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Motorkabelbaum wechseln - Erfahrungsbericht

Mercedes E-Klasse W124
Themenstarteram 5. April 2011 um 12:37

Hallo zusammen,

am Wochenende war es endlich soweit und ich habe mich ran gemacht, meinen alten Motorkabelbaum prophylaktisch gegen ein neues, in Handarbeit gefertigtes Stück zu tauschen. Wer hier regelmäßig im Forum unterwegs ist, wird sich denken können, von wem der neue MKB angefertigt wurde und warum so ein Wechsel Sinn machen kann.

Ach ja, mein Wagen: w124Coupe mit dem M111 220er Motor.

Ich bin etwas blauäugig an die Sache rangegangen, hat aber im Endeffekt hingehauen. Hier ein kurzer Bericht als Grobübersicht für diejenigen, die das auch einmal in Angriff nehmen möchten. Vielleicht interessiert es ja den einen oder anderen:

Zuerst wird natürlich die Batterie abgeklemmt und ausgebaut und die dahinter liegenden Steuergeräte freigelegt (Plastikwand hinter Batterie entfernen). Der MKB steckt ganz hinten links auf der Kotflügelseite am Steuergerät. Um welche Kabelbäume es sich bei den anderen beiden Steckern handelt (ein großer breiter vorne und einer, der genauso groß ist wie der vom MKB) weiß ich nicht, ist in diesem Fall aber ja auch nicht wichtig.

Ansaugbrücke danach ebenfalls abbauen, die beiden sich daran befindlichen Stecker (u.a. LMM Kabel) lösen.

Anschließend habe ich mir erst einmal einen groben Überblick verschafft, wie der MKB verläuft und wo ungefähr die Stecker hinführen. Tipp: Fotos machen!

Nachdem ich den Stecker vom alten MKB am MSG abgemacht habe, habe ich sogleich den Stecker vom neuen MKB wieder aufgesteckt. Mit den nächsten Steckern dann das gleiche Spiel: die Anschlüsse des alten MKB entfernt und die vom neuen gleich wieder raufgesteckt. Das ging aber nur die ersten Stecker lang gut, denn ab dem Punkt, wo die Kabel am Anfang der Kunststoffbrücke den Hauptstrang verlassen wurde es kompliziert.

Ein Strang verlässt also am Anfang des Plastikkanals den selbigen und geht nach unten zu einem Stecker, der auf dieser Dreiecksstrebe unten am Motor montiert ist. Als ich das sah, fragte ich mich, wie ich da jemals rankommen sollte, zumal dieser Stecker auch noch auf der Strebe verschraubt war. Kam mir erst einmal völlig unmöglich vor. Erst dachte ich, dass ich dazu die komplette Drosselklappe und das andere Gedöhns demontieren muss, um an die Strebe zu kommen. Alles zu demontieren habe ich mir aber nicht zugetraut, also musste ich irgendwie von oben weitermachen, ohne die DK etc. zu demontieren.

Ich löste diese Dreiecksstrebe dann von oben kommend, was ein echt schwieriges Unterfangen war. Die Strebe ist mit 3 Schrauben befestigt und das Problem ist, dass man kaum Möglichkeiten hat, die Knarre anzusetzen und zu drehen um die Schrauben zu lösen. Am besten wäre hier eine Knarre mit sehr kurzem Griff geeignet, die hatte ich aber nicht. Ging dann aber irgendwie, der rechte Unterarm hatte danach einige blaue Flecken und fühlte sich etwas überdehnt an.

Nachdem die Strebe gelöst war, konnte man diese ein wenig verdrehen um den alten Stecker losschrauben zu können.

Danach ging es aber erst einmal wieder nach „oben“, denn um nun weiterzumachen, musste der alte Kabelbaum völlig entfernt werden, genauer gesagt, der alte Plastikkanal und die Kabel mussten weg um den neuen Platz zu machen. Bis auf einen Stecker, der ebenfalls nach unten weg geht und am Motorblock sitzt, war es nicht sonderlich schwer, die noch vorhandenen Stecker zu lösen. Ein Kabelstrang endet am fahrerseitigen Kotflügel, hier muss noch ein Erdungskabel via Schraube gelöst werden. Erklärt sich aber von selbst. Ansonsten halt noch die Kabelbinder durchschneiden, da die Kabel des MKB mit anderen Kabeln teilweise zusammen fixiert wurden. Ok, also die restlichen alten Stecker abgestöpselt und dann den alten MKB mitsamt der Kunststoffbrücke abnehmen (die Kunststoffbrücke klemmt ziemlich fest, hier hilft leichte Gewalt).

