Mal ganz provokant: "Es ist völlig egal, welches Last Step Product man wählt!"
Ich habe etwas überlegt, ob ich hierfür ein neues Thema starte oder in einem vorhandenen antworte. Um das Thema eines anderen aber nicht völlig zweckzuentfremden und da dies hier endlose Diskussionen auslösen kann, habe ich mich für ein neues Thema entschieden.
Folgende Zitate stammen aus einem anderen Thema:
Zitat:
Original geschrieben von Mr. Moe
Das Lackschutzprodukt, was danach kommt ist mMn irrelevant.
Zitat:
Original geschrieben von AMenge
Ich würde mir keinen so großen Kopf um das LSP (Last Step Product; also Wachs oder Versiegelung) machen.
Zitat:
Original geschrieben von Friedel_R
Durch das LSP wirst du nicht mehr viel reißen.
So aus dem Kontext gerissen und sogar in einem anderen Thema, kommt es zwar viel "härter" rüber als in Euren ganzen Antworten (ja, ist nicht mal fair Euch gegenüber), aber dennoch lese ich zwischen den Zeilen oder besser kann es ein Einsteiger so verstehen:
Es ist furzegal, was man sich als Last Step Product (LSP) auf den Lack schmiert!Und das möchte ich nicht so stehen lassen, bzw. hier nutzen, kann jedoch nur von Wachsen sprechen, da ich bisher keine Versiegelungen (bis auf das FK 1000P) genutzt habe.
Aber erst mal das Wichtigste, wie in vielen Themen auch schon mehrfach erwähnt:
Der Glanz kommt hauptsächlich durch die Vorarbeit, durch einen möglichst völlig defektfreien Lack. "Das Wachs ist nur noch das i-Tüpfelchen", schreibe ich selbst gerne. Ob dieses "i-Tüpfelchen" nun 2%, 5% oder 0,5% ausmacht, kann ich nicht bewerten.
Ich möchte nicht besserwisserisch rüberkommen. Gerade bei den drei Kollegen, die ich zitiert habe, bin ich mir 100%ig sicher, dass sie Folgendes wissen, weiss aber nicht, ob es bei Einsteigern auch so angekommen ist.
Es gibt folgende Unterschiede bei verschiedensten Wachsen (ich hoffe, ich vergesse nichts), was man evt. so auch auf Versiegelungen erweitern kann:
Standzeit:
Für viele das Kriterium schlechthin. Einfach die Haltbarkeit. Wie länge hält das Wachs (oder die Versiegelung) auf dem Lack, bis ich die Konservierung erneuern muss.
Glätte:
Mal mit dem Handrücken leicht über den Lack fahren und man kann Unterschiede spüren.
Beading:
Abperleffekt, Wasser bildet Perlen auf dem Lack (siehe auch FAQ).
Sheeting:
Flächiges Ablaufen des Wassers vom Lack (siehe auch FAQ).
Konsistenz und Verarbeitung:
Ein Wachs weich wie Mousse au Chocolat oder so hart, dass es erst in den Händen schmilzt, oder gar zum Sprühen. "Easy on and easy off" oder sehr anspruchsvoll. Lange oder kurze Ablüftzeit? Wie "zickig" ist das Produkt, wenn ich die Ablüftzeit nicht genau einhalte? Kreidet es auf unlackiertem Kunststoff aus?
Anhaften von Schmutz:
Auch da gibt es Unterschiede, was man in einigen Vergleichstests sehen kann. Bei Produkt A haftet der Schmutz weniger am Lack als bei Produkt B. Auch der "Schaden", bzw. das Entfernen von Insektenleichen kann bei dem einen Produkt besser gehen als beim anderen.
Inhaltsstoffe:
Reinstes Carnauba-Wachs mit ausschliesslich natürlichen Zutaten über sog. "Hybride" bis hin zur Polymerversiegelung aus dem Chemielabor.
Geruch:
Wie riecht das Produkt? Nach Schuhcreme oder Chemie? Oder fruchtig lecker? Oder gar nach Schokolade?
