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Starter Batterie laden

Mercedes S-Klasse
Themenstarteram 9. Januar 2016 um 0:05

Hallo,

mich interessiert, wo ich die Ladung für die Starter Batterie anschließen darf, ohne Probleme mit der Elektronik zu bekommen. Habe schon eimal direkt an die Pole gepinnt und hatte danach lustige Fehlermeldungen.

Weiß von Euch jemand sicher, wo ich eine Erhaltungsladung anschließen kann?

Viele

Grüße

Beste Antwort im Thema

Also Grundlagen... Die Gasungsspannung bzw. Ladeendspannung, die bei einer 12V-Bleibatterie im Normalbetrieb niemals überschritten werden sollte, liegt bei 14,4V (2,4V pro Zelle). Die Spannung für die Erhaltungsladung sind 13,8V. Die Spannung einer vollen Bleibatterie sind 12,6V (2,1V pro Zelle). Auf diesen Wert wird die Spannung mehr oder weniger schnell nach Stop der Aufladung absinken und sollte von der Batterie gehalten werden. Die Batterie sollte nicht unter 10,8V entladen werden (Tiefentladung) und nach dem Entladen schnellstmöglich wieder voll aufgeladen werden.

Die Selbstentladung einer Batterie schreitet voran, bis die Batterie komplett entladen ist (0V nach entsprechender Zeit). Ab etwa 10,8V beginnt der Akku sehr schnell zu sulfatieren (Bildung von großen Kristallen Bleisulfat, welches nicht mehr richtig an der Reaktion teilnimmt und zu einem hohen Innenwiderstand der Batterie führt). Eine einmale Tiefentladung (z.B. Licht über Nacht vergessen) kann reichen, um den Akku unbrauchbar zu machen. Außerdem alten die Batterien unaufhaltsam durch Korrosion der Bleiplatten und Ablagerungen, die sich am Boden der Zellen absetzen. Erreichen diese Ablagerungen die Platten oder bildet sich auf andere Weise eine Verbindung zwischen den Platten, hat man einen Zellenkurzschluß. Ergebnis davon ist, daß die Batterie ihre Nennspannung nicht mehr halten kann, die restlichen Zellen bei 14V (sind dann 2,8V pro intakter Zelle) massiv überladen werden und daher ebenfalls schnell versagen (auskochen). Da hilft dann auch kein "Mega Super Puper Desulfatierungs-Pulser Power Blaster" mehr. Der entfernt weder den Bleischlamm, noch macht er die Plattenkorrosion rückgängig und die Bleisulfatkristalle werden davon auch nicht kleiner. Die Dinger haben nur den Zweck, euer Geld in deren Geld zu verwandeln - und davon möglichst viel.

Die Idee einer Erhaltungsladung ist nun, die KFZ-Bordspannung konstant bei 13,8V zu halten. Dabei nimmt die Batterie theoretisch nur soviel Strom auf, daß ihre Selbstentladung ausgeglichen wird. Das KFZ wird dabei über das Ladegerät mitversorgt. Die normale Alterung der Batterie kann dadurch aber nicht gestoppt werden.

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Welches Fahrzeug genau?

Vorsichtig mit Billigladegeräten. Ich kenne eines von Ctek (25A Version), das mit sehr starken Spannungs- bzw. Stromstößen zu Beginn des Ladevorganges probiert, den Innenwiderstand der Batterie zu messen oder so. Das findet die noch angeschlossene KFZ-Elektrik gar nicht lustig!

Am sichersten wäre ein dafür ausgelegtes Erhaltungsladegerät, oder (was man natürlich gerne vermeiden will) den Akku vom KFZ abklemmen. Nimm ein altes Ladegerät mit 50Hz-Trafo und einfachem Gleichrichter, was eine Erhaltungslade-Spannung von nicht mehr als 13,8V liefert. Damit sollte es keine Probleme geben.

