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Schutzbrief bei Panne und Unfall - einzig Abzocke durch beauftragten Dienstleister vor Ort???

Themenstarteram 1. Mai 2020 um 23:41

Moin Moin an alle am Thema Interessierten,

Ausgangspunkt war folgender Sachverhalt:

Da stand ich nun in einer Umweltzone einer größeren Stadt, 100 km vom Wohnsitz und Zulassungsort des Autos entfernt mit der Panne geplatzter Kühlwasserschlauch, ein etwa 1,5 cm langer Riß in einem um etwa 35° gewinkeltem Schlauch, von oben leicht zugänglich, beginnend etwa 2 cm hinter der Befestigungsklemme am Eingangsstutzen des Motorkühlers.

Ich forderte die vertragliche Pannenleistung über den Versicherer an, machte genaue Angaben über die Panne, 21 Jahre altes Fahrzeug Peugeot 306 Cabrio und die eingestellte Ersatzteilversorgung vieler Herstellerteile von Peugeot und dass mangels Neuteile die Möglichkeit eines Totalschadens für mich besteht. Dies könne abgewendet werden, wenn ich zu meinem baugleichen "Schrottfahrzeug als Ersatzteilspender" 30 Km entfernt bei erfolgloser Pannenhilfe abgeschleppt werden kann.

Schnelle Pannenhilfe binnen 50 Min wurden ebenso wie die Übernahme der Abschleppkosten im Bedarfsfall zugesichert. So weit so gut.

Der Fahrer vom beauftragten Pannendienst meldete sich nach 10` und befragte mich auch nach der Pannenursache, ich machte alle Angaben und erklärte, warum eine Pannenhilfe ausreicht, wenn er z.B. ein für Kühlmittelschläuche sich selbst verschweißendes Dichtband mitbringen würde, ich bräuchte nur 30Km zum Reparaturort fahren. Alles in Allem von Anruf bis Eintreffen 50 Min, so schnell hatte der gelbe Riese mir noch nie geholfen.

Der Helfer kam mit einem Abschleppwagen ohne Pannenhilfsausstattung, nur grobes Werkzeug wie Brechstange und Hammer an Bord. Der Abschleppwagen verstieß gegen die Umweltzone (keine Plakette angebracht, keine Ausnahmegenehmigung vorhanden und der Fahrer ließ das Fahrzeug ca. 25 Minuten lang im Leerlauf weiter laufen. Schadenfeststellung durch mich nach Hingucken bestätigt.

Pannenhilfe könne er nicht leisten, da er Dichtband aus seiner Werkstatt nicht kennt und das Panzer-Tape hätte der Fahrer der vorhergehenden Woche versäumt wieder ins Fahrzeug zu legen und ob ich eben in der (mir unbekannten Umgebung) Gewebeklebeband kaufen könnte, er könne mich nur zur nächsten Werkstatt (5Km) abschleppen und nicht zu meinem Zielort 30 Km entfernt, er dürfe nur bis 20 Km. Faktb war, der Schutzbriefdienstleister hatte aber schon die 30 Km zugesichert. Ich erklärte dem Fahrer, dass es nicht mein Problem sei, dass bei ihm nicht vorhandene Klebeband zu beschaffen und ich für fehlendes Klebeband in seinem Betrieb nichts kann. Nach dem Telefonat mit seinem Chef ging alles ruckzuck, Auto in die nächste Werkstatt, er würde seinen Führerschein verlieren, wenn er mich mit zur Werkstatt mitnehmen würde und schwupp war er weg, ich ohne Bargeld und ohne EC-Karte zurück gelassen und nun? OK, Schutzbriefdienstleister sicherte Übernahme meiner Fahrt- und NK bis 100.-€ zu.

Die Werkstatt (Meisterbetrieb der Innung) erklärte stumpf, ein Schlauch müsse her, außerdem ist morgen der 1. Mai und dann vor Montag läuft eh Nichts und in 2-3 Stunden sei Feierabend, ich könne ja zum Schrottplatz umme Ecke laufen und dort nach dem ET fragen....

