Mercedes S-Klasse W140: Gebrauchtwagen-Kaufberatung
- Gute Basisausstattung
- Sehr ausladende Abmessungen
- Viel Platz und sehr gute Verarbeitung
- Probleme mit Klimaanlage, Fahrwerk und Getriebe
Berlin –
Was haben sie damals gelacht, als Mercedes die S-Klasse mit dem internen Code W140 vorstellte. Die passte ja nicht mal auf den Autoreisezug nach Sylt! Sie kam also nicht ohne Weiteres dorthin, wo die Schönen und Reichen mit ihren dicken Autos hinwollten. Die dritte Generation des Dickschiffs war zu breit und musste auf Lkw-Waggons. Was für eine Schmach. Die "Taz" schrieb über den neuen Benz damals: „Ausgeburt von Ingenieurswahn und Klimakiller-Instinkt“, die "Auto, Motor und Sport" allerdings „vom besten Auto der Welt“.
1991 kam der W140 zu einer denkbar schlechten Zeit auf den Markt. Der zweite Golfkrieg drehte gerade indirekt den Kraftstoffhahn zu, Deutschland war frisch wiedervereinigt und machte sich auf magere Jahre gefasst.
Der BMW 7er (E32) wirkte im Vergleich zum wuchtigen Benz schmal, der ab 1994 gebaute E38 geradezu filigran.
Mercedes entwickelte am W140 schon seit Anfang der 1980er-Jahre und packte alles hinein, was gut und teuer war.
Zum ersten Mal waren bei Mercedes mehrere Steuergeräte über das CAN-BUS vernetzt, es gab eine Einparkhilfe (Peilstäbe und später Parktronic), doppeltverglaste Seitenscheiben und eine Sprachsteuerung fürs Autotelefon. Ab 1991 arbeitet unter der Haube des S 600 ein Zwölfzylinder – man musste auf den
BMW 750ireagieren.
Nur 400.000 W140 wurden verkauft
Mercedes fräste die Karosserie quasi aus dem Vollen. Dennoch konnte der W140 an die Erfolge des beliebten Vorgängers W126 nicht anknüpfen.
Zwischen 1991 und 1998 wurden nur rund 400.000 Autos verkauft. Beim Vorgänger waren es innerhalb von rund zwölf Jahren mehr als das Doppelte.
Der Nachfolger W220 verkaufte sich deutlich besser als der W140.
Dennoch ist der Dicke ein Tipp, zumindest für Langstreckenfahrer und Genießer. Denn mit 140 bis 160 km/h gleitet er mit dem Serienfahrwerk über den Asphalt wie eine Sänfte, durch die Doppelverglasung bleiben lästige Störgeräusche draußen.
Von den rund 400 W140, die auf mobile.de derzeit angeboten werden, sind rund 70 Autos scheckheftgepflegt und haben weniger als 200.000 Kilometer auf dem Tacho. Das klingt erstmal nach viel Laufleistung, aber:
Die S-Klasse hält bei anständiger Pflege und regelmäßiger Wartung locker das Doppelte aus,
wie einige MOTOR-TALKer beim Motortest zeigen. Es gilt, die guten Fahrzeuge herauszupicken, denn es gibt einige Macken am W140. Einen tiefen Überblick gibt das
Mercedes S-Klasse-Forum. Wir gehen hier auf die häufigsten Fehler ein.
Historie/Modellwechsel
Der W140 löste 1991 den W126 ab. Eigentlich sollte der kantige Benz schon 1989 auf den Markt kommen, aber wegen technischer Änderungen am fast fertigen Auto verstrichen noch zwei Jahre.
Anfangs stimmte die Qualität nicht. Die Türen zischten, die Außenspiegel flatterten. Die Zuladung beim 600er war zunächst zu gering. Mit der Mindestbreite von 1,88 Meter hatte der Benz Mühe in engen Parkhäusern. Mercedes sah sich genötigt,
eine Art Rechtfertigung für ihr neues Wunderauto zu veröffentlichen. So etwas gab es bis dato noch nicht.
1994 ändert Mercedes per Modellpflege vor allem die Optik. Stoßfänger, Seitenplanken (die sogenannten Sacco-Bretter), Kühlermaske und Räder zeichneten die Designer neu.
