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Mal wieder Felgen aus China ohne Dokumente...steiniger Weg bis zur Eintragung?

Themenstarteram 28. November 2023 um 19:06

Hallo,

das Thema wurde in den vergangenen Jahren immer wieder angeschnitten, aktuelle und handfeste Ergebnisse kann ich jedoch nicht finden und starte daher einen neuen Thread mit konkreten Absichten.

 

Vorab Geschreibsel für Interessierte:

Für mein Auto (Mercedes S-Klasse) suche ich seit über einem Jahr nach schicken Sommerfelgen, werde bei Mercedes und den üblichen Drittanbietern nicht fündig. Die auf dem deutschen Markt verfügbaren Felgen, für den W221, gefallen mir allesamt nicht so recht.

Beim Stöbern stieß ich irgendwann auf die aktuellen V223 Maybach Felgen in die ich mich verliebt habe. Diese sind mir jedoch zu teuer und aufgrund der Abmaße nicht für mein KFZ geeignet. Drittanbieter haben diese Felgen leider immer noch nicht im Angebot. Auf den bekannten chinesischen Plattformen hatte ich jedoch mehrere Angebote gefunden, sogar in den exakt passenden Dimensionen für meine "alte" S-Klasse.

Mir sind die Probleme solcher Felgen bekannt, daher hatte ich mich nicht weiter mit dem Thema befasst, nach einigen Wochen hatte ich mich dennoch damit befasst und komme jetzt nicht mehr weiter.

 

Ab hier wird es konkret:

Auf einer der bekannten chinesischen Plattformen hatte ich mehrere Angebote dieser Felge (forged wheels Variante) genauer inspiziert und bin schlussendlich bei einem direkten Händler/Fabrik gelandet und hatte Kontakt aufgenommen. Wie zu erwarten, existieren keine deutschen oder europäischen Dokumente wie TÜV Gutachten, ABE, Festigkeitsgutachten, Traglastgutachten o.ä.

Es existiert lediglich ein VIA Japan und JWL Zertifikat, welche hier natürlich nicht anerkannt werden aufgrund von fehlenden Testverfahren.

Dafür ist die Fabrik nach TS16949 (QM Standard im Automobilsektor und wohl eine Voraussetzung des TÜVs für die Eintragung "exotischer" Felgen) zertifiziert.

Mit den gesammelten Informationen und dem VIA Japan Zertifikat hatte ich mich per Mail an meine örtliche TÜV Prüfstelle gewandt und um eine Vorabeinschätzung gebeten. Eine Antwort erhielt ich nicht, nur dass ich an einer Prüfstation vorstellig werden soll. Gewissermaßen verständlich, da der TÜV Geld verdienen möchte, selbst für eine Beratung.

An diesem Punkt komme ich nicht weiter. Die vorliegenden Dokumente sind hierzulande wertlos. Um eine "Vollprüfung" werde ich nicht herumkommen. Ich hatte von Preisspannen von 150 bis 3000€ für solch eine Abnahme gelesen. Die Range hilft mir nicht weiter für eine realistische Abwägung.

Feststeht: Die Felgen-Dimensionen passen exakt für mein Fahrzeug, es sind keinerlei Dokumente vorhanden, die Fabrik ist QM zertifiziert, den Angaben des Herstellers nach ist der Traglastindex mehr als ausreichend.

Meine Idee für das weitere Vorgehen: Ich würde das Risiko eingehen und eine Felge kaufen. Mit dieser Felge würde ich zum TÜV samt QM Zertifikat und mich genauer beraten lassen und womöglich die Felge vor Ort lassen, zwecks Materialprüfung/Zerstörung der Felge.

Soweit ich gelesen habe, kann bereits dieser Test sehr teuer werde und nimmt mehrere Monate Zeit in Anspruch?

Habt ihr vielleicht Tipps, wie ich die Sache am besten angehen sollte? Oder ist hier tatsächlich nichts zu machen und ich kann man nun endgültig von dem Traum solche Felgen zu fahren verabschieden?

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24 Antworten

Um Alle Tests durchzuführen, wird eine Felge nicht reichen. Schon mal geprüft, ob das QM Zertifikat überhaupt gültig ist.

Hier kannst Du schauen was bei einer Felgenprüfung alles geprüft wird:

https://www.zwickroell.com/.../

Das will man nicht bezahlen, ausser Du lässt prüfen, verhandelst dann mit dem Hersteller und vertreibst die Felge(n) dann hier gewerblich :-)

gelöscht

Themenstarteram 28. November 2023 um 19:29

Gut zu wissen, also wird doch ein Satz Felgen benötigt und zerlegt.

Das QM Zertifikat hatte ich bisher nicht angefordert. In den Inseraten wird dieses auch nicht weiter zur Schau gestellt. Das werde ich erst einmal einfordern und soweit es mir möglich ist überprüfen.

Der Prüfungsprozess ist gewiss umfangreich und kostspielig. Eine aktuelle preisliche Einordnung konnte ich bisher jedoch nicht herausfinden. Bei 2500€ oder noch mehr, hat sich das Thema natürlich erledigt.

An einem Verkauf innerhalb Europas ist der Hersteller vermutlich nicht interessiert. Und ich auch nicht. :D

Was soll denn das QM Zertifikat bewirken.

