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BMW i3 (94 Ah) Update: Test, Daten, Preis

BMW i3 I01
Themenstarteram 20. Juli 2016 um 22:01

Von Michael Specht

Berlin – Es klingt verlockend: 200 Kilometer echte Reichweite verspricht BMW für seinen „neuen“ i3 im Alltag. Auch mit laufender Heizung oder Klimaanlage. Wer die abschaltet und obendrein mit dezentem Gasfuß unterwegs ist, soll sogar die 250-km-Marke durchbrechen. Berlin-Hamburg rückt in greifbare Nähe. Schöne neue Elektro-Welt.

36.150 Euro soll der so genannte i3 (94 Ah) kosten, 1.200 Euro mehr als die alte Version (60 Ah). Das scheint ein faires Angebot zu sein. Immerhin steigt die Reichweite um fast 50 Prozent (NEFZ von 190 auf 300 km). Die Entwickler schafften es, bei gleichen äußeren Abmessungen der Batterie leistungsfähigere Zellen zu installieren.

[bild=2]Bislang lag deren Kapazität bei 22 kWh, wovon 18 kWh nutzbar waren. Im sommerlichen Alltag kam man damit maximal 140 Kilometer weit. Im Winter war bei etwa 100 Kilometern Schluss. Besonders letztere Zahl hat viele Kunden – neben dem teuren Anschaffungspreis – vom Kauf eines Elektroautos abgehalten.

Update für ca. 9.000 Euro

Nun verfügt der neue i3-Akku über eine Kapazität von 33 kWh, respektive 27 kWh, und schafft damit nach NEFZ-Norm stolze 300 Kilometer. Für Alt-i3-Fahrer wie mich stellt sich da natürlich sofort die Frage: Kann ich aufrüsten? Lässt sich die Batterie tauschen? Und wenn ja, zu welchen Kosten? Die Antworten lauten, „ja“, „ja“ und „ungefähr 9.000 Euro“.

Warum „ungefähr“? Einen genauen Preis nennt BMW nicht. Dies hänge von verschiedenen Faktoren ab, darunter von der Nachfrage je Markt und der "Abnutzung" des individuellen Alt-Akkus. Die 7.000 Euro netto seien daher ein Durchschnittswert für Batterietausch plus Mehrwertsteuer plus Einbau (zirka 1,5 Stunden). Das Ganze nennt sich Retrofit-Programm. Die alten Batterien gehen an die Firma Next Terra und werden einem stationären Zweitleben zugeführt. Lebe wohl, alter Akku!

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Wird jetzt alles besser?

Doch macht der Tausch überhaupt Sinn? Wer täglich seine 40 bis 60 Kilometer fährt – wie mehr als 80 Prozent aller Autofahrer weltweit – hat keinen Vorteil. Er müsste pro Woche lediglich ein- oder zweimal weniger laden.

Außerdem wendet sich gerade beim Laden nicht alles zum Guten: Wer wie die meisten E-Auto-Besitzer den Strom über eine normale Haushaltssteckdose in die Batterie schickt, muss beim neuen i3 leider auch länger warten. Die Ladezeit steigt von acht auf zwölf Stunden.

Abhilfe schafft nur eine Power-Wallbox. Sie ist in der Lage, den Akku mit bis 11,0 kW pro Stunde zu „betanken“ und ihn somit in drei Stunden zu füllen. BMW bietet die Wallbox allerdings erst zum Ende des Jahres an. Preis: mindestens 2.000 Euro inklusive Montage. Die Anschaffung will gut überlegt sein, denn für diesen Betrag lassen sich mehr als 7.000 kWh Strom tanken, was im i3 einer Fahrstrecke von mehr als 50.000 Kilometern entspricht.

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Das i3-Update ersetzt keinen Neukauf

Mit einem Tausch der Batterie bekäme ich dennoch nicht exakt die gleiche Technik wie im neuen i3. Den hat BMW zusätzlich mit einer dreiphasigen Ladetechnik ausgestattet. Im alten bleibt es bei einer Phase und damit bei der sehr viel geringeren Strommenge, die während des Ladevorgangs in die Batterie fließen kann.

