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Umweltbundesamt zum Thema Wasserstoff

Themenstarteram 30. März 2006 um 13:20

Zitat:

Während allerorten öffentlich geförderte Projekte ihren Fortgang nehmen, sehen unabhängige Experten immer weniger Chancen für eine umweltfreundliche Wasserstoffwirtschaft. Das berichtet Technology Review in seiner neusten Ausgabe (ab heute im gut sortierten Zeitschriftenhandel oder portokostenfrei online erhältlich).

"Der Kaiser ist nackt", sagt Axel Friedrich, Abteilungsleiter für Verkehr und Lärm beim Umweltbundesamt (UBA). In absehbarer Zeit werde es weder Wasserstoffautos zu kaufen geben noch ausreichend Wasserstoff dafür. Gestützt wird seine Haltung durch eine noch unveröffentlichte Studie im Auftrag des UBA: Selbst unter optimistischen Annahmen komme Wasserstoff aus erneuerbaren Energien darin nicht gut weg.

Das Grundproblem liegt darin, dass Wasserstoff in ungebundener Form in der Natur so gut wie nie vorkommt und deshalb erst – unter Einsatz von Energie – gewonnen werden muss. Ein erhebliches Problem ist außerdem seine Speicherung, weil das Wasserstoffatom das kleinste und damit leichteste aller Atome ist. So kommen nach Berechnungen des Ingenieurs und früheren Wasserstoff-Fans Ulf Bossel bei einem Wasserstoffauto maximal 25 Prozent der ursprünglichen Energie an den Rädern an. Und noch immer sind Brennstoffzellen für Autos pro Kilowatt mehr als 100-mal so teuer wie die Technik für herkömmliche Motoren.

Während all diese Probleme in der Vergangenheit schnell als lösbar abgetan wurden, mehren sich mittlerweile Stimmen, die die Realisierbarkeit der Wasserstoffwirtschaft grundsätzlich infrage stellen. Das Bundeswirtschaftsministerium hat seine Wasserstoffförderung bereits fast auf Null zurückgefahren – obwohl der Koalitionsvertrag ein "nationales Innovationsprogramm zu Wasserstofftechnologien" vorsieht.

Laut der Studie seien Effizienzsteigerungen für die nächsten 30 Jahre die sinnvollste Methode, Geld auszugeben, sagt UBA-Abteilungsleiter Friedrich. Stephan Ramesohl, als Forscher am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie an der Studie beteiligt, sieht in der anhaltenden Unterstützung für Wasserstoff auch den Versuch, unbequeme Wahrheiten zu unterdrücken: "Wasserstoff und alternative Kraftstoffe werden gern benutzt, um schon heute eine gewisse Absolution mit der Aussicht auf ein reuefreies Autofahren in der Zukunft zu erteilen." (wst/Technology Review)

Quelle: Heise News Ticker / Übertrag aus Autogasforum

 

Daraus läßt sich eigentlich nur folgern, dass die Zukunft mittelfristig den Biotreibstoffen, LPG und CNG gehört und eine entsprechende steuerliche Absicherung für diese Alternativen sicherzustellen ist.

Eine Unmenge an Forschungsgeldern und Subventionen hätte besser investiert werden können in Effizienzsteigungen z.B. bei PÖL, Ethanol und Gas-Nutzung.

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16 Antworten

also eines muss klar sein. wenn wir keine Energieresserven mehr haben muss die Energie irgendwo her kommen. Sehr wichtig finde ich persönlich die Wasser- und Windkraft (offshore). Die steht zeitlich unbegrenzt zur Verfügung. Allerdings müssten dazu Akkumulatoren (Elektrolyseur/Brennstoffzelle) hergestellt werden, welche die Energie speichern und bei Bedarf bzw. Mangelproduktion wieder einspeisen. Von dieser Energie (elektrischem Strom) muss dann aber auch der automobile Verkehr versorgt werden. Und da wird es wohl noch lange haken. Denn soviel Energie wie PKW/LKW verbrauchen wird, wird auf elektrischem Wege noch lange nicht hergestellt. Bis wir soweit sind werden noch einige Jahre vergehen. Entgegenwirken kann man durch bessere Effizienz (Wärmedämmung, höhere Wirkungsgrade von Maschinen...) und Energiebewusstsein, also dass man nicht unnötig Energie "verschwendet".

