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Selbst Lackieren
Hallo,
wollte mal versuchen meine Heckklappe selbst zu lackieren.
Jetzt würde ich gerne Wissen, wie stark ich die abschleifen muss, nur etwas anschleifen? bis auf die Grundierung? oder bis aufs Blech?
Mit was für Schleifpapier? und wie komm ich in die engeren Stellen rein?
Dann was für Grundierung nehm ich da?
Ich würd das ganze gern mit Sprühdosen machen, muss ich da was beachten?
Also ich denk mal reihenfolge wär so:
Abschleifen, Grundieren, Lack, Klarlack
Achja, schwarz metallic soll das ganze werden.
Ich hoffe ihr könnt mir helfen
mfg
matze-p
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44 Antworten
Hi,
also grundsätzlich würde ich sagen, lass es lieber von einer Lackiererei machen.
Aber falls du es wirklich selbst machen willst, lass es mit Dose lieber bleiben.
Ich bin gelernter Fahrzeuglackierer und muss (wahrscheinlich zu deinem bedauern) sagen, dass die meisten arbeiten mit Dosen nicht besonders schön aussehen.
Besonders keine Metalliklacke.
Dosen spucken oft und sind auch nicht so fein im sprühnebel zu dosieren.
Es kann also sehr leicht und schnell ziemlich in die hose gehen.
Okay, manchmal und mit viel geduld, ruhe und glück klappt es, aber in den meisten fällen geht`s schief.
Falls du es aber doch wagen möchtest.
1. Reinige zuallererst mal die stelle die lackiert werden soll besonders gründlich.
2. Nun nimm dir ein feines (1000er) Nass-Schleifpapier und schleife das zu lackierende Teil matt.
(Nicht bis auf die Grundierung.
Falls die Grundierung durchschimmert, was bei 1000er Schleifpapier erst nach stunden auf einer Stellen schleifen passiert, ist das nicht weiter schlimm.
Hauptsache sie gesamtfläche ist eben und leicht matt.
(Der alte Lack muss aufgeraut (matt) sein, damit der neue Lack halt findet)
(3. Fallst du roststellen hast musst du bis auf`s blech runterschleifen, bis der Rost komplett verschwunden ist (NUR AN DER ROSTSTELLE, NICHT DAS GESAMTE ZU LACKIERENDE TEIL)
Nun musst du Grundierung auftragen (Das geht auch aus der Dose) und nach dem trocknen wieder eben mit dem Restlack des Teiles schleifen.)
3. So, wenn du so weit gekommen bist (Lack ist matt und eine ebene Fläche), kannst du an`s eigentliche lackieren gehen.
3.a. DOSE:
(Wir lackieren in mehreren Gängen, d.h. nicht sofort beim ersten mal deckend lackieren.)
Also, nun mit einem Abstand von ca. 20 cm langsam in Bahnen von links nach rechts (oder andersrum) aufsprühen.
Dies machst du bist das gesamte zu lackierende Teil beim ersten Durchgang leicht mit Lack bedeckt ist.
Nun wirst du festellen, dass das Teil ja garnicht kommplett deckend lackiert ist.
Das ist aber nicht schlimm, denn wir wiederholen diesen Schritt bis das Teil komplett lackiert ist.
(Der Grund ist der, dass wir dadurch Nasenbildung (Tropfenbildung) vermeiden)
Denn, stück für stück ist besser als volle pulle... :-)
Nun muss der Lack ca. 12 Std in einem warmen, trockenem und sauberen Raum (Evtl. supersaubere Garage mit heizstrahler) austrocknen und härten.
Dann, am nächsten Tag evtl. einmal richtig schön polieren.
3.b. LACK-SPRÜHPISTOLE:
Bei der Sprühpistole sind die Lackierschritte bis zum kompletten bedecken des Teiles gleich, ABER....
Das lackieren eines Metallic-Effekt-Lackes ist ein 2 Schichten System.
Das Heisst, Erst den Basislack, dann den Klarlack.
Meist wird ein nass-in-nass verfahren verwendet.
(Sprich klarlack aufsprühen wärend der Basislack noch nass ist.)
