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Themenstarteram 21. Juni 2013 um 11:47

macht zuweilen richtig wütend. Folgendes Schreiben habe ich soeben verschickt:

 

Schwarzwälder Bote

Kreisredaktion Freudenstadt

Büro Horb

z.Hd. stv. Kreisredaktionsleiter Florian Ganswind

Schillerstraße 32

72160 Horb am Neckar

per email

 

Berichterstattung vom Freitag, dem 21. Juni 2013

 

Sehr geehrter Herr Florian Ganswind.

Der Blick in die heutige Ausgabe Ihres Blattes treibt mir die Zornesröte ins Gesicht.

Das liegt daran, dass ich (56) Motorradfahrer bin.

Dass Sie für den Mantel des SchwaBo nicht verantwortlich sind, ist mir klar. Bitte leiten Sie daher meinen Protest an den für den Aufmacher „Hitze verwandelt viele Autobahnen in Trümmerfelder“ verantwortlichen Verfasser „fk“ weiter.

Die Formulierung „In Bayern verunglückte ein Motorradfahrer tödlich, nachdem er auf eine solche Sprungschanze gerast war“ bringt mich auf die Palme.

Dieses Klischee scheint offensichtlich bei Ihrer Leserschaft anzukommen, Motorradfahrer sind eben „Raser“ und wenn sie zu Tode kommen, sind sie selbst schuld. Dass hier schlicht Pfusch am Bau der Autobahn einen 59 – jährigen Fahrer einer Harley – Davidson das Leben kostete, scheint ihr Schreiber nicht zu wissen. Ein lebensälterer, erfahrener Mann, dessen Motorrad kaum weiter von diesem Raser - Klischee entfernt ist, als irgendein anderes.

Glaubt man, dass damit genug Vorurteile und Ressentiments gegenüber Motorradfahrern veröffentlicht wurden, sieht man sich wenige Seiten weiter getäuscht. Und für diesen Teil sind Sie verantwortlich.

 

Auf der ersten Seite des Lokalteils „Horber Zeitung“ lässt sich ein „tb“ über das 25-jährige Bestehen des Motorradclubs Horb-Nordstetten aus. Ich musste zweimal lesen, was ich zuerst nicht glauben konnte: "Heute fahren sie Modelle der Marke BMW für Touren und Erlebnisfahrten. Das Rasen mit japanischen Motorrädern muss nicht mehr sein“

Man kann für den Präsidenten des Clubs, Matthias S., nur hoffen, dass ihm die Lektüre dieses unsäglichen Textes die Schamesröte ins Gesicht trieb und so ein Spruch nicht am Ende aus dem Mund eines solchen „Motorradfreundes“ kam.

Interessant ist auch, dass der „Club“ 90 Mitglieder hat, von denen immerhin noch 30 „aktiv“ Motorrad fahren.

Ganz toll fand ich auch „Die meisten sind verheiratet und haben Kinder“. Wow. Motorradfahrer, die sich vermehren. Unglaublich ! Oder sind das die anderen 60 Mitglieder ?

„Hauptsächlich Jugendliche des Jahrgangs 1967“ haben 1988 diesen Verein gegründet. Wenn „tb“ mal nachrechnet, waren die „Jugendlichen“ da 21 Jahre alt. Zu diesem Zeitpunkt war ich 31 und damit schon 13 Jahre erwachsen.

Meine Frau und ich haben 3 erwachsene Kinder. Wir fahren Motorrad. Unter anderem eine Touren - BMW. Aber auch ein paar Motorräder aus japanischer und italienischer Produktion stehen in meiner Garage. Darunter eine 151 PS starke Kawasaki ZZR 1100 und eine Ducati 750 Supersport. Damit ist der Motorradclub Nordstetten für mich natürlich tabu.

Vielleicht sollte man „tb“ mal beibringen, dass BMW mit der S 1000 RR auch einen rassereinen Supersportler baut.

Noch besser wäre es aber, ihn mit Themen zu beauftragen, von denen er wenigstens die Spur einer Ahnung hat.

Mit freundlichen Grüßen

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 21. Juni 2013 um 11:47

macht zuweilen richtig wütend. Folgendes Schreiben habe ich soeben verschickt:

 

Schwarzwälder Bote

Kreisredaktion Freudenstadt

Büro Horb

z.Hd. stv. Kreisredaktionsleiter Florian Ganswind

Schillerstraße 32

72160 Horb am Neckar

per email

 

Berichterstattung vom Freitag, dem 21. Juni 2013

 

Sehr geehrter Herr Florian Ganswind.

