Warum wird das Öl beim Dieseler schneller warm?
Hallo,
Ich fahre selbst einen 535d und einen Z4 3,0i. Beide also Reihensechser, ein mit Bi-Turbo Diesel und ein Sauger Benziner. Die besitzen einen Öltemperaturzeiger. Das Öl wird bei dem Diesel viel schneller warm als bei dem Benziner. Im sommer ist das Öl bei dem 535d schon nach 4-5 Km fast 95 Grad, bei dem Zetti dauert es 10-15 km bis 90 Grad. Ich habe immer gedacht ( kann auch falsch haben ) dass das Öl auch wegen der Reibung in den Lagern warm wird, das Kühlwasser mehr wegen der Brennungswärme. Das wäre mMn logisch, weil der Diesel größere lagerfläche und größere Verdichtung hat als der Benziner. Bei dem 535d ist die Öltemperatur immer 98-105 Grad, so gut man es lesen kann, beim Zetti geht es bis 120 Grad wenn man Bergauf oder AB schnell fährt.
Wie schnell das Kühlwasser und der ganze Motor betriebswarm wird, ist eine andere Frage. Ich denke, dass es bei dem Dieseler länger dauert, weil der Wirkungsgrad höher ist.
Wenn jemand hier die Motorentechnologie wirklich kennt und sachlich erklären kann warum das Motoröl bei den Dieselmotoren so schnell sich erwärmt, bitte erklären!
Schöne Grüße,
Jukka
Beste Antwort im Thema
Hallo!
Ich denke, das Öl wird deshalb schneller beim Diesel erwärmt, weil beim Diesels die Temperaturen des Verdichtens um 300° C höher sind. Die Verbrennungstemperatur, also direkt im Zylinder, liegt bei beiden bei ca. 2.000° C. Es wird nicht nur das Kühlwasser schneller erhitzt, auch das Öl kommt schneller auf Temperaturen. Der Wirkungsgrad unterscheidet sich im Übrigen um ca. 8% (25% zu 33%, neue Motoren sind etwas besser - die Differenz bleibt aber in etwa gleich).
Wieso wird nun der Z4 bei schneller AB-Fahrt wärmer? Schauen wir mal auf die adiabatische Zustandsveränderung. Bei beiden Motoren ist der thermische Wirkungsgrad bei Volllast geringer als im Leerlauf. Allerdings verfügt der Dieselmotor im Vergleich zum Ottomotor sowohl im Leerlauf als auch bei Volllast über einen höheren thermischen Wirkungsgrad. Jedoch verringert sich der thermische Wirkungsgrad beim Ottomotor im Übergang vom Leerlauf- in den Volllastbetrieb weniger stark, da der Temperaturunterschied zwischen Leerlauf- und Volllastbetrieb beim Ottomotor geringer ist als beim Dieselmotor.
CU Oliver
65 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von bbb34
Meines Wissens teilen sich Kühlwasser- und Ölkreislauf denselben Motorblock.Zitat:
Original geschrieben von jukkarin
Die Frage ist, warum das Öl so schnell warm wird. Die Heizung ist ein anderes Thema.vg,
bbb
Das ist wahr.
Das Wasser und das Öl werden aber nicht gleich schnell warm. Es geht natürlich um mehrere Faktoren, die ich besser verstehen möchte, weil ich die beide Motoren schonend warm fahren möchte. Weil das Öl beim Dieseler so schnell warm wird, bezweifele ich das der Motor noch relativ kalt ist, wenn das Öl schon die Betriebstemperatur erreicht hat.
Der 535d hat ein Zusatzheitzer, der Zetti nicht. Doch gibt der Zetti warmes Luft aus Heizungsdüsen schon nach 500-700 Meter Fahrt, der 535d braucht eine doppelt so lange Fahrt - beide wenn die Autos in der Tiefgarage gestanden haben wo es ca. 5-10 Grad warm ist.
Leider gibt es keinen Zeiger für die Kühlwassertemperatur.