Ab Baujahr 1995 gibt es für die V8- und V12-Motoren eine neue, elektronisch gesteuerte Fünfgang-Automatik. Die Peilstäbe am Heck weichen ab 1995 Parksensoren, zeitgleich gibt es auch ESP.
Die nach ihrem Designer Bruno Sacco benannten Seitenplanken wurden bei der zweiten Modellpflege 1996 farblich dem Blech angepasst. Außerdem änderte sich das Design der Rückleuchten und, die Bedienung der Klimaanlage.
Optional war seitdem Xenonlicht an Bord. Seitenairbags zählten nun auch bei Sechszylindern zum Standard. 1996 gab es aber auch eine Rückrufaktion für etwa 70.000 Fahrzeuge: Die vorderen Bremsschläuche mussten mit Abstandshaltern versehen werden.
Karosserie
Die S-Klasse wurde mit zwei Längen gebaut.
Der Kurze misst 5,11 Meter, der Lange 5,21 Meter. Daneben verkaufte Mercedes das Coupé C140 unter den Namen SEC, Coupé und CL-Klasse zwischen 1992 und 1998 an. Und der
SL der Baureihe R129gehört ein bisschen zur W140-Familie: Cockpit und Motoren sind identisch.
So kantig die Karosserie aussieht, so praktisch ist sie:
Das getönte Isolierglas der Seitenscheiben verhindert das Beschlagen und dämmt den Schall. Im Vergleich zu vielen anderen Fahrzeugen liegen die Scheiben flächenbündig an der Karosserie an, was Windgeräusche minimiert.
Typische Schwachpunkte der 1990er-Jahre sind beim W140 wie beim W124 die Wagenheberaufnahmen.
Hinter den Kunststoffklappen können die Rohre in Ruhe vor sich hinrosten, wenn sie nicht anständig versiegelt oder gefettet sind. Auch die weiße Eintrübung der Heckscheibe an den Kanten ist ein bekanntes Problem.
Seit der Umstellung auf wasserlösliche Lacke 1994 hat auch der W140 an manchen Stellen mit Rost zu kämpfen, vor allem rund um das Heckschloss, unten am Heckdeckel, rund um die Sacco-Bretter und am Unterboden des hinteren Achsträgers.
Motoren/Getriebe
Der W140 setzte von Anfang an auf Sechszylinder mit 2,8 und 3,2 Liter Hubraum oder V8-Motoren mit 4,2 oder 5,0 Liter Hubraum.
Damals modern: variable Einlassnockenwellen und Vierventiltechnik sowie eine LH-Jetronic-Steuerung in allen Ottomotoren. 1994 kam ein 6,0-Liter-V12 dazu. Die kleineren 300 SE 2.8 (1992-1993) und S 280 (1993-1998) mit 193 PS sind für den Dicken aber weniger ratsam. Der Motor hat mit den mehr als zwei Tonnen Leergewicht seine Mühe und muss sich hörbar anstrengen – ganz gleich, ob mit manuellem Fünfganggetriebe oder der optionalen Automatik mit vier oder fünf Gängen.
Die 300 SE (1991-1993) und S 320 (1993-1998) mit 231 PS passen schon besser zum schweren Auto, vor allem mit der ab 1995 serienmäßigen Fünfgangautomatik. Bei gemächlicher Fahrt bleibt der Verbrauch bei rund zehn Liter auf 100 Kilometer.
Am häufigsten wurden die Sechszylinder gekauft.
Besser zur S-Klasse passen aber die V8-Motoren des 400 SE (286 PS), S 420 (279 PS), 500 SE (326 PS) oder S 500 (320 PS). Sie bieten noch mehr Laufruhe und Drehmoment bei nicht viel mehr Verbrauch.
Die 6,0-Liter-V12-Motoren mit 408 PS und ab 1993 mit 394 PS fahren souveräner, sind aber in Unterhalt und Wartung deutlich teurer. Die Selbstzünder in 300 SD Turbo und S 350 Turbodiesel (150 PS) sowie dem S 300 Turbodiesel ab 1996 (177 PS) sollten ebenfalls nicht die erste Wahl sein. Außerdem fressen die Diesel gerne Zylinderkopfdichtungen.
Von Problemen sind die Motoren nicht befreit.
Vor allem die 500er und 600er. Hier kann mit der Zeit die Drosselklappe verschleißen, erkennbar an einem unruhigen Motorlauf.