Preis:
Tja, was kostet das Produkt? Wo fängt eine Dose Wachs an? Vielleicht bei 15,- EUR und das geht stufenlos nach oben bis zu den ganz extremen Produkten > 10.000,- EUR. Auf den Preis gehe ich später noch ein.
Bei den aufgeführten Punkten kann jeder Anwender seine eigenen Vorlieben haben. Der eine braucht unbedingt mindestens diese Lackglätte, dem nächsten gefällt das Beading bei dem Produkt so gut, dass er mit geringer Standzeit leben kann , wieder ein anderer will "Natur pur" usw.
Damit kann es nicht das "beste" Produkt geben. Jedem gefällt etwas anderes oder ist eine andere Eigenschaft wichtig. Man kann nur empfehlen, die Erfahrung muss jeder selbst machen.
Einen Punkt habe ich oben nicht genannt, und auf den kommt es mir eigentlich am meisten an: Glanz!
Ist es für den Glanz (die oben aufgeführten Punkte also ausgeklammert) tatsächlich egal, welches Wachs ich wähle? Sehe ich tatsächlich keinen Unterschied? Egal, ob ich das "Brot-und-Butter-Wachs" oder besser den "Motor-Talk-Fahrzeugpflege-Forum-Evergreen" Collinite No. 476s für kleine 17,95 EUR oder beispielsweise das Zymöl Concours Glaze für knapp 200,- EUR wähle (oder alles, was es preislich dazwischen oder darüber gibt)?
Sollte dem so sein, warum wählt man dann ein teures Wachs? Nur aus oben genannten Punkten? Kein Unterschied beim Glanz, bei der Optik auf dem Lack?
Ich persönlich kann die Frage nicht abschliessend beantworten.
An einem Tag probiere ich auf dem endlos langen Dach meines schwarzen E-Klasse T-Modells drei verschiedene Wachse, denen allen nachgesagt wird, dass sie besonders gut auf schwarzen bzw. dunklen Lacken kommen. Es war das Collinite No. 915, das Dodo Juice Blue Velvet Pro und das Chemical Guys Pete's '53 (nachzulesen in meinem Blog). Ich schleiche um die unterschiedlich behandelten Flächen, bei dem Lichteinfall, mal so, mal so ... und sehe keinen Unterschied.
An einem anderen Tag trage ich das Chemical Guys Pete's '53 auf den ganzen Wagen auf. Und ich grübele bereits wenn ich fertig bin: "Das kommt doch anders, irgendwie "besser" als das Collinite No. 915" ....? Die Sonne steht tief, die grossen Lackfächen des T-Modells, die Rundungen der Haube ... es wirkt DOCH anders. Nichts, was man auf einer 30x30cm Testfläche mit der Nase am Lack sieht, aber im Ganzen.
Einbildung? Kein direkter Vergleich? War die Vorarbeit (siehe oben) anders, "besser"? Liegt es am Licht oder am Wetter? Oder sehe ich Unterschiede?
Wie gesagt, ich kann es nicht abschliessend beantworten.
Zurück zu "warum wählt man dann ein teures Wachs?" und damit auch zum Preis. Da gibt es noch etwas anderes, ebenfalls schwer zu beschreiben. Ist es Enthusiasmus? Sich einfach mal etwas gönnen? Etwas Schönes, Seltenes und Teures, um sich einfach gut zu fühlen?
Das günstige Wachs kommt in der Blech- oder Plastikdose. Wie eine Schuhcreme. Oder man bekommt eine aufwändig gestaltete Echtholz-Hochglanz-Schatulle. Innen mit weichem Samt ausgeschlagen. Das Wachs in einem Flakon, den man sonst nur aus der Parfümerie kennt. Mit Zertifikat, Limitierung und handsigniert.
Einige, die nicht gerade fahrzeugpflegeverrückt sind, denken jetzt vielleicht: "Hat der sie noch alle?" Aber da gibt es viele Vergleiche. Muss es die Rolex Submariner für mehrere tausend Euro am Handgelenk sein? Zeigt sie "besser" die Uhrzeit an als die Casio F-91W für 10,- EUR? Das kann man fast unendlich weiterführen.