Dann den neuen MKB weiter verlegen. Erst einmal vorsichtig die Kunststoffbrücke in Position schieben (rein geht komischerweise leichter als die alte raus) und dann geht es weiter mit dem Stecker, den ich Eingangs schon erwähnte und der auf diese Dreiecksstrebe montiert werden muss. Da dort unten so extrem wenig Platz ist, fand ich es sehr schwierig, den neuen Stecker wieder auf die Strebe zu schrauben. Den alten abzuschrauben ging ja noch, nachdem die Strebe gelöst wurde, aber den neuen Stecker ranzuschrauben fand ich heftig, da ich einfach keinen Ansatz fand, die Schrauben wieder richtig fest zuzudrehen. An die Kontermutter kam ich nicht ran, bzw. entweder kam ich nur an diese ran oder an die andere Seite, ihr versteht? Naja, auch egal, ich habe den Stecker dann einfach noch zusätzlich durch einen Kabelbinder an der Dreiecksstrebe fixiert. Anschließend dann die Dreiecksstrebe wieder montiert, was ebenfalls nicht einfach war.

Danach dann die restlichen Stecker anschließen, aber das ist analog dem abstöpseln einigermaßen einfach. Dieser eine Stecker, der unten am Motorblock sitzt ist etwas tricky, da man schlecht ran kommt und noch eine Abrutschsicherung entfernt werden muss bevor an ihn abziehen kann, aber machbar. Mir ist dabei jedoch die Abrutschsicherung kaputt gegangen, der Stecker dürfte aber auch ohne halten. Hoffentlich...

Jetzt, nachdem alle Stecker vom neuen MKB wieder an Ort und Stelle sein sollten, noch einmal genauestens den Motorraum kontrollieren und schauen, ob nicht doch noch irgendwo was lose rumhängt. Die ganzen Kabelbündel wieder mit Kabelbinder sichern! Achtung: wenn man in dieser Enge zugange ist, löst sich gerne mal unbemerkt ein Unterdruckschlauch oder man hat doch noch den einen oder anderen Stecker vom MKB vergessen. Jedenfalls wird man bei dieser Kontrolle event. feststellen, dass noch zwei Kabel vom neuen MKB ungenutzt rumbaumeln. Und zwar die, die an die Ansaugbrücke gehören. Die Brücke also nun wieder einbauen und die beiden Stecker anschließen, falls diese noch nicht bereits am Beginn der Umrüstung umgesteckt wurden. So, jetzt darf aber kein Stecker mehr über sein!

Zusammenfassung:

ich fand die ganze Sache nicht ganz ohne und würde das Selbermachen nur denjenigen Empfehlen, die auch sonst nicht unbedingt zwei linke Hände haben und schon mal geschraubt haben! Außerdem muss entsprechendes Werkzeug vorhanden sein (Knarre mit möglichst kurzem Griff!). Ein Hexenwerk ist der Wechsel des MKB aber absolut nicht, jedoch gerade dieser verdammte Stecker an der Dreiecksstrebe hat mich fast zur Aufgabe gezwungen. Glücklicherweise konnte ich das vorhandene Werkzeug so kombinieren, dass ich das Problem (bzw. die Schrauben) lösen konnte. Hätte aber auch schief gehen können und dann hätte ich blöde dagestanden. Gedauert hat es rund 3 Stunden und ich schätze, dass ich bei einem zweiten Versuch mit 2 Stunden auskäme. Warum Mercedes für den Wechsel um die 700 Euro kassiert bleibt mir jedenfalls ein Rätsel.

Grüße

CR!

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 5. April 2011 um 12:37

Hallo zusammen,

am Wochenende war es endlich soweit und ich habe mich ran gemacht, meinen alten Motorkabelbaum prophylaktisch gegen ein neues, in Handarbeit gefertigtes Stück zu tauschen. Wer hier regelmäßig im Forum unterwegs ist, wird sich denken können, von wem der neue MKB angefertigt wurde und warum so ein Wechsel Sinn machen kann.