Das sagt doch nur aus, dass diese Firma kontrollierte Abläufe hat- Es sagt noch nicht mal etwas aus ob die Produkte gut oder schlecht sind... die können zum Beispiel anhaltend und konstant/rückverfolgbar Müll produzieren und trotzdem ein QM Zertifikat haben. QM hat nichts mit den Eigenschaften der produzierten Produkte zu tun.

Und ob diese Räder für dein Fahrzeug geeignet sind (im Sinne deutscher oder europäischer Vorschriften) hat mit einem QM Zertifikat schon erst recht nichts zu tun.

Falsch, das QM-Zertifikat ist unerläßlich! Denn nur so kann eine gleichbleibende Qualität nachgewiesen werden.

Was bringt es sonst einige Felgen zu prüfen/zu zerstören, wenn das Ergebnis nicht auch die nächsten vier Felgen übertragbar ist?

DEKRA anschreiben. ;-) GTÜ. Irgendwer wird dir mehr sagen als:"komm rüber"

Themenstarteram 28. November 2023 um 20:37

nogel schreibt den Grund. Das QM Zertifikat soll eine, wenn nicht sogar DIE Grundvoraussetzung für solche Felgen sein.

Die DEKRA und GTÜ werden vermutlich auch keine kostenlose Beratung durchführen. Allgemein scheint das Thema bei Prüfstellen und auch im Internet eher unbeliebt zu sein aufgrund der Vielzahl an "Gartenschlauchhaltern" und nicht eingeholten Informationen/Dokumenten. Daher würde ich das Thema gerne ordentlich vorbereitet angehen.

Mein GTÜ-Gutachter beantwortet mir eigentlich so ziemlich jede Frage was Eintragung oder Möglichkeiten in der Hinsicht betrifft. Weil er weiß, dass ich es dann bei ihm machen lassen würde. Natürlich nur, sofern er die Antwort überhaupt mit Bestimmtheit geben kann.

Zitat:

@nogel schrieb am 28. November 2023 um 20:45:58 Uhr:

Falsch, das QM-Zertifikat ist unerläßlich! Denn nur so kann eine gleichbleibende Qualität nachgewiesen werden.

Was bringt es sonst einige Felgen zu prüfen/zu zerstören, wenn das Ergebnis nicht auch die nächsten vier Felgen übertragbar ist?

Dir ist der Unterschied zwischen 'notwendig' und 'hinreichend' bekannt?

Das QM Zertifikat ist zwar notwendig aber keinesfalls hinreichend - wie ich schon versucht habe auszuführen, bescheinigt ein QM-Zertifikat das Vorhandensein und Einhalten von Prozessen die eine gleichbleibende Qualität des Produkts sicherstellen. Es macht aber keinerlei Aussagen oder gibt gar Garantien über den Grad der Qualität (oder um den meist missverstandenen und missinterpretierten Begriff der 'Qualität' gegen den eigentlich gemeinten zu ersetzen) bzw. der 'Anspruchsklasse' eines Produkts.

Auch ein Betrieb der anerkanntermaßen konstant niedrige 'Qualität' produziert (oder wie es korrekt heißen müsste: Produkte niedriger Anspruchsklasse) kann demnach ein QM-Zertifikat erhalten auch wenn das Produkt die marktüblichen Voraussetzungen eines Zielmarktes nicht einhält.

Das zu akzeptieren und zu ertragen fällt mancheinem schwer - das weiß ich - denn es mag so gar nicht in das Weltbild passen, das einem das Marketing suggerieren will, die diese schönen Zertifikate zweckentfremdend in ihrer Werbung einsetzen.

Wer es nicht glauben will, mag den steinigen Weg gehen und sich mit der ISO9001 einmal intensiv auseinandersetzen, so wie ich das schon getan habe.

ghm

(zertifizierter Auditor für ISO9001 QM-Systeme)

Irgendwie hast du nun lediglich in Langform wiederholt, was nogel geschrieben hat. Er schrieb nirgends, dass die Qualität gut sein muss, nur dass diese gleichbleibend ist. Eine Qualität kann auch gleichbleibend schlecht sein.

Zitat:

@freespace49 schrieb am 28. November 2023 um 21:44:04 Uhr:

Mein GTÜ-Gutachter beantwortet mir eigentlich so ziemlich jede Frage was Eintragung oder Möglichkeiten in der Hinsicht betrifft. Weil er weiß, dass ich es dann bei ihm machen lassen würde. Natürlich nur, sofern er die Antwort überhaupt mit Bestimmtheit geben kann.

GTÜ ist hier völlig "raus", weil es nur eine Überwachungsorganisation ist und die Angestellten nur Prüfingenieure.

Im "Westen" mußt du zum TÜV, im "Osten" zur Dekra, da arbeiten die aaS mit den entsprechenden Befugnissen zur Eintragung.

Die würden dich dann auch an einen entsprechenden Technischen Dienst/Prüflabor verweisen.

Wer will sich denn sowas für nur einen Satz Felgen antun? Das wird arsch teuer.

Oder willst du Generalimporteur werden? Dann kann sich das u. U. lohnen.

Zitat:

@KapitaenLueck schrieb am 29. November 2023 um 10:17:51 Uhr:

 

Dann kann sich das u. U. lohnen.

Aber nur wenn der Schrott die Tests auch übersteht. Das Geld für die Prüfungen ist aber in jedem Fall weg.

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