Aber ist das teure Wachs nur Enthusiasmus? Nur der Wunsch nach etwas Schönem und Besonderen? Nochmal ... ich kann es nicht abschliessend beantworten. Werden dafür mehrere hundert Euro extra ausgegeben? Statt mal mit dem Chemiegeruch beim Auftragen zu leben, bei den Inhaltsstoffen ein Auge zuzudrücken und das Collinite No. 476s zu nehmen? Denn es sieht ja genauso aus? Und evt. gewinnt man mit dem günstigen Produkt sogar noch an Standzeit? Ist es das?
Auszüge aus dem was ich geschrieben habe, tauchen hier in vielen Themen auf. Es wird immer mal angerissen. Manchmal braucht auch nur der Name Swizöl fallen und ein Thema wird seitenweise zweckentfremdet und man kann sich Popcorn holen. Ein Thema, um all dieses zu diskutieren, gab es meines Wissens nicht. Und ich finde, darüber kann man prima diskutieren.
Wie ist Eure Meinung dazu?
Gruss DiSchu
Beste Antwort im Thema
Ich habe etwas überlegt, ob ich hierfür ein neues Thema starte oder in einem vorhandenen antworte. Um das Thema eines anderen aber nicht völlig zweckzuentfremden und da dies hier endlose Diskussionen auslösen kann, habe ich mich für ein neues Thema entschieden.
Folgende Zitate stammen aus einem anderen Thema:
Zitat:
Original geschrieben von Mr. Moe
Das Lackschutzprodukt, was danach kommt ist mMn irrelevant.
Zitat:
Original geschrieben von AMenge
Ich würde mir keinen so großen Kopf um das LSP (Last Step Product; also Wachs oder Versiegelung) machen.
Zitat:
Original geschrieben von Friedel_R
Durch das LSP wirst du nicht mehr viel reißen.
So aus dem Kontext gerissen und sogar in einem anderen Thema, kommt es zwar viel "härter" rüber als in Euren ganzen Antworten (ja, ist nicht mal fair Euch gegenüber), aber dennoch lese ich zwischen den Zeilen oder besser kann es ein Einsteiger so verstehen:
Es ist furzegal, was man sich als Last Step Product (LSP) auf den Lack schmiert!Und das möchte ich nicht so stehen lassen, bzw. hier nutzen, kann jedoch nur von Wachsen sprechen, da ich bisher keine Versiegelungen (bis auf das FK 1000P) genutzt habe.
Aber erst mal das Wichtigste, wie in vielen Themen auch schon mehrfach erwähnt:
Der Glanz kommt hauptsächlich durch die Vorarbeit, durch einen möglichst völlig defektfreien Lack. "Das Wachs ist nur noch das i-Tüpfelchen", schreibe ich selbst gerne. Ob dieses "i-Tüpfelchen" nun 2%, 5% oder 0,5% ausmacht, kann ich nicht bewerten.
Ich möchte nicht besserwisserisch rüberkommen. Gerade bei den drei Kollegen, die ich zitiert habe, bin ich mir 100%ig sicher, dass sie Folgendes wissen, weiss aber nicht, ob es bei Einsteigern auch so angekommen ist.
Es gibt folgende Unterschiede bei verschiedensten Wachsen (ich hoffe, ich vergesse nichts), was man evt. so auch auf Versiegelungen erweitern kann:
Standzeit:
Für viele das Kriterium schlechthin. Einfach die Haltbarkeit. Wie länge hält das Wachs (oder die Versiegelung) auf dem Lack, bis ich die Konservierung erneuern muss.
Glätte:
Mal mit dem Handrücken leicht über den Lack fahren und man kann Unterschiede spüren.
Beading:
Abperleffekt, Wasser bildet Perlen auf dem Lack (siehe auch FAQ).
Sheeting:
Flächiges Ablaufen des Wassers vom Lack (siehe auch FAQ).
