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Sportlich = hart und tief?

Themenstarteram 31. Januar 2008 um 20:24

Hallo

Ich hatte da neulich eine Unterredung mit einem Freund und irgendwann kamen wir auf das Thema Fahrwerk usw.

Irgendwie kam die These auf, dass sich ein sportlich abgestimmtes Fahrwerk durch Härte und über Tiefe definiert. Ich konnte das nicht so recht glauben und tat es als "Mythos" ab.

Leider steckten wie wissensmäßig beide in einem Engpass. Er konnte es mir weder so deutlich machen, das ich es glaube bzw. hatte ich gleich gar keine Argument es zu widerlegen :D

Daher jetzt die Frage.

Muss es tiefer und härter werden, damit es schneller/sportlicher wird?

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8 Antworten
am 31. Januar 2008 um 20:51

Also das kann man so direkt ja gar nicht sagen...

Da spielen doch so viele Faktoren rein.

F1 Autos liegen 1cm über dem Boden, Rallye Autos haben sonst was für Bodenfreiheit und sind trotzdem schnell und sportlich unterwegs.

Das Fahrwerk muß halt auf die jeweilige Situation angepasst sein um sportlich und schnell unterwegs sein zu können...

mfg

fahrwerke sind genau wie alles andere auf nen gewissen einsatzzweck abgestimmt ...

beispiele ausm sportbereich sind z.b

sportwagen ( gt 1 , lmp , ..etc ) die sind ultraknochig .....noch härter als ein f1 der sogar " relativ " weich ist , weil ein weiches auto grundsätzlich mal mehr traktion hat , und besseren bodenkontakt .

das einzige was dem f 1 fehlt ist federweg , wegen dem konstanten bodenabstand den er braucht um seine aerodynamik ins spiel zu bringen .

rallye wagen sind auf maximale traktion und maximalen bodenkontakt ausgelegt und dementsprechen " hochbeinig " auf den reinen schotterstrecken , aber auch nich gerade weich .

 

bei den meisten bergrennern ist das fahrwerk ähnlich , hauptsache traktion und federweg= bodenkontakt , da werden sogar teilweise die stabi´s für ausgebaut !!! auto das mehr rollt , hat mehr traktion !

alles in allem .....

ein alltagsauto das man gut als sportlich bezeichnen kann ( sagen wir mal den type r civic ...) ist schon ein guter kompromiss .

ich wage zu bezweifeln das ein feld wald und wiesen begabter autofahrer auf zeit ( bereifung gleich ....etc ) einen vorsprung mit mit ner tiefen harten abstimmung im gegensatz zur basisabstimmung erreichen kann. strecke sogar halbwegs egal !

einzig das das serienfahrwerk evtl nen tick " träger " auf alles reagiert .

ganz harte fahrwerke scheiden sowieso aus , weil sie zu wenig bodenkontakt halten und zu tiefe scheiden aus wegen zu wenig federweg ( am ende das gleiche problem )

als argumente für ne tieferlegung / verhärtung wird ja immer wieder gerne klassisches gesülze genommen . die da währen .

- bessere kurveneigenschaften .....naja ....im " tüv " bereich is da nich viel machbar ...und bessere kurveneigenschaften wie z.b. ein extremer sturz führt gerade aus ja auch wieder zu extremen nachteilen ( lenkkräfte , verschleiss , traktionsverlust besonders beim harten bremsen ....)

-. mehr höchstgeschwindigkeit ..., wetten das das wetter mehr ausmacht !

- niedrigerer schwerpunkt ..bla bla .....rein rechnerrisch und theoretisch ja richtig , aber auch " nutzbar " im unteren einstelligen prozentbereich .

wenn man das thema notwendige bodenfreiheit mal aussen vor lässt .....

ist ein gut bis sehr gut abgestimmtes fahrwerk vom spezialisten für den strassengebrauch meistens .

- mehr dämpfung , weniger federrate , ca 30-60 mm tiefer als serie , guter geradeauslauf ,kein übertriebener sturz ...

richtig gut wirds wenn man dann noch das fahrwerk auf die ungefederten massen abstimmt ( ja genau ....man lässt sich ein fahrwerk bauen das top ist .....und dann macht man ein halbes jahr später statt 7 x 15 dann 9 x 16 drauf .....LOL ) ergo bereifung .

richtig galaktisch wirds dann wenn einer so was auf ner radlastwaage noch abstimmen kann MIT fahrer und vollem tank .

teilweise kannste mir kleinen geometrie kniffen mehr holen als mit dämpfer/federn .

beispiel ....:

mein auto ist original recht weich abgestimmt , hat aber ne gute traktion einzig das die hinterhand zu stark mitlenkt macht bei nasser strasse , nasse hände , wenns hart rangeht .

dämpfer und federn ....macht hier kein sinn .

ein schräg geschliffenes plättchen ( 10 winkelminuten ) und ein plättchen für den sturz ( 1 grad ) hinten an der radnabe unterlegt und das ding fährt absolut neutral .