Interessenten sollten auch nach dem letzten Wechsel der Duplexkette und der Gleitschiene fragen. Die halten zwar beide lange, aber nicht ewig. Experten raten zum Wechsel der Kunststoff-Gleitschiene nach rund 180.000 Kilometern oder 15 Jahren, da sie porös werden kann. Zersplittert sie, kann die Kette überspringen und den Motor zerstören.
Teuer wird ein Kabelbruch unter der Motorhaube.
Wegen organischer Weichmacher können die Kabel nach Jahren verspröden. Einige Experten behaupten, dies würde bei Reimporten aus Japan häufiger auftreten, da diese Fahrzeuge viel im Stau stehen und die Kunststoffummantelung der Kabel schneller austrocknet und brüchig wird.
Die Sechszylindermotoren neigen mit der Zeit zur Inkontinenz.
Entweder tritt vorn am Simmerring Öl aus oder hinten kurz vor dem Getriebe. Auch die Zylinderkopfdichtung neigt zum Schwächeln. Nichts Wildes, aber bei der Probefahrt sollte die Abgasfarbe beobachtet werden. MOTOR-TALKer
Mike 69hält die 320er „für super Motoren, an sich sehr haltbar, die Peripherie außenrum ist etwas empfindlicher.“
Oft empfohlen:
Ein Getriebeölwechsel mit Filter alle 60.000 Kilometer – auch wenn Mercedes von einer Lebensfüllung spricht. Sollte es bei den Automaten im Rückwärtsgang rattern oder wechseln die Gänge nur ruckartig, besser die Finger davon lassen - oder eine Getrieberevision für rund 3.000 Euro einplanen. MOTOR-TALKer V8-STGT hatte
Probleme mit den Lagerbuchsenim Getriebe.
TV-Ghost schreibt, dass man den Fehler erkennt, wenn „beim Ausrollen der Schaltvorgang von 3 nach 2 hart wird und es ruckt.“ Für MOTOR-TALKer
dummefrageist das Getriebe eine tickende Zeitbombe.
Blau Baer meint, dass das ein Problem der 722.6-Fünfgang-Automat - ab ca. 07/1995 ist. „Hier löst sich irgendwann ein Lager und dreht mit... Das betrifft früher oder später alle 722.6.“
Fahrwerk
Das Serienfahrwerk der S-Klasse hat schwer zu schleppen an mindestens zwei Tonnen Leergewicht. Kein Wunder, dass
Dreieckslenker, Dämpfer und Lager mit der Zeit ausschlagen. Bei Knarzgeräuschen sind es meist Traggelenke, poltert es auf schlechten Straßen, sind es oft die Spurstangenköpfe.
Auch Fahrwerksfedern können durch die hohe Last nach 20 Jahren brechen. Das kann man zwar nicht direkt sehen, aber oft am Ablaufbild der Reifen erkennen oder beim Fahren spüren. Zieht das Auto zu einer Seite oder flattert beim Bremsen, stimmt etwas am Fahrwerk nicht. Die Raumlenker-Hinterachse arbeitet in der Regel auch nach Jahren zuverlässig. Nur Rost an den Fahrschemeln kann die Freude trüben.
Vor einem Kauf sollten Interessenten den W140 auf jeden Fall auf eine Hebebühne stellen.
Ausstattung/Sicherheit
Je nach Jahrgang war die Basisausstattung sogar aus heutiger Sicht üppig.
Dazu zählten immerhin Klimaanlage, Lederausstattung, elektrische Fensterheber, Zentralverriegelung, höhenverstellbarer Fahrersitz, Armlehne und elektrisch einstellbare Außenspiegel. Die Optionsliste der S-Klasse war aber schon damals sehr lang. Die Verarbeitung ist auch nach 20 Jahren gut, die Schalter greifen sich nicht ab, das Leder ist haltbar.
Ein großes Problem hat der dicke Benz mit der Elektronik.
Erlöschen nach dem Start nicht alle Kontrollleuchten im Cockpit, kann der Wurm im CAN-Bus stecken. Funktionieren nicht alle elektrische Bauteile einwandfrei, also auch Innenbeleuchtung und Fensterheber, sollten Interessenten besser weiterziehen. Probleme, die auch
MOTOR-TALKer Piniehatte.