Konsistenz und Verarbeitung:
Ein Wachs weich wie Mousse au Chocolat oder so hart, dass es erst in den Händen schmilzt, oder gar zum Sprühen. "Easy on and easy off" oder sehr anspruchsvoll. Lange oder kurze Ablüftzeit? Wie "zickig" ist das Produkt, wenn ich die Ablüftzeit nicht genau einhalte? Kreidet es auf unlackiertem Kunststoff aus?
Anhaften von Schmutz:
Auch da gibt es Unterschiede, was man in einigen Vergleichstests sehen kann. Bei Produkt A haftet der Schmutz weniger am Lack als bei Produkt B. Auch der "Schaden", bzw. das Entfernen von Insektenleichen kann bei dem einen Produkt besser gehen als beim anderen.
Inhaltsstoffe:
Reinstes Carnauba-Wachs mit ausschliesslich natürlichen Zutaten über sog. "Hybride" bis hin zur Polymerversiegelung aus dem Chemielabor.
Geruch:
Wie riecht das Produkt? Nach Schuhcreme oder Chemie? Oder fruchtig lecker? Oder gar nach Schokolade?
Preis:
Tja, was kostet das Produkt? Wo fängt eine Dose Wachs an? Vielleicht bei 15,- EUR und das geht stufenlos nach oben bis zu den ganz extremen Produkten > 10.000,- EUR. Auf den Preis gehe ich später noch ein.
Bei den aufgeführten Punkten kann jeder Anwender seine eigenen Vorlieben haben. Der eine braucht unbedingt mindestens diese Lackglätte, dem nächsten gefällt das Beading bei dem Produkt so gut, dass er mit geringer Standzeit leben kann , wieder ein anderer will "Natur pur" usw.
Damit kann es nicht das "beste" Produkt geben. Jedem gefällt etwas anderes oder ist eine andere Eigenschaft wichtig. Man kann nur empfehlen, die Erfahrung muss jeder selbst machen.
Einen Punkt habe ich oben nicht genannt, und auf den kommt es mir eigentlich am meisten an: Glanz!
Ist es für den Glanz (die oben aufgeführten Punkte also ausgeklammert) tatsächlich egal, welches Wachs ich wähle? Sehe ich tatsächlich keinen Unterschied? Egal, ob ich das "Brot-und-Butter-Wachs" oder besser den "Motor-Talk-Fahrzeugpflege-Forum-Evergreen" Collinite No. 476s für kleine 17,95 EUR oder beispielsweise das Zymöl Concours Glaze für knapp 200,- EUR wähle (oder alles, was es preislich dazwischen oder darüber gibt)?
Sollte dem so sein, warum wählt man dann ein teures Wachs? Nur aus oben genannten Punkten? Kein Unterschied beim Glanz, bei der Optik auf dem Lack?
Ich persönlich kann die Frage nicht abschliessend beantworten.
An einem Tag probiere ich auf dem endlos langen Dach meines schwarzen E-Klasse T-Modells drei verschiedene Wachse, denen allen nachgesagt wird, dass sie besonders gut auf schwarzen bzw. dunklen Lacken kommen. Es war das Collinite No. 915, das Dodo Juice Blue Velvet Pro und das Chemical Guys Pete's '53 (nachzulesen in meinem Blog). Ich schleiche um die unterschiedlich behandelten Flächen, bei dem Lichteinfall, mal so, mal so ... und sehe keinen Unterschied.
An einem anderen Tag trage ich das Chemical Guys Pete's '53 auf den ganzen Wagen auf. Und ich grübele bereits wenn ich fertig bin: "Das kommt doch anders, irgendwie "besser" als das Collinite No. 915" ....? Die Sonne steht tief, die grossen Lackfächen des T-Modells, die Rundungen der Haube ... es wirkt DOCH anders. Nichts, was man auf einer 30x30cm Testfläche mit der Nase am Lack sieht, aber im Ganzen.
Einbildung? Kein direkter Vergleich? War die Vorarbeit (siehe oben) anders, "besser"? Liegt es am Licht oder am Wetter? Oder sehe ich Unterschiede?
