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RME (Biodiesel) und Dieselpartikelfilter (DPF)

VW Caddy 3 (2K/2C)
Themenstarteram 24. Juni 2005 um 7:16

Hallo zusammen,

da ich kurz vor dem Kauf eines 1.9TDI Volks-Caddy stehe, habe ich nochmal alle Optionen "abgeklopft", die es so gibt.

Da ist mir dann das Thema RME aufgefallen, das es ja kostenlos dazugibt. Hört sich ja grundsätzlich nicht schlecht an. 10-15 Cent sparen je Liter und dann noch was für die Umwelt tun bzw. die Umwelt weniger schädigen als mit Mineralöl-Diesel...

aber es gibt doch mehrere Haken an der ganzen Sache:

- RME ist nicht überall verfügbar und in allen einschlägigen Foren zum Thema Biodiesel wird von einem Mischbetrieb abgeraten

- VW unterstützt die derzeit gültig DIN-Norm, die der Biodiesel an so gut wie allen Tankstellen hat, nicht

- die RME-Umrüstung bedeutet, dass sich die Serviceintervalle von 30.000km auf 15.000km halbieren (also Mehrkosten)

- der größte Schwachpunkt aus meiner Sicht: RME und DPF (Dieselpartikelfilter) vertragen sich nicht !! D.h., wenn man ab Herbst diesen Jahres seinen Caddy mit dem DPF-Paket von VW (Festpreis 565 Euro incl. Einbau) versorgen möchte, kann man keinen Biodiesel mehr tanken. Und ob es besonders gut ist, wenn man vorher Biodiesel getankt hat, weiß ich nicht...

also das alles bedeutet (leider): RME ist keine Option für mich, auch nicht kostenlos.

Schade ist, dass VW auf die Nachteile nirgendwo so richtig hinweist.

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13 Antworten
am 24. Juni 2005 um 7:49

es gibt leider nicht die Eierlegendewollmichsau

Aber jetzt mal im ernst.

Ein guter Nutzfahrzeugberater weißt darauf hin.

Biodiesel verträgt sich mi inigen Sachen nicht,

z.B. Standheizung, DPF ( Dieselpartikelfilter ).

Richtig erkannt das VW eine alte Norm unterstützt.

Auch bei Modelljahr 2006 gibt es immer noch die Freigabe nach DIN 51606

Wie wir wissen ist diese veraltet und nicht mehr gültig.

Ich bitte aber auch hier um Verständnis für die Nutzfahrzeugverkäufer.

Wir erfahren relativ spät Änderungen.

Nehmen wir mal die Longlifegeschichte für den TDI.

Diese gibt es seit MJ 2006.

In keinem Verkaufshandbuch, EVA oder aber im Internet gibt es dazu Hinweise.

Nur dadurch, daß man ein MJ 2006 mit Fahrgestellnummer auf dem Hof kann man die Ausstattung abgleichen und so habe ich gestern gesehn das es jetzt qg1 gibt.

Re: RME (Biodiesel) und Dieselpartikelfilter (DPF)

 

Hallo Effeff,

Zitat:

...RME ist nicht überall verfügbar...

Über 1.800 Tankstellen bundesweit sind in meinen Augen ziemlich flächendeckend, in meiner Stadt gibt es alleine 9 Tankstellen die RME anbieten !

Am besten du bestellst dir mal über [url]www.ufop.de[/url] ein kostenloses Tankstellenverzeichnis ;)

Zitat:

...wird von einem Mischbetrieb abgeraten...

Ja das stimmt ! Aber ich habe bisher immer RME tanken können, man muß sich halt nur vorher informieren ;) Bye the way, habe mir schon ausgedruckt wo ich in Wolfsburg RME tanken kann :D Ist gar nicht so weit weg von der Autostadt...!

Zitat:

...VW unterstützt die derzeit gültig DIN-Norm, die der Biodiesel an so gut wie allen Tankstellen hat, nicht...

Zu diesem Thema verweise ich auf diesen Thread von mir...!

Zitat:

...die RME-Umrüstung bedeutet, dass sich die Serviceintervalle von 30.000km auf 15.000km halbieren (also Mehrkosten)...

Das ist mir neu ! Davon habe ich noch nix gehört oder gelesen.

Zitat:

...der größte Schwachpunkt aus meiner Sicht: RME und DPF (Dieselpartikelfilter) vertragen sich nicht...

Die Aussage stimmt (leider) zur Zeit, hängt mit dem niedrigeren spezifischen Energiegehalt von RME zusammen. Ich habe aber gelesen, das VW "RME-Sensoren" entwickelt die erkennen welcher Kraftstoff gerade verbrannt wird ;)

Wann das serienreif wird, weiß ich allerdings nicht...!

Zitat:

...RME ist keine Option für mich...

Für mich war es einer der Hauptgründe (RME-Freigabe ab Werk) warum ich mir einen Hugo und keinen Touran gekauft habe, jeder setzt halt andere Prioritäten ;)

Gruß Torsten

Themenstarteram 29. Juni 2005 um 13:05

Antwort von VW...

 

Hallo zusammen,

nachdem ich mir dachte, wer besseres als VW selbst kann mir Auskunft über das o.g. Problem geben, habe ich VW angefragt:

Nachricht: Hallo VW,

ich plane, in den nächsten Tagen einen VW Caddy zu kaufen.

Allerdings bin ich mir über die RME(Rapsmethylester)-

Tauglichkeits-Option, die für den 1.9TDI angeboten wird, noch unsicher. Grundsätzlich würde ich gerne mit Biodiesel fahren, jedoch habe ich gehört, dass sich Biodiesel nicht mit dem ab September zum Festpreis von 565 Euro nachrüstbaren (offenen) Partikelfilter vertragen soll.

 

Können Sie mir hierzu nähere Auskünfte geben ?

Weiterhin würde mich interessieren, was es mit dem "offenen" Partikelfilter auf sich hat: hat er dieselbe

Reinigungswirkung wie werksseitig schon eingebaute Filter (wie für den Passat angeboten) ? Werden dazu Additive

benötigt ?