Und falls die Klimaanlage nicht funktioniert und der Verkäufer etwas von „da muss nur die Klimaflüssigkeit aufgefüllt werden“ faselt, besser Finger vom Auto lassen. Oft ist der Klima-Verdampfer defekt, der hinter dem Armaturenbrett sitzt. Dafür muss einen Tag lang das ganze Auto ausgeräumt und später wieder eingeräumt werden, was sehr zeitaufwändig und teuer ist. Das gilt auch, wenn der EC-Klimaanlagen-Knopf keine Funktion mehr hat und immer rot leuchtet, wie
MOTOR-TALKer Jason300tderklärt.
Marktsituation/Preise
In Deutschland sind heute noch rund 6.000 Fahrzeuge des Typs W140 angemeldet.
Obwohl der W140 mindestens 20 Jahre alt ist, gibt es ihn günstig. In den vergangenen Jahren stiegen die Preise kaum bis gar nicht. Wer also jetzt noch ein gutes Modell ergattert, sollte zugreifen. Billiger wird es nicht mehr, eine S-Klasse zu fahren. Bei
mobile.dewerden derzeit noch ein paar gepflegte Autos ab rund 6.000 Euro angeboten, nach der Modellpflege kosten 320er rund 10.000 Euro.
Fazit/Empfehlung
Die S-Klasse des Typs W140 ist besser als ihr Ruf. Klar, das Auto ist schwer und behäbig, kein Racer. Dafür aber ein grundsolides Auto, das bei anständiger Pflege als Langstreckenauto begeistert.
Ideal als S 320 oder S 500 nach der zweiten Modellpflege, mit den moderneren Klimabedienteilen und Parksensoren. Ab Baujahr 1995 sorgt im S 320 eine Fünfgang-Automatik für ein niedriges Drehzahlniveau, was aber auch sehr problematisch sein kann. Davon gibt es noch
ein paar Autos für rund 10.000 Euro.
Das Beste aber ist: Heute fällt die kantige Karosserie bei den ganzen SUV überhaupt nicht mehr auf. Und auch auf den Sylt-Autozug passt der Benz wieder – indem man die Außenspiegel bei neueren Fahrzeugen einfach einklappt.
Beste Antwort im Thema
Neulich rief ein morgens W / C 140-Kollege an. Er sah einen grauen C 140 und hat mit dem Fahrer Kontakt aufgenommen, u. a. da der C 140 in einem Traumzustand war. Es stellte sich heraus, dass der mit den grauen C 140 absoluter W 140-Fan ist und ...
- Jetzt kommt es!!! Bitte alle festhalten, anschnallen und vorher tief Luft holen!!! -
30 [in Worten dreißig] W 140 besitzt!!!
Weitere Kontaktaufnahme erfolgt. Und bitte!!! Erzählt mir nie wieder, dass ich zu W 140-verstrahlt bin. Es gibt weit stärker W 140-Positive.
Viele Grüße
Jörg H. und Blau Bär
251 Antworten
egal welche s klasse es ist, der 116er ab 280 SE bis nach Oben ,war für mich der beste,
Zitat:
@netvoyager schrieb am 10. April 2017 um 14:07:56 Uhr:
Gab es seinerzeit nicht auch ein Prospekt "Bauen mit Mercedes" (o. ä.) mit Garagenmaßen, weil das Auto in keine normale Fertiggarage gepasst hat?
Da ich selber W140, W220 und jetzt auch W221 Fahrer bin, ist das mit dem Bauen so nen Mythos anscheinend. Alle 3 Wagen passen (knapp) mit aufgeklappten Spiegeln durch das 30+ Jahre alte Garagentor (Bzw. Tor selber ist neuer, aber die Garage wurde damals so in die Scheune eingebaut - Größe noch identisch)
Erstmal paar kleine Anmerkungen:
- V12 und anklappbare Außenspielgel gab es ab Modellstart 1991, nicht erst ab 1994
- Und das Cockpit des R129 ist zwar dem des W/V/C140 ähnlich, aber nicht identisch.
Zum Autoreisezug nach Sylt:
Die Bahn hatte damals drei unterschiedliche Typen solcher Transportwaggons im Einsatz.
