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Zuverlässigkeit und Langlebigkeit von 150 PS-TSI-Motoren?

VW Golf 7 Sportsvan (AUV/5G)
Themenstarteram 14. April 2016 um 9:17

Hallo Community,

da ja nun in einem anderen Thread der 1.4 TSI mit 150 PS so gelobt wurde, stellt sich mir die Frage zur Zuverlässigkeit und Langlebigkeit solcher hochgezüchteter Motoren.

Früher hieß es: Hubraum ist durch nichts zu ersetzen - außer durch noch mehr Hubraum. Das Downsizing wie beim TSI beweist offenbar das Gegenteil, aber ist da nur eitel Sonnenschein oder gibt's vlt auch Tücken der aufgepumpten Hubraumzwerge mit Auswirkungen auf Zuverlässigkeit und Langlebigkeit?

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@spreetourer schrieb am 14. April 2016 um 11:17:21 Uhr:

Hallo Community,

da ja nun in einem anderen Thread der 1.4 TSI mit 150 PS so gelobt wurde, stellt sich mir die Frage zur Zuverlässigkeit und Langlebigkeit solcher hochgezüchteter Motoren.

Früher hieß es: Hubraum ist durch nichts zu ersetzen - außer durch noch mehr Hubraum. Das Downsizing wie beim TSI beweist offenbar das Gegenteil, aber ist da nur eitel Sonnenschein oder gibt's vlt auch Tücken der aufgepumpten Hubraumzwerge mit Auswirkungen auf Zuverlässigkeit und Langlebigkeit?

Ich denke damit macht man es sich etwas zu einfach, denn man muss berücksichtigen dass die technische Entwicklung weitergeht.

Ich hab mich mal mit dem Besitzer eines Vorkriegsoldtimers unterhalten. Dessen Schätzchen wurde von einem 3-Liter-Vierzylinder mit rund 40 PS angetrieben und dieser braucht trotz der geringen Belastung spätestens alle 50.000km eine Komplettüberholung des Motors. Nach Aussagen des Besitzers wartet er nie so lange, weil der Motor schon nach der Hälfte der Strecke spürbar an Leistung verliert.

Neueres Beispiel? Die angeblich ach so standfesten Käfermotoren. Die mit mehr als 34PS hatten massiv thermische Probleme. Ein Freund meines Vaters hat seinerzeit in seinem 50PS-Käfer zwei Maschinen in jeweils kaum mehr als 30.000km verheizt. Die wassergekühlten Reihenmotoren die bei VW ab dem Passat/Golf I eingebaut wurden, hatten von Anfang an eine Literleistung die 50% höher war und gelten heute als das Haltbarste was bei VW je an Motoren gebaut wurden.

Oder ganzh allgemein: Als ich begann Auto zu fahren waren die Autos der Siebziger die Anfängerwagen. Damals galt als Richtwert, dass Motoren mit 100.000km relativ fertig waren. Wenn sie noch liefen, musste man stets mit Defekten rechnen welche sich nicht mehr zu reparieren lohnte.

Natürlich kennt man heute die ruhmreichen Ausnahmen, aus der guten alten Zeit als die Motoren noch ewig hielten. Aber das ist verklärte Erinnerung. Die Mehrzahl hielt nicht länger als heute.

Damals entwickelte man Motoren noch nach Schätzwerten und Erfahrung, weil man noch nicht alles mit Computermodellen berechnen konnte. Je nachdem ob die Entwickler auf Nummer sicher gingen oder Sparsamkeit Priorität hatte, war das Ergebnis ein Motor der mechanisch fast unzerstörbar war oder schnell den Geist aufgab, wenn er nicht mit Samthandschuhen angefasst wurde.

Heute werden Motoren so entwickelt dass sie mit minimalstem Aufwand einen "Sollwert" an Betriebsstunden halten. Natürlich zuzüglich einer gewissen Sicherheit, weil niemand weiß wie ein Motor beim Endkunden betrieben wird.

Allerdings sind die modernen Motoren nicht mehr so idiotensicher wie früher. Man kann mehr falsch machen, zum Beispiel bei der Behandlung des Turboladers.

Auch schlecht - und sicher Grund für viele Defekte bei modernen Autos - ist, wenn die in der Serie eingebauten Teile nicht die Qualität haben, die die Entwickler vorgesehen hatten. Zum Beispiel weil der Hersteller beim Zulieferer den Stückpreis so weit drückt, dass der die geforderte Qualität damit nicht halten kann.

Daher bin ich sicher, dass die modernen Motoren - und damit auch der 150 PS TSI - im Prinzip wenigstens so gut und standfest sind wie ihre historischen Vorgänger. Allerdings sind sie auch komplexer und empfindlicher gegen Misshandlungen und was sich möglicherweise an minderwertigen Bauteilen eingeschlichen hat, stellt sich immer erst nach Jahren heraus.

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20 Antworten
Themenstarteram 15. April 2016 um 8:06

Zitat:

@gttom schrieb am 15. April 2016 um 08:36:34 Uhr:

Wir reden doch von Motoren für Allagsautos, die ein bisschen länger als 1500 km halten sollen.

Gewiss doch! Mein "Hinweis" war auch eher sarkastisch gemeint und OT. :)

Zitat:

@spreetourer schrieb am 15. April 2016 um 10:06:22 Uhr:

Zitat:

@gttom schrieb am 15. April 2016 um 08:36:34 Uhr:

Wir reden doch von Motoren für Allagsautos, die ein bisschen länger als 1500 km halten sollen.

Gewiss doch! Mein "Hinweis" war auch eher sarkastisch gemeint und OT. :)

Und ungenau war die Angabe auch noch! :D

Der 1,6-Liter-Verbrenner von Mercedes hat rund 750-760 PS, zusammen mit dem Hybridanteil kommt die Powerunit so auf über 900 PS.