Die Antwort nach ca. einer Woche:

vielen Dank fuer Ihre E-Mail. Bitte entschuldigen Sie, dass sich die Bearbeitung ein wenig verzoegert hat.

Gerne wuerden wir Ihnen direkt weiterhelfen, aber leider ist das nicht moeglich. Fuer die Beantwortung von Fragen zu Ausstattungsdetails sowie die Verkaufsberatung sind ausschliesslich die Partner fuer Volkswagen Nutzfahrzeuge als kompetente Fachleute zustaendig. Bitte wenden Sie sich daher an Ihren Haendler, er freut sich auf Ihren Besuch und beraet Sie gern.

Bei weiteren Fragen sind wir jederzeit fuer Sie da.

 

Mit freundlichen Gruessen

Ihr Volkswagen Dialog Center

 

Mein Fazit: entweder wollen die nicht, weil es peinlich ist. Oder sie können nicht. Das ist noch peinlicher...

Also, liebe mitlesende Händler: dann beantwortet mal meine Fragen, die vom Dialog (ziemlich unpassend, oder ?) Center nicht beantwortet werden konnten ? durften ?

am 29. Juni 2005 um 14:07

ich beantworte gerne

der Nachrüstbare Partikelfilter ist ein offenes System mit ca. 30 % Wirkung. Die direktverbauten haben einen Wirkungsgrad von 99 %

Biodiesel wird auf längere Sicht nicht mit dem DPF zusammenpassen.

Hier wird aber dran gearbeitet da sonst eine komplette Industrie am Boden hängen würde.

Von Additiven habe ich gehört das sie nach 100.000 Km aufgefüllt werden müssen.

Ob das allerdings für den Caddy gilt weiß ich nicht da wir keine technischen Informationen bekommen.

am 29. Juni 2005 um 14:11

bei nachrüstbaren ( offenen )Partikelfiltern darf übrigens Biodiesel weitergetankt werden.

O-Ton VW

Bei einem geschlossenen DPF-System ab Werk ist die Verwendung von

Biodiesel nicht möglich. Nach derzeitigem Kenntnisstand schränkt der Einbau

einer Nachrüstlösung die Biodieselverwendung jedoch nicht ein.

 

Kann ich durch die Nachrüstung mit einem Partikelfilter eine bessere

Abgasnorm erreichen?

 

Grundsätzlich NEIN! Auch wenn durch den Einsatz eines Partikelfiltersystems die

Grenzwerte für Partikel der nächst höheren Abgasnorm erreicht werden, bleiben

die Werte z.B. für Stickoxide und Kohlenwasserstoffe davon unberührt. Eine

Abgasnorm verlangt aber die Einhaltung von Grenzwerten für alle Schadstoffe.

am 29. Juni 2005 um 14:15

Dieselpartikelfilter Technik

Grundsätzlich wird unterschieden zwischen geschlossenen und offenen Filtersystemen.

Geschlossene Filtersysteme…

▶ haben eine Filterwirkung von über 90% - der geplante Euro 5 Partikelgrenzwert

von 5 mg/km wird damit sicher unterschritten.

▶ erfordern einen Eingriff ins Motormanagement und sind daher technisch anspruchsvoll.

▶ entsprechen den Serienlösungen von Volkswagen.

▶ erfordern einen extrem hohen Nachrüst-Aufwand und sind daher als Nachrüstlösung

unwirtschaftlich.

Offene Filtersysteme…

▶ erreichen die aktuell in Deutschland diskutierten Grenzwerte für Nachrüstlösungen

(Stand April 2005) sicher.

▶ sind als Nachrüstlösung etabliert und seitens der Umweltverbände und Politik

akzeptiert.

▶ erfordern keinen Eingriff in das Motormanagement.

▶ erfordern einen deutlich geringeren Nachrüstaufwand als geschlossene Filtersysteme.

am 29. Juni 2005 um 14:21

Stimmt es, dass der Dieselmotor der größte

Emittent von Feinstaub/Ultrafeinstaub ist?

Nein! Feinstaubemissionen lassen sich auf eine Vielzahl von Quellen

zurückführen, deren größte in Deutschland, wenn von dem PM10-Segment

(Staubpartikel bis zu einer Größe von 10 Mikrometern) die Rede ist, die Industrie

mit 35 % ist. Der Straßenverkehr ist mit einem Anteil von 20 % an den Feinstaubemissionen

in Deutschland beteiligt und liegt damit geringfügig höher als die Haushalte

mit 18 %. Weitere Quellen von Feinstaubemissionen sind die Kraftwerke, der

sonstige Verkehr und Schüttgüter.

Das Bild ändert sich nur unwesentlich, wenn der Blick auf die Emission von ultrafeinen

Partikeln (bis zu einer Größe von 2,5 Mikrometern) gerichtet wird. Daten

der EU-Kommission (CAFE-Programm 2004) zeigen, dass Ultrafeinpartikel in erster

Linie bei Verbrennungsprozessen entstehen. Hauptquellen sind die Holzverbrennung

und offene Kamine in Haushalten, auf die etwa ein Viertel der Emission von

Ultrafeinstäuben entfallen. Auf Dieselmotoren entfällt ebenso wie auf die Industrie

ein Anteil von 20 %, davon ein Drittel auf Pkw, also knapp 7 %, und die

restlichen zwei Drittel auf Lkw, d.h. 13 %.

Auffallend ist die hohe Konzentration von Ultrafeinstäuben entlang der Kanalküste,

auf der Festlandseite und im Bereich der norddeutschen Küstengewässer. Diese

Konzentration ist signifikant höher als im gesamten übrigen Bundesgebiet und wird

von Fachleuten ausschließlich auf die Befeuerung von Seeschiffen mit stark verunreinigten

Bunkerölen zurückgeführt.

Stimmt es, dass der Dieselmotor der größte

Emittent von Feinstaub/Ultrafeinstaub ist?