Wie gesagt, ich kann es nicht abschliessend beantworten.
Zurück zu "warum wählt man dann ein teures Wachs?" und damit auch zum Preis. Da gibt es noch etwas anderes, ebenfalls schwer zu beschreiben. Ist es Enthusiasmus? Sich einfach mal etwas gönnen? Etwas Schönes, Seltenes und Teures, um sich einfach gut zu fühlen?
Das günstige Wachs kommt in der Blech- oder Plastikdose. Wie eine Schuhcreme. Oder man bekommt eine aufwändig gestaltete Echtholz-Hochglanz-Schatulle. Innen mit weichem Samt ausgeschlagen. Das Wachs in einem Flakon, den man sonst nur aus der Parfümerie kennt. Mit Zertifikat, Limitierung und handsigniert.
Einige, die nicht gerade fahrzeugpflegeverrückt sind, denken jetzt vielleicht: "Hat der sie noch alle?" Aber da gibt es viele Vergleiche. Muss es die Rolex Submariner für mehrere tausend Euro am Handgelenk sein? Zeigt sie "besser" die Uhrzeit an als die Casio F-91W für 10,- EUR? Das kann man fast unendlich weiterführen.
Aber ist das teure Wachs nur Enthusiasmus? Nur der Wunsch nach etwas Schönem und Besonderen? Nochmal ... ich kann es nicht abschliessend beantworten. Werden dafür mehrere hundert Euro extra ausgegeben? Statt mal mit dem Chemiegeruch beim Auftragen zu leben, bei den Inhaltsstoffen ein Auge zuzudrücken und das Collinite No. 476s zu nehmen? Denn es sieht ja genauso aus? Und evt. gewinnt man mit dem günstigen Produkt sogar noch an Standzeit? Ist es das?
Auszüge aus dem was ich geschrieben habe, tauchen hier in vielen Themen auf. Es wird immer mal angerissen. Manchmal braucht auch nur der Name Swizöl fallen und ein Thema wird seitenweise zweckentfremdet und man kann sich Popcorn holen. Ein Thema, um all dieses zu diskutieren, gab es meines Wissens nicht. Und ich finde, darüber kann man prima diskutieren.
Wie ist Eure Meinung dazu?
Gruss DiSchu
43 Antworten
Ich halte die einfache Verarbeitung für eines der Kriterien für ein Einsteiger-LSP, aber nicht für das alleinige. Der Preis spielt für die meisten Einsteiger z.B. eine ganz erhebliche Rolle, ebenso die Standzeit.
Zitat:
Original geschrieben von MonaLisa_22
Natürlich siehst du den Unterschied. Ob es ihn gibt ist eine andere Sache. 🙂
Celsi hatte mal in einem Thema geschrieben: "Bauch-Wachs vs. Hirn-Wachs" oder so ähnlich.
Vielleicht ist es aber wirklich genau so einfach: Natürlich sehe ich einen Unterschied, ob er nun da ist oder nicht 😎
Kanns das sein? Gebe ich mich damit zufrieden? Ich bin mir noch nicht sicher ...
Gruss DiSchu
Bleibt Dir aber nichts anderes übrig, als sich damit zufrieden zu geben. 🙂 Deine Freunde und Bekannte, die mit der Fahrzeugpflege nichts am Hut haben, werden den Unterschied nicht sehen können. Auf den Bildern kannst Du ihn nur sehr schwer halten - zumindest mir gelingt es nicht. Wenn ich mir die Finish-Pics meiner Aufbereitungen anschaue, sehe keinen Unterschied zwischen z.B. Zymöl Titanium und Collinite #915. Mit mehr Glanz hat der Unterschied auch nichts zu tun - es ist nicht "mehr" Glanz sondern ein "anderer" Glanz: tiefer, spiegelnder, weicher... Bleibt also Deine Entscheidung, ob Dir ein Wachs mehrere hunderte Euro wert ist - wenn Du Dich nicht ein Mal in der Woche mit anderen Pflegefreaks triffst, hast Du den Glanz eines teuren Wachses nur für Dich alleine. 😛
Zitat:
Original geschrieben von DiSchu
Bei den Beratungen bin ich etwas anderer Meinung, zumindest wenn es um Einsteiger oder Anfänger geht, die entweder selbst Swizöl ins Spiel bringen oder es ihnen mit einem kurzen Einzeiler empfohlen wird (seltsamerweise ist es meist Swizöl). Da ist manchmal noch nicht mal die Ausrüstung für die entsprechende Vorbereitung vorhanden noch das Know-how da, so dass ein so teures Wachs wohl verpuffen würde. Wie Perlen vor die Säue.