„Sie wechseln nur den Tank“, sagte mir ein BMW-i-Agent auf Anfrage. Und ich solle doch lieber einen Neukauf in Erwägung ziehen, zumal es jetzt ja eine Prämie gäbe. Sie beträgt brutto 5.880 Euro. 2.000 Euro kommen von Herrn Dobrindt, 2.380 Euro inklusive Mehrwertsteuer als Zuschuss von BMW. Abhängig von einigen Ausstattungs-Features, packen die Münchener noch 1.500 Euro als „Innovationsprämie“ drauf. Einen offiziellen Rabatt wie bei den meisten „normalen“ Autos gibt es für den i3 auch nach mehr als zwei Jahren nicht.

Auch optisch kann man etwas ändern

Wer seiner Umwelt sagen möchte „Hey, seht her, ich fahren die neue 94-Ah-Version“, für den bietet BMW die Farbe „Protonic Blau-Metallic“ an, wie sie sonst nur der Hybrid-Sportwagen i8 trägt. Anderen i3 bleibt dieses Blau verwehrt. Zudem gibt es für das Armaturenbrett jetzt ein dunkles Eichenholz.

Ein fast lächerliches Detail hat es mit der Modellpflege leider noch immer nicht in die Serie geschafft: die Lenkradheizung. In anderen BMW-Baureihen gegen einen geringen Aufpreis verfügbar, müssen sich i3-Fahrer im Winter weiterhin auf fröstelnde Finger einstellen. Der dünne Lenkradkranz gleicht dann einem Ring aus Eis.

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Das macht BMW immer noch falsch

Man könnte das eisige Volant mit der warmen Luft der Heizung anpusten. Doch das ginge zu Lasten der Reichweite. Unverständlich, zumal selbst BMW aus Effizienzgründen im i3 den Einsatz der Sitzheizung propagiert. Geändert wurde leider auch das Standheizungsprinzip nicht. Hängt der i3 im Winter an der Steckdose und man möchte zusätzlich den Innenraum vorwärmen, zieht sich die Heizung den Strom dazu aus der Batterie und nicht aus dem Netz. Man fährt dann zwar vorgewärmt los, jedoch nicht mit einem vollen Akku. Die Vorkonditionierung funktioniert nur mit der Wallbox.

Am Fahrverhalten und an der Agilität des i3 ändert sich auch mit der neuen Batterie nichts, trotz rund 50 Kilo Mehrgewicht. Es geht flott vorwärts und wendig um die Ecke. In 7,3 Sekunden sprintet der i3 von auf 100 km/h, besonders bei den ersten Metern kribbelt es im Bauch. Im städtischen Umfeld macht das Fahren nach wie vor einfach Spaß. Schnell kommt man zu der Erkenntnis, dass es keinen besseren und effizienteren Antrieb in einem Auto gibt als den Elektromotor. Leider muss dieser Spar-Spaß noch immer extrem teuer bezahlt werden.

Was mich und meinen jetzt über zwei Jahren alten i3 betrifft: Wir bleiben wie wir sind. Keine neue Batterie für 9.000 Euro. Der Tausch lohnt sich nicht. Mir reicht die Reichweite.

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165 Antworten

2017 wird ein interessantes Elektroauto-Jahr.

BMW i3 mit Upgrade auf 200km "real"

Opel Ampera-E mit 320km "real" (die 320km leiten sich ja aus den 200 Meilen des Chevy Bolt ab, wo man von einem Wert nahe des EPA-Zyklus ausgehen kann - und der ist ziemlich realitätsnah)

e-Golf Facelift mit 300km NEFZ - also wohl auch 200km "real"

Ein neuer Nissan Leaf müsste doch auch bald angekündigt werden, oder nicht?

Wenn dann noch irgendwann Tesla den Ring der 30-40.000 Euro Autos betritt wird es erst recht interessant.

am 20. Juli 2016 um 22:36

Nun also die Wallbox ist eine Frechheit

Der Tesla Wallconnector kann bis zu 32A 3ph also 22 kW und kostet ca 580 brutto - aber man muss eine TESLA Fahrgestellnummer haben ;) ist fair aber dennoch: man sieht wo man "abgezockt" wird...

Das Upgrade ist toll - besonders für Neukäufer

Lenkradheizung hat sogar mein Nissan Leaf.

Da bald der ampera E kommt und der - hier wieder mal nicht erwähnte - Tesla Model 3, ist die Frage:

Wer mit dem i3 eh schon zurecht kam, der kann sich den Wechsel der Batterie bzw aufs größere Modell sparen.

