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Welches Auto hat das Zeug zum Elektroauto?

Themenstarteram 28. August 2005 um 17:30

Hi,

ich habe hier ein Elektroauto (Zweisitzer, 700kg Leergewicht, 18kW, Kunststoffkarosserie), dessen Technik ich wegen der aktiven und passiven Sicherheit gerne in ein größeres "normales" Auto umbauen möchte. Nur weiß ich noch nicht, welches Auto dafür geeignet ist.

Ich zähle mal hier die gewünschten Eigenschaften auf, vielleicht erkennt ja jemand sein Auto wieder :)

- Hohe Zuladung (Akkus sind schwer) im Bereich von ca. 500kg, je mehr desto besser.

- Karosserieform am liebsten ein Dreitürer, Leergewicht sollte auch nicht allzu weit über 1000 liegen.

- Keine Rostprobleme, also jetzt ohne Durchrostung, und nach einer entsprechenden Behandlung im Zuge des Umbaus sollte er danach auch noch 10 Jahre draußen stehen können.

- Nicht zuviel Elektronik (bzw. diese sollte auch ohne Motor noch funktionieren)

- Bezahlbar, also ohne Motor sollte mich ein halbwegs ordentliches Modell unter 2000 kosten, je weniger desto besser.

Mein momentaner Favorit wäre der Honda Civic Baujahr 1992-1995, wobei ich dort noch keine Ahnung von der Elektronik habe. Beim Rost müsste ich da wohl auf die hinteren Radläufe und die Heckklappe achten.

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41 Antworten
Themenstarteram 29. August 2005 um 11:43

Zur Situation: "Wir" haben ein "richtiges" Auto (Fiat Ducato Diesel), einen LKW, ein kleines Elektroauto und (Ich wohne nicht mehr bei meinen Eltern sondern studiere) für mich einen 190D, der übrigens auf Pflanzenöl fährt.

Das Elektroauto ist für Kurzstrecken, also für die 6km in die nächste Stadt, für die 10km, die meine Mutter täglich zur Arbeit pendelt und für den Einkauf oder so. Es ist billig in der Anschaffung, im Unterhalt, im Verbrauch und schont die anderen Autos dadurch, dass sie kaum noch Kurzstrecken fahren müssen.

Aber es ist halt ein hochgerüsteter Plastikbomber, dessen Grundkonstruktion für 50 km/h und 320 kg gedacht war...

Da im Prinzip eine Reichweite von 40km ausreicht (für alles andere haben wir ja die "richtigen" Autos) bleibt als einziger Nachteil halt die Sicherheit. Gut, in unserer Familie gab es noch keinen ernsthaften Unfall, wir sind immer "Klapperkisten" gefahren und haben auch einen dementsprechend defensiven Fahrstil, aber mulmig wird einem in dem Wagen doch.

Neulich bei Reifenwechseln: Die vorderen Scheibenbremsen waren kleiner als die von der 50er, die daneben stand...

Und nochmal zum Thema Sicherhiet: Ich will kein ABS, keine acht Airbags, ich will keinen Volvo oder Benz, ich will nur ein Auto, von dem bei _irgendeinem_ Crash außerhalb des Parkplatzes etwas überbleibt, was auch nur entfernt an eine Fahrgastzelle erinnert.

Mit dem TÜV Prüfer werde ich reden, aber soweit ich informiert bin liegt eine solche Einzelabnahme vollkommen im Ermessen des Prüfers, und ich will ja auch ne "saubere" Sache machen.

Technisch trau ich mir schon ein wenig zu, nur bei komplexer Elektronik hört es dann irgendwann auf. Aber da wird mir wahrscheinlich auch keine Werkstatt weiterhelfen können (bzw. soviel Geld wollte ich nicht da lassen), deshalb muss ich mir das Fahrzeug halt vorher danach aussuchen :)

Und Zum Thema Effektivität: Auch vor zehn Jahren wurden schon "Frequenzumrichter mit Gleichstromeingang und dreiphasigem sinusförmigen Ausgangsstrom" gebaut, als Antrieb dient ein Drehstrommotor und Rekuperation macht das Teil auch, die Leistung ist regelbar und entspricht IIRC auch der maximalen Abgabeleistung.

