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Schraube abgebrochen: Was tun?

Themenstarteram 11. April 2016 um 20:16

Hallo,

mich hat es erwischt. Bei meinem Mopped muss ich die Ventile einstellen (Kipphebel), dazu habe ich den Steuerkettendeckel entfernt, um die Dichtung auszumessen. Leider ist beim Einschrauben die linke Schraube abgebrochen, obwohl(!?) ich einen Drehmomentschlüssel, auf 10 Nm eingestellt (wie im Werkstatthandbuch) benutzt habe. Anstatt dass die Schraube irgendwann fest drin war, drehte sie sich immer weiter, bis sie irgendwann abriss. Der Drehmomentschlüssel hat während der ganzen Prozedur nicht geklickt, es hat sich auch wie deutlich unter 10 Nm angefühlt.

Nun meine Fragen:

1.) Woran kann das liegen, dass die Schraube abgebrochen ist? Was war an meiner Herangehensweise falsch? Wie kann ich so etwas in Zukunft vermeiden?

2.) Wie bekomme ich das Biest wieder raus? Ein kleiner Teil (s. Bilder) steht noch über, geschätzt 1-2mm. Für eine Kneifzange wohl zu wenig, außerdem befürchte ich, dass ich damit den Rest abbreche und es vorbei ist. Daher war meine Überlegung, eine der Schraube entsprechende Mutter zu kaufen, diese auf die Schraube zu legen und zwischendrin mit Sekundenkleber (sollte reichen, die Schraube war nicht festgebacken und es lagen keine 10 Nm an) aufzufüllen. Alternativ wäre auch ein Zweikomponentenkleber wie Uhu Endfest denkbar.

Eine andere Möglichkeit scheint, mit dem Dremel einen Schlitz in die Schraube zu fräsen.

Der klassische Linksausdreher ist mir in dieser Situation zu heikel.

Grüße

Iumak

Beste Antwort im Thema

Vielleicht hilft dir das hier weiter:

http://www.schmidt-zweiradtechnik.de/Pdf/AAW01.pdf

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Wenn du mit der Zange nicht rausdrehen kannst (abgebrochen ist sie ja beim Reinschrauben) -> flachschleifen, Körner sauber in die Mitte, Loch hineinbohren und den Linksausdreher samt Windeisen zum Einsatz bringen.

Oder das ganze Ding in eine Werkstatt bringen damit die genau das machen.

Grüße, Martin

Schlitz mit dremel seh ich eher...

Die klebergeschichte hält nicht.

Hat der Deckel unterschiedlich lange Schrauben ?? und hast du eine lange Schraube in ein kurzes Loch gedreht ??

Mit einer feinen Gripzange solltest du das packen können ! Evtl. mit einem Versenkstift und leichten Hammerschlägen in Rausdrehrichtung den Schraubenrest etwas weiter rausdrehen...

Hier bei MT hat mal einer einen Blog geschrieben wie er 4 (oder mehr) Wochen mit einer Schraube M5 gekämpft hat !! :D

kbw ;)

Vielleicht hilft dir das hier weiter:

http://www.schmidt-zweiradtechnik.de/Pdf/AAW01.pdf

Hatte bei so einer Aktion mal eine Beißzange vorn abgeschliffen, bis

die Schneidflächen ganz vorne waren. Auf dem Bild sieht man, dass auf

gegenüberliegenden Seiten je ein Gewindegang steht, in den man reingreifen

kann. Schlitz mit Dremel kann auch klappen. Linksausdreher würde ich nur

nehmen, wenn alles andere versagt...

Vielleicht war die Schraube bei einer vorherigen Aktion überdehnt worden ?

Wenn sie nicht fest ist (Ohne den Deckel ist sie das vermutlich nicht) würde ich Dremel - Schlitzschraubendreher versuchen. Oder du hast so ein Werkzeug wie einen "Linksbohrer". Keine Ahnung, wie das gerade heißt. Wurde ja schon erwähnt.

Auch wenn es pfusch wäre: Wenn das Gewinde aufgebohrt werden muss, schadet ein größeres Gewinde auch nicht wirklich. Bis auf die Arbeitszeit.

Kleber lass mal lieber sein!!! Am ende klebt die Schraube sau fest im Block aber die Mutter hält sicher nicht. Mein Vater hat mal an einen Radbolzen einen 2M (!!!) Stab schweißen müssen, um mit dem Körpergewicht (95kg!!!) den Radbolzen loszukriegen. Naja, Werkstatt hat wohl Schlagschrauber auf Anschlag verwendet. Für eine Schraube eine Arbeit von 1,5 Stunden und 3 Nüsse+Ratsche im A*sch. Vertraue nie einem billigen Drehmo und auch keiner Schraube die ausgeleiert ist. Ohne Grund reißt bei läppischen 10nm keine Schraube ab.

Viel Glück.

Wenn die Schraube wirklich so leicht gerissen ist, macht der Versuch mit dem Dremel Sinn oder du nimmst Schraubendreher und Hammer und treibst den Schraubenrest mit vorsichtigen Schlägen linksherum aus dem Gewinde, bis du Ihn mit einer Zange oder von Hand herausdrehen kannst.

Kleber ist schon deswegen riskant, das selbst wenn er hält du nicht wirklich verhindern kannst, das er möglicherwiese auch die Schraube im Sackloch verklebst!

