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Unterschied zwischen Leasing, Finanzierung und Langzeitmiete?

Themenstarteram 12. April 2008 um 15:21

Hallo.

Alle reden vom Leasing. Aber was ist das eigentlich?

Finanzierung ist klar. Ein Betrag wird mit / ohne Anzahlung über mehrer Monate finanziert. Nach vollendeter Finanzierung gehört das Auto mir.

Langzeitmiete: Ich zahle in der Vertragslaufzeit im Monat einen Betrag. Das Auto ist dafür schon versichert. Werkstatt kosten sind auch abgedeckt. Aber das Auto gehört mir nach der Miete nicht. (hab ich Kaufrecht?)

Leasing: Ich zahle einen Betrag an. Und zahle monatliche Raten je nach Laufzeit. Wenn die Laufzeit zu Ende geht, gebe ich den Wagen wieder ab oder kaufe ihn.

Versicherung & Werkstattkosten trage ich im Gegensatz zur Miete selbst.

Was ist beim Leasing die Sonderzahlung? Wo ist da der direkte Unterschied zur Finanzierung???

Wie wird beim Leasing der Restwert (wenn ich das Auto kaufen möchte) berechnet? Hat das was mit der Sonderzahlung zu tun?

Klärt mich auf! ;)

Beste Antwort im Thema

Hi,

ich denke Finanzierung braucht man nicht wirklich erklären.

Langzeitmiete ist etwas anders. Die zielt nie auf einen Kauf ab. Sie dient in der Regel lediglich dazu, ein Auto über einen definierten Zeitraum (in der Regel maximal mehrere Monate und nie Jahre) ohne jegliche Verpflichtung zu nutzen. Du zahlst eine Miete für die Nutzung des Fahrzeugs. Diese Miete deckt alles außer den Spritkosten ab.

Sinnvoll zum Beispiel dann, wenn du für lediglich 3 Monate ein Fahrzeug benötigst um eine Wartezeit auf einen Neuwagen zu überbrücken oder wenn du für eine bestimmte Zeit beruflich im Ausland bist.

Leasing ist im Grunde genommen weder das eine, noch das andere.

Leasing zielt nicht zwingend auf den Erwerb ab (wobei dieser hier jedoch möglich ist) und hat auch mit einer Finanzierung relativ wenig zu tun.

Leasing ist eine Benutzungsgebühr/Abnutzungsgebühr für ein Auto.

Diese Gebühr ist kein Kauf. Sie deckt lediglich die Abnutzung des Fahrzeugs ab, welche innerhalb der Nutzungsdauer entsteht.

Was hat es jetzt mit der Sonderzahlung und dem Restwert auf sich?

Ganz einfach.

Die Sonderzahlung und die monatlichen Leasingraten ergeben in Summe, natürlich mit entsprechendem Zinsaufschlag für den Leasinggeber, den Wertverlust des Autos während der Nutzungsdauer. (es gibt verschiedene Leasingarten und dadurch auch unterschiedliche Modelle!)

Einfaches Beispiel:

Kaufpreis des Neuwagens ist 40.000Euro

Die einmalige Sonderzahlung (am Anfang des Leasing) ist 10.000Euro

Du zahlst bei einer 36 monatigen Leasingdauer folgende Leasinggebühren an den Leasinggeber: 36 x 416,66Euro

Somit ergibt sich folgende Rechnung:

10.000Euro Sonderzahlung + (36*416,66Euro Rate) = 25000Euro

Der Restwert des Wagens ist somit, der Einfachheit halber bezogen auf den Kaufpreis, 15.000Euro (ist wie gesagt einfach gerechnet. Der Wertverlust und der zu erwartende Wiederverkaufswert sind in diesen Berechnungen normalerweise alle enthalten, daher ist die Summe aus Sonderzahlung+Raten+Restwert nicht immer genau der Kaufpreis)

In der Regel kannst du nun drei Dinge tun.

1. Das Auto zum Restwert kaufen

2. Das Auto mit einem neuen Leasingvertrag zu günstigeren Konditionen (keine Sonderzahlung, niedrigere Monatsraten) weiterleasen

3. das Auto an den Händler zurückgeben

zu1: kann, je nach Leasingangebot, unter Umständen eine günstige Art der 3-Wege Finanzierung sein (3-Wege = Anzahlung, Raten, Restrate)

Ist oft aber deutlich teurer als eine Finanzierung. (der Zinssatz ist entscheidend)

zu2: wird eher selten gemacht, zumeist nur von Firmen (und dann auch nur wenn sie klamm sind)

zu3: Der Regelfall. Du hast nichts mehr in Händen, aber quasi nur bezahlt was du "verbraucht" hast. Hier jedoch Vorsicht! Das Kleingedruckte ist entscheidend. Zumeist steht im Leasingvertrag das ein Auto "nur der Laufleistung und dem Alter entsprechende Gebrauchsspuren aufweisen darf und unfallfrei sein muß". (nicht wörtlich, aber inhaltlich)