Ach ja, mein Wagen: w124Coupe mit dem M111 220er Motor.

Ich bin etwas blauäugig an die Sache rangegangen, hat aber im Endeffekt hingehauen. Hier ein kurzer Bericht als Grobübersicht für diejenigen, die das auch einmal in Angriff nehmen möchten. Vielleicht interessiert es ja den einen oder anderen:

Zuerst wird natürlich die Batterie abgeklemmt und ausgebaut und die dahinter liegenden Steuergeräte freigelegt (Plastikwand hinter Batterie entfernen). Der MKB steckt ganz hinten links auf der Kotflügelseite am Steuergerät. Um welche Kabelbäume es sich bei den anderen beiden Steckern handelt (ein großer breiter vorne und einer, der genauso groß ist wie der vom MKB) weiß ich nicht, ist in diesem Fall aber ja auch nicht wichtig.

Ansaugbrücke danach ebenfalls abbauen, die beiden sich daran befindlichen Stecker (u.a. LMM Kabel) lösen.

Anschließend habe ich mir erst einmal einen groben Überblick verschafft, wie der MKB verläuft und wo ungefähr die Stecker hinführen. Tipp: Fotos machen!

Nachdem ich den Stecker vom alten MKB am MSG abgemacht habe, habe ich sogleich den Stecker vom neuen MKB wieder aufgesteckt. Mit den nächsten Steckern dann das gleiche Spiel: die Anschlüsse des alten MKB entfernt und die vom neuen gleich wieder raufgesteckt. Das ging aber nur die ersten Stecker lang gut, denn ab dem Punkt, wo die Kabel am Anfang der Kunststoffbrücke den Hauptstrang verlassen wurde es kompliziert.

Ein Strang verlässt also am Anfang des Plastikkanals den selbigen und geht nach unten zu einem Stecker, der auf dieser Dreiecksstrebe unten am Motor montiert ist. Als ich das sah, fragte ich mich, wie ich da jemals rankommen sollte, zumal dieser Stecker auch noch auf der Strebe verschraubt war. Kam mir erst einmal völlig unmöglich vor. Erst dachte ich, dass ich dazu die komplette Drosselklappe und das andere Gedöhns demontieren muss, um an die Strebe zu kommen. Alles zu demontieren habe ich mir aber nicht zugetraut, also musste ich irgendwie von oben weitermachen, ohne die DK etc. zu demontieren.

Ich löste diese Dreiecksstrebe dann von oben kommend, was ein echt schwieriges Unterfangen war. Die Strebe ist mit 3 Schrauben befestigt und das Problem ist, dass man kaum Möglichkeiten hat, die Knarre anzusetzen und zu drehen um die Schrauben zu lösen. Am besten wäre hier eine Knarre mit sehr kurzem Griff geeignet, die hatte ich aber nicht. Ging dann aber irgendwie, der rechte Unterarm hatte danach einige blaue Flecken und fühlte sich etwas überdehnt an.

Nachdem die Strebe gelöst war, konnte man diese ein wenig verdrehen um den alten Stecker losschrauben zu können.

Danach ging es aber erst einmal wieder nach „oben“, denn um nun weiterzumachen, musste der alte Kabelbaum völlig entfernt werden, genauer gesagt, der alte Plastikkanal und die Kabel mussten weg um den neuen Platz zu machen. Bis auf einen Stecker, der ebenfalls nach unten weg geht und am Motorblock sitzt, war es nicht sonderlich schwer, die noch vorhandenen Stecker zu lösen. Ein Kabelstrang endet am fahrerseitigen Kotflügel, hier muss noch ein Erdungskabel via Schraube gelöst werden. Erklärt sich aber von selbst. Ansonsten halt noch die Kabelbinder durchschneiden, da die Kabel des MKB mit anderen Kabeln teilweise zusammen fixiert wurden. Ok, also die restlichen alten Stecker abgestöpselt und dann den alten MKB mitsamt der Kunststoffbrücke abnehmen (die Kunststoffbrücke klemmt ziemlich fest, hier hilft leichte Gewalt).