Anders als direkt an die Batteriepole geht's nicht. Alles verbaut und nicht ohne Werkzeug zu erreichen. Der Zigarettenanzünder hat beim W220 keinen Dauerplus, darüber laden wie bei alten und technisch weniger vollgestopften Fahrzeugen geht also nicht.

Zitat:

@TurboTronic schrieb am 9. Januar 2016 um 06:45:18 Uhr:

... Ich kenne eines von Ctek (25A Version), das mit sehr starken Spannungs- bzw. Stromstößen zu Beginn des Ladevorganges probiert, ...

... was eine Erhaltungslade-Spannung von nicht mehr als 13,8V liefert. ...

Hallo.

Hättest du evtl. die genaue Bezeichnung des ctek Ladegerätes?

Ist das eher ein billiges von ctek?

Korrigier mich, aber ich dachte immer, das eine Erhaltungsladung um die 1,5V beträgt?

 

Mfg

Zitat:

@W220_Harz schrieb am 9. Januar 2016 um 12:55:56 Uhr:

Korrigier mich, aber ich dachte immer, das eine Erhaltungsladung um die 1,5V beträgt?

Hallo,

wie willst Du eine 12V Batterie mit 1,5V laden?

In der Erhaltungsladung wählt man i.d.R eine Spannung von 13,6-13,8V

Grüße

Ich schau beim nächsten Mal in der Werkstatt nach, das Gerät ist dort noch im Einsatz - aber eben für Akkus ohne Auto drumrum.

Zitat:

@seeboot schrieb am 13. Januar 2016 um 00:51:48 Uhr:

Zitat:

@W220_Harz schrieb am 9. Januar 2016 um 12:55:56 Uhr:

Korrigier mich, aber ich dachte immer, das eine Erhaltungsladung um die 1,5V beträgt?

Hallo,

wie willst Du eine 12V Batterie mit 1,5V laden?

In der Erhaltungsladung wählt man i.d.R eine Spannung von 13,6-13,8V

Grüße

Hallo.

Nun, es war nie die Rede von einer Batt. mit 1,5V vollzuladen.

Ok, ich hatte einen Denkfehler.

Ich bin davon ausgegangen, weil die Selbstentladung glaube bis zu 1,5V sein kann?

das dann das Ladegerät eben genau DIESES ausgleicht und nachlädt.

Also wenn aus einen vollen 50L Fass die Stunde 5L raustropfen,

dachte ich, das man dann halt nur diese 5L "nachzukippen" braucht,

um das Fass voll zu halten.

Dachte ich zumindest.

Eben bei meinem cTek nachgeschaut.

12,7V?14,7V 10?2A im Puls-Modus, was denke ich mal die Erhaltungsladung bedeutet.

dort heist es Wartungsladung?

Naja, Denkfehler sind menschlich. :D

 

Mfg

Also Grundlagen... Die Gasungsspannung bzw. Ladeendspannung, die bei einer 12V-Bleibatterie im Normalbetrieb niemals überschritten werden sollte, liegt bei 14,4V (2,4V pro Zelle). Die Spannung für die Erhaltungsladung sind 13,8V. Die Spannung einer vollen Bleibatterie sind 12,6V (2,1V pro Zelle). Auf diesen Wert wird die Spannung mehr oder weniger schnell nach Stop der Aufladung absinken und sollte von der Batterie gehalten werden. Die Batterie sollte nicht unter 10,8V entladen werden (Tiefentladung) und nach dem Entladen schnellstmöglich wieder voll aufgeladen werden.