Dies bedeutet: Hattest du einen Unfall wird es sehr teuer. Der Leasinggeber kann, je nach Vertrag, auf eine Übernahme, sprich Kauf, des Fahrzeugs bestehen oder dir eine entsprechende Wertminderung berechnen. (du zahlst also somit nochmal einen deftigen Abschlag und hast trotzdem nichts in Händen)

"dem Alter und der Laufleistung nicht entsprechende" Beschädigungen, oder ein unterdurchschnittlicher Pflegezustand, sind ebenfalls stark wertmindernd. Hier endet es meistens dann auch mit einer Abschlagszahlung oder aber mit der Kostenübernahme (durch dich) einer Reparatur (Aufbereitung) des Fahrzeugs. Diese erfolgt immer in der Markenwerkstatt.

ATU, Pitstop oder gar Smart Repair ist in der Regel ausgeschlossen.

Leasing lohnt für Privatleute in der Regel eher nicht. Ganz pauschal kann man das jedoch nicht sagen, es gibt hier und da sehr interessante Sonderkonditionen.

Leasing ist eigentlich für Geschäftskunden gedacht. Die Art der Berechnung kommt der kaufmännischen Abschreibung sehr nahe und die Leasingraten können direkt in den Aufwand gebucht werden. (gehen somit nicht in das Anlagevermögen ein)

Dies hat steuerliche Vorteile, darauf einzugehen wäre etwas zu lang (obwohl...so kurz bin ich bislang ja auch nicht :D) und ist sicherlich zur Klärung deiner Frage nicht interessant.

Ich hoffe ich konnte es einigermaßen verständlich erklären. Details zum Leasing und den verschiedenen Modellen, auch warum es für Firmen interessant ist, findest du hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Leasing

Gruß

PS: Ich denke es macht keinen Sinn den TE auf nicht ganz saubere Rechnungen oder dergleichen in meinen Ausführungen hinzuweisen. Dies verwirrt nur, da die "tiefen Details" zur Klärung der Frage in der Regel nicht beitragen werden. Ich habe versucht es verständlich, wenn auch in Teilen recht trivial, zu erklären. ;)

 

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Hi,

ich denke Finanzierung braucht man nicht wirklich erklären.

Langzeitmiete ist etwas anders. Die zielt nie auf einen Kauf ab. Sie dient in der Regel lediglich dazu, ein Auto über einen definierten Zeitraum (in der Regel maximal mehrere Monate und nie Jahre) ohne jegliche Verpflichtung zu nutzen. Du zahlst eine Miete für die Nutzung des Fahrzeugs. Diese Miete deckt alles außer den Spritkosten ab.

Sinnvoll zum Beispiel dann, wenn du für lediglich 3 Monate ein Fahrzeug benötigst um eine Wartezeit auf einen Neuwagen zu überbrücken oder wenn du für eine bestimmte Zeit beruflich im Ausland bist.

Leasing ist im Grunde genommen weder das eine, noch das andere.

Leasing zielt nicht zwingend auf den Erwerb ab (wobei dieser hier jedoch möglich ist) und hat auch mit einer Finanzierung relativ wenig zu tun.

Leasing ist eine Benutzungsgebühr/Abnutzungsgebühr für ein Auto.

Diese Gebühr ist kein Kauf. Sie deckt lediglich die Abnutzung des Fahrzeugs ab, welche innerhalb der Nutzungsdauer entsteht.

Was hat es jetzt mit der Sonderzahlung und dem Restwert auf sich?

Ganz einfach.

Die Sonderzahlung und die monatlichen Leasingraten ergeben in Summe, natürlich mit entsprechendem Zinsaufschlag für den Leasinggeber, den Wertverlust des Autos während der Nutzungsdauer. (es gibt verschiedene Leasingarten und dadurch auch unterschiedliche Modelle!)

Einfaches Beispiel:

Kaufpreis des Neuwagens ist 40.000Euro

Die einmalige Sonderzahlung (am Anfang des Leasing) ist 10.000Euro

Du zahlst bei einer 36 monatigen Leasingdauer folgende Leasinggebühren an den Leasinggeber: 36 x 416,66Euro

Somit ergibt sich folgende Rechnung:

10.000Euro Sonderzahlung + (36*416,66Euro Rate) = 25000Euro

Der Restwert des Wagens ist somit, der Einfachheit halber bezogen auf den Kaufpreis, 15.000Euro (ist wie gesagt einfach gerechnet. Der Wertverlust und der zu erwartende Wiederverkaufswert sind in diesen Berechnungen normalerweise alle enthalten, daher ist die Summe aus Sonderzahlung+Raten+Restwert nicht immer genau der Kaufpreis)

In der Regel kannst du nun drei Dinge tun.