!!!!!!!!!!!!!!!!!! WICHTIG IST, DASS DER BASISLACK UND DER KLARLACK VOM GLEICHEN HERSTELLER SIND !!!
Falls nicht, kann es sein, dass sich der Klarlack vom Basislack abhebt und abblättert, da einige Lacke untereinander nicht verbinden können. !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Nachdem das vollständige Lackieren in allen Schritten geschehen ist, muss das Teil in eine Brennkammer (Nein, keine offene Flammen und keine 1000°C und mehr... :-) ) zum aushärten.
Dort muss es ca. 40 Min. bei höchstens 80°C "backen".
Nach diesem Vorgang das Teil vorsichtig irgentwo zum auskühlen hinlegen (VORSICHT !!! LACK NOCH WEICH DURCH HITZE!!!).
Nach dem auskühlen kann das Teil sofort ganz normal montiert werden und ...
FERTIG !!!!!
Falls dir das alles zu viel ist (Gute Ergebnisse erfordern sehr genaues Arbeiten), Gib deinen Wagen einfache in die nächste Lackiererei.
Die machen das perfekt (So als ob es schon immer so war) und du hast sogar noch Garantie drauf.
Normalerweise dürftest du nach ca. 4 Tagen das Auto wiederhaben.
Und es ist auch eigentlich garnicht so teuer.
(Zumindest wenn mann bedenkt wie perfekt und langlebig die Arbeit ist.)
Dazu kommt dann noch, dass wenn du zu ungenau gearbeitet hast (nicht genug angeschliffen, nicht lange genug aushärten lassen etc.) kann es dir passieren, dass der Lack nach einiger Zeit abblättert.
Das sieht nachher natürlich ziemlich sch***** aus.
----------------------------------------------------------
Also, ich hoffe ich konnte dir helfen.
Druck dir meinen Text mal aus und les ihn in Ruhe.
Viel glück und wenn, dann viel Spaß !!!
C Ya, Despidevil.
Hallo,
erstmal vielen Dank für deine Antwort, ich denke das Hilft mir weiter.
Das es ziemlich aufwendig ist dachte ich mir ja schon.
Da ich 2 Heckklappen hier liegen hab werd ich mich mal an einer probieren, wenns nicht klappt dann bleibt eben die dran die jetzt dran ist, wenns klappt, dann hab ich ne richtig schöne, aber das Geld für den Lackierer hab ich auf keinen Fall, auch wenn ich weiß das die Arbeit das Geld auf jeden Fall wert ist.
Ich denke ich werds mal mit der Sprühpistole versuchen,
da könnte ich von ein paar kumpels welche leihen.
Wie weiß ich welches die beste für mein vorhaben ist?
Gibts irgendwelche Qualitätskriterien für die Grundierung oder den Lack/Klarlack?
mfg
matze-p
@DespiDevil: Geile Anleitung :D Die verlinke ich mir mal - das wird ja immer mal wieder gefragt in den veschiedenen Foren ;)
@Despidevil: Hast du auch Erfahrungen mit elektrischen Pistolen? Damit hatte ich vor vielen Jahren mal meinen '79er Polo in der Scheune lackiert :D
Zitat:
Original geschrieben von LUPF
@DespiDevil: Geile Anleitung :D Die verlinke ich mir mal - das wird ja immer mal wieder gefragt in den veschiedenen Foren ;)
Tu das ruhig.
Hab ich nix gegen. :-)
Zitat:
Original geschrieben von LUPF
@Despidevil: Hast du auch Erfahrungen mit elektrischen Pistolen? Damit hatte ich vor vielen Jahren mal meinen '79er Polo in der Scheune lackiert :D
Naja, erfahrung ?
Ich hab mal einmal mit einer gearbeitet, aber ich bleib lieber bei den guten alten mechanischen luftdruck Pistolen.
Weisst du, ich hab lieber die volle kontrolle über das was ich da tue.
Diese digitale verneblungseinstellung und das ganze andere zeugs find ich echt zu übertrieben.
Hast bei dem was ich auf dem Bild sehen kann, ganze arbeit geleistet, bravo !