Einer war der "DDm 915", dessen Führungsschienen für den 140er tatsächlich zu schmal
waren. Dieser Typ wurde dann umgebaut - wobei das aber auch nicht nur wegen des
W140 ... auf die anderen beiden Typen passte der W140 problemlos.
In normale Standart-Garagen, und Standart-Waschanlagen, passte der W140 auch
problemlos. Bei den Fertiggaragen hatte Fa. Fels nur bis mitte der 1990er Jahre noch
zwei Ural-Kompakt-Typen im Programm die noch aus der Zeit stammte, wo der VW Käfer
das Maß aller Auto-Bauten war, da passte der W140 tatsächlich nicht rein.
Ansonsten ist der W140 natürlich wirklich ein Topauto, welches zu seiner Zeit
nicht nur den Vorgänger W126, sondern auch den kompletten Wettbewerb in
den Schatten stellte. Wobei man an Größe und Form des W140 und an der
Leistung des V12 aber auch gut ablesen konnte, wie tief der BMW-E32-V12-Stachel
im Daimler-Fleisch gesteckt hatte ...
In Deutschland polarisierte der W140 zunächst aber wirklich sehr ...
http://nast-sonderfahrzeuge.de/.../image12753.jpg
... heute, neben einem aktuellen SUV, fragt man sich aber schon sehr, was an Form
und Größe des W140 damals so provokant war ...
Der Nachfolger, W220 stellte dann aber auch den W140 wieder in den Schatten,
so fand die S-Klasse mit dem W220 wieder zu alter Elegance zurück, und katapultierte
der W220 die S-Klasse mit 500PS (V8 Kompressor) bis 612PS (V12 BiTurbo) in ganz
neue Leistungsregionen.
Mit besten Sterngrüßen
Sebastian
Softclose war außer beim 600er nicht serienmäßig. Ich habe mich mit dem Thema W140 sehr intensiv beschäftigt und zufällig vor knapp einer Woche einen 300 SE gekauft. Ohne Softclose.
Viele Grüße
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Ich finde dem 126er sehr elegant und schick. Den 140er finde ich auch toll, aber er ist nicht elegant, sondern einfach nur opulent. Schick ist er dennoch.
Den 220er habe ich mir letztens mal auf der Suche nach einem Auto zufällig angesehen. Die Rahmenmaße waren nicht schlecht. 500er mit viel Austtattung, relativ wenigen Kilometern, von einem leidenschaftlichen Schrauber mit LPG-Anlage.
Leider war er genau so, wie ein 220er nicht sein sollte: Sichtbarer Rost an Radläufen etc. Vier-Rohr-Anlage hinten dran, LPG-Anlage, an allen Enden gepfuscht. Belüftete Sitze und Servoschließung der Türen sowie das ABC-Fahrwerk sind toll, aber nichts für das schmale Budget.
Es gibt glaube ich keine S Klasse, die im Vergleich zum Vorgänger innovativer war als der W140.
Generell eines der innovativsten Fahrzeuge aller Zeiten.
Und von vielen Vorurteilen behaftet.
So groß ist der Wagen gemessen an heutigen Verhältnissen gar nicht mehr. Ich hab mal irgendwann mit dem damaligen 5er BMW (F10) meines alten Herren neben einem 140er geparkt - der 140er wirkt natürlich sehr ausladend, ist defacto aber keineswegs deutlich größer.
Gerdrade mal 2 cm breiter und 3 cm höher - damit ist der W140 fast 2 cm schmaler als ein aktueller 7er BMW und bewegt sich vom für gefühlte Größe relevanten Maß der Breite her genau zwischen einem aktuellen 5er und 7er.
Für mich ein Auto, an dem es eigentlich nichts mehr zu verbessern gab.
Der W220 war ja praktisch in jeder Hinsicht schlechter, mal abgesehen vom Treibstoffverbrauch.
Zitat:
@204er schrieb am 10. April 2017 um 14:55:00 Uhr:
Wäre schön gewesen, wenn wenigstens auf dem Aufmacherfoto ein W140 mit Serienfelgen zu sehen gewesen wäre. Die auf dem Bild sehen ein wenig nach Dönerbude aus.
Zustimmung! Gerade bei einem schönen Youngtimer käme mir niemals etwas anderes als Serienware drauf, und wenn es nur Radkappen sind.