Themenstarteram 13. April 2016 um 19:25

Vielen Dank für eure ganzen Vorschläge! Letztendlich hat es doch geklappt. Zunächst habe ich es mit Kleber versucht, aber aus von euch genannten Gründen nicht mit flüssigem Kleber, sondern mit einer Art Knetmasse, die aushärtet. So konnte nichts in das Gewinde laufen und die Schraube verkleben. Der Kleber hat so gut wie garnicht gehalten und ist ziemlich schnell abgebrochen, hat also nicht funktioniert.

Der nächste Versuch war dann mit dem Dremel einen Schlitz in die Schraube zu fräsen. Das hat zwar funktioniert, aber der Stumpf war zu kurz (und gefühlt aus französischem Weichkäse), somit konnte ich mit einem Schlitz-Schraubendreher keine Kraft übertragen.

Zitat:

Mit einer feinen Gripzange solltest du das packen können ! Evtl. mit einem Versenkstift und leichten Hammerschlägen in Rausdrehrichtung den Schraubenrest etwas weiter rausdrehen...

Zitat:

Wenn die Schraube wirklich so leicht gerissen ist, macht der Versuch mit dem Dremel Sinn oder du nimmst Schraubendreher und Hammer und treibst den Schraubenrest mit vorsichtigen Schlägen linksherum aus dem Gewinde, bis du Ihn mit einer Zange oder von Hand herausdrehen kannst.

Das war letztendlich des Pudels Kern. Die Schraube war in einem Eck etwas abgebrochen, da konnte ich gut mit einem Schraubendreher und einem Gummihammer vorsichtig ansetzen und die Schraube letztendlich rausdrehen, bis ich sie per Hand (!!!) greifen und ohne Probleme rausdrehen konnte. Leider hat der Zylinderkopf etwas darunter gelitten, aber das nur minimalst. Bleibt noch die Frage: Wie ist das Dilemma überhaupt entstanden?

Zitat:

Hat der Deckel unterschiedlich lange Schrauben ?? und hast du eine lange Schraube in ein kurzes Loch gedreht ??

Das kann ich ausschließen, lt. Ersatzteilkatalog sind auf beiden Seiten die selben Schrauben vorhanden. Leider haben sie kein metrisches Gewinde, ich muss also warten, bis das original Ersatzteil von Yamaha ankommt. Das Gewinde schaut einwandfrei aus, das einzige was ich mir momentan vorstellen kann, ist, dass nach elf Jahren heiß-kalt das Material ermüdet ist.

Anbei noch Bilder vom Zylinderkopf und dem Gewinde sowie der gebrochenen Schraube.

Grüße

Iumak

Denkbar wäre, das die Schrauben bei einer älteren Reparatur mit einem falschen Drehmoment worden sind und dabei schon "überstreckt" wurden. Ich würde sämtliche Schrauben erneuern und einen Drehmomentschlüssel bei der Montage einsetzen.

Genau so. Ist ja auch oft der Fall, dass die Fernostschrauben nicht

die bei uns übliche 8.8 DIN-Qualität haben. Alter und warm-kalt mag

da auch eine Rolle spielen.....

Der Kopf ist doch auch schon total vernudelt.

Von passendem Werkzeug und gefühlsbetontem Schrauben kommt das sicher nicht.

Hallo Iliumanik,

das wird dir sicher noch viele male in deiner Schrauberkarriere passieren das due irgendeine Schraube oder ähnliches abreisst.

Da ist keiner vor gefeit.

Aber > bei jedem Mal lernst du wieder etwas mehr dazu und dann gehen solche Missgeschike leichter von der Hand.

 

Gruß rc 46 fi :cool:

Themenstarteram 17. April 2016 um 20:14

Ich schätze mal, dass die alte Schraube grundsätzlich fehlerhaft war (Bruchstelle ist grau-schwarz angelaufen), die Temperaturunterschiede haben ihr den Rest gegeben. Wahrscheinlich sollte man das Ganze auch nicht so groß aufspielen, das Moped ist inzwischen auch 11 Jahre alt, da kann das mal passieren. Die neuen Schrauben kommen im Laufe der nächsten Woche an, dann sollte alles wieder passen. Vielleicht lerne ich bei passender Gelegenheit den sicheren Umgang mit Linksausdrehern, damit ich in solchen Situationen professioneller vorgehen kann. Nochmal dickes Danke an alle!

Grüße

Iumak:)

Zitat:

@Iumak schrieb am 17. April 2016 um 22:14:52 Uhr:

Ich schätze mal, dass die alte Schraube grundsätzlich fehlerhaft war (Bruchstelle ist grau-schwarz angelaufen), die Temperaturunterschiede haben ihr den Rest gegeben. Wahrscheinlich sollte man das Ganze auch nicht so groß aufspielen, das Moped ist inzwischen auch 11 Jahre alt, da kann das mal passieren. Die neuen Schrauben kommen im Laufe der nächsten Woche an, dann sollte alles wieder passen. Vielleicht lerne ich bei passender Gelegenheit den sicheren Umgang mit Linksausdrehern, damit ich in solchen Situationen professioneller vorgehen kann. Nochmal dickes Danke an alle!

Grüße

Iumak:)

Der Linksausdreher ist nur eine weitere Lösung des "Problems" ... du musst den Schraubenrest vorab möglichst mittig angebohrt bekommen. Das schreibt sich leichter, wie es oftmals ist.

Wünsch es dir also nicht und nimm ruhig weiter den Körner bzw. den "Drehmel" , wenn du die Schraubenreste damit entfernt bekommst.

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