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Dekra Gebrauchtwagenreport 2012: Deutsche und Japaner vorne

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Im Dekra Gebrauchtwagenreport 2012 belegen VW, Audi, Toyota, Mercedes-Benz, Porsche und BMW Spitzenplätze. Auch Ford, Honda, Mazda und Opel können sich gut positionieren.

Audi A4, Opel Astra Audi A4, Opel Astra Wie es immer so ist: Nachdem die Dekra den diesjährigen Gebrauchtwagenreport veröffentlicht hat, fluten die Automobilhersteller die Redaktionen mit ihrer Interpretation des Errgebnisses, in der sie natürlich ihre jeweils hervorragenden Ergebnisse in den Vordergrund stellen.

Die Dekra selbst nennt dagegen zwei klare Sieger des Gebrauchtwagenreports 2012: Der Opel Astra erreicht mit einem Mängelindex von 96 Prozent die beste Einzelwertung vor dem Renault Mégane, und der Audi A4 ist der „Beste aller Klassen“, der robusteste, wenn alle Laufleistungsklassen zusammengezählt werden. Auf den Fersen sind dem A4 dabei die Mercedes C-Klasse und der Audi A6.

Grundlage: 15 Millionen Fahrzeuge

Der Dekra Gebrauchtwagenreport wird auf Grundlage der periodischen Hauptuntersuchung erstellt. In den aktuellen Report flossen etwa 15 Millionen Fahrzeuge ein. In der Auswertung werden nur gebrauchtwagenspezifische Mängel herangezogen, etwa verschlissene Bremsscheiben oder ausgeschlagene Spurstangenlager. Abgefahrene Reifen, verschlissene Wischerblätter oder überalterte Verbandskasten werden dagegen, obwohl HU-relevant, nicht berücksichtigt.

Um eine bessere Vergleichbarkeit zu erzielen, werden die Fahrzeuge in acht Typklassen und drei Laufleistungklassen zwischen Null und 150.000 km eingeteilt.

Mehr Kilometer = mehr Mängel?

Wie zu erwarten ist, steigt die Mängelquote proportional zum Tachostand. Bis 50.000 km beträgt der Mängelindex im Schnitt 80,2 Prozent, zwischen 50.000 und 100.000 km verschlechtert er sich auf 56,5 Prozent und bei den Fahrzeugen über 100.000 km Laufleistung sinkt der Wert auf 33,6 Prozent.

Am häufigsten unter den relevanten Mängeln sind Fehler im Bereich Elektrik, Elektronik und Licht mit 19,7 Prozent. Für die Fahrzeughalter gravierender, weil teurer zu beheben, sind allerdings meist Mängel an der Bremsanlage (11,8 Prozent), an Fahrwerk und Lenkung (9,6 Prozent) sowie an Motor und Abgasanlage (8,3 Prozent).

Rost kaum noch ein Thema

Hauptuntersuchung Hauptuntersuchung Als häufigste Einzelmängel ermittelt die Dekra ausgeschlagene Spurstangenlagerungen, verschlissene Bremsscheiben und -beläge, mangelhafte Bremswirkung, defekte Bremsschläuche, korrodierte Bremsleitungen, Ölverlust an Motor und Getriebe, Brüche an Fahrwerksfedern, zu hohe Abgaswerte und nicht funktionierende Leuchtweitenregelungen.

Rost ist dagegen kaum noch ein Thema: Wenn Rostschäden sicherheitsrelevant werden, dann heute eher an Unterboden, Bremsscheiben oder Brems- und Kraftstoffleitungen.

Die Sieger in den Segmenten

In den Segmenten geht es eng zu, und je älter ein Fahrzeug, desto weniger lassen sich Modellwertungen noch verallgemeinern. Bester Kleinwagen wird der Ford Fiesta (95,3 Prozent). Im Kompaktsegment siegt der der Opel Astra (96,9 Prozent), in der Mittelklasse erneut der Opel Insignia (96 Prozent). In der oberen Klasse liegt die Mercedes E-Klasse mit 94,8 Prozent vorn. Bei den Sportwagen siegt der Mazda MX-5 (89,5 Prozent), bei den Geländewagen der Ford Kuga (94,7 Prozent). Unter den Vans kommt am VW Golf plus (90,5 Prozent) niemand vorbei.

Zum zweiten Mal nimmt die Dekra auch Transporter in die Wertung auf. In dieser Kategorie gewinnt der VW Crafter vor dem Mercedes Sprinter und dem Fiat Ducato. Diese drei Modelle haben auch im Vorjahr schon die Spitze unter sich ausgemacht.

Dekra erkennt Negativtrend

Clemens Klinke von der Dekra sieht insgesamt einen Negativtrend, der sich abzeichnet: „Grundsätzlich ist festzustellen, dass in den letzten Jahren eine Zunahme der Mängel bei Pkw in den untersuchten Laufleistungsklassen bis 150.000 Kilometer zu verzeichnen ist.“ Der Dekra Mängelindex sei im Durchschnitt gegenüber 2011 um 2,3 Punkte auf 59,6 gefallen. Das spricht im Querschnitt für eine steigende Mängelhäufigkeit. Dabei habe sich insbesondere der Anteil der erheblichen Mängel erhöht.

Käufer älterer Fahrzeuge müssen sich woanders informieren

Umso wichtiger sei es, sich vor dem Gebrauchtwagenkauf über die typischen Mängel des jeweiligen Fahrzeugs zu informieren. Dies ist im Internet unter www.gebrauchtwagenreport.com möglich. Auch Apps für Apple- und Android-Smartphone sind verfügbar.

Erfasst werden allerdings überwiegend nur neuere Fahrzeuge. Es fehlen in großer Anzahl Fahrzeuge, die zwar ca. 10 Jahre oder älter, aber noch recht häufig sind: Modelle wie Mazda 626, Nissan Micra K11, Opel Astra F oder VW Golf III spielen im Ranking keine Rolle.

(bmt)

 

Quelle: MOTOR-TALK

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