Der Blick in die heutige Ausgabe Ihres Blattes treibt mir die Zornesröte ins Gesicht.

Das liegt daran, dass ich (56) Motorradfahrer bin.

Dass Sie für den Mantel des SchwaBo nicht verantwortlich sind, ist mir klar. Bitte leiten Sie daher meinen Protest an den für den Aufmacher „Hitze verwandelt viele Autobahnen in Trümmerfelder“ verantwortlichen Verfasser „fk“ weiter.

Die Formulierung „In Bayern verunglückte ein Motorradfahrer tödlich, nachdem er auf eine solche Sprungschanze gerast war“ bringt mich auf die Palme.

Dieses Klischee scheint offensichtlich bei Ihrer Leserschaft anzukommen, Motorradfahrer sind eben „Raser“ und wenn sie zu Tode kommen, sind sie selbst schuld. Dass hier schlicht Pfusch am Bau der Autobahn einen 59 – jährigen Fahrer einer Harley – Davidson das Leben kostete, scheint ihr Schreiber nicht zu wissen. Ein lebensälterer, erfahrener Mann, dessen Motorrad kaum weiter von diesem Raser - Klischee entfernt ist, als irgendein anderes.

Glaubt man, dass damit genug Vorurteile und Ressentiments gegenüber Motorradfahrern veröffentlicht wurden, sieht man sich wenige Seiten weiter getäuscht. Und für diesen Teil sind Sie verantwortlich.

 

Auf der ersten Seite des Lokalteils „Horber Zeitung“ lässt sich ein „tb“ über das 25-jährige Bestehen des Motorradclubs Horb-Nordstetten aus. Ich musste zweimal lesen, was ich zuerst nicht glauben konnte: "Heute fahren sie Modelle der Marke BMW für Touren und Erlebnisfahrten. Das Rasen mit japanischen Motorrädern muss nicht mehr sein“

Man kann für den Präsidenten des Clubs, Matthias S., nur hoffen, dass ihm die Lektüre dieses unsäglichen Textes die Schamesröte ins Gesicht trieb und so ein Spruch nicht am Ende aus dem Mund eines solchen „Motorradfreundes“ kam.

Interessant ist auch, dass der „Club“ 90 Mitglieder hat, von denen immerhin noch 30 „aktiv“ Motorrad fahren.

Ganz toll fand ich auch „Die meisten sind verheiratet und haben Kinder“. Wow. Motorradfahrer, die sich vermehren. Unglaublich ! Oder sind das die anderen 60 Mitglieder ?

„Hauptsächlich Jugendliche des Jahrgangs 1967“ haben 1988 diesen Verein gegründet. Wenn „tb“ mal nachrechnet, waren die „Jugendlichen“ da 21 Jahre alt. Zu diesem Zeitpunkt war ich 31 und damit schon 13 Jahre erwachsen.

Meine Frau und ich haben 3 erwachsene Kinder. Wir fahren Motorrad. Unter anderem eine Touren - BMW. Aber auch ein paar Motorräder aus japanischer und italienischer Produktion stehen in meiner Garage. Darunter eine 151 PS starke Kawasaki ZZR 1100 und eine Ducati 750 Supersport. Damit ist der Motorradclub Nordstetten für mich natürlich tabu.

Vielleicht sollte man „tb“ mal beibringen, dass BMW mit der S 1000 RR auch einen rassereinen Supersportler baut.

Noch besser wäre es aber, ihn mit Themen zu beauftragen, von denen er wenigstens die Spur einer Ahnung hat.

Mit freundlichen Grüßen

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Zwischenfrage: kann die Harley überhaupt 180 fahren?

klar könnte sie... nur kann sich da keiner draufhalten!

....nur mal so ein Gedanke: Kann man als diffamierter Fahrer Raser eines japanischen Motorrades eine Gegendarstellung erwirken ??

Themenstarteram 21. Juni 2013 um 12:32

Der zweite Artikel schafft eigentlich Klarheit: Zum Rasen braucht man ein japanisches Motorrad.

Sagt wohl der "Motorradclub Nordstetten".