Aber wie nutzt man diese Energie nun für das Auto?

Entweder Brennstoffzelle, höhere (flüssige) Silane (chemisch ähnlich der Kohlenwasserstoffe) oder irgendwelche andere "Akkus". Man kann natürlich auch aus Biomasse Paraffin herstellen, dann könnten Otto- und Dieselmotoren weiterleben, genauso wie mit den Silanen unter Verwendung anderer Dichtungen und Abgassystemen.

Ein weiteres Standbein der Energiewirtschaft wäre die Landwirtschaft, welche Energie in Forum von Gas, Diesel oder Ethanol als Nebenprodukt erzeugen kann.

Somit wären wir frei von fossilen Energieträgern.

btw: hier schließt sich kein Kreislauf! Denn die Wirkungsgrade betragen nie 100%. Die Energie kommt letztendlich von der Sonne, welche dafür sorgt dass es Wind, Regen und Pflanzen zur Strom- bzw. Energiegewinnung gibt.

Das sind so meine aktuellen Gedanken zum Thema zukünftige Energiewirtschaft.

MfG,

Stephan

am 30. März 2006 um 15:39

Abwarten. Wenn andere Energiequellen knapper und damit teurer werden, lohnt es sich immer mehr in die Richtung. und dann wird an der Technologie weitergearbeitet.

Zitat:

Und noch immer sind Brennstoffzellen für Autos pro Kilowatt mehr als 100-mal so teuer wie die Technik für herkömmliche Motoren.

Hier musste ich beim Lesen spontan an den Prius denken. Hintergedanke: Mit schwacher Brennstoffzelle und Energierückgewinnung in kombination, kann man diesen Nachteil zu einem gewissen Teil kompensieren. Dass Momentan die Kosten exorbitant groß sind ist klar, da es keine wirkliche Massenproduktion gibt. Größere Stückzahl -> niedrigere Stückkosten und das KW kostet meinetwegen nur noch 30-50%...

und bei weiter knapp werdenden Fossilen brennstoffen, werden diese ja auch noch teurer...

Ich stehe der Sache noch optimistisch gegenüber, was die Wirtschaftlichkeit angeht.

Zitat:

Original geschrieben von CyberTim

Ich stehe der Sache noch optimistisch gegenüber, was die Wirtschaftlichkeit angeht.

Ich hoffe mal, das dieser Quatsch da bleibt, wo er hergekommen ist, in den Köppen einiger Politiker...

Wasserstoff ist und bleibt ein Irrweg, wenn man damit nicht gerad Zeppeline befüllt...

am 30. März 2006 um 21:02

Zitat:

Original geschrieben von Stefan Payne

Ich hoffe mal, das dieser Quatsch da bleibt, wo er hergekommen ist, in den Köppen einiger Politiker...

Wasserstoff ist und bleibt ein Irrweg, wenn man damit nicht gerad Zeppeline befüllt...

welche alternative hast du als vorschlag, wenn erdöl und erdgas unbezahlbar sind?

am 30. März 2006 um 21:49

Da bleibt nur noch Dingels Wasserauto .... ;-)

am 31. März 2006 um 1:12

Zitat:

Original geschrieben von CyberTim

welche alternative hast du als vorschlag, wenn erdöl und erdgas unbezahlbar sind?

Am besten das, was vor der Haustür ist, als da wären:

'Scheiße' (=Bioabfälle), Ethanol, Methanol, Pflanzenöl...