Die Selbstentladung einer Batterie schreitet voran, bis die Batterie komplett entladen ist (0V nach entsprechender Zeit). Ab etwa 10,8V beginnt der Akku sehr schnell zu sulfatieren (Bildung von großen Kristallen Bleisulfat, welches nicht mehr richtig an der Reaktion teilnimmt und zu einem hohen Innenwiderstand der Batterie führt). Eine einmale Tiefentladung (z.B. Licht über Nacht vergessen) kann reichen, um den Akku unbrauchbar zu machen. Außerdem alten die Batterien unaufhaltsam durch Korrosion der Bleiplatten und Ablagerungen, die sich am Boden der Zellen absetzen. Erreichen diese Ablagerungen die Platten oder bildet sich auf andere Weise eine Verbindung zwischen den Platten, hat man einen Zellenkurzschluß. Ergebnis davon ist, daß die Batterie ihre Nennspannung nicht mehr halten kann, die restlichen Zellen bei 14V (sind dann 2,8V pro intakter Zelle) massiv überladen werden und daher ebenfalls schnell versagen (auskochen). Da hilft dann auch kein "Mega Super Puper Desulfatierungs-Pulser Power Blaster" mehr. Der entfernt weder den Bleischlamm, noch macht er die Plattenkorrosion rückgängig und die Bleisulfatkristalle werden davon auch nicht kleiner. Die Dinger haben nur den Zweck, euer Geld in deren Geld zu verwandeln - und davon möglichst viel.

Die Idee einer Erhaltungsladung ist nun, die KFZ-Bordspannung konstant bei 13,8V zu halten. Dabei nimmt die Batterie theoretisch nur soviel Strom auf, daß ihre Selbstentladung ausgeglichen wird. Das KFZ wird dabei über das Ladegerät mitversorgt. Die normale Alterung der Batterie kann dadurch aber nicht gestoppt werden.

Zitat:

@W220_Harz schrieb am 13. Januar 2016 um 02:51:45 Uhr:

Also wenn aus einen vollen 50L Fass die Stunde 5L raustropfen,

dachte ich, das man dann halt nur diese 5L "nachzukippen" braucht,

um das Fass voll zu halten.

Dachte ich zumindest.

Hallo,

die Analogie passt auch ganz gut, nur das Du Strom und Spannung vertauscht hast.

Spannung (Volt) = Wie viel Liter sind/sollen im Fass sein

Strom (Ampere) = Wie viel tropft raus bzw. muss nachgefüllt werden

Man will das Fass bei 50L halten, auf die Batterie bezogen auf 13,6V halten.

-> Spannung 13,6V

Aus dem Fass laufen 5L/Std., auf die Batterie bezogen z.B. 50mA Ruhestrom

-> Strom 50mA

Man gießt nun also immer soviel Wasser in das Fass, sodass es immer 50L enthält. Auf die Batterie bezogen hält man die Spannung auf 13,6V und der dazu nötige Strom stellt sich alleine ein.

Ladegeräte können nun logischerweise nicht beliebig viel Strom liefern, daher die Angabe auf dem Typenschild z.B. 10A. Reine Erhaltungslader haben zum Teil deutlich weniger Leistung (<1A).

Zu den unterschiedlichen Spannungen bei Ladung/Erhaltungsladung hat TurboTronic schon alles geschrieben.

Grüße

Hallo.

Ah, danke Euch.

Naja, wenn man nicht ständig damit zu tun hat, hat man solche kleinen Dinge nach paar Jahrzehnten vergessen.

:)

Aber super Erklärungen von Euch beiden.

Danke.

 

Mfg

Noch schöner läßt es sich an einer alten Klospülung erklären. Wenn sich über die Jahre genug Kalk drin abgelagert hat oder die Dichtlippe verschlissen ist, läuft unten ständig etwas Wasser raus. Das kann man mit einer Selbstentladung gleichsetzen. Das schwimmergesteuerte Füllventil läßt nun ständig so viel Wasser aus der Leitung nachlaufen, daß sich der Kasten trotz der Undichtigkeit nicht leert und man jederzeit genug Wasser zum Abziehen zur Verfügung hat.

Hallo.

Hehe, geiles Beispiel. :)

Das ist auch für jeden (Bauern)* nachvollziehbar.

 

Mfg

 

PS.

* Nicht abwertend oder böse gemeint.

Hallo @TurboTronic,

klasse Erklärung! Danke.

Zur Ergänzung, es gibt bei der Wikipedia einen guten Artikel dazu.