Nordstetten ist übrigens ein kleiner, sehr kleiner, Stadtteil der "Großen Kreisstadt" Horb. "Große Kreisstädte" sind fast immer Kleinstädte.;)

Zwar wohne ich hier seit 20 Jahren etwa 10 km von Nordstetten entfernt, kenne da auch den Reitverein, aber von diesem Motorrad - Club hörte ich heute zum ersten Mal.

frag mich gerade ob ich, wie ich vor 5 Wochen gelasert wurde (132 bei 100) nicht zu unrecht gemessen worden bin!

AU... so einen Mist kann man nur selten lesen....

Hauptsache die Auflage ist ok! - rolleys!

Alex

Zitat:

Original geschrieben von moppedsammler

Der zweite Artikel schafft eigentlich Klarheit: Zum Rasen braucht man ein japanisches Motorrad.

Sagt wohl der "Motorradclub Nordstetten".

Ich frage mich da ganz unvoreingenommen: Ist das nun Werbung oder das Gegenteil? :confused:

am 21. Juni 2013 um 13:12

Jetzt hab ich den Artikel in der Zeitung nicht gelesen, aber geht´s da nicht eher um die verpfuschten Autobahnen?

Es kann doch nicht sein das sich AB´s bei den Temperaturen - und das waren ja nun mal nur ein paar Tage - wölben :confused:.

In meiner Heimat Kroatien sind die AB´s mind. 2-3 Monate Temperaturen von bis zu 40° (und drüber) im Schatten ausgesetzt. Auch die alte Magistrale wölbt sich nicht.

Und wenn sowas hier in D passiert - wo mehr Geld im Spiel ist - sollte man sich fragen ob und wie da gepfuscht wurde. Wer sich da was in die Taschen gesteckt/abgezwackt hat.

Das Wort "rasen" war vllt. gar nicht so gedacht wie es ein Motorradfahrer- oder hasser auffasst. Es scheint nun mal das einfachste Synonym in Verbindung mit Motorrädern zu sein.

Wäre er "nur" 120 km/h gefahren (und das auf offener Strecke), stünde in der Zeitung trotzdem "gerast". Und wahrscheinlich wäre er trotzdem geflogen. Das Wort scheint schon vorprogrammiert zu sein.

Der Brief ist super Stefan, da hast mal Dampf abgelassen. Leider erreichst du nicht sämtliche Zeitungen damit.

Btw: Komischerweise kann sich die Presse aber auch zurückhalten und bei der Wahrheit bleiben. Bei dem Unfall des Polizeipräsidenten Hr. Züfle (R.I.P.) kam nichts negatives. Wäre es jemand anderes gewesen, wäre derjenige wahrscheinlich viel zu schnell gewesen. *Das Gefühl hab ich wenn ich den Unfall mit anderen ähnlichen vergleiche*

Es geht auch anders, hier mal eine sehr sachliche Berichterstattung

http://www.innsalzach24.de/.../...hrlich-kurve-chiemgau24-2965459.html

Zitat:

Original geschrieben von Rorbatchov

da liegst du nicht ganz richtig.

Der Harley Fahrer ist mit 180kmh auf die Schanze aufgefahren ,so wurde es gestern von einem Polizisten in den Nachrichten verkündet. 180 geht schon eher in Richtung rasen, auch wenn die Geschwindigkeit auf der Stecke erlaubt war.

Grundsatz Frage, ist man ein Raser wenn er schnell fährt ?

180. Auf der Harley. Wenn ich das richtig gesehen habe, hatte die nicht mal ne Scheibe. Der war Aufem Rückweg vom Urlaub. Frau im Auto dahinter, hab ich irgendwo gelesen. Ganz bestimmt die Situation, in der man das Letzte aus sich und Motorrad rausholt.

Im übrigen wird der Polizist das genau so exakt gesagt haben, wie diese ganzen Artikel exakt recherchiert sind.

Zitat:

Original geschrieben von BMW K100RS16V

Shice... ich hätte gerne mitunterschrieben - ich hab einen ähnlichen Leserbrief bei mir in der Mittelbayerischen Zeitung schon mal druckenlassen !!!

(Snip)

PS: Sie werden natürlich den Brief, auch nicht in gekürzter Fassung, abdrucken. Dafür erhalte ich dann (wieder) einen netten Anruf (wenn, dann so hoffe ich, wenigstens von Frau Petra Beer-Dausch).

Sollten Sie dennoch den Mut haben, dann bitte in der Samstagsausgabe (der Fairness halber).

