Sammelthread: Passat B8 GTE

VW Passat

Ist der Bau- und Ausliefertermin der GTE Variante des B8 Combis schon bekannt?

[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Ausliefertermin Passat B8 GTE' überführt.]

Beste Antwort im Thema

Lohnt sich der Charge-Mode?

Dass das elektrische Fahren günstiger ist als das Fahren mit Benzin, hatte ich in meinem letzten Post schon festgestellt, hier nochmals die Kostentabelle, diesmal mit Angabe der Mehrkosten des Hybrid-Modes gegenüber dem E-Mode in % (rote Zahlen):

Code:
                E-MODE     HYBRID-MODE  
    Gang      kWh/ Cent/ Ltr/ Cent/ ggü.  Wirk.-
km/h   U/min 100km  km  100km  km  E-Mode grad
-----------------------------------------------
  20  2 1300  13,0  3,9   5,7  7,8 +101%  25,3%
  30  2 1900  11,6  3,5   4,8  6,6  +90%  26,9%
  40  3 1700  11,5  3,5   4,7  6,5  +88%  27,2%
  50  4 1500  11,8  3,5   4,6  6,3  +79%  28,5%
  60  5 1400  13,0  3,9   4,4  6,1  +55%  32,8%
-----------------------------------------------
  70  6 1300  14,5  4,4   4,3  5,9  +36%  37,5%
  80  6 1500  16,7  5,0   4,7  6,5  +29%  39,5%
 100  6 1900  19,6  5,9   5,5  7,6  +29%  39,6%
 120  6 2300  23,1  6,9   6,5  8,9  +29%  39,5%
 135  6 2550  26,8  8,0   7,6 10,5  +30%  39,2%
 160  6 3050              9,5 13,1      
 180  6 3400             11,0 15,1      
 200  6 3800             14,6 20,1      

Leider reicht der Akku nicht für Urlaubsreisen o.ä., und über weite Strecken hat man keine Gelegenheit, den Akku zu laden. Deshalb stellt sich die Frage, ob es sich lohnt, mit dem Charge-Mode den Strom selbst zu erzeugen, um diesen innerorts oder im Stau zu verbrauchen. Um die Antwort gleich vorwegzunehmen: Ja, es kann sich tatsächlich lohnen, wenn der generierte Strom bei weniger als 70 km/h verbraucht wird (alles, was nicht im 6. Gang gefahren werden kann).

Wie kommt man darauf? Zunächst habe ich den durchschnittlichen Benzinverbrauch im Charge-Mode ermittelt (bei konstantem Tempo / Messreihe mit Tempomat) und mit dem Verbrauch im Hybrid-Mode verglichen. Dann habe ich vom BC abgelesen, wieviel Strom damit erzeugt wurde (kWh pro 100 km). Der Generator erzeugt in der Regel 3,0 bis 3,2 kWh aus einem Liter Benzin. Je nach Benzinpreis ergibt sich somit ein Strompreis von 43 bis 46 Cent pro erzeugte kWh, was deutlich teurer ist als das Laden an der Steckdose (siehe rote Zahlen in der Tabelle unten).

Aber: Der Benziner hat bei Langsamfahrt einen sehr schlechten Wirkungsgrad gegenüber dem E-Motor, z.B. bei 20 km/h ist der Hybrid-Mode doppelt so teuer wie der E-Mode (siehe rote Zahlen in der Tabelle oben), so dass sich das elektrische Fahren auch dann lohnen würde, wenn der Strompreis doppelt so hoch wäre. Somit fährt man auch mit dem selbst erzeugten Strom unterm Strich günstiger als mit Benzin (Hybrid-Mode). Die Grenze liegt zwischen 60 und 70 km/h, ab dann ist der Wirkungsgrad des Benziners höher als der Wirkungsgrad der Stromerzeugung, so dass sich letzteres nicht mehr rentiert.