Ich möchte an dieser Stelle mal von meinem Einstieg in die engagierte Fahrzeugpflege erzählen:
Nach ziemlich genau 16 Jahren ohne eigenes Auto, dafür aber mit diversen Firmenfahrzeugen, die mehr oder weniger regelmäßig durch Portalwaschanlagen oder Waschstraßen geschoben wurden, erwarb ich 2008 meinen damals 43 Jahre alten Ford. Hier war schon beim Kauf klar, dass dieses Auto keinesfalls eine Waschanlage oder -strasse von innen sehen würde und der Wagen eine liebevollere Pflege erfahren sollte. Die erste Wäsche nach der Zulassung erfolgte an der Waschbox, der ich bis heute die Treue halte, und „bewaffnet“ war ich mit einem etwa 15 Liter fassenden rechteckigen Eimer, einer Literflasche Sonax GlanzShampoo Konzentrat, einem Viskose Autoschwamm und einem Auto-Leder – alles extra für diesen Einsatz schnell noch bei ATU gekauft.
An der Waschbox angekommen, wurde der Wagen erst einmal gründlich abgekärchert, anschließend vorsichtig mit der Waschbürste 😰 kurz abgeschrubbt, danach mit dem Schwamm und ordentlich Shampoo im Waschwasser von Hand gewaschen und zum guten Schluss noch einmal abgekärchert, bevor ich die Landyacht mit dem Leder trocken legte.
Mit dem Ergebnis war ich zufrieden, das Auto war sauber, der rote Lack leuchtete in der Sonne und Spaß gemacht hatte die Putzaktion auch noch – trotzdem kamen mir Zweifel, ob das denn wirklich alles so richtig war. Außerdem fehlte noch etwas, meinen ersten Wagen, den Audi, hatte ich nach der Handwäsche auf der Strasse, Anfang der '80er Jahre ging das auch in Großstädten noch, alle paar Wochen mit so einem Zeug von Polifac und Watte eingeschmiert und mit einem alten Feinrippunterhemd „poliert“.
So ein Schutz musste natürlich auch auf den Ford, also habe ich mich im Internet „schlau“ gemacht und bin dabei zuerst auf das Orange Babies Drying Towel gestoßen, das zum Abtrocknen jedes Leder in den Schatten stellt. Der Preis für das Tuch war akzeptabel, also bestellte ich das Ding und da ich inzwischen in Erfahrung gebracht hatte, das Schwämme zum Auto waschen völlig out sind, kaufte ich gleich noch einen Lammfell-Waschhandschuh dazu und das Cobra Flauschi Big Pack – sechs verschiedene Microfasertücher von Cobra – es fehlte aber immer noch das LSP!
Ich wusste dank des Fahrzeugpflege-Unterforums bei Motor-Talk, dass entweder Carnauba-Wachse oder Liquid-Glass das Maß der Dinge für eine ordentliche Lackkonservierung sind und da ich in gewissen Dingen stockkonservativ bin, kam für das Alteisen natürlich nur ein klassisches Wachs in Frage. Also wurde die Suchmaschine angeschmissen, diverse Testergebnisse in verschiedenen (Oldtimer)-Zeitschriften und nicht zuletzt das Forum durchforstet um schlussendlich zu dem Ergebnis zu kommen, dass es die Swizöl Entry Collection mit dem Concorso Wachs für 314,- plus Versand werden soll – eine Entscheidung, die ich bis heute nicht bereut habe. Dazu bestellte ich gleich noch den Swizöl Paint Rubber und das Swizöl Quick Finish als Gleitmittel für zusammen 39,- €, denn so eine Lackreinigungsknete soll ja Wunder bewirken.