Interessant, was das bei der Mittelbayerischen Zeitung für Weicheier sind. Ich bin selbst Journalist und habe auch mit Leserbriefen zu tun. Und wenn einer mir unterstellt, ich hätte nicht genügend Mut, sein Geschreibsel abzudrucken, dann kann er mich mal.

Zur Sache: In Zukunft wird Journalismus noch viel reißerischer und boulevardesk werden. Warum? Weil an die Stelle einer Grundsatzentscheidung (Diese Zeitung passt zu mir, diese da weniger) immer stärker die Einzelentscheidung "lese ich jetzt diesen Artikel oder nicht?" tritt und der Erfolg eines Journalisten immer stärker daran gemessen wird, wie stark seine Artikel da abschneiden. Und "Explodierende Autobahn zerfetzt Todesraser auf seiner Harley-Davidson" bringt halt mehr Klicks als "59-jähriger Motorradfahrer erliegt nach Unfall auf der A92 seinen Verletzungen".

Klar, ist nicht schön, wie sich das entwickelt. Aber schaut euch mal an, wie sich die Gehälter im Journalismus und die Absatzzahlen traditioneller Medien entwickeln. Und denkt dran, wenn ihr mit einem Ablocker auf einer News-Seite surft oder im Supermarkt das Heft querlest und dann zurücklegt.

Auf den Bildern der Unfallstelle kann man erkennen, daß die Harley nach dem Unfall geschätzt weniger als 50 m von der Bruchkante entfernt lag. Bei 180 km/h kann man locker von 150 m Bremsweg ausgehen und über den Asphalt schlitternd ist die Bremswirkung sehr viel schlechter! Die Harley hätte also etliche hundert Meter hinter der Bruchkante liegen müssen.

Alleine die Position des Unfall-Mopeds belegt somit klar, daß die gefahrene Geschwindigkeit WESENTLICH geringer war!

"180" könnte ein Übertragungs- oder Hörfehler sein, evtl. sprach der Polizist von "100 oder 80", was zwar auch reine Spekulation wäre, aber zumindest im denkbaren Bereich liegen würde, wenn man annimmt, daß der Fahrer noch abgebremst hat und die Bruchstelle z. B. mit 50, 60, 70 km/h oder auch weniger passierte, als er stürzte. Bei solchen Geschwindigkeiten wäre die Lage der Harley plausibel.

In Sachen Unfallberichterstattung kann man also nicht nur häufig die angeprangerte agitative Meinungsmache beobachten, auch die Darstellung der Sachverhalte ist dank fehlender Sachkenntnis (oft simpler Physikkenntnisse!) nicht selten unglaublich schlecht.

 

Gruß Michael

Zitat:

Original geschrieben von sampleman

Zitat:

Original geschrieben von BMW K100RS16V

Shice... ich hätte gerne mitunterschrieben - ich hab einen ähnlichen Leserbrief bei mir in der Mittelbayerischen Zeitung schon mal druckenlassen !!!

(Snip)

PS: Sie werden natürlich den Brief, auch nicht in gekürzter Fassung, abdrucken. Dafür erhalte ich dann (wieder) einen netten Anruf (wenn, dann so hoffe ich, wenigstens von Frau Petra Beer-Dausch).

Sollten Sie dennoch den Mut haben, dann bitte in der Samstagsausgabe (der Fairness halber).

Interessant, was das bei der Mittelbayerischen Zeitung für Weicheier sind. Ich bin selbst Journalist und habe auch mit Leserbriefen zu tun. Und wenn einer mir unterstellt, ich hätte nicht genügend Mut, sein Geschreibsel abzudrucken, dann kann er mich mal.

[/quo

der Leserbrief wurde gedruckt bis auf dass PS ...

Alex...

die woche drauf bekam ich mehrfach auch als Leserbrief zuspruch!

am 21. Juni 2013 um 22:16

Ich Lach mich Kaputt über den Blöden Bullen, habe in meinem ganzen Motorradleben noch Nie einen Harry--Fahrer mit 180 Kmh auf der AB erlebt. Das hält die Krücke ja keine 20 Kilometer aus.

Kopfschüttel-Smily nicht gefunden.

Und ja klar Rasen nur Japaner: Ducati, Triumph, Laverda, MV-Agusta, Norton usw. Rollen ja nur mit 80 Kmh. daher !!!

Traurig, traurig , für den armen Mann - ein Mann wie wir...

Tod für nichts und wieder nichts...

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