Code:
         CHARGE-MODE      GENERIERTER STROM
      Ltr/ Cent/ (ggü.  kWh/ Cent/ Mehr- Wirk.-
km/h 100km  km   Hybr.) 100km kWh  preis grad
----------------------------------------------
  20  14,0 19,3 (+11,4)  25,0  46  +52%  33,5%
  30  14,7 20,2 (+13,6)  30,8  44  +47%  34,6%
  40  15,6 21,5 (+15,0)  34,2  44  +46%  34,9%
  50  14,7 20,2 (+13,9)  31,6  44  +47%  34,8%
  60  11,0 15,1  (+9,1)  20,7  44  +46%  34,8%
----------------------------------------------
  70   8,9 12,3  (+6,3)  14,4  44  +47%  34,8%
  80   9,4 12,9  (+6,5)  14,8  44  +46%  35,0%
 100  10,3 14,2  (+6,6)  15,2  43  +45%  35,2%
 120  10,7 14,7  (+5,8)  13,4  43  +44%  35,4%
 135  11,4 15,7  (+5,2)  12,1  43  +44%  35,4%
 160  12,6 17,3  (+4,3)   9,3  46  +53%  33,3%
 180  13,7 18,9  (+3,7)   6,0  62 +106%  24,7%
 200  16,3 22,4  (+2,3)   2,9  81 +169%  19,0%

Wer Probleme mit dem Tabellenformat hat, kann sich die angehängte Excel-Datei herunterladen.

Hinweise
  • Bei den Stromkosten (30 Cent/kWh) sind 23 % Ladeverluste berücksichtigt, beim Benzinpreis (138 Cent/Liter) die BC-Abweichung von 2 %. Allerdings ändert das Benzin-/Strompreisverhältnis prinzipiell nichts am Ergebnis: Steigt der Benzinpreis, dann wird zwar der Generatorstrom gegenüber dem Steckdosenstrom teurer, aber in gleichem Maße auch der Hybrid-Mode (Benzin) gegenüber dem E-Mode (Strom). Mit der beigefügten Excel-Tabelle kann man das leicht nachprüfen.
  • Beim Wirkungsgrad wurde ein Brennwert von 9 kWh je Liter Benzin kalkuliert.
  • Der Charge-Mode funktioniert nicht in der Aufwärmphase des Verbrennungsmotors (2-3 Minuten nach Kaltstart).
  • Am günstigsten lädt man den Akku bei 100-140 km/h auf. Oberhalb 160 km/h wird es ineffizient wegen der hohen Drehzahlen. Innerorts ist der Charge-Mode zwar nicht schlecht, aber hier empfiehlt es sich immer, den Verbrenner abzuschalten, nicht nur wegen des Kostenvorteils, sondern auch zur Vermeidung von Abgasen und wegen der unvergleichlichen Ruhe im Auto.
  • Je nach gefahrener Geschwindigkeit kann die Generatorleistung knapp 18 kW erreichen, allerdings schrumpft sie nach ein paar Minuten mehr oder weniger stark zusammen, vermutlich wird der Akku heiß. Für die Messungen war der Charge-Mode jeweils nur wenige Minuten aktiv. Bei einer längeren Beanspruchung fallen die durchschnittlichen Erträge meist wesentlich niedriger aus, dementsprechend sinkt der Benzinverbrauch. Faustregel: 10 km Charge-Mode ergeben ca. 5 km Reichweite im E-Mode.
  • Nach einer längeren Charge-Mode-Phase kann die Bremsleistung des E-Motors stark eingeschränkt sein. Steht eine größere Bremsung bevor (z.B. Autobahnausfahrt / Ampel), sollte man 1-2 Minuten vorher den Charge-Mode abschalten, damit sich das System "erholen" kann.
  • Abschalten sollte man den Charge-Mode auch dann, wenn der Ladestand des Akkus etwa 3/4 erreicht, weil in diesem Bereich noch 80-90 % der Bremsleistung des E-Motors zur Verfügung stehen. Bei vollem Akku ist keine Bremsenergierückgewinnung mehr möglich.
Fazit