Es gab und gibt permanenterregte Motoren mit höherem Wirkungsgrad, aber die sind nicht zu bezahlen.

Außerdem schaut der TÜV doch nur darauf, was "hinten rauskommt" und nicht, welche Gesamtenergiebilanz da zu ziehen ist. :)

--edit--

Aber ich denke, ich werde hier mal nach der technik des Twingo fragen, der wird auch meiner Mutter am besten gefallen :)

In Frankreich könntest du etwas finden:

1. Citroen AX gab's ab Werk

2. Renault Kangoo, gibt's ab Werk (siehe www.renault.fr)

Themenstarteram 29. August 2005 um 12:00

Danke :)

Diese Elektroautos sind wirklich toll, aber

1. leider zu teuer (Alleine die NiCd Naßzellen sind unbezahlbar) und

2. ohne original Diagnosegerät nicht zu warten. Und so ein Gerät hat praktisch keine deutsche Werkstatt.

Ich glaube, das ist genau der Grund, warum es so viele Autos mit Elektroantrieb gibt: sie sind zu teuer !

In Frankreich tut man aber von Staats wegen etwas für diesen und andere alternative Antriebe und wohl gegen den Feinstaub: es gibt Subventionen

Zitat:

Original geschrieben von ChrisCRI

In Frankreich tut man aber von Staats wegen etwas für diesen und andere alternative Antriebe und wohl gegen den Feinstaub: es gibt Subventionen

Schön und Gut, aber solange in unsere Steckdosen zu 80% Strom aus Kohlekraftwerken kommt, sind Elektroautos wohl ziemlich hilfreich für den individuellen Geldbeutel des Betreibers, aber mitnichten auch nur ansatzweise ein probates Mittel gegen CO2 Emissionen oder Feinstaub...

Zitat:

Original geschrieben von XLTRanger

Schön und Gut, aber solange in unsere Steckdosen zu 80% Strom aus Kohlekraftwerken kommt, sind Elektroautos wohl ziemlich hilfreich für den individuellen Geldbeutel des Betreibers, aber mitnichten auch nur ansatzweise ein probates Mittel gegen CO2 Emissionen oder Feinstaub...

Richtig, da hilft eigentlich nur der Anschluss an eine Solar-Ladestation (ist wohl eher schwierig zu finden). Wenn man den Wagen an der heimischen Steckdose lädt, könnte man ein relativ reines Umweltgewissen haben, sofern man einen alternativen Stromversorger hat, wie z.B. www.lichtblick.de oder www.greenpeace-energy.de. Die Herkunft des "grünen" Stroms müsste allerdings zertifiziert sein. Bei seriösen Anbietern kein Problem.

Und was bringt "green-energy"? Dafür wird auch kein neues Solarkraftwerk gebaut. Die verkaufen nur Strom von vorhandenen Kraftwerken, insbesondere Wasserkraft aus skandinavischen Ländern.

Wenn schon dann selber seine Garage mit Solarzellen vollpacken. ;)

Gruß Meik

Zitat:

Original geschrieben von Meik´s 190er

Und was bringt "green-energy"? Dafür wird auch kein neues Solarkraftwerk gebaut. Die verkaufen nur Strom von vorhandenen Kraftwerken, insbesondere Wasserkraft aus skandinavischen Ländern.

Das ist eine Pauschalbehauptung, die bei Weitem nicht auf ALLE Anbieter von Grünstrom zutrifft. Es gibt durchaus Anbieter, die permanent in neue saubere Anlagen investieren und dies auch nachvollziehbar dokumentieren, z.B. www.greenpeace-energy.de. Dafür ist der Strom natürlich ein bisschen teurer, aber hier geht's ja auch nicht um den billigsten Anbieter, sonst könnte man ja auch bei Yellow & Co. bleiben. Yellow ist im Übrigen auch nicht mehr wirklich "billig" ...

Mal abgesehen davon: Wenn die Nachfrage nach Ökostrom ingesamt steigt, müssen in diesem Bereich auch neue Kraftwerkskapazitäten geschaffen werden.