Ist ja nicht so, das man da nichts hätte, gerade Scheiße hat man ja genug ;)

MFG

Stefan

Zitat:

Original geschrieben von Stefan Payne

Am besten das, was vor der Haustür ist, als da wären:

'Scheiße' (=Bioabfälle), Ethanol, Methanol, Pflanzenöl...

Ist ja nicht so, das man da nichts hätte, gerade Scheiße hat man ja genug ;)

MFG

Stefan

Hau wech, selten so gelacht

womit wir fast wieder beim viel gepriesenem Rektaladapter wären :D

Aber mal im Ernst,

Wasserstoff war halt eine gute Idee, die sich schnell als nicht praktikabel erwies, aber idiologisch lange geschönt wurde.

Hauptknackpunkt ist eben die Herstellung. Ein weiterer, im Gesamten eigentlich unerheblicher Nachteil, ist alleine die Tatsache, dass ein Tank nie so dicht sein kann um Wasserstoff am Austreten zu hindern. Mit anderen Worten ein voller Tank ist in ein paar Tagen leer, ohne das gefahren wurde.

Die vielgepriesene Brennstoffzelle wird es für den PKW so schnell nicht geben. Die Zukunft liegt meiner Meinung nach beim Akku. Heute sind ja etwas mehr als 100 Wh/Kg Gewicht möglich. Wenn sich dieser Wert vervierfacht, wird keiner mehr über Wasserstoff reden.

So zumindest meine Meinung.

Gruß

am 31. März 2006 um 8:09

@A8 Dirk

Da ist was dran, nur ist eine Vervierfachung der Akkuspeicherung absehbar?

Wäre natürlich ne tolle Sache. Ich glaube aber auch, dass das Hauptproblem sein wird den Primärenergieverbrauch zu denken. DIe Umwandlung in für Autos mitführbare Energie wird schon "irgendwie" klappen. Aber dazu muss sie zunächst irgendwo herkommen.

am 31. März 2006 um 9:50

Zitat:

Original geschrieben von Stefan Payne

Ist ja nicht so, das man da nichts hätte, gerade Scheiße hat man ja genug ;)

Ich denke ich gehe mal gleich tanken...

@colonia_space

 

ja in den Labors gibt es wohl schon Typen mit bis zu 400 Wh/Kg.

Mit dem Primärernergieverbrauch hast Du ja recht. Schlaue Köpfe die richtige denken, sagen das es zur Zeit am sinnvollsten ist, mit Energie sehr effizient umzugehen ohne Lebensqualitätsverlust. Und Energie kann noch viel eingespart werden. Z. B. Abwärme der Autos entfällt bei E-Betrieb.

Gruß

Ist doch kein Wunder was bei so einer Studie rauskommt. Wasserstoff ist nunmal nur ein Energieträger und keine Energiequelle. Als solcher durchaus hohes Potential, aber solange es keine ökologische Energiequelle gibt um den Herzustellen wird der nie eine Alternative werden.

Löst also keinerlei Probleme solange wir keine neuen Energiequellen erschliessen (Sonne, Gezeiten, Wind, Biomasse und vielleicht irgendwann Fusion).

Gruß Meik

am 31. März 2006 um 15:39

Zitat:

Original geschrieben von Stefan Payne

Am besten das, was vor der Haustür ist, als da wären:

'Scheiße' (=Bioabfälle), Ethanol, Methanol, Pflanzenöl...

Ist ja nicht so, das man da nichts hätte, gerade Scheiße hat man ja genug ;)

also doch 20 säulen für 20 verschiedene kraftstoffe...

geb dir bei dem ansatz ja prinzipiell recht, aber wasserstoff war bisher immer als energieträger gedacht und da ist er interessant, da er keinen kohlenstoff, keinen schweferl usw. enthält. Sprich die Nutzung der Energe am Einsatzort ist sehr umweltfreundlich. Bei der Herstellung von Wasserstoff können sich verschiedene Energiequellen Ergänzen. Viele erneuerbare, aber auch konventionelle...