Zitat:
@EmmetdocBrown schrieb am 10. April 2017 um 14:56:31 Uhr:
Zitat:
@Max 0763 schrieb am 10. April 2017 um 13:38:39 Uhr:
zu schwer, zu klobig, er kann einfach dem W126 nicht das Wasser reichen, sein Nachfolger, der W220 kam da schon wieder erheblich eleganter daher....
Der W220 war aber innen wiederum deutlich kleiner. Gerade große Menschen haben beim Umstieg von W140 auf W220 ihre Probleme gehabt.
Wobei ich (2 Meter 3 Zentner) das so nicht bestätigen kann, im 220 habe ich eigentlich
nicht weniger Platz, als wie im 140, der 140 ist lediglich etwas breiter innen, aber sonst
nehmen sich 140er und 220er innen da eigentlich nichts ...

... also einen langen Mopf-220 hätte ich schon auch noch gerne!
Mit besten Sterngrüßen
Sebastian
Zitat:
@S Klasse Fan schrieb am 10. April 2017 um 15:37:57 Uhr:
So groß ist der Wagen (W140) gemessen an heutigen Verhältnissen gar nicht mehr.
Für mich ein Auto, an dem es eigentlich nichts mehr zu verbessern gab.
Stimmt, das fällt besonders auf, wenn man einen W140 auch mal neben ein
aktuelles "Kompaktcar", wie die 176er A-Klasse stellt.

Interessanter
weiße wirkt die 140er S-Klasse neben einer alten 111er S-Klasse auch gar
nicht so "übergroß" ... ähnlich wie neben einer aktuellen 222er S-Klasse ...

Und na ja, zu verbessern gibts es ja immer was, auch am 140, wie ja der
220 gezeigt hat ... schickere Linie, Allrad, 500/600PS, Airmatic, ABC ect. pp,
wobei auch dem 140er ein etwas elegantere Linie (wie ja auch mal geplant)
wirklich gut getan hätte ...

Mit besten Sterngrüßen
Sebastian
In der Tat nimmt der W140 eine Sonderstellung unter den S-Klassen ein und wenn man einen sieht (leider sehr selten), fällt er auch heute noch auf. Im Grunde war der W140 schon mehr in Richtung Rolls Royce positioniert. Mich hat er immer schon beeindruckt - leider kam er jedoch zur falschen Zeit auf den Markt. Heutzutage sind 2 Tonnen Leergewicht bei Oberklassefahrzeugen schon die Regel, damals die Ausnahme.
Ich kann mich (Baujahr 1988) daran erinnern, als ich dieses Auto zum ersten Mal sah. Das war bereits während meiner Grundschulzeit, so um 1994 herum.
Man muss sich vorstellen, damals waren die Autos ja alle noch wesentlich zierlicher und filigraner als heute. Und dann kommt so ein Koffer um die Ecke, der ja auch heute noch imposante Außenmaße aufweist. Da habe ich - als 6-Jähriger - nur noch gestaunt. Das Design wirkte damals brachial und modern zugleich. Das war schon ein "Aha"-Moment.
Keine Probefahrt gemacht???Zitat:
@EmmetdocBrown [url=http://www.motor-talk.de/news/die-beste-jemals-gebaute-s-klasse-
Kenne im Bekanntenkreis auch so einen Fall. Er (1,98) war über 10 Jahre lang überglücklich mit seinem W140. Als er sich dann 2002 doch für den Nachfolger entschieden hat, hat er sich 5 Monate damit rumgeärgert, hat immer was von "größter Fehler seines Lebens" erzählt. Irgendwann ist er dann mit nem Skoda Superb gekommen. "Da habe ich endlich wieder vernünftig Platz drin" war seine Antwort. Den Benz hat er beim Skoda Händler auf'm Hof stehen lassen.

Kleine Anmerkung: Das erste Fahrzeug mit CAN-Bus war nicht der W140 (1991) sondern der R129 (1989)
Ja aber nicht vollständig.
Nen CAN Bus mit ASR und E Gas gab es bei den M104/M119 das erste mal, das betraf auch den 124er.
Aber Multidatenbus gab es erst im W140.
Zitat:
DIE BESTE JEMALS GEBAUTE S-KLASSE
...ist ganz klar der Vorgänger (W126). Der 140er trägt schon die DNA der seelenlosen Autoverderber Schrempp und Hubbert in jedem Bauteil.