Schüttgüter

5%

Industrie

35%

Haushalte

18%

Sonst. Verkehr

11%

Straßenverkehr

20%

Feinstaubemissionen in Deutschland (Quelle: BMU)

Kraftwerke

11%

Quellen von Ultrafeinstaubemissionen PM2,5 (2002)

(Quelle: CITEPA / CORALIE format SECTEN - février 2004)

Industry

17,8%

Road transport

18,9%

Energy

4,1%

Land use

21,8%

Other transports

2,7%

Housing

34,6%

Stimmt es, dass Diesel-Pkw die Hauptverursacher

von Feinstaub sind?

Nein! Diesel-Pkw tragen nur zu einem Drittel zu dem auf den Straßenverkehr entfallenden

Anteil von 20 % an den gesamten Feinstaubemissionen (PM10) in Deutschland

bei. Auf den Diesel-Pkw entfallen mithin lediglich 7 % der gesamten

Feinstaubemissionen, die zudem überwiegend von alten Diesel-Pkw der

Abgasstufen Euro 1 und Euro 2 entstammen – möglicherweise sogar noch älter

sind. Der Anteil dieser vergleichsweise betagten Fahrzeuge macht immerhin 42 %

des gesamten Bestandes aus.

Noch deutlich geringer nimmt sich der Anteil von Diesel-Pkw aus, wenn von der

Feinstaubbelastung vor Ort die Rede ist. So haben exemplarische Messergebnisse

des Berliner Senats ergeben, dass auf den lokalen Straßenverkehr nur ein Viertel

der dort gemessenen Feinstaubkonzentration zurückzuführen ist. Über 60 % davon

stammen aus Aufwirbelung und Abrieb und haben mit den Auspuffemissionen absolut

nichts zu tun. Der Pkw-Auspuff, d. h. die von Diesel-Pkw emittierten

Partikel tragen lediglich mit 9 % zu dem auf den lokalen Straßenverkehr

entfallenden Anteil an der Feinstaubkonzentration bei – das sind

gerade einmal 3 % der gesamten vor Ort gemessenen Feinstaubbelastung.

Auch für diesen Teil der Staubkonzentration gilt die Aussage, dass moderne

Diesel-Pkw der Stufe Euro 4 mit einer bis auf eine Restmenge von 7 % reduzierten

Partikelemission nahezu rußfrei sind und im Gegensatz zu älteren Fahrzeugen mit

ihrem Auspuff so gut wie nicht mehr zur Schadstoffbelastung der Luft beitragen.

2

Stimmt es, dass Partikelfilter notwendig sind, um

die PM10-Grenzwerte einhalten zu können?

Das darf aus mehreren Gründen bezweifelt werden. Zum einen tragen Diesel-Pkw

mit ihren Auspuffemissionen gerade einmal 3 % zur lokalen Feinstaubbelastung bei,

zum anderen sollten wir nicht so vermessen sein zu glauben, dass wir mit dem

Partikelfilter, der auch die letzten 7 % der Partikelemissionen eliminiert, die lokale

Feinstaubkonzentration nennenswert beeinflussen können, wo doch Aufwirbelung

und Abrieb oder die anderen Quellen zusammengenommen bei weitem stärker ins

Gewicht fallen. Daher würden, so Peter Hupfer, Chef des TÜV Süd, selbst bei

einer 100-prozentigen Filter-Einbaurate bei Pkw und leichten Nutzfahrzeugen

mit Dieselmotoren die Feinstaubemissionen im Durchschnitt

nur um etwa 2,5 % und unter Einbeziehung der schweren Lkw in der

Summe um rund 5 % sinken. Das heißt aber nicht, dass wir uns dem nicht

konstruktiv stellen.

3

Stimmt es, dass moderne Diesel-Pkw zwar deutlich

weniger Partikel emittieren, diese Minderung

sich aber in erster Linie auf die größeren Partikel

bezieht, während der relative Anteil der Ultrafeinpartikel

zugenommen hat?

Nein! Messergebnisse belegen, dass im Zuge der Abgasgesetzgebung von Euro 1

bis Euro 4 nicht nur die Partikelmenge, sondern auch deren Zahl über das gesamte

Spektrum von ultrafeinen bis größeren Partikeln durch fortschrittliche Motortechnik

gemindert werden konnte. Die Zahl der von neuen Diesel-Pkw emittierten

Ultrafeinpartikel ist demnach gleichermaßen in einer Größenordnung

von ca. 90 % rückläufig, so dass es abwegig ist, aus dem erfreulicherweise

erhöhten Zulassungsanteil von neuen Diesel-Pkw auf eine steigende Belastung

von Ultrafeinpartikeln zu schließen.

Wenn überhaupt, kann der Einsatz des Partikelfilters an solchen Stellen zur Einhaltung

der Feinstaubobergrenzen beitragen, wo nachgewiesenermaßen der Verkehr

für sonst drohende Überschreitungen verantwortlich zu machen ist. Dass der Verkehr

für Überschreitungen, die etwa nach dem Feuerwerk in der Silvesternacht

oder im Zusammenhang mit Osterfeuern gemessen werden, nicht verantwortlich

zu machen ist, bedarf wohl keiner näheren Begründung. Die seit Anfang des Jahres

vorliegenden Messergebnisse lassen ohne jeden Zweifel erkennen, dass die Überschreitungen

überwiegend mit austauscharmen Wetterlagen zusammenfallen.

Viele fragen sich zu Recht, ob hier der Verkehr – abgesehen davon,

dass er als alleiniger Sündenbock in Sippenhaft für alle Emittenten genommen wird –

am Ende auch noch für ein witterungsbedingtes Phänomen herhalten muss. Auffallend

ist jedenfalls, dass Überschreitungen, ob an Werk- oder Feiertagen, überwiegend

bei austauscharmen Wetterlagen gemessen werden und dann zugleich

absolute Spitzen erreicht werden, die ein Vielfaches der verbindlich einzuhaltenden

Obergrenze ausmachen und dann darauf schließen lassen, dass es sich eher um

weiträumige als um lokale Überschreitungen handelt.