SG
Jukka
Wenn nach 500 m schon warme Luft kommt, sitzt vermutlich eine Elektroheizung im Heizungs-Geblaese. Mein alter A6 hatte sowas. Haben die Diesel-BMW einen "Tauchsieder" im Öl? Eine Anzeige fuer die Kühlwassertemperatur vermisse ich auch. Eine Anzeige fuer die Batteriespannung allerdings noch mehr.
vg,
bbb
Hallöle
Zur Eingangsfrage:
Ich vermute, es liegt an den unterschiedlichen Drücken.
@milk101 ...weil beim Diesels die Temperaturen des Verdichtens um 300° C höher sind. Die Verbrennungstemperatur, also direkt im Zylinder, liegt bei beiden bei ca. 2.000° C...
1. richtig: Druck beim Verdichten
Otto: Druck im Motor: ca. 10-16 kg je cm2 Endtemperatur: 350-500 °C
Diesel: Druck im Motor: 30-55 kg je cm2 Endtemperatur: 560-700 °C
2. nicht ganz korrekt: Temperatur beim verbrennen
Otto: Temperatur: 2000-2500 °C
Diesel: Temperatur: 1400-2000 °C
Bemerkenswert ist der relativ niedrige Betriebsdruck beim Ottomotor. Der Grund: Bei höherem Druck setzt unkontrollierte Selbstzündung ein: Klopfen. Auf diesem Effekt beruht ja die Funktion des Dieselmotors. Der nutzt den Klopfeffekt durch von vornherein höhere Verdichtungsdrucke als kontrollierte Zündungsquelle aus.
Also wird der Diesel schneller warm.
Die Weisheit: "Ein Diesel wird nicht so schnell warm wie ein Benziner" mag auch daran liegen weil man früher immer gleich PS starke und damit verschieden große (Hubraum) Maschinen miteinander verglichen hat.
Das ist aber meine Weisheit. Bin kein Fachmann. Bitte nicht steinigen wenn es sich doch anders verhält :-)
Mfg
Im Vergleich zu meinem ehem. 530i wird allerdings mein 535i auch deutlich schneller warm, warum auch immer.
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Beim Diesel wird ein höherer Anteil der Energie (Wärme) in Bewegung umgesetzt, daher wird dem Kühlwasser, dem Motoröl und dem Motorblock weniger Wärme zugeführt.
Der Benziner hat einen schlechteren Wirkungsgrad und daher werden Kühlwasser, Öl und andere Agregate schneller warm.
Ein Dieselmotor wird nicht so warm wie ein Benziner.
Ist wie bei der Energiesparlampe zur alten Glühbirne.
Die Glühbirne hat einen sehr schlechten Wirkungsgrad und wird daher sehr heiß.
Das die Diesel heute schnell warm werden wird nur mit zusätzlicher Energie erreicht.
Ahh liegt an dem Öl/Wasser Wärmetauscher der das Öl schneller auf Temperatur bringt.
Zitat:
Original geschrieben von spider2
Das die Diesel heute schnell warm werden wird nur mit zusätzlicher Energie erreicht.
Das stimm aber nur für die Innenraumheizung, nicht für das Kühlwasser oder das Motoröl.
LG
Jukka
Sorry
Zitat:
Original geschrieben von bbb34
Wenn nach 500 m schon warme Luft kommt, sitzt vermutlich eine Elektroheizung im Heizungs-Geblaese. Mein alter A6 hatte sowas. Haben die Diesel-BMW einen "Tauchsieder" im Öl? Eine Anzeige fuer die Kühlwassertemperatur vermisse ich auch. Eine Anzeige fuer die Batteriespannung allerdings noch mehr.vg,
bbb
Hallo,
Nein, der Zetti hat keine Elektroheizung - meiner ist ein reines Sommerauto, d.h. ist der Motor nie wirklich kalt, gibt aber wirklich nach ca. 500 Meter schon Wärme.
LG
Jukka
Ich habe die letzten Wochen beim F10 und 520d etliche Tests gemacht. Genau dieses Thema hatte mich interessiert.