Der Charge-Mode macht also auf Langstrecken Sinn, wenn man folgende Strategie fährt:

  • Alle Strecken bis 60 km/h sollten im E-Mode gefahren werden, ausgenommen größere Steigungen (= Stromfresser). Im Gefälle darf es auch 100 km/h oder schneller sein, solange man mit 10 % Leistung auskommt.
  • Bei höherem Tempo (bevorzugt 100-140 km/h, möglichst wenige Bremsungen) lädt man den Akku, bis der Ladestand für alle restlichen E-Mode-Streckenabschnitte reicht, jedoch maximal auf 70-80 % (reicht für 30-40 km "Schwachlaststrecke"😉.
  • Ansonsten fährt man im Hybrid-Mode.

Unklar ist allerdings, wie sich das häufige Laden und Entladen konkret auf die Speicherkapazität des Akkus auswirkt. Ist irgendwann ein Akkutausch fällig nur wegen intensiver Nutzung des Charge-Modes, dann hat es sich ganz sicher nicht gelohnt. Aber das ist mangels Langzeiterfahrungen schwer zu beurteilen.

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Zitat:

@ehthe schrieb am 5. Juni 2015 um 06:52:08 Uhr:


Ok, dann sollte ich mir dir anderen Auswahlmöglichkeiten auch genauer ansehen 🙂. Danke für den Hinweis.

Die Basisausstattung entspricht eher einer Mischung aus Comfortline und Highline, z.B. hat er die besseren längs- und höhenverstellbaren Kopfstützen, die Chromzierleiste um die Fenster, Piano-Lack um das Multimedia, was nichtmal der Comfortline hat, ergoComfortsitze, 17"-LM-Felgen, 3-Zonen-Klima, ...

Ich finde den GTE nicht schlecht, er ist auf alle Fälle in der Überlegung.

Bei meiner Konfiguration kostet er aber nur knapp 900 € mehr als der 190 PS TDI. Hier fehlt allerdings Dynaudio, das es unverständlicherweise für den GTE nicht gibt. Der Biturbo kostet noch einmal etwa 2.900 mehr.

Sollte ich keinen zweiten BiTurbo mehr nehmen, ist es für den neugierigen Freak in mir, eher der GTE statt eines 190 PS TDI. Den geringen Mehrpreis sollte ich wohl durch den Verbrauch wieder rausholen. Allerdings kann ich überhaupt nicht einschätzen, welche Kosten an Benzin und Strom da auf mich zukommen würden? Ich muss dann wohl immer an öffentlichen, kostenlosen Stromzapfsäulen stehen 😁

Die Fahrleistungen laut Papier sprechen ja nicht gerade für den GTE, allerdings habe ich nun schon einige Hybride oder Elektroautos zur Probe gefahren und kann sagen, dass das Feeling zumindest beim Beschleunigen klar für den GTE spricht. Da ist der BiTurbo gefühlt etwas lahm, wenn man zu sachte Gas gibt.

Ich bin neugierig auf den GTE…

Übrigens noch ein Vorteil beim GTE im Vergleich zu den ganzen neuen Dieselmotoren - man muss kein AdBlue nachtanken 😁 😁

siehe da.... Der schwarze Dachhimmel ist beim GTE solo bestellbar. Bei den herkömmlich angetriebenen Modellen nach wie vor nicht... Sehr ärgerlich aus meiner Sicht!

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Zitat:

@pEAkfrEAk schrieb am 6. Juni 2015 um 17:28:28 Uhr:


Übrigens noch ein Vorteil beim GTE im Vergleich zu den ganzen neuen Dieselmotoren - man muss kein AdBlue nachtanken 😁 😁

Zur Info: Beim 150PS TDI muss auch kein AdBlue nachgefüllt werden.

@Golf-Time: Danke, wusste ich schon 😁 Aber der 150PS Motor wäre nur die absolute Not-/Vernunftslösung. Bin den schon gefahren und hat mich jetzt nicht so vom Hocker gehauen. Klar, man kommt damit auch an und zum Autobahngleiten reicht der auch, aber mit Spaß hat der nix zu tun.