 

mit tiefer härter breiter kommste nur am tuning treff mcdrive groß raus !

hart aber wahr

... eigentlich alles gesagt ...

tiefer Schwerpunkt ... und heutige gute Reifen sind aber auf der Flachbahn immer der clou ...

 

Ich erinnere Zeiten ... wenn Du da mit Spurverbreiterung und 195er statt 165 orig. zum TÜV kamst ... hätten die dich am liebsten in deren Grube erschossen ...

Themenstarteram 1. Februar 2008 um 7:25

Vielen Dank für die ausführliche Erläuterung :)

Jetzt bin ich mal wieder ne Ecke klüger geworden und kann auch mit sachdienlichen Infos argumentieren.

Gruß

Also bei einem einstellbaren Sportfahrwerk gilt beim Einstellen die Deviese:

So hart wie nötig aber so weich wie möglich.

 

Im Übrigen denke ich das ein um 4 cm abgesenkter Schwerpunkt zumindest auf der Rennstrecke einen deutlich messbaren unterschied macht.

am 2. Februar 2008 um 15:02

In der aktuellen "Autobild Sportscars" 02/08 ist ein Vergleich S6 Serie gegen Eibach Tuning Fahrwerk drin

hab der Artikel nur überflogen, aber wenn ich mich nicht verguckt hab war der S6 Serie in Oschersleben 1 sec schneller.

Sie meinten aber das Tuningfahrwerk würde "mehr Spaß machen" und würde subjektiv höhere Kurvengeschwindigkeiten erlauben (was dann aber irgendwie wohl doch nicht so war)

am 3. Februar 2008 um 20:44

Also ich kann folgende Erfahrung teilen:

Selbe Strecke, selbe Bedingungen, nur anderes Fahrwerk (Golf 2 90 PS Serie gegen Koni gelb/H&R rot).

War mit dem Koni gelb schon deutlich schneller unterwegs, hat auch die Stoppuhr gezeigt. Die Strecke war ziemlich wellig/löchrig, dabei hat das Koni voll seine Stärken ausgespielt, es "klebt" am Boden, auch beim Bremsen keilt sichs regelrecht fest.

Dagegen muss ich sagen, dass ich denke so 35mm tiefer, gute Federn und gute Dämpfer, sind optimal. Man kann bei der Höhe aber mit schlechter Abstimmung auch schlechter fahren als mit Serie. Alles ein Kompromiss, und Qualität macht den Unterschied.

Ach ja in meinem andren Golf 2 (mit schwerem Motor vorne) sind auch 35mm H&R Federn drinnen und Koni gelb. Leider ist der Motor zu schwer, drückt den Bock vorne zu weit runter => kaum Federweg, Durchschläge, schei$$ Fahrverhalten.

Fazit: Dämpfer und Federn müssen qualitativ sein und zum Auto passen. Alles andere bringt nix, nur tief und hart kann keine Lösung sein!

grüße

reno

Ich kann da nur vom Slalom berichten:

Grade in dem Bereich ist es sehr hilfreich, wenn das Auto tief liegt. Der Schwerpunkt spielt hier ne besondere Rolle, da ständige lastwechsel hin und her wirken.

Dabei ist aber nicht zu vergessen, dass sich durch die Tiefe auch zwangsläufig die Härte des Fahrwerks ändert. Wenn ich jetzt eine 100%ig grade Fläche habe, so wird ein knüppelhartes, tiefes, direktes Fahrwerk wahrscheinlich das optimium sein. Sobald aber hückel hinzukommen (und die gibts auf JEDER Rennstrecke), so fängt das Fahrwerk an zu springen und verliert Traktion. Also muss ich einen Kompromiss eingehen was mein fahwerk betrifft.

Wurde ja auch in den vorherigen Beiträgen angesprochen, dass ein Rallyfahrwerk mit Sicherheit viel weicher ist als nen Slalomfahrwerk. Bei uns im Slalom fahren ab und an mal welche mit einem Rally-Volvo mit, das Teil neigt sich wie verrückt, aber für so ein fahrwerk fahren die echt noch gute Zeiten, obwohl sie leider an die richtigen Slalomautos nicht rankommen.

FAZIT:

1. Generell ist tief = gut! (wäre da nicht der Haken mit dem Federweg, der dann immer weiter sinkt und die daraus resultierende schlechte Federung/Dämpfung)

2. Generell ist hoch = gut! (wäre da nicht der Haken mit der Traktion und dem aufschaukeln...)

Also muss ein Kompromiss her, den jeder für sich selber testen muss.

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