Und Brennstoffzellen hätten den Vorteil, dass es ein paar weniger Hersteller gibt, die Brennstoffzellen universell für sämtliche Fahrzeugtypen Herstellen. Riesiger Absatz, geringere Entwicklungskosten (da nur ein paar Firmen), so dass das ganze recht schnell weiterentwickelt werden kann. je nach Motor und Antriebkonzept, reichen auch ne handvoll Modelle...

Dieses Jahr soll ja nun endlich das erste notebook mit brennstoffzelle auf den markt kommen. wenn sich das in der IT/TK ein bisschen verbreiten kann, kann mehr Geld in die Entwicklung fließen. Ich hoffe darauf...

Hi Maik,

Wasserstoff ist kein guter Energieträger. Echt nicht. Selbst wenn DU dieses Gas mit ernormen Aufwand verflüssigst ist es leicht wie Styropor. Ergo steckt wenig "Energie" drin.

Wenn man mal genau überlegt hat Wasserstoff drei riesige Nachteile (Primär-Energieaufwendige Herstellung, aufwändiger Transport, teuere Lagerung) aber nur einen Vorteil (keine Schadstoffe bei der Verbrennung). Die Gewichtung der vier Positionen kann jeder für sich entscheiden und sich den Sinn daraus bilden.

Ich war auch mal von der Wasserstoffgeschichte begeistert... aber wie es so ist, gibt es eben viele gute Ideen die sich in der Praxis nicht bewähren oder sich "nach dem heutigem Stand der Technik" als unsinnig erweisen. Das muß man eben nüchtern sehen, auch wenn's einen gegen den "Denkestrich" geht.

@CyberTim

Diese Brennstoffzelle für Lappis wird übrigens Erdgas als eigentliche Energiequelle haben...

 

Gruß

Wasserstofftechnologie ist zu teuer

 

Hallo zusammen,

die Wasserstofftechnologie ist noch für lange Jahre viel zu teuer.

Was in 20 Jahren für Fortschritte bei der Speicherung von elektrischer Energie gemacht werden kann heute auch noch keiner genau vorhersagen. Vermutlich werden die Japaner mit der Marktreife und dem Faktor "time to market" (siehe Prius) wieder einmal schneller sein und die Nase vorn haben. Die Wertschöpfung findet dann eben bald in erheblich geringerem Ausmaß in Deutschland statt... .

Dafür haben wir die weltbesten Dieselmotoren (zum Teil verkaufen die sich immer noch ohne Russfilter - Geiz ist Geil), die nicht einmal Biodiesel vertragen ohne dass die Einspritzpumpe verreckt.... . Ist ja auch ein gewisser Nutzen für den Hersteller der Einspritzpumpen. Mal gespannt, ob die Zwangsbeimischung von Biodiesel zu herkömmlichem Diesel auf Dauer auch so harmlos ist... .

@Dirk: Wasserstoff hat wirklich nur 3 Nachteile und einen Vorteil. Nämlich 3xzu teuer zu sein und nur 1xsauber zu verbrennen. Da stimme ich zu.

Nur: Heute geht es doch gar nicht um saubere Verbrennung, sondern darum, möglichst alles ganz billig zu machen. Geiz ist geil.

Also macht man bei den herkömmlichen Kraftstoffen denjeningen am teuersten, der am saubersten verbrennt - Super Plus in Bayern heute 1,39 EUO. Und der LKW-Diesel verbrennt zwar nicht am saubersten, hat aber einen höheren Energiegehalt und kostet nur 1,10 EUR. Hauptsache billig. Die Feinstaubwerte in den Großstädten sind eine Folge dieser Politik.

Und ob die Luft dreckig ist , stört doch niemanden außer ein paar Öko-Fuzzis.

Ironiemodus aus.

Grüße!

a6_Fan

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