Na dann: mal sehen was noch so kommt

am 20. Juli 2016 um 23:46

Zitat:

Ein fast lächerliches Detail hat es mit der Modellpflege leider noch immer nicht in die Serie geschafft: die Lenkradheizung. In anderen BMW-Baureihen gegen einen geringen Aufpreis verfügbar, müssen sich i3-Fahrer im Winter weiterhin auf fröstelnde Finger einstellen.

Die fehlende Lenkradheizung würde mich gar nicht stören, anständige Sitze als Sonderausstattung dagegen schon.

Und eine gescheite Armaturentafel und keine schlechte Citroen-Kopie.:D Ja ist Geschmacksache...

So ein Unding aber auch, dass der größere Akku auch noch länger laden muss bei der gleichen Ladeleistung.

Ich frage mich immer wo ich mein E-Auto laden würden... Unter der Laterne ist gerade keine Steckdose frei... Mein Arbeitgeber hat auch noch keine auf seinen Parkplatz... und dazwischen ist auch kein Schnelllader oder so... vielleicht kann ich bei McDonalds um Strom betteln...

Hängt sich der Autor wirklich an einer nicht vorhandenen Lenkradheizung auf? :D

Der Mann müsste laut Bildern doppelt so alt sein wie ich, gehört also noch zur harten Autofahrergarde die bei sybirischen Wintern mit mindestens -40°c in Ihren Käfer gestiegen sind mit nichts anderem an als einer kurzen Hose und einem Unterhemd. Selbst ich vermisse die Lenkradheizung in meinen Autos nicht, auch wenn ich zugeben muss das die Idee schon ganz nett ist aber das ist bei vielem so im Leben: Man braucht es nicht, man findet es nett aber man vermisst es auch nicht unbedingt wenn es nicht da ist.

Zum i3: Da bin ich eher mal auf den Chevy Bolt bzw. dessen Opel Derivat gespannt. Vor ein paar Tagen haben die BMW Freaks ja noch groß rumgetönt das ein i3 die selbe Reichweite packt wie der Bolt. Wenn ich mir jetzt mal ansehe das bei sehr leichtem Gasfuß gerade mal 250km drin sind glaube ich das der Bolt mit dem selben Einsatz locker 350km+ schafft was in Elektroautodimensionen schon eine Hausnummer ist. Ich glaube was die meisten hier immer noch nicht vestanden haben ist der Unterschied zwischen NEFZ und US-Fahrzyklus.

Die NEFZ Reichweite des i3 beträgt also 300 km und selbst BMW gibt ja scheinbar an das es bei normaler Fahrweise doch nur 200 km sind. GM dagegen verspricht mit dem Bolt 200 MEILEN echte Reichweite, also 320 km. Wenn der Bolt bei uns jetzt also noch zu einem Kurs unterhalb dem des i3 angeboten wird wüsste ich sofort welches E-Auto ich kaufen würde wenn ich denn müsste ;)

am 21. Juli 2016 um 4:53

Zitat:

Wer seiner Umwelt sagen möchte „Hey, seht her, ich fahren die neue 94-Ah-Version“, für den bietet BMW die...

Ich dachte, das sagen eher die Fahrer gebrauchter 3er BMW als die i3-Fahrer. ;)

Als reine Elektroversion wird der i3 es sehr schwer haben, wenn der Bolt erst einmal auf dem Markt ist.

Mit Leaf und Co kann er dagegen gut mithalten.

Aber die REX-Version, die es auch noch gibt, ist sehr praxistauglich und wird von keiner der Konkurrenten angeboten. Das wird oft vergessen.

Zitat:

@St. Abilus schrieb am 21. Juli 2016 um 01:51:49 Uhr:

Und eine gescheite Armaturentafel und keine schlechte Citroen-Kopie.:D Ja ist Geschmacksache...

Ich bin ein echter Citroenfan und verfolge auch alle Modelle, die rauskommen. Speziell die Innenräume interessieren micht sehr. Bist Du sicher, dass Du nicht die Reihenfolge der Markteinführung von i3 und Cactus durcheinander gebracht hast? Es ist genau anders herum, als Du schreibst.