Wenn an vielen Messstellen in Deutschland bereits in der Nacht nach dem Silvesterfeuerwerk

die ersten Überschreitungen der PM10-Immissionsobergrenzen registriert

wurden, wenn nicht einmal der Stillstand des Verkehrs im gesamten Rhein-

Main-Gebiet anlässlich des Besuchs des amerikanischen Präsidenten zu Beginn

dieses Jahres einen erkennbaren Einfluss auf die Feinstaubbelastung in dieser

Region hatte, dann darf erst recht bezweifelt werden, dass zeitlich befristete

lokale Maßnahmen zur Beschränkung des Straßenverkehrs die

Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften sicherstellen.

Stimmt es, dass die Immissionsgrenzwerte auch

auf der Insel Norderney mehrfach überschritten

wurden, obwohl dort fast keine Autos fahren?

Richtig. Für diese Überschreitungen – bis Mitte April waren es bereits 7 – ist

indessen erst recht nicht der Straßenverkehr verantwortlich zu machen, sondern

der Salzgehalt in der Luft, auch wenn dieser, wie es der verbreiteten Auffassung

entspricht, die Gesundheit fördert und den Erholungswert der Insel erhöht.

4

5

Stimmt es, dass die deutsche Automobilindustrie

den Partikelfilter „verschlafen“ hat?

Nein! An diesem Vorwurf ist absolut nichts dran. Die Realität ist eine völlig andere.

Die deutschen Automobilhersteller haben nicht zuletzt auch im Hinblick auf die

Einhaltung der hoch anspruchsvollen Abgasstufe Euro 4 die Entwicklung von

Partikelfiltern energisch vorangetrieben. Die deutschen Automobilhersteller sind es

gewesen, die ihren Kunden als erste Diesel-Pkw mit Partikelfiltern angeboten

haben, die langzeitstabil sind, so gut wie keinen Mehrverbrauch verursachen,

zu keiner Leistungseinbuße führen und ihnen darüber hinaus auch noch

den Steuervorteil von ca. 600 € gesichert haben. Damit hatten sie bereits im

vergangenen Jahr einen deutlichen Vorsprung vor ihren ausländischen

Wettbewerbern. Dies wird zuletzt dadurch belegt, dass im vergangenen Jahr

bereits acht von zehn in Deutschland zugelassenen Diesel-Pkw mit

Partikelfilter von deutschen Marken stammten und heute noch stammen.

Konsequenterweise hat die deutsche Automobilindustrie bereits am 13. Juli 2004

in Stuttgart in einem Gespräch mit Bundeskanzler Schröder angekündigt, bis 2008

alle in Deutschland neu zugelassenen Diesel-Pkw mit Partikelfilter auszurüsten.

Sie haben mittlerweile sogar beschlossen, diese Zusage im Interesse ihrer Kunden

noch einmal erheblich vorzuziehen, zum Teil sogar schon ins Jahr 2005. Diese

Zusage ist einzigartig und hat bisher keinen Nachahmer gefunden.

Mit ihrem Angebot an Diesel-Pkw mit Filter sind die deutschen Hersteller ihren

Wettbewerbern weit voraus. Bereits im Frühjahr dieses Jahres bieten sie in allen

Klassen eine Vielzahl von Modellen an. Bis zum Jahresende werden es bereits über

80 Modelle sein. Damit wird bereits jedes dritte Dieselmodell mit einem

Filter angeboten.

Stimmt es, dass es beim VDA eine Absprache

gab, um die Einführung von Partikelfiltern zu

verhindern?

Nein! Weder beim VDA noch an anderer Stelle. Diese Behauptung ist völlig

aus der Luft gegriffen. Wer Derartiges verbreitet oder zum Bestandteil einer Kampagne

gegen die Automobilindustrie macht, ist entweder völlig falsch informiert,

handelt leichtfertig oder wider besseres Wissen. Es muss auch nachdenklich stimmen,

wenn erklärtermaßen Filterhersteller (nicht VDA-Mitglieder!) hohe Summen

an diejenigen zahlen, die mit solchen Falschdarstellungen Stimmung gegen die

Autoindustrie machen.

am 29. Juni 2005 um 14:22

Stimmt die Behauptung von Jürgen Resch,

Deutsche Umwelthilfe, die deutsche Automobilindustrie

sei gegen die steuerliche Förderung von

Partikelfiltern und – schlimmer noch – sie habe

versucht, diese Förderung sogar zu boykottieren?

Nein, falsch! Auch dieser Vorwurf entbehrt jeglicher Grundlage. Richtig ist, dass

sich die deutsche Automobilindustrie vor dem Hintergrund, dass sich die emissionsorientierte

Kraftfahrzeugsteuer als Instrument zur beschleunigten Einführung moderner

Abgastechnologie immer wieder bewährt hat, völlig aufgeschlossen für die

steuerliche Förderung der Partikelfiltertechnik gezeigt hat.

Das sollte aber nicht zum Anlass genommen werden, der Automobilindustrie Subventionsbettelei

vorzuwerfen. Richtig ist vielmehr, dass es Umweltminister Trittin

gewesen ist, der sich lautstark die Forderung nach einer steuerlichen Förderung

von Partikelfiltern zu eigen gemacht und für Neufahrzeuge 600 € und für die Nachrüstung

300 € versprochen hatte. Richtig ist ferner, dass er dieses Versprechen

nicht einhalten kann, denn in Aussicht genommen ist zuletzt eine deutlich abgespeckte

Förderung in der Größenordnung von 350 € für Neufahrzeuge und nur

250 € für die Nachrüstung.

7 Die Automobilindustrie hat zugleich aber immer Wert darauf gelegt, dass diese

Förderung nicht ausschließlich für das bloße Vorhandensein eines

Bauteils gewährt werden dürfe, sondern von der Einhaltung von Grenzwerten

abhängig gemacht werden müsse. Richtig ist weiter, dass die Automobilindustrie

im Zuge der jüngsten Diskussion über die Änderung des Kfz-Steuergesetzes

wiederholt empfohlen hat, die steuerliche Förderung von Partikelfiltern

nicht mit einer breit angelegten Steuererhöhung für die Halter älterer Fahrzeuge

einhergehen zu lassen, weil diese Maßnahme nicht nur zulasten der sozial

Schwächeren gehen, sondern auch diejenigen treffen würde, die sich vor dem

Hintergrund der Klimadiskussion bewusst für die umweltfreundliche und kraftstoffsparende

Dieseltechnologie entschieden haben.