Dann den neuen MKB weiter verlegen. Erst einmal vorsichtig die Kunststoffbrücke in Position schieben (rein geht komischerweise leichter als die alte raus) und dann geht es weiter mit dem Stecker, den ich Eingangs schon erwähnte und der auf diese Dreiecksstrebe montiert werden muss. Da dort unten so extrem wenig Platz ist, fand ich es sehr schwierig, den neuen Stecker wieder auf die Strebe zu schrauben. Den alten abzuschrauben ging ja noch, nachdem die Strebe gelöst wurde, aber den neuen Stecker ranzuschrauben fand ich heftig, da ich einfach keinen Ansatz fand, die Schrauben wieder richtig fest zuzudrehen. An die Kontermutter kam ich nicht ran, bzw. entweder kam ich nur an diese ran oder an die andere Seite, ihr versteht? Naja, auch egal, ich habe den Stecker dann einfach noch zusätzlich durch einen Kabelbinder an der Dreiecksstrebe fixiert. Anschließend dann die Dreiecksstrebe wieder montiert, was ebenfalls nicht einfach war.

Danach dann die restlichen Stecker anschließen, aber das ist analog dem abstöpseln einigermaßen einfach. Dieser eine Stecker, der unten am Motorblock sitzt ist etwas tricky, da man schlecht ran kommt und noch eine Abrutschsicherung entfernt werden muss bevor an ihn abziehen kann, aber machbar. Mir ist dabei jedoch die Abrutschsicherung kaputt gegangen, der Stecker dürfte aber auch ohne halten. Hoffentlich...

Jetzt, nachdem alle Stecker vom neuen MKB wieder an Ort und Stelle sein sollten, noch einmal genauestens den Motorraum kontrollieren und schauen, ob nicht doch noch irgendwo was lose rumhängt. Die ganzen Kabelbündel wieder mit Kabelbinder sichern! Achtung: wenn man in dieser Enge zugange ist, löst sich gerne mal unbemerkt ein Unterdruckschlauch oder man hat doch noch den einen oder anderen Stecker vom MKB vergessen. Jedenfalls wird man bei dieser Kontrolle event. feststellen, dass noch zwei Kabel vom neuen MKB ungenutzt rumbaumeln. Und zwar die, die an die Ansaugbrücke gehören. Die Brücke also nun wieder einbauen und die beiden Stecker anschließen, falls diese noch nicht bereits am Beginn der Umrüstung umgesteckt wurden. So, jetzt darf aber kein Stecker mehr über sein!

Zusammenfassung:

ich fand die ganze Sache nicht ganz ohne und würde das Selbermachen nur denjenigen Empfehlen, die auch sonst nicht unbedingt zwei linke Hände haben und schon mal geschraubt haben! Außerdem muss entsprechendes Werkzeug vorhanden sein (Knarre mit möglichst kurzem Griff!). Ein Hexenwerk ist der Wechsel des MKB aber absolut nicht, jedoch gerade dieser verdammte Stecker an der Dreiecksstrebe hat mich fast zur Aufgabe gezwungen. Glücklicherweise konnte ich das vorhandene Werkzeug so kombinieren, dass ich das Problem (bzw. die Schrauben) lösen konnte. Hätte aber auch schief gehen können und dann hätte ich blöde dagestanden. Gedauert hat es rund 3 Stunden und ich schätze, dass ich bei einem zweiten Versuch mit 2 Stunden auskäme. Warum Mercedes für den Wechsel um die 700 Euro kassiert bleibt mir jedenfalls ein Rätsel.

Grüße

CR!

2 weitere Antworten
Ähnliche Themen
2 Antworten
am 9. Dezember 2014 um 13:36

Hallo CR

ist schon ne Weile her, ich weiss! Trotzdem: Würdest Du gegen Entgelt das bei meinem CLK 230 (Mod.Jahr 2001) für mich machen? Danke für Deine Antwort, alfajano.

Auch unter: parma@gmx.ch erreichbar.

Der Einbauaufwand des MKB sind keine 2h. Etwas teurer wird es, wenn man den Zündspulenleitungssatz mittauscht und das würde ich wärmstens Empfehlen ! Da biste aber schnell nochmal ne Stunde extra zugange, der Satz kostet fast nix und ein Kurzschluss darin endet oft im Ableben des Motorsteuergerätes.

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