Nachdem das Zeug dann endlich vollständig angekommen war und ich mich hoffentlich ausreichend eingelesen hatte, wurde der nächste Waschtag eingeläutet:
Samstag früh ging es los, den Ford aus Garage holen, das Putzzeug einladen (von meinem ATU Einkauf kam nur der Eimer und das Leder mit, das Leder aber nur deshalb, weil es aus nostalgischen Gründen ebenso einen festen Platz im Kofferraum des Fords hat wie der Geigenkasten mit dem Werkzeug) und ab zur Waschbox. Das Auto abkärchern, auf den Waschbürsteneinsatz wurde und wird seitdem verzichtet, 5ml (eine Verschlusskappe) Car Bath und warmes Wasser für 50 ¢ in den Eimer und das Auto sanft mit dem Lammfell-Waschhandschuh waschen. Anschließend kneten, danach noch einmal waschen, dann trocknen – eine Sensation mit dem Microfasertuch – dann vorsichtig das Cleaner Fluid auf den Lack, zügig, damit das Zeug nicht antrocknet, wieder abnehmen und dann das Concorso auftragen…
Das verdammte Swizöl Auftragspad rubbelte sich am Dosenrand auf und auf Wachs und Lack befanden sich winzige schwarze Schaumgummi-Flocken.
Egal, mit spitzen Fingern wurde das Zeug aus der Wachsdose und vom Lack gepflückt und der Rest des Autos mit bloßen Händen eingewachst (das würde ich übrigens mit den Chemiebomben von Finish Kare und Collinite nur äußerst ungern machen wollen). Nachdem der Wagen vollständig eingewachst war, erst einmal eine Zigarettenpause, ich hatte die Waschbox jetzt zwar schon ein paar Stunden belegt, aber niemand hatte sich beschwert und es gibt ja noch geschätzte 12 andere Boxen…
Nach der Benson ging es ans Wachsabnehmen – ich war ganz schön auf das Ergebnis gespannt. Das Abnehmen ging total easy von der Hand, unter dem Dach der Waschbox war schon eine Verbesserung sichtbar, richtig umgehauen hat mich der Anblick aber noch nicht – das kam erst später, als der Wagen in der prallen Sonne stand.
Dem aufmerksamen Leser wird nicht entgangen sein, dass die für ein Top-Ergebnis wirklich wichtigen Vorarbeiten bei meiner ersten Anwendung bestenfalls suboptimal waren, trotzdem hat mich das Ergebnis dieser Putzaktion (ich schreibe extra nicht „Aufbereitung“) vollständig überzeugt und in mir den Ehrgeiz geweckt, noch bessere Ergebnisse zu erreichen.
Was ich mit dem Geschreibsel aber eigentlich zum Ausdruck bringen wollte, ist, dass auch ein Einsteiger ohne perfekte Vorarbeit auch mit einem Luxus-Wachs ein überzeugendes Ergebnis erreichen kann, mit dem er mehr als glücklich ist. Warum also von Hi-End Wachsen abraten, wenn der Einsteiger doch bereit ist, sich diesen Luxus zu gönnen? Die „Hardware“ und die Polituren von Swizöl sind das verlangte Geld nicht wert, weil zumindest die Auftragspads und die Tücher schlechter sind als die der „billigen“ Mitbewerber.
Beim Shampoo, Pre Cleaner und Wachs bin ich anderer Meinung, bzw. sollte hier differenziert werden, was der Anwender will und bereit ist zu bezahlen. Davon unabhängig ist das Swizöl Gum Feed aber für mich das beste Gummipflegemittel auf dem Markt – wer einen Oldtimer besitzt und dessen hartgewordene Fensterdichtungen mit dem Zeug eingerieben hat, weiß was ich meine.