Stimmt es, dass die geplante steuerliche

Förderung am Hick-Hack zwischen Bund und

Ländern scheitern könnte, weil die Länder nicht

bereit sind, auf Teile der Kfz-Steuer zu verzichten

und der Bund kein Geld hat?

Ein Scheitern wäre fatal. Es hat ohnehin schon zur Verunsicherung im Markt

geführt, dass noch nicht klar ist, wer die Kosten für die Förderung trägt, ob Bund

oder Länder. Darüber hinaus lehren die mit der emissionsbezogenen Kraftfahrzeugsteuer

mittlerweile über 20 Jahre gemachten Erfahrungen, dass die Bundesländer

ihre Zustimmung zu steuerlichen Maßnahmen zur beschleunigten Einführung künftiger

Schadstoffnormen immer von sog. aufkommensneutralen Regelungen abhängig

gemacht und es dabei, wie es die Entwicklung der Kfz-Steuereinnahmen zeigt,

immer wieder sehr gut verstanden haben, den Autofahrern dennoch in die Tasche

zu greifen.

am 29. Juni 2005 um 14:24

Stimmt es, dass Diesel-Pkw eine Kennzeichnung

(Plakette) erhalten sollen, die den Kommunen

die Einführung von Fahrverboten in Innenstädten

ermöglicht?

Es sieht wohl danach aus. Richtig ist aber auch, dass die Kommunen durchaus auch

Fahrverbote ohne Kennzeichnung der Fahrzeuge nach ihrem Emissionsverhalten

anordnen können. Allerdings ist nicht von der Hand zu weisen, dass sich diese Fahrverbote

in Verbindung mit der Kennzeichnung von Fahrzeugen besser kontrollieren

lassen. Die Kennzeichnung dient der Kontrolle. Wenn der Bundesrat die Kennzeichnung

will, wird sich die Bundesregierung, wie sie es bereits erklärt hat, diesem

Wunsch nicht widersetzen.

Für Fahrverbote auf kommunaler Ebene wird möglicherweise schon bald ein reichhaltiger

Baukasten zur Verfügung stehen. Wichtig ist, dass auch die nachgerüsteten

Diesel von jeder Zufahrtsbeschränkung ausgenommen

werden.

Stimmt es, dass die gesundheitsschädliche

Wirkung von Dieselruß und Feinstaub wissenschaftlich

nachgewiesen ist?

Der Bundesumweltminister hat wiederholt darauf hingewiesen, dass die Minderung

der Emissionen von Ultrafeinpartikeln zu den größten gesundheitspolitischen Herausforderungen

gehört und die Bundesregierung einen dringenden Handlungsbedarf

aus der Schnittstelle zwischen Gefahrenabwehr und Risikovorsorge ableitet.

Als besonders gefährlich gelten ultrafeine Partikel, die indessen nicht nur von Fahrzeugen

mit Dieselmotoren emittiert werden, sondern – wie es der mit nahezu 35 %

hohe Anteil der Haushalte an den gesamten Ultrafeinstaubemissionen erkennen

lässt – vor allem bei Verbrennungsprozessen entstehen. Gemessen an den offenen

Kaminen, den Öl- und Feuerungsanlagen ohne Partikelfilter ist der moderne Diesel

9 eher ein Waisenknabe. Insofern sind epidemiologische Risikoabschätzungen, die

das Gesundheitsrisiko in erster Linie an den Diesel-Pkw adressieren und den Eindruck

vermitteln, es handele sich bei Ultrafeinpartikeln um ein dieselrußspezifisches

Problem, wenig hilfreich, zumal diese Risikoabschätzungen immer wieder auf einen

linearen Ursache-Wirkungs-Zusammenhang zurückführen, der aus epidemiologischen

Studien in den USA abgeleitet ist. Der Diesel gehört dort allerdings eher zu

den Ausnahmeerscheinungen im städtischen Straßenbild.

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass toxikologische Erkenntnisse den

Ergebnissen der hierzulande vorliegenden epidemiologischen Risikoabschätzungen

ebenso widersprechen wie jüngste Ergebnisse des Health Institute in Rochester,

USA, das in einer kürzlichen Publikation sogar der These von einer von Ultrafeinpartikeln

ausgehenden erhöhten Gesundheitsgefahr grundsätzlich

widersprochen hat. Dabei hat ein Untersuchungsteam unter der Leitung von

Peter Frampton eine kontrollierte und sehr aufwendige Inhalationsstudie an Freiwilligen

mit kohlenstoffhaltigen Ultrafeinpartikeln durchgeführt. Trotz deutlich höherer

Konzentration dieser Ultrafeinpartikel im Versuch als in der Umwelt und trotz der

Untersuchung sowohl gesunder wie auch asthmatischer Probanden fanden sich

keine relevanten gesundheitlichen Wirkungen. Der Autor Frampton schließt daraus,

dass die Expositionsszenarien die Hypothese einer besonderen Toxizität ultrafeiner

Partikel im Vergleich zu anderen luftgetragenen Partikeln nicht unterstützen.

Stimmt es, dass durch das Rauchen einer

Zigarette soviel Feinstaub emittiert wird wie

bei einem Diesel-Pkw in einer Stunde?

Bei der Suche nach den Ursachen für Todesfälle wird immer wieder versucht, weltweit

die wesentlichsten Risikofaktoren zu ermitteln und nach ihrer Wichtigkeit zu

reihen. Bei jeder Reihung muss berücksichtigt werden, dass zu den betrachteten

Risikofaktoren grundlegende Aspekte wie Alter, Geschlecht, Ausbildung, Körpergewicht,

berufliche Belastung und Ernährung heranzuziehen sind. Unter diesen

Einschränkungen gibt es Untersuchungen, die das Mortalitätsrisiko durch den

Einflussfaktor „Rauchen“ 10 bis 15 mal höher schätzen als das Mortalitätsrisiko

„Partikel“ (bezogen auf alle Partikel, nicht nur Dieselpartikel).