Kannst ja mal ein paar weitere Fotos machen und mal mehr den Lack in den vordergrund bringen.
Zitat:
Original geschrieben von DespiDevil
......Hast bei dem was ich auf dem Bild sehen kann, ganze arbeit geleistet, bravo !
Kannst ja mal ein paar weitere Fotos machen und mal mehr den Lack in den vordergrund bringen.
Leider habe ich nicht mehr Fotos von dem Wagen. Eins füge ich mal noch an, wo er zusammengebaut ist. Aber da sieht man auch nicht so viel.
Ich hatte die kleine Garage in der Scheune komplett mit Folie ausgekleidet und die Wände und den Boden nass gesprüht. Davor natürlich den Wagen komplett angeschliffen, neue Radläufe angeschweißt, sämtlichen Rost entfernt und gespachelt, etc...
Dann mit einer Wagner-Pistole von Inariesilber (so ein Grün-Metallic) auf Bordeaux umlackiert.
War selbst baff, dass das klappte :D
Das war übrigens 1986 gewesen...
Zitat:
Original geschrieben von LUPF
Leider habe ich nicht mehr Fotos von dem Wagen. Eins füge ich mal noch an, wo er zusammengebaut ist. Aber da sieht man auch nicht so viel...
...Das war übrigens 1986 gewesen...
1986 ???
Holla die Waldfee !!!
Kompliment !
Da war die Lackiertechnik noch garnicht so ausgereift und du hast es trotzdem richtig gut hinbekommen ?
Hey, du Naturtalent :-)
Warum bist du kein Fzg-Lackierer geworden ?
C Ya, DespiDevil
Danke für die Blumen! :)
Ich hatte damals in einer Autowerkstatt gearbeitet und hatte auch viel mit den benachbarten Karosseriebauern und Lackierern zu tun. Die hatten mir so die grobe Richtung vorgegeben und danach hatte ich lackiert. War schon Fun, irgendwie...
Tja, ich hätte tatsächlich damals in Richtung Kfz weitermachen sollen. Wäre wohl besser gewesen als die sch... Computer. Naja, mal sehen was noch kommt. In jedem Fall ist es ein schönes Hobby ;)
Doch sieht nicht schlecht aus, aber der Untergrund (sandiger Boden) ist auch ideal zum Lackieren, das gibt diesen schönen Hammerschlageffekt:D:D:D
Zitat:
Original geschrieben von Spacefroggy
Doch sieht nicht schlecht aus, aber der Untergrund (sandiger Boden) ist auch ideal zum Lackieren, das gibt diesen schönen Hammerschlageffekt:D:D:D
Zitat:
Original geschrieben von LUPF
......Ich hatte die kleine Garage in der Scheune komplett mit Folie ausgekleidet und die Wände und den Boden nass gesprüht.......
;)
Tja, wer lesen kann ist klar im Vorteil;)
Und ich dachte wir hätten was gemeinsam. 1986 hab ich auch noch im Sandkasten gespielt:)
Hi Devil,
ich sollte demnächst mal hinten an meinem Abschlussblech (unten) Roststellen an den Schweißnähten entfernen. Da ich die gerne auch wieder lackieren möchte, wollte ich fragen, ob es reicht, wenn ich den kompletten Rost wegschmirgel, sagen wir mit einem 120 er Schleifpapier. Muß ich jetzt spachteln, oder reicht es, wenn ich alles mit nem 400er glattmache. Dann die Grundierung sprühen und trocknen lassen. Wie oft sollte man mit der Grundierung drüber? Danach die Farbe sprühen, sagen wir 2 bis 3 mal drüber. Wenn die trocken ist, mit 1000 nass schleifen, damit der Gesamteindruck stimmt. Zum Abschluss Klarlack drüber, wohl auch ein bis 2 Schichten.
Stimmt das vorgehen, oder ist das quatsch?
Wenns klappt, stell ich noch Fotos von den Stellen rein, dann könnt ihr mir besser helfen.
Danke schonmal soweit,
knight
@froggy:
Zu dem Zeitpunkt war ich da auch noch :)