Mein Resümee ist folgendermaßen:
Priorität liegt eindeutig bei der Motoröltemeperatur.
Bis 50 Grad läuft beides Parallel. Danach eilt die ÖT vor.
Wenn dann noch die Klimaanlage bei ca.14 Grad Außentemperatur an ist, wird der Effekt noch verstärkt. Die ÖT liegt konstant bei 100 Grad. Die WT ist abhängig von der Belastung ,AT und Klimaanlage. Max Temperatur war 89 Grad. Sie geht schnell in den Keller bei Bergabfahrten oder Änderungen der KA..
Das liegt wahrscheinlich an der geringen Wärmekapazität des Motorblocks und den kleinen inneren Kühlkreisläufen.
Bei Stop and go und 15 Grad AT und Heizung kommt Wasser auf 65 bis 70 Grad. Öl blieb bei 100 Grad. Da ich das FZ erst 1 Jahr und 10 000km habe, frage ich mich, ob andere 520d Besitzer auch solche Erfahrungen haben. Die Kühlerjalousie ist bei den Test geschlossen gewesen. Bei 0.5 Std. Standgas im Stillstand ging bei 97 Grad der Lüfter ganz langsam an. Ein Öffnen der ?ühlerklappen konnte ich nicht erkennen.
So wie ich gelesen habe, wird die Zu-Stellung durch eine Magnetverrielung gewährleistet. Die Öffnung müsste durch den Fahrtwind erfolgen.
Ich freue mich auf eure Erkenntnisse. Gruß Manfred
Ich denke die Klappen am Kühler öffnen sich wenn die Temp. erreicht wird wo sie öffnen soll, ob im Stand oder während der Fahrt
Das Wärmemanagement funktioniert gem. BMW wie folgt: Für das Kühlsystem mit elektrischer Kühlmittelpumpe werden die Möglichkeiten des konventionellen Kühlsystems genutzt. Folgende Bauteile werden vom Wärmemanagement beeinflusst: - elektrische Kühlmittelpumpe - Kennfeldthermostat - Digitale Motor Elektronik (DME) Die Kühlleistung des Systems wird über einen frei zu variierenden Volumenstrom des Kühlmittels angepasst. Das Wärmemanagement ermittelt den momentanen Kühlbedarf und regelt das Kühlsystem entsprechend. Unter Umständen kann die Kühlmittelpumpe sogar ganz abgeschaltet werden, zum Beispiel zur schnelleren Erwärmung des Kühlmittels in der Warmlaufphase. Bei stehendem und stark erwärmtem Motor pumpt die Kühlmittelpumpe auch im Stand. Die Kühlleistung kann dadurch drehzahlunabhängig angefordert werden. Das Wärmemanagement erlaubt es nun, über den Kennfeldthermostat hinaus, verschiedene Kennfelder für die Steuerung der Kühlmittelpumpe zu Grunde zu legen. So kann das Motorsteuergerät die Motortemperatur dem Fahrverhalten anpassen. Das Motorsteuergerät regelt folgende Temperaturbereiche: - 112 °C = Economy - 105 °C = Normal - 95 °C = High - 80 °C = High und Regelung durch den Kennfeldthermostat Wenn das Motorsteuergerät aufgrund des Fahrverhaltens den sparsamen Betriebsbereich "Economy" erkennt, regelt die DME auf eine höhere Temperatur (112 °C). In diesem Temperaturbereich ist der Motor mit relativ niedrigem Kraftstoffbedarf zu betreiben. Die innermotorische Reibung ist bei höherer Temperatur reduziert. Die Temperaturerhöhung begünstigt also den geringeren Kraftstoffverbrauch im niedrigen Lastbereich.Im Betrieb "High und Regelung durch den Kennfeldthermostat" möchte der Fahrer die optimaleLeistungsentfaltung des Motors nutzen. Dazu wird die Temperatur im Zylinderkopf auf 80 °C abgesenkt. Diese Absenkung bewirkt einen besseren Füllungsgrad, was zu einer Drehmomenterhöhung des Motors führt. Das Motorsteuergerät kann nun, an die jeweilige Fahrsituation angepasst, einen bestimmten Betriebsbereich regeln. Somit ist es möglich, über das Kühlsystem Einfluss auf Verbrauch und Leistung zu nehmen.