Themenstarteram 30. August 2005 um 10:23

Zitat:

Original geschrieben von gs-hybrid

Mal abgesehen davon: Wenn die Nachfrage nach Ökostrom ingesamt steigt, müssen in diesem Bereich auch neue Kraftwerkskapazitäten geschaffen werden.

Na so einfach ist es leider nicht: Wenn man Wasserkraftwerke zu Ökostrom zählt, dann könnte davon wohl der gesamte Ökostrombedarf gedeckt werden.

Die beste Lösung ist immer noch selbst Ökostrom zu produzieren, teuer an den Stromversorger zu verkaufen und dann mit billigem Strom das Auto tanken 8)

Wie war das? Ich tanke mein Auto mit 100% recycleten Elektronen :D

Scherz beiseite, ein Elektroauto ist imho ökologisch durchaus sinnvoll für Kurzstrecken, egal wo der Strom herkommt. Wenn man den Verbrauch und den Schadstoffausstoß eines Verbrenners beim Kaltstart betrachtet lohnt sich selbst der Strom aus einem Braunkohlekraftwerk.

Naja, obs ökologisch sinnvoll ist mag sein (Kalter Kat arbeitet nicht so effektiv usw.), energetisch gibts kaum etwas ineffektiveres. Selbst im 1.Gang bei 50 wird ein Auto weniger Sprit brauchen als ein E-Auto Strom. Alleine Batterien schlucken beim Laden- Entladen bis 40% der Energie als Verlustwärme.

Wie gut kennst du dich den Basteltechnisch mit 190ern aus? Hab mal nachgeguckt, schwer sind die Rohkarossen auch nicht, zudem billig zu bekommen und im Gegensatz zu Twingo und Co. auch ohne groß Verstärkungen einzuschweissen stabil genug die Batterien aufzunehmen. 350kg kann man im Kleinwagen nicht einfach in den Kofferraum legen.

Interessantes Projekt, ich hoffe du hälst uns auf dem laufenden was draus wird :)

Gruß Meik

Themenstarteram 30. August 2005 um 17:56

Basteltechnisch beim 190er beschränkt sich mein Wissen auf Tausch der Bremsen, Radlager und Überholung des Differentials. Nächstes Jahr zum TÜV werde ich wohl innige Bekanntschaft mit der Karosserie machen dürfen :(

Der Twingo darf 400kg zusätzlich zum Tank und zum Fahrer, da komme ich beim Benz auf fast die gleiche Nutzlast :(

Und der Twingo wird ja wohl dafür gebaut sein, dass die 350kg im Fahrgastraum/im Kofferraum untergebracht werden können. Klar werde ich die Last gleichmäßig verteilen und auch ein wenig in den Motorraum verlegen, aber wenn ich deutlich genug unter der erlaubten Zuladung bleibe und die Achsgewichte beachte, dann sollte auch ohne zusätzliche Karosseriearbeiten alles halten.

Zum Thema Energieeffizienz...

Da habe ich hier keine Lust mich zu streiten. Nur soviel: Du hast deine Thesen sehr absolut und provokativ formuliert. Ich sag nur, das stimmt _so_ nicht und es würde mich mal interessieren, wo du die Zahlen her hast bzw. wie alt die sind.

Man kann hier nicht vor sich hinblubbernde Bleiakkus, die von Trafoladern mit Braunkohlestrom geladen werden mit nem 3l Auto vergleichen.

Mir sind nur grad die Unterlagen vom e-Ka in die Finger gekommen, da wars schon nicht ganz einfach. Der liegt als Vergleich bei 1140kg gesamt bei 280kg Batterien (LiIon) und rund 180km Reichweite. Der hat einen 28kW E-Motor der 130km/h Spitze und 15sec von 0 auf 100 bringt. Nur so als Vergleichswerte.

Die 350kg Zuladung sind bei Kleinwagen meist nicht auf Dauerbetrieb ausgelegt und zudem auf die Rahmenbefestigungspunkte der Sitze ausgelegt. Zudem sind die Rahmenträger im Motorraum auch nur auf ein geringeres Motorgewicht ausgelegt. Wenn du es vernünftig machst sollte das aber für den Kurzstreckenverkehr keine große Rolle spielen, da kommen ja keine 100tkm zusammen.