Ich habe bei meiner Batterie folgenden Effekt. Ich habe Ihn zweimal nacheinander voll geladen. Kurz danach (ein, zwei Tage) ist die Spannung wieder auf 12,2V abgesunken. Die Batterie ist 3,5 Jahre alt. Ist die am Ende? Kann ich durch häufiges Laden nochmal etwas mehr rausholen? Nach Deinen Ausführungen ja eher nicht.

lg Jörg

Womit hast Du das gemessen? Multimeter direkt an den Batterieklemmen? Die Anzeige im W220-Klima-Geheimmenü weicht gerne ein Stück nach unten ab. Es könnte auch sein, daß Dein Auto eine erhöhte Ruhestromaufnahme hat und die Batterie leernuckelt. Das macht auch keine brandneue Batterie lange mit.

Am besten kann man sowas feststellen, wenn man die Batterie aus dem Auto nimmt, im Zimmer voll lädt und dann ein wenig stehenläßt oder unter Aufsicht entlädt. Wenn man sie stehenläßt, sollten 12,6V an den Klemmen auch nach mehreren Tagen nicht unterschritten werden.

Eine 55W Scheinwerferlampe fürs Abblendlicht z.B. nimmt bei 12V etwa 4,5A Strom auf. Das bedeutet, daß 4,5Ah nötig sind, um die Lampe eine Stunde mit Strom zu versorgen. Ein kerngesunder 90Ah Akku (klingt erstmal groß), wäre bereits nach 20 Stunden komplett entladen - nur mit einer einzelnen Lampe. In der Praxis leisten die Akkus leider meistens etwas weniger als draufsteht. Also wenn die Ladeendspannung (10,8V) schon nach 10 Stunden Dauerlicht erreicht wird, hat der Akku eine nutzbare Kapazität von 45Ah und das sollte zum Betrieb des Autos problemlos reichen.

Letztes Problem ist, daß das Anlassen vor allem bei größeren Motoren und Dieseln (Vorglühanlage braucht zusätzlichen Strom und die Kompression ist deutlich höher) Schwerstarbeit für den Akku ist. Bei tiefen Temperaturen werden die Reaktionen im Akku träger, man könnte sagen "der Strom will nicht so raus wie er soll" und dadurch sinkt die nutzbare Kapazität und maximale Stromabgabe. Deswegen versagen die meisten Batterien im Herbst oder beim ersten Wintereinbruch, wenn sie im Sommer noch problemlos (aber unbemerkt knapp) ausreichend waren.

Die Batterie dauerhaft/oft zu laden, kann helfen, daß eine altersschwache Batterie noch recht lange durchhält. Allerdings überdeckt man damit Probleme wie eine alte Batterie oder zu hohe Ruhestromaufnahme. Und wie es der Zufall will muß das Auto dann mal irgendwann ein paar Stunden länger als geplant in der Pampa stehenbleiben wo kein Ladegerät verfügbar ist. Beim Einsteigen und Startversuch hat man dann die Bescherung und wartet fern von der Heimat auf den ADAC mit dem Starthilfekabel. Ist also ein zweischneidiges Schwert - kann klappen, kann schiefgehen.

Mein W220 400 CDI kann 2 Wochen stehen und springt danach noch ganz wie gewohnt an. 2-3 Wochen Standzeit sollten mit jedem Auto möglich sein. Wenn das nicht mehr geht liegt irgendein Problem vor, sollte gesucht und behoben werden.

Vielen dank für deine sehr ausführliche Antwort. Ja ich habe mit einem multimeter direkt an der Batterie gemessen.

Deine Ausführung bzgl. des evt. Leckstroms ist evt. Auch zu beachten. Ich glaub aber nicht das das bei mir so ist. Kappa9 hatte in einem anderen thread ein interessantes Bluetooth meßgerät von ctec vorgestellt. Da könnte man die entladung ja sehen. Wenn die schnell absinkt und dann stabil bleibt wird wohl eher der akku verschlissen sein. sinkt die konstant immer weiter wird wohl irgendwo ein verbraucher drsnhängen. Werd das wohl mal kaufen.

(Mobile tippet)

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