Stimmt es, dass die Feinstaubdiskussion deshalb

auf das Auto reduziert wird, weil es ordnungspolitisch

leichter fällt, Verkehrsbeschränkungen

zu fordern als den Bürgern das Heizen, Staubsaugen,

Steakbraten oder Rauchen zu verbieten?

Der Verdacht liegt nahe. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass es vielen leichter

fällt, sich die Forderung nach Verkehrsbeschränkungen zu eigen zu machen, als

Heizungen zu verbieten oder die Industrieproduktion lahmzulegen.

Dessen ungeachtet bedarf es eines gesamthaften Ansatzes zur Lösung der

Luftreinhalteproblematik. Es gibt keinen Grund zur Aufgeregtheit. Die Feinstaubbelastung

in Deutschland hat in den 90er Jahren bereits um 90 % abgenommen.

Und übrigens kann „der Feinstaub, der beim Staubsaugen, beim Braten eines

Steaks in der Küche oder beim Rauchen einer Zigarette entsteht“, wie es der

bekannte Lungenexperte Prof. Dr. Dierkesmann, Klinik Schillerhöhe in Gerlingen,

festgestellt hat, „den Feinstaubgehalt der Außenluft um ein Vielfaches übersteigen“.

Stimmt es, dass die City-Maut die vom

Straßenverkehr verursachten Feinstaubbelastungen

wirksam reduziert?

Eine City-Maut wäre hierfür ein denkbar ungeeignetes Instrument. Zum

einen ist der Anteil des Verkehrs an der Immission eher gering. Zum anderen sind

Bürger und Städte auf das Auto angewiesen. Deshalb ist es fraglich, ob eine City-

Maut überhaupt den Verkehr nennenswert reduzieren könnte, ohne die schlechte

wirtschaftliche Situation der Innenstädte im Wettbewerb zur grünen Wiese zu

verschärfen. Das ginge allenfalls in einer der europäischen Megametropolen, von

denen jedoch keine in Deutschland liegt. Hier geht es allein darum, Kasse zu

machen. Selbst das Beispiel London zeigt, wie untauglich der Vorschlag einer City-

Maut ist: Einnahmen fließen, Betuchte sind im Vorteil, der Verkehr wird flüssiger,

aber die Geschäfte in der City und die weniger Betuchten zahlen die Zeche.

10

Stimmt es, dass Diesel-Pkw ohne Filter derzeit

erheblich an Wert verlieren (800 bis 1.000 Euro

in den letzten zwei Wochen lt. EurotaxSchwacke)

und viele Restwertkalkulationen von Leasinggesellschaften

und Autobanken hinfällig geworden

sind?

Vorsicht! Hier wird offensichtlich mit Zahlen operiert, die, wie u. a. gerade auch

die DAT-Marktbeobachtung festgestellt hat, zu Unrecht den Eindruck erwecken,

ein fehlender Dieselpartikelfilter würde die Restwerte von Dieselfahrzeugen extrem

negativ beeinflussen.

Im Rahmen ihrer aktuellen Marktbeobachtung hat die DAT Deutsche Automobil

Treuhand GmbH zwar festgestellt, dass es eine gewisse Verunsicherung über die

Höhe der zu erwartenden Wertverluste bei Fahrzeugen ohne Dieselpartikelfilter gibt,

dass eventuelle Wertverluste jedoch auf jeden Fall geringer sein werden,

als dies derzeit in einigen Medien zitiert wird. Die Aussicht auf eine Förderung

der Nachrüstung mit Dieselpartikelfiltern führt dazu, dass der Wertverlust

bei den betreffenden Fahrzeugen letztlich auf die Nachrüstkosten, die weit niedriger

sein werden als die „kursierenden Wertverluste“, begrenzt sein wird.

Meldungen, wonach Dieselneufahrzeuge ohne Partikelfilter einen Wertverlust von

1.000 € hinnehmen mussten, konnten von der DAT-Marktbeobachtung nicht bestätigt

werden. Unabhängig davon wird die zukünftige Entwicklung des Wertverlustes

von Dieselfahrzeugen mit und ohne Dieselpartikelfilter sicherlich dadurch beeinflusst

werden, in welcher Höhe eine Förderung der Nachrüstung erfolgen wird und inwieweit

eventuelle Fahrverbote für Dieselfahrzeuge ohne Partikelfilter erfolgen werden.

Die hierdurch nicht auszuschließenden unterschiedlichen Entwicklungen der Restwerte

für Dieselfahrzeuge mit und ohne Partikelfilter sind heute noch nicht zuverlässig

einschätzbar.

Zusammenfassend ist deshalb festzustellen, dass in der derzeitigen Diskussion über

die Restwertentwicklung von Dieselfahrzeugen ohne Partikelfilter von Größenordnungen

ausgegangen wird, die sich mit den tatsächlichen Marktverhältnissen

nicht decken und deutlich überzogen sind.

11

Stimmt es, dass die Zusage der deutschen Automobilindustrie,

den Kraftstoffverbrauch von Neufahrzeugen

bis zum Jahr 2005 um 25 Prozent zu

senken, nur mit einem hohen Diesel-Pkw-Anteil

erreicht werden kann?

Ja, völlig richtig. Der Diesel ist ein unverzichtbarer Bestandteil unserer klimapolitischen

Erfolgsstrategie. Ohne die herausragenden Verbrauchseigenschaften

des Diesel werden wir weder unsere klimapolitischen Ziele erreichen noch unsere

freiwilligen Verbrauchszusagen auf nationaler und europäischer Ebene einhalten

können. Auch die wachsende Beliebtheit der Dieseltechnologie hat einen wichtigen

Beitrag dazu geleistet, dass es beachtliche Fortschritte bei der Senkung des Kraftstoffverbrauchs

und der CO2-Emissionen gegeben hat und wir zuversichtlich sein

können, das Instrument der freiwilligen Zusage des Kraftstoffverbrauchs einmal

mehr erfolgreich der Regulierung vorgezogen zu haben.