Auch da Fehlanzeige. Auf meine Bitte nach Behelfsreparatur drückte mir der Meister Panzertape inne Hand, ich könne das ja rumwickeln, ihm sei das verboten, er mache sich strafbar. OK-DIY gemacht getan, ich fuhr zu meinem Ersatzteil und dann wohlbehalten nach Hause.

Es bleibt das fade Gefühl a) keiner wollte die Panne reparieren (behelfsmäßig), weil an mir kein Geld durch Folgereparatur in der Werkstatt des Abschleppunternehmers und b)auch in der angefahrenen Meisterwerkstatt zu verdienen war, c) die Abschleppleistung wurde auf die kürzeste Entfernung beschränkt, weil dann die vereinbarte Pauschale des Schutzbriefdienstleisters als erfüllt gilt, das Unternehmen kassiert maximal bei kleinem Zeitaufwand, beim Abschleppen über 30 Km im Feierabendverkehr können ja keine weiteren Abschleppvorgänge durchgeführt werden. "Pannenhilfe vor Ort ist nicht möglich", habe ich schon oft gehört, es sagen aber nur die, die gleich mit Abschleppwagen kommen.

Zumindest weiß ich eines, der Mensch blieb auf der Strecke......

Auch wenn ich vor vielen Jahren nach 30jähriger Mitgliedschaft ausgetreten bin, der Straßenwachtfahrer des gelben Riesen leistet noch echte Pannenhilfe, auch wenn Wartezeiten von etlichen Stunden keine Seltenheit sind!

Wie seht Ihr das???

Beste Antwort im Thema

Ich fahre auch im Nebenjob Assistance, in der nicht Corona Zeit haben wir unsere Kunden selbstverständlich mit zur Werkstatt genommen. Waren es mehr Leute als Platz im Fahrzeug war ist ein Kollege mit einem zweiten Fahrzeug mit gefahren.

Sofern die Versicherung bezahlt fahren wir den Kunden dahin wo er will. Der Chef versucht auch einen Pickup für den Kunden mit seinem Fahrzeug zu erreichen.

Das wir an zwei verschiedenen Standorten von 800 AP Betrieben unter den besten 10 sind, sollte zeigen das wir im Interesse des Kunden handeln.

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Für einen Einsatz in Zone 1 bekommt der AP Partner deutlich unter 100 Euro inkl. MwSt. Wenn er dir das Fahrzeug fahrbereit gemacht hätte, hätte er etwas mehr Geld bekommen.

Das "im Interesse des Kunden" funktioniert auch nur wenn der Versicherer mitspielt. Allerdings muss man diesen auch danach fragen.

 

Womit habe ich mich geoutet? Was der Kunde bezahlt soll und darf er auch bekommen.

Themenstarteram 3. Mai 2020 um 10:16

Hatte ich, Kostenübernahme 30 Km war durch den Versicherer zugesagt, der Betrieb erlaubte dem Fahrer nur 20 km

 

Das "im Interesse des Kunden" funktioniert auch nur wenn der Versicherer mitspielt. Allerdings muss man diesen auch danach fragen.

 

 

Womit habe ich mich geoutet? Was der Kunde bezahlt soll und darf er auch bekommen.

Geoutet im positiven Sinne,

 

outing ist die Wahrheit ans Tageslicht bringen und nicht das Schuldeingeständnis nach übler Tat.

Du vertrittst den seriösen Pannenhelfer und schreibst wie es bei Dir zugeht und das ist so voll in Ordnung!

Dann hätte ich an deiner Stelle sofort den Versicherer angerufen das er dem Unternehmen sagt was Sache ist.

Manche haben ihre und nur ihre Wahrheit.

@ fritzbernd: Hmmh? Sinn für Ironie oder Humor scheinst Du ja nicht besonders viel zu haben.

Du findest mein kleiner Gag, zielte auf Mobbing ab? War provokant?

Lies bitte nochmals genau Deinen Threadtitel.

Der erfüllt alle Vorraussetzungen einer provozierenden Suggestivfrage.

Warum verwendest Du 3 Fragezeichen? Im normalen Schriftverkehr macht das niemand.

Es wirkt eher Pubertär um nicht zu sagen kindisch.

Was wolltest Du damit hervorheben?

Die wirken noch viel provozierender und reisserischer als ein einziges Ausrufezeichen.

Schönen Sonntag noch.

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