Ich würde ihn sofort bestellen. Platz und Leistung vorhanden. Dazu 50km ohne Gestank. Perfekt! Fand schon den Golf als GTE beeindruckend. Leider nur viel zu klein für unsere Zwecke.

Hätte ich auch gerne bestellt, aber leider zu spät angekommen. Noch ein halbes Jahr wartefrei wäre schon eine Qual. 🙂

Zitat:

@Golf-Time schrieb am 7. Juni 2015 um 00:01:08 Uhr:



Zitat:

@pEAkfrEAk schrieb am 6. Juni 2015 um 17:28:28 Uhr:


Übrigens noch ein Vorteil beim GTE im Vergleich zu den ganzen neuen Dieselmotoren - man muss kein AdBlue nachtanken 😁 😁
Zur Info: Beim 150PS TDI muss auch kein AdBlue nachgefüllt werden.

...doch, wenn es ein 4Motion ist!

Etwas OT, dennoch zum Thema AdBlue:
Werder die Kosten, noch der Zeitbedarf für das Nachtanken bedürfen doch der Erwähnung. Da können wir uns doch besser über selbiges vom Waschwasserbedarf im Winter unterhalten. Auch im Gegensatz zum vielfachen Stecker in die Buchse stecken beim GTE, ist das Nachtanken von AdBlue Kinderkram 😁

Tatsächlicher Verbrauch und die Kosten vom GTE:
Ich bin wirklich neugierig auf den GTE, ein ganz anderes Fahren für mich. Geht das wohl deutlich günstiger, wenn man nur den Verbrauch betrachtet? Die Werksangaben von 1,6 Liter Super und 12,2 Kw/h stimmen ersteinmal froh. Rechnet man aber die üblichen rund 50% Mehrverbrauch ein, bin ich nicht wirklich viel günstiger, als mit dem jetzigen BiTurbo. Dann ca. 8 € je 100 Kilometer beim GTE zu jetzt etwa 9 €. Kein Grund auf den GTE zu wechseln. Oder hat jemand realistische Erfahrungen?

Eigentlich bleibt nur das Kind im Manne, das spielen will. Wie weit komme ich rein elektrisch? Wie weit kann ich den Verbrauch drücken? Wo das nächste Mal umsonst Strom zapfen? Das können echte Herausforderungen sein, auch wenn man einige km/h langsamer ist und/oder an der nächsten roten Ampel nicht der erste ist. Zumindest ist das sogar leicht günstiger oder gleich teuer, im Vergleich zum 190er TDI. Das ist doch schon mal was.

Gibt es Aufklärung bzgl. EasyOpenPaket und dem Zwang, die Anhängerkupplung für fast 1000 Euro dazu bestellen zu müssen?
Ist das wirklich deren Ernst?

Ich könnte fast allem einen gewissen Nutzen abgewinnen, aber einen AHK nun wirklich kaum, vorallem nicht für den Preis.

Kauf dir doch für die AHK einen Fahrradträger, dann hat die auch einen Nutzen 😁😉

Warum die AHK beim Paket zum Zwang wird kann ich nicht sagen. Immerhin kann man für 45 € die beiden Komponenten einzeln wählen, ohne Zwang zur AHK.

ich habe gestern einen GTE in Hannover am Flughafen gesehen. Schönes Teil muss ich geschehen, also das Auto, nicht der Flughafen :-)

Wie viel bleibt denn beim Variant GTE vom Kofferraum? Laut Konfigurator ist der gleich groß wie bei den anderen Modellen. Doch wo packt VW die Akkus hin? In den Kardantunnel???

Ah, Akkus. Jetzt verstehe ich auch, warum es beim GTE kein Dynaudio gibt. Irgendwo müssen ja die Akkus hin, da bleibt kein Platz für den Sub vom Dynaudio System. Es gibt ja auch keine Option: „Reserverad in Fahrbereifung”

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