Stimmt es, dass die deutschen Nutzfahrzeughersteller

keinen Partikelfilter anbieten?

Zunächst einmal ist festzuhalten, dass Euro 4- und Euro 5-Lkw bereits eine

um 97 % geminderte Partikelemission aufweisen und damit faktisch

rußfrei sind. Zum anderen richten sich die Nutzfahrzeughersteller darauf ein, dass

es voraussichtlich zu Beginn des nächsten Jahrzehnts noch eine weitere Fortschreibung

der Abgasvorschriften für schwere Nutzfahrzeuge geben könnte, mit der dann

voraussichtlich auch wie bei Pkw eine abschließende Regelung erreicht sein dürfte.

Im übrigen bieten die deutschen Nutzfahrzeughersteller bereits heute schwere

Lkw mit SCR-Technik an, die die Euro 5-Norm einhalten, obwohl diese erst zum

Ende dieses Jahrzehnts verbindlich in Europa vorgeschrieben ist. Verglichen mit

Euro 1 haben diese Lkw – ebenso wie die ab 2006 obligatorisch werdenden Euro

4-Lkw – nur noch eine auf einen Rest von 3 % geminderte Partikelemission,

die ultrafeinen Partikel eingeschlossen.

12

Bei den Maßnahmen zur Emissionsminderung wird es keinen Stillstand geben.

Längstens sind die Nutzfahrzeughersteller dabei, Partikelfilter nicht nur für den

Einsatz in Neufahrzeugen zu erproben, sondern auch Nachrüstlösungen für den

Bestand in großem Umfang verfügbar zu machen. Dank der bewährten Zusammenarbeit

mit den Abgasspezialisten der Zulieferindustrie zeichnen sich bereits

hocheffiziente Lösungen ab, die in Kürze auf den Markt kommen und die Entschlossenheit,

mit der die Automobilindustrie dabei ist, ihren Beitrag zur Lösung

der Feinstaubproblematik zu leisten, belegen wird.

Stimmt es, dass die SCR-Technologie nicht mit

einem Partikelfilter kombiniert werden kann?

Mit der Einführung der SCR-Technik verbindet sich ein Quantensprung in

der Schadstoffminderung von schweren Nutzfahrzeugen. Die ersten Fahrzeuge,

die die Euro 5-Norm, die erst zum Ende dieses Jahrzehnts verbindlich wird, einhalten,

sind bereits am Markt. Die Nutzfahrzeughersteller sind bemüht, die Potenziale,

die die SCR-Technik zur Schadstoffminderung bietet, auszuschöpfen und ggf.

auch in der Kombination mit Partikelfiltern Lösungen zu finden, die alle letztlich

auf das große Ziel gerichtet sind, dass schwere Lkw in ihrem Emissionsverhalten

den Vergleich mit Pkw nicht zu scheuen brauchen.

Stimmt es, dass demnächst insbesondere Lkw

nicht mehr in belastete Innenstädte fahren

dürfen, da sie die Hauptverursacher der Feinstaubbelastung

seien?

Abgesehen davon, dass Lkw mit ihren Emissionen nur zu 7 % an der lokalen

Feinstaubbelastung beteiligt und damit keineswegs Hauptverursacher

sind, wird lokal zu entscheiden sein, ob es Verkehrsbeschränkungen für

13

Lkw in belasteten Innenstädten geben wird. Hier wird es in erster Linie Aufgabe der

Kommunen sein, mit dem Instrument der Verkehrsbeschränkungen verantwortungsbewusst

umzugehen, wozu gehört, einer besseren Organisation der Verkehrsabläufe

den Vorzug zu geben und Verbote als Ultima Ratio zu begreifen, nicht zuletzt im

Interesse der wirtschaftlichen Existenz des Handels und Handwerks, aber auch,

um die Versorgung sicherzustellen.

Die Verantwortlichen vor Ort sind daher, wenn Überschreitungen insbesondere bei

austauscharmen Wetterlagen an der Tagesordnung sind, um ihre Entscheidungslage

nicht zu beneiden, verlangt doch das Gesetz, dass die Immissionsobergrenzen einzuhalten

sind. Das gilt für den Berufsverkehr wie für den Wirtschaftsverkehr gleichermaßen.

Schließlich handelt es sich um einen Eingriff, der folgenschwer sein

und die Erreichbarkeit der Städte ebenso beeinträchtigen kann wie

ihre Attraktivität als Wohnort, Arbeitsstätte und Standort des Handels.

Die frühere Diskussion um autofreie Städte und deren Korrektur ist noch in guter

Erinnerung.

Stimmt es, dass Lkw mit einem höheren Dieselrußausstoß

künftig eine höhere Autobahnmaut

bezahlen müssen?

Dies ist in der Tat die Absicht. Bund und Länder haben sich bei der Verkehrsministerkonferenz

Anfang April vom Grundsatz her auf diese Vorgehensweise

geeinigt. Auch haben sich die europäischen VerkehrsministerMitte April darauf

verständigt, die von der EU-Mautrichtlinie zugelassenen Differenzierungsmöglichkeiten

zu erweitern. Sollte die neue Richtlinie in dieser Form verabschiedet werden,

wäre auch von europäischer Seite Spielraum für eine stärkere Spreizung der

Mautsätze gegeben. Dies bedürfte allerdings zunächst noch der politischen

Umsetzung im Detail.

