter Eleganz. Was die Amerikaner möglicherweise anders empfinden. Schließlich lieben sie den potenziellen Konkurrenten Cadillac Escalade.

Lincoln Navigator Concept: Die Flügeltüren geben den Blick frei auf einen höchst großzügigen Innenraum Lincoln Navigator Concept: Die Flügeltüren geben den Blick frei auf einen höchst großzügigen Innenraum Quelle: Lincoln Offenbar schaute Ford sehr genau hin, wie sich das große amerikanische SUV verändert. Die gigantischen, elektrischen Flügeltüren des Lincoln zeigen: So etwas kann nicht nur Tesla. Statt eines uramerikanischen V8 steckt ein Twin-Turbo-Sechszylinder mit 3,5 Liter Hubraum und 405 PS unter der Motorhaube.

Sechssitzer mit Freitreppe

Eine beeindruckende Haube übrigens, mit dem Format eines luxuriösen Doppelbetts. Das Lincoln-Logo im Riesengrill leuchtet per LED, was vermutlich eher ein Messegag ist. Das Messepersonal beschert uns per Zündschlüssel noch eine kleine Überraschung: Der „kleine“ Motor kann sogar fast klingen wie ein großer.

Im Innenraum laden sechs ausladende Sitzmöbel zum Geschäftstermin auf Rädern. Klar, es gebe in diesem Riesenauto Platz für mehr Sitzplätze. Raum ist schließlich der Hauptgrund, warum US-Amerikaner zu großen Autos greifen. Was sie von bisherigen Großraumschiffen wie Cadillac Escalade jedoch nicht kennen: Herausfahrbare Trittleitern mit drei Stufen. Und, etwas billiger umzusetzen, eine individuelle Begrüßungs-Lichtsequenz.

Der Griff zu Downsizing-Turbomotor und aktuellen Fahrassistenten wie Bremsassistent und Einparkhilfe mit 360-Grad-Kamera zeigt: Als reine Luftnummer möchte Ford das viele Bling-Bling am Lincoln Navigator Concept nicht verstanden wissen. Vielmehr spricht man von einem „Ausblick darauf, was von Lincoln demnächst zu erwarten ist“.

Ford will Lincoln wieder als ernstzunehmende Edelmarke aufbauen. Nach der Limousine Continental wird die Marke deshalb demnächst die SUV-Linie runderneuern. Mit viel Leder, Teakholz und einem maßgeschneiderten Garderobensystem – aber auch mit Zugeständnissen an kommende strengere CO2-Vorgaben der US-Regierung. Lange muss Amerika nicht mehr warten auf das neue SUV. Auf Messe-Hingucker-Features wie Flügeltüren und Freitreppe dagegen schon: US-Journalisten sind sich einig, dass sich Ford davon verabschiedet, spätestens dann, wenn es ans Rechnen geht.

Avatar von bjoernmg
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