1. Das Auto zum Restwert kaufen

2. Das Auto mit einem neuen Leasingvertrag zu günstigeren Konditionen (keine Sonderzahlung, niedrigere Monatsraten) weiterleasen

3. das Auto an den Händler zurückgeben

zu1: kann, je nach Leasingangebot, unter Umständen eine günstige Art der 3-Wege Finanzierung sein (3-Wege = Anzahlung, Raten, Restrate)

Ist oft aber deutlich teurer als eine Finanzierung. (der Zinssatz ist entscheidend)

zu2: wird eher selten gemacht, zumeist nur von Firmen (und dann auch nur wenn sie klamm sind)

zu3: Der Regelfall. Du hast nichts mehr in Händen, aber quasi nur bezahlt was du "verbraucht" hast. Hier jedoch Vorsicht! Das Kleingedruckte ist entscheidend. Zumeist steht im Leasingvertrag das ein Auto "nur der Laufleistung und dem Alter entsprechende Gebrauchsspuren aufweisen darf und unfallfrei sein muß". (nicht wörtlich, aber inhaltlich)

Dies bedeutet: Hattest du einen Unfall wird es sehr teuer. Der Leasinggeber kann, je nach Vertrag, auf eine Übernahme, sprich Kauf, des Fahrzeugs bestehen oder dir eine entsprechende Wertminderung berechnen. (du zahlst also somit nochmal einen deftigen Abschlag und hast trotzdem nichts in Händen)

"dem Alter und der Laufleistung nicht entsprechende" Beschädigungen, oder ein unterdurchschnittlicher Pflegezustand, sind ebenfalls stark wertmindernd. Hier endet es meistens dann auch mit einer Abschlagszahlung oder aber mit der Kostenübernahme (durch dich) einer Reparatur (Aufbereitung) des Fahrzeugs. Diese erfolgt immer in der Markenwerkstatt.

ATU, Pitstop oder gar Smart Repair ist in der Regel ausgeschlossen.

Leasing lohnt für Privatleute in der Regel eher nicht. Ganz pauschal kann man das jedoch nicht sagen, es gibt hier und da sehr interessante Sonderkonditionen.

Leasing ist eigentlich für Geschäftskunden gedacht. Die Art der Berechnung kommt der kaufmännischen Abschreibung sehr nahe und die Leasingraten können direkt in den Aufwand gebucht werden. (gehen somit nicht in das Anlagevermögen ein)

Dies hat steuerliche Vorteile, darauf einzugehen wäre etwas zu lang (obwohl...so kurz bin ich bislang ja auch nicht :D) und ist sicherlich zur Klärung deiner Frage nicht interessant.

Ich hoffe ich konnte es einigermaßen verständlich erklären. Details zum Leasing und den verschiedenen Modellen, auch warum es für Firmen interessant ist, findest du hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Leasing

Gruß

PS: Ich denke es macht keinen Sinn den TE auf nicht ganz saubere Rechnungen oder dergleichen in meinen Ausführungen hinzuweisen. Dies verwirrt nur, da die "tiefen Details" zur Klärung der Frage in der Regel nicht beitragen werden. Ich habe versucht es verständlich, wenn auch in Teilen recht trivial, zu erklären. ;)

 

am 4. August 2016 um 13:53

Wurde gerade auf ein neues Konzept der Langzeitmiete aufmerksam. Man bezahlt je nach Kfz bis zu 55% des Listenpreises an und kann das Auto dann 3 Jahre nutzen incl. 20000 km jährl. , Insp., Vers. , Steuern und Reifen. Nach drei Jahren bekommt man ohne Nachzahlung für weitere 3 Jahre das gleiche Fahrzeug wieder zur Verfügung gestellt. Klingt interessant oder?

am 4. August 2016 um 14:14

Was soll daran interessant sein?

Grüße

Der Chaosmanager

6 Jahre und 120tkm und alles drin bis auf Sprit für 55% Listenpreis. Klingt schon sehr günstig. Nahezu unglaublich günstig.

Nein! Klingt dubios. Wenn der Vermieter nach 3 Monaten Insolvenz anmeldet ist deine Kohle weg und die kannst den Wagen an den Insolvenzverwalter rausgeben...

am 4. August 2016 um 14:41

Andererseits 55 % für ein Auto anzuzahlen, das nicht einmal auf mich selbst zugelassen wird, ist uninteressant. Wenn der Vermieter insolvent wird, sind Geld und Auto weg.

Das ganze Konzept klingt abenteuerlich und - solange keine Fakten auf dem Tisch liegen - wenig seriös.

Grüße

Der Chaosmanager

Honda macht zur Zeit solch eine Halbe/Halbe Aktion. Allerdings auf 3 Jahre zu 50% Anzahlung.

http://www.honda.de/cars/angebote/angebote-halbe-halbe-aktion.html

Finde ich sehr teuer.

am 6. August 2016 um 20:45

Die Honda-Geschichte ist der letzte Rotz. So wie beworben geht das gar nichts!

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