Ich habe mir erlaubt das hier mal zur Verdeutlichung dieses komplexen Systems zu kopieren.
Die Anzeigen im Kombiinstrument sind geschönt und gaukeln zum Teil etwas vor.
Beste Grüße
Michael
Die Werte sind vom Geheimmenue. Die Öltemperaturanzeige war eigentlich total identisch. Vom E39 535i kenne ich die geschönte KW Anzeige. Die steht wie angenagelt in der Mitte.
Zitat:
Original geschrieben von --Sharki--
Ich denke die Klappen am Kühler öffnen sich wenn die Temp. erreicht wird wo sie öffnen soll, ob im Stand oder während der Fahrt
Ich habe gelesen, dass die Klappen nur verriegelt werden und keinen Stellmotor besitzen. Im ETKatalog habe ich nur die komplette Mechanik gefunden. Details waren nicht ersichtlich.
Zitat:
Original geschrieben von seppl997
Das Wärmemanagement funktioniert gem. BMW wie folgt: Für das Kühlsystem mit elektrischer Kühlmittelpumpe werden die Möglichkeiten des konventionellen Kühlsystems genutzt. Folgende Bauteile werden vom Wärmemanagement beeinflusst: - elektrische Kühlmittelpumpe - Kennfeldthermostat - Digitale Motor Elektronik (DME) Die Kühlleistung des Systems wird über einen frei zu variierenden Volumenstrom des Kühlmittels angepasst. Das Wärmemanagement ermittelt den momentanen Kühlbedarf und regelt das Kühlsystem entsprechend. Unter Umständen kann die Kühlmittelpumpe sogar ganz abgeschaltet werden, zum Beispiel zur schnelleren Erwärmung des Kühlmittels in der Warmlaufphase. Bei stehendem und stark erwärmtem Motor pumpt die Kühlmittelpumpe auch im Stand. Die Kühlleistung kann dadurch drehzahlunabhängig angefordert werden. Das Wärmemanagement erlaubt es nun, über den Kennfeldthermostat hinaus, verschiedene Kennfelder für die Steuerung der Kühlmittelpumpe zu Grunde zu legen. So kann das Motorsteuergerät die Motortemperatur dem Fahrverhalten anpassen. Das Motorsteuergerät regelt folgende Temperaturbereiche: - 112 °C = Economy - 105 °C = Normal - 95 °C = High - 80 °C = High und Regelung durch den Kennfeldthermostat Wenn das Motorsteuergerät aufgrund des Fahrverhaltens den sparsamen Betriebsbereich "Economy" erkennt, regelt die DME auf eine höhere Temperatur (112 °C). In diesem Temperaturbereich ist der Motor mit relativ niedrigem Kraftstoffbedarf zu betreiben. Die innermotorische Reibung ist bei höherer Temperatur reduziert. Die Temperaturerhöhung begünstigt also den geringeren Kraftstoffverbrauch im niedrigen Lastbereich.Im Betrieb "High und Regelung durch den Kennfeldthermostat" möchte der Fahrer die optimaleLeistungsentfaltung des Motors nutzen. Dazu wird die Temperatur im Zylinderkopf auf 80 °C abgesenkt. Diese Absenkung bewirkt einen besseren Füllungsgrad, was zu einer Drehmomenterhöhung des Motors führt. Das Motorsteuergerät kann nun, an die jeweilige Fahrsituation angepasst, einen bestimmten Betriebsbereich regeln. Somit ist es möglich, über das Kühlsystem Einfluss auf Verbrauch und Leistung zu nehmen.
Ich habe mir erlaubt das hier mal zur Verdeutlichung dieses komplexen Systems zu kopieren.
Die Anzeigen im Kombiinstrument sind geschönt und gaukeln zum Teil etwas vor.
Beste Grüße
Michael