Nach der derzeit geltenden Mautverordnung haben schwere Nutzfahrzeuge,

die nach den Normen Euro 4 und Euro 5 zugelassen und damit extrem

sauber sind, heute den niedrigsten Mautsatz zu entrichten. Diese Vor-

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gehensweise ist, wenn es um die Luftreinhaltung geht, durchaus plausibel, haben

doch beide Normen, Euro 4 und Euro 5, denselben Partikelwert. Allerdings wird die

Euro 4-Norm schon im kommenden Jahr gemeinsam mit Euro 3-Lkw der mittleren

Mautstufe zugeordnet, obwohl Euro 3-Lkw im Vergleich eine höhere Partikelemission

haben.

Diese Gleichbehandlung widerspricht der Systematik einer den Fahrzeugemissionen

Rechnung tragenden Differenzierung derMaut. Den Zielen der Luftreinhaltung ist

mit einer solchen Art der Differenzierung nicht gedient.

Vor diesem Hintergrund spricht sich die Automobilindustrie für eine

Weiterentwicklung der emissionsbezogenen Kraftfahrzeugsteuer aus,

indem ihr Emissionsbezug, der zur Zeit bei Euro 2 endet, auf den letzten Stand

gebracht und mit der Absenkung des Steuersatzes für Euro 4- und

Euro 5 -Lkw auf das europäische Mindestniveau zugleich ein Beitrag

zur Harmonisierung der Wettbewerbsbedingungen im Straßengüterverkehr

geleistet wird.

Westendstraße 61 • D-60325 Frankfurt/M.

Tel.: +49 (0) 69/975 07- 0 • Fax: +49 (0) 69/975 07-2 61

www.vda.deinfo@vda.de

15

Da hat sich aber einer richtig angestrengt !

Super Leistung !

Sehr Interesant !

Mfg. Ralf

Stellungnahme vom VDA

 

Moin OPATKER,

danke für diesen teilweise sehr informativen Beitrag aber man muß ganz klar gucken von wem der Artikel stammt, nämlich vom "Verband der Automobilindustrie" (www.vda.de) ;)

Solche Aussagen...

Zitat:

Stimmt es, dass die deutsche Automobilindustrie

den Partikelfilter "verschlafen" hat?

Nein! An diesem Vorwurf ist absolut nichts dran.

...sind schlichtweg ein Witz ! :(

Peugeot war der erste (europäische) Automobilhersteller der einen Partikelfilter (mit Additivzugabe!) seriemäßig in PKWs eingebaut hat...

...den "Deutschen" war diese Art von Partikelfilterlösung, mit zusätzlicher Zugabe eines Additivs, anscheinend zu profan und es wurde versucht die Partikel-Grenzwerte innermotorisch, durch optimierte Verbrennungsvorgänge, zu verringern...

Bald stellte sich aber heraus daß bei EURO4 Schluß ist, mehr war so nicht machbar ;)

"Verschlafen" ist das falsche Wort, es wurde einfach nur auf's falsche Pferd gesetzt :D

Gruß Torsten

am 30. Juni 2005 um 8:26

Tatsache ist doch bei der ganzen Diskussion, daß

 

1. der Partikelanteil von Diesel PKW ca. bei 5 % liegt und durch den Partikelfilter auf max. 3% reduziert werden kann.

2.

Die Partikel die bei einem PArtikelfilter entstehen sind mikorpartikel die noch leichter in die Lunge eintreten können

3.

Ist Peugeot z.B. nur auf Partikelfilter gegangen weil sie sonst nur Eur 3 gehabt hätten, VW aber bereits Eur 4 hatte.

4. waren die ersten System mit einem erhähten Wartungsaufwand versehen. So mußten die Filter nach 30.000 Km mit reinem Benzol ausgewaschen werden.

Die umweltbelastung die dadurch entstanden sind waren höher als das was der Partikel gefiltert hatte.

5.

Eine Zigarette verursacht mehr Partikelausstoss als 5 eine Autofahrt. Werden die Zigaretten jetzt abgeschafft ?

6.

Der Partikelstaub durch Reifen und Bremsenabrieb müßte auch eingedämmt werden. Wie soll das funktionieren ?

7.

Werden an der Grenze große Filterwände aufgebaut um aus dem Ausland die Partikelemmisssionen zu filtern ? Wenn nein, wer soll alle unsere Eur 3, Eur 4, Eur 2 Diesel ohne Parikelfilter kaufen. Verschrotten geht ja nicht durch die hohe Umweltbelastung alleine bei der Produktion.

8.

Welcher Familienvater hat das Geld alle 2 Jahre ein neues Fahrzeug zu kaufen. Das alte kann man ja nicht mehr verkaufen da es die Gesundheit gefährdet.

9.

Vor Jahren sagte man den Familienvätern ohne Job:

Ihr müßt ungebunden zu euren Standorten sein und auch weiter weg eine Stelle annehmen. Die preisbewußten Väter kauften einen Diesel.

Erst wurden die Pendlerpauschalen eingedämmt jetzt sagt man den Väter ihr müßt zu euren Arbeiten hinziehen. Eure Familien könnt ihr 2 mal im Monat sehen aber dann bitte mit Zug.

auch wenn's jetzt eine politische diskussion wird: das die deutsche automobilindustrie die einführung der partikelfilter massiv behindert hat, weil sie wie VW keine funktionsfähigen lösungen hatte, ist ein fakt. den selbst leitende mitarbeiter der konzerne in vertrauten runden durchblicken lassen. es ist ebenso fakt, dass ausländische hersteller einen anderen weg gegangen sind, um die grenzwerte zu erfüllen. aus sicht eines entwicklers ist der weg "innermotorisch" das entstehen der partikel zu minimieren sicherlich sinnvoller als im nachhinein sie herauszufiltern. doch zum verkaufen und zum leben gehört nicht nur die technische sicht (die ich als dipl.-ing. natürlich gut nachvollziehen kann), sondern auch marketing und gesellschaftliche einbindung. und daran mangelt es einem unternehmen vielleicht etwas, dass jahrelang von einem technokratischen ingenieur geführt wurde. die schwachstellen zeigen sich ja über die gesamte modellpalette von VW und auch in den bilanzen.

davon völlig unberührt bleibt die frage, ob partikelfilter uns mit glück erfüllen müssen und ein unbeschwertes leben sorgen.

jens

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