Daher könnte ein 190er bautechnisch einfacher sein und ich dachte das auch für den Teil, dass du dich schon sehr gut mit der Bastelei an dem Wagen auskennst. So spielt das natürlich eine untergeordnete Rolle.

Streiten über Energieeffezienz brauchen wir nicht, das lohnt nicht ;)

Meine Zahlen stammen aus aktuellen (Hersteller)Angaben aus Begleitunterlagen zur Vorlesung "Unkonventionelle Fahrzeugantriebe" an meiner Uni. Die Verluste sind schon realistisch angenommen, gerade beim Beschleunigen und der hohen Stromaufnahme sinkt der Wirkungsgrad und die Kapazität der Batterien enorm.

Energetischer Wirkungsgrad Laden oder Entladen liegt etwa bei:

NiCd: 78%

Pb-Gel: 90%

LiIon: 93%

NiMh: 70%

Gruß Meik

Themenstarteram 31. August 2005 um 13:08

Ich will kein Elektroauto, das einen Verbrenner ersetzt, insofern brauche ich weder die Reichweite noch die Fahrleistungen eines der "Feigenblatt" Prototypen eines Automobilherstellers. Die Akkus kosten alleine mehr als zwei,drei normale Kas.

Und die Herstelletrangaben von Akkus sind zwar richtig, gehen aber von jedesmal einer vollen Ladung samt Ausgleichsladung aus (ok, bei LiIo nicht, da ist Batteriemanagement ja Pflicht), Ziel ist also immer maximale Kapazität und nicht energetische Effizienz.

Wenn ich die NiCd Akkus zum Beispiel nur zu 85% lade, dann sieht das Verhältnis schon viel besser aus.

Dazu noch ein entsprechendes Batteriemanagement (grad bei NiCd muss es eigentlich nur ein Umpolen der Einzelzellen verhindern) sowie eine etwas geringere Entladetiefe (ok, das kann bei NiCd ein Problem werden) und die Ausgleichsladung muss nur noch im Rahmen einer Batteriewartung oder wenn eine größere Strecke geplant ist gemacht werden.

Der 190er ist meiner Mutter (die damit ja in der Stadt parken muss) leider zu groß. Außerdem ist die Zuladung auch etwas niedrig, außerdem stell dir mal nen 190er als Zweisitzer vor. Sicherheit in allen Ehren, aber irgendwo hörts auch auf :)

am 31. August 2005 um 15:53

deine Idee gefällt mir!

schau dich wegen dem Fahrzeug mal bei den Hundefängern oder den alten polo/corsa-kisten um, also den ganz alten.

die wiegen nicht viel und bieten ordentlich platz. kosten auch nicht viel. beim gewicht müsstest du mal schauen. sicherheit, naja. was willst du bei nem 20 Jahre altem auto erwarten?

servo haben die auch nicht, das einzigste sind halt die bremskraftverstärker...

Ach so, soll also ein reiner 2-Sitzer werden. Dachte beim 190er würden so 4 Sitze und etwas Kofferraum überbleiben.

Die Verluste kommen überwiegend nicht aus der Ausnutzung der Kapazität sondern aus den hohen Lade- und Entladeströmen. Richtig gut wird ein Akku da erst wenn er über 20h oder mehr geladen oder Entladen wird. Nachteilig sind da einfach die sehr hohen Ströme beim Anfahren und Beschleunigen. Aber gewisse Verluste werden da in Kauf genommen um nicht noch einige 100kg mehr Akkus mitführen zu müssen.

Batteriemanagement sollte eh Pflicht sein, um die Lebensdauer der Akkus so hoch wie möglich zu halten.

Aber tut hier ja nichts zur Sache und sollte auch keine Kritik an deinem Vorhaben sein. Find die Idee auf jeden Fall nicht schlecht, daher hab ich mich auch bemüht konstruktive Vorschläge zu machen.

Wenns ein reiner 2-Sitzer werden soll reicht ein Kleinwagen ja auf jeden Fall. Beim Bremskraftverstärker könnte man evtl. eine mech. Unterdruckpumpe von einem Diesel mit einem kleinen E-Motor versorgen, könnte die günstigste Lösung sein.

Gruß Meik

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