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Überblick: Die Abgas-Affäre bei Volkswagen - Die Chronologie der VW-Krise

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Die Abgas-Skandal überschattet seit Monaten das Kerngeschäft von VW: Autos zu bauen und vor allem zu verkaufen. Ein Überblick zeigt die wichtigsten Ereignisse der Krise.

Baustelle Abgas-Skandal: Die Krise hat Volkswagen noch immer fest im Griff Baustelle Abgas-Skandal: Die Krise hat Volkswagen noch immer fest im Griff Quelle: picture alliance / dpa

Berlin/Wolfsburg - Die Abgas-Affäre hat den VW-Konzern schwer getroffen. Nicht nur das Vertrauen der Kunden und das Ansehen in der Öffentlichkeit hat gelitten. Vor allem die möglichen milliardenschweren Strafzahlungen schweben wie ein Da­mo­k­les­schwert über dem Hersteller.

Wie hoch diese sein werden und welche finanziellen Einschnitte das im Zwölf-Marken-Reich bedeutet, ist noch offen. In den USA hat man sich zunächst mit den Behörden einigen können. Doch damit sind die Probleme längst nicht vom Tisch. Ein Überblick fast die wichtigsten Ereignisse seit September 2015 zusammen.

Eckdaten zum Abgas-Skandal bei VW

  • 3. September 2015: VW räumt hinter den Kulissen gegenüber der US-Umweltbehörde EPA Manipulationen bei Diesel-Abgastests ein.
  • 18. September: Die EPA teilt mit, VW habe eine Software eingesetzt, um Test-Messungen des Schadstoffausstoßes künstlich zu drücken.
  • 23. September: Rücktritt von Vorstandschef Martin Winterkorn.
  • 25. September: Der VW-Aufsichtsrat beruft Porsche-Chef Matthias Müller zum Konzernchef und trifft weitere Personalentscheidungen.
  • 28. September: Nach mehreren Strafanzeigen startet die Braunschweiger Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren wegen Betrugsvorwürfen.
  • 8. Oktober: Razzia bei VW. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig lässt Büros in Wolfsburg und an anderen Orten durchsuchen.
  • 15. Oktober: Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) ordnet den Pflichtrückruf aller VW-Dieselautos mit Betrugssoftware an. In ganz Europa müssen 8,5 Millionen, in Deutschland 2,5 Millionen Wagen in die Werkstatt.
  • 28. Oktober: Der Skandal brockt dem Konzern im dritten Quartal einen Verlust vor Zinsen und Steuern von rund 3,5 Milliarden Euro ein.
  • 3. November: VW teilt mit, dass es "Unregelmäßigkeiten" beim Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) gab. 800.000 Fahrzeuge könnten betroffen sein. Später gibt es teils Entwarnung: Es gehe um höchstens 36.000 Autos.
  • 4. Januar 2016: Die US-Regierung reicht gegen VW Klage wegen des Einsatzes von Betrugs-Software und Klimaschutzgesetz-Verstößen ein.
  • 12. Januar: Die kalifornische Umweltbehörde Carb lehnt einen Rückrufplan von Volkswagen ab und fordert Nachbesserungen.
  • 27. Januar: Frühstart beim Rückruf in Deutschland: Trotz fehlender Genehmigung des KBA werden schon erste Amarok-Modelle umgerüstet.
  • 8. März: Konzernkreisen zufolge sollen bis Ende 2017 über 3.000 Verwaltungsstellen bei Volkswagen wegfallen.
  • 9. März: US-Chef Michael Horn tritt ab.
  • 16. März: Erster deutscher Schadenersatz-Prozess eines Privatkunden. Urteil des Landgerichts Bochum: VW muss keine Wagen zurücknehmen.
  • 29. März: Nach Angaben aus Aufsichtsratskreisen droht VW-Aktionären wegen der drohenden Abgas-Strafen ein Totalausfall der Dividende.
  • 7. April: Der Betriebsrat fordert das Management zu Gesprächen über die künftige Sicherung von Arbeitsplätzen bei Volkswagen auf.
  • 12. April: Der VW-Vorstand will nach dpa-Informationen freiwillig auf einen Teil der umstrittenen Bonuszahlungen verzichten.
  • 21. April: Richter Breyer verkündet eine Grundsatzeinigung zwischen VW und den US-Behörden. Viele Details dazu sind aber noch offen.

Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht

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