Wobei man dazu sagen muss das die REX Version in Sachen Reichweite auch nicht so der Knaller ist und dank des zusätzlichen Motors, Tanks etc. pp leidet die Beschleunigung auch spürbar. Vom fahren her fand ich die reine E-Version deutlich spannender, dafür hat man mit dem REX halt noch eine gewisse Energiereserve dabei die man bei Bedarf immer wieder auffüllen kann.

Der Chevy Bolt soll ja fast die doppelte Akkukapazität haben, und damit dann nur 50 Kilometer weiter kommen, irgendwas stimmt doch da nicht .

Ich würde mich freuen wenn es bald mal einen vernünftigen Vergleichstest der günstigeren E- Fahrzeuge unter realistischen Alltagsbedingungen geben würde, kann doch nicht so schwer sein die mal zusammen auf eine Tagestour zu schicken, dann sieht man ganz genau wer wie weit kommt .

Zitat:

@Panthersprung schrieb am 21. Juli 2016 um 06:40:09 Uhr:

Ich frage mich immer wo ich mein E-Auto laden würden... Unter der Laterne ist gerade keine Steckdose frei... Mein Arbeitgeber hat auch noch keine auf seinen Parkplatz... und dazwischen ist auch kein Schnelllader oder so... vielleicht kann ich bei McDonalds um Strom betteln...

Dann ist Elektromobilität zum aktuellen Zeitpunkt halt nichts für DICH. Genauso wie ein dreiköpfige Familie relativ wenig mit einem 911er anfangen kann. Das ist nun mal so. Es gibt aber genügend Leute mit Garagen und Stellplätzen, für die so etwas in Frage kommt.

Mit der Zeit wird es mehr und mehr öffentliche Ladesäulen in Wohngebieten geben, an denen man sei n Auto aufladen kann. Alles zu gegebener Zeit. In Amsterdam scheint es übrigens zu funktionieren. Das ist extrem dicht besiedelt, es gibt kaum Parkplätze und im Stadtkern gibt es kaum Garagen. Dafür in jeder Straße mehrere Ladestationen. Warum soll das hier also nicht funktionieren?

Zitat:

@Mann19 schrieb am 21. Juli 2016 um 07:22:42 Uhr:

Der Chevy Bolt soll ja fast die doppelte Akkukapazität haben, und damit dann nur 50 Kilometer weiter kommen, irgendwas stimmt doch da nicht .

Ich würde mich freuen wenn es bald mal einen vernünftigen Vergleichstest der günstigeren E- Fahrzeuge unter realistischen Alltagsbedingungen geben würde, kann doch nicht so schwer sein die mal zusammen auf eine Tagestour zu schicken, dann sieht man ganz genau wer wie weit kommt .

Ich vermute, dass der i3 um einiges leichter ist als der Bolt. Zudem stammt die Reichweitenangabe mit Sicherheit aus den USA. Da werden die Reichweiten viel realitätsnaher eingestuft als beim NEFZ, sodass dort in der Regel >50 km weniger angegeben werden.

Ich lese nur "kostet dies, kostet das"

Für den Preis fahre ich lieber ewig Diesel und habe immer noch Geld gespart gegenüber einem E-Auto ;)

Zitat:

@Slimbox89 schrieb am 21. Juli 2016 um 00:36:03 Uhr:

Nun also die Wallbox ist eine Frechheit

Der Tesla Wallconnector kann bis zu 32A 3ph also 22 kW und kostet ca 580 brutto - aber man muss eine TESLA Fahrgestellnummer haben ;) ist fair aber dennoch: man sieht wo man "abgezockt" wird...

Das Upgrade ist toll - besonders für Neukäufer

Lenkradheizung hat sogar mein Nissan Leaf.

Da bald der ampera E kommt und der - hier wieder mal nicht erwähnte - Tesla Model 3, ist die Frage:

Wer mit dem i3 eh schon zurecht kam, der kann sich den Wechsel der Batterie bzw aufs größere Modell sparen.

Na dann: mal sehen was noch so kommt

Das mach mit der Wallbox habe ich mir auch gedacht, dass es viel zu übertrieben ist, ohne den Preis des Wallconnectors zu kennen, aber 2000 mehr und das Ding wird noch unrentabler.

Es ist ja noch gar nicht abzusehen wann das Model 3 kommt oder nicht?:confused:

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