Themenstarteram 16. April 2016 um 10:12

Zitat:

@Tietze83 schrieb am 16. April 2016 um 10:55:45 Uhr:

Und ungenau war die Angabe auch noch!

Aber nicht falsch! :) Und ob deine Angaben (die mir ebenfalls bekannt sind) "genau" sind, dürfte sich erst auf dem Prüfstand zeigen. Aber MB wird such hüten, die genauen Daten zu veröffentlichen. Deshalb sind alle Zahlen nur Vermutungen und meine Formulierung ganz bewusst gewählt. :)

Zitat:

@spreetourer schrieb am 14. April 2016 um 22:47:39 Uhr:

Mercedes holt mehr als 600 PS aus 1,6 Litern

Ist doch richtig? ;)

Zitat:

@spreetourer schrieb am 14. April 2016 um 11:17:21 Uhr:

Hallo Community,

da ja nun in einem anderen Thread der 1.4 TSI mit 150 PS so gelobt wurde, stellt sich mir die Frage zur Zuverlässigkeit und Langlebigkeit solcher hochgezüchteter Motoren.

Früher hieß es: Hubraum ist durch nichts zu ersetzen - außer durch noch mehr Hubraum. Das Downsizing wie beim TSI beweist offenbar das Gegenteil, aber ist da nur eitel Sonnenschein oder gibt's vlt auch Tücken der aufgepumpten Hubraumzwerge mit Auswirkungen auf Zuverlässigkeit und Langlebigkeit?

Ich denke damit macht man es sich etwas zu einfach, denn man muss berücksichtigen dass die technische Entwicklung weitergeht.

Ich hab mich mal mit dem Besitzer eines Vorkriegsoldtimers unterhalten. Dessen Schätzchen wurde von einem 3-Liter-Vierzylinder mit rund 40 PS angetrieben und dieser braucht trotz der geringen Belastung spätestens alle 50.000km eine Komplettüberholung des Motors. Nach Aussagen des Besitzers wartet er nie so lange, weil der Motor schon nach der Hälfte der Strecke spürbar an Leistung verliert.

Neueres Beispiel? Die angeblich ach so standfesten Käfermotoren. Die mit mehr als 34PS hatten massiv thermische Probleme. Ein Freund meines Vaters hat seinerzeit in seinem 50PS-Käfer zwei Maschinen in jeweils kaum mehr als 30.000km verheizt. Die wassergekühlten Reihenmotoren die bei VW ab dem Passat/Golf I eingebaut wurden, hatten von Anfang an eine Literleistung die 50% höher war und gelten heute als das Haltbarste was bei VW je an Motoren gebaut wurden.

Oder ganzh allgemein: Als ich begann Auto zu fahren waren die Autos der Siebziger die Anfängerwagen. Damals galt als Richtwert, dass Motoren mit 100.000km relativ fertig waren. Wenn sie noch liefen, musste man stets mit Defekten rechnen welche sich nicht mehr zu reparieren lohnte.

Natürlich kennt man heute die ruhmreichen Ausnahmen, aus der guten alten Zeit als die Motoren noch ewig hielten. Aber das ist verklärte Erinnerung. Die Mehrzahl hielt nicht länger als heute.

Damals entwickelte man Motoren noch nach Schätzwerten und Erfahrung, weil man noch nicht alles mit Computermodellen berechnen konnte. Je nachdem ob die Entwickler auf Nummer sicher gingen oder Sparsamkeit Priorität hatte, war das Ergebnis ein Motor der mechanisch fast unzerstörbar war oder schnell den Geist aufgab, wenn er nicht mit Samthandschuhen angefasst wurde.

Heute werden Motoren so entwickelt dass sie mit minimalstem Aufwand einen "Sollwert" an Betriebsstunden halten. Natürlich zuzüglich einer gewissen Sicherheit, weil niemand weiß wie ein Motor beim Endkunden betrieben wird.

Allerdings sind die modernen Motoren nicht mehr so idiotensicher wie früher. Man kann mehr falsch machen, zum Beispiel bei der Behandlung des Turboladers.

Auch schlecht - und sicher Grund für viele Defekte bei modernen Autos - ist, wenn die in der Serie eingebauten Teile nicht die Qualität haben, die die Entwickler vorgesehen hatten. Zum Beispiel weil der Hersteller beim Zulieferer den Stückpreis so weit drückt, dass der die geforderte Qualität damit nicht halten kann.

Daher bin ich sicher, dass die modernen Motoren - und damit auch der 150 PS TSI - im Prinzip wenigstens so gut und standfest sind wie ihre historischen Vorgänger. Allerdings sind sie auch komplexer und empfindlicher gegen Misshandlungen und was sich möglicherweise an minderwertigen Bauteilen eingeschlichen hat, stellt sich immer erst nach Jahren heraus.

Das Problem heute ist nicht das man keine standhaften Motoren als Dauerläufer konstruieren könnte, sondern das bei den Produktionskosten jeder Cent 3x umgedreht wird. Es wird gespart am kleinsten Bauteil. (z.Bsp. überbeanspruchte Stanzwerkzeuge beim Hersteller der Steuerketten der alten TSI Motoren .... mit der Folge der bekannten Motorschäden)

Wir haben den TSI noch mit 140 PS und keine Probleme (ca. 52000 km bisher). Die Literleistung ist beim 1,4/150 PS ja nun auch nicht so hoch wie bei einem GTI oder gar R. Ich denke, zahlenmäßig ist das schon ganz ok.. Letztlich kommt es darauf an, wie gut er gebaut ist.

j.

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