PS: Alle meine „billigen“ Wachse (von ValetPro, W5, Dodo Juice, Migliore, Victoria, Finish Kare, Collinite, Lusso, etc.) habe ich mir nach dem Concorso zugelegt. Alle diese Wachse, bis auf zwei, habe ich inzwischen wieder abgegeben und mir stattdessen noch das Shield und das Crystal Rock gegönnt.
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Und glaubst du heute, das Erfolgserlebnis wäre bei einem Wachs von Dodo Juice oder Finish Kare ausgeblieben?
Luxus ist was tolles, egal ob es nun um ein Uhren, Spirituosen, Sportgeräte oder Autowachse geht. Aber zum Luxus gehört auch meistens für ein wenig Mehrleistung exponentiell höhere Preise zu bezahlen. Das kann man sich selbst gönnen, wenn man Lust dazu hat, man sollte es aber nicht auf andere übertragen. In Einkaufsberatungen übernimmt man ein großes Stück Verantwortung dafür, was sich der Threadersteller kauft. Darum sind an der Stelle Emotionen fehl am Platz und eher Vernunftlösungen gefragt. Und wenn das Budget aus 100 € besteht, und nicht mehr als 2 Mal im Jahr Hand angelegt werden soll, fallen Luxuswachse (Preis), und selbst ganz normale, preiswerte Wachse von Dodo oder Chemical Guys (Standzeit) von vorn herein aus dem Raster.
Ein Swizöl Concorso ist für mich ein klassisches "Zweitwachs". Mit dem Erstwachs gilt es in die Materie einzusteigen und die Grundanforderungen zu erfüllen. Wenn sich die Sache dann zum Hobby entwickelt, und jemand Spaß daran hat, etwas neues auszuprobieren, dann ist auch ein ansonsten "unvernünftiges" Luxuswachs sinnvoll.
Übrigens war ich von meinem ersten guten Wachs, dem Collinite 476s, trotz einer Vorarbeit, die nur aus Kneten bestand, ebenfalls hellauf begeistert.😉
Zitat:
Original geschrieben von Mr. Moe
Und glaubst du heute, das Erfolgserlebnis wäre bei einem Wachs von Dodo Juice oder Finish Kare ausgeblieben?
Nein, das glaube ich nicht.
Aber darum ging es mir in dem Beitrag auch gar nicht, sondern eher darum, dass ein teures Wachs nicht zwingend eine perfekte Vorarbeit braucht, um zu überzeugen. Ein Einsteiger wird sicher auch bei suboptimaler Vorbereitung von dem mit einem Swizöl Onyx oder einem Zymöl Carbon (Zymöl Creame) erreichten Glanz aus den Socken gehauen und die Ausgabe für das Luxus Wachs nicht bereuen, wenn er ohnehin bereit war, die dafür geforderte Summe auszugeben.
Nicht dass ich falsch verstanden werde: Ich möchte nicht darauf hinwirken, dass grundsätzlich teure Wachse empfohlen werden, allerdings fände ich es schön, wenn demjenigen, ob Einsteiger oder nicht, nicht gleich der Wunsch nach einem Hi-End Wachs mit der Begründung ausgeredet wird, dass er den Unterschied zu einem billigen Wachs ohnehin nicht sehen wird.
PS: Sicher muss bei einem Hi-End Wachs der Lack bestmöglich vorbereitet werden, um das mögliche Potential des Wachses vollkommen ausreizen zu können – das gilt aber doch genauso für ein Low Range LSP, oder nicht?
Edit:
Mir ist noch eine Frage eingefallen: Glaubst Du, Du hättest Dich enttäuscht von der engagierten Fahrzeugpflege abgewendet, wenn Du Deine ersten Gehversuche mit einem teuren Hi-End Wachs gemacht hättest?
Edit 2:
Jaja, das Alter…
Zitat:
Original geschrieben von Mr. Moe
In Einkaufsberatungen übernimmt man ein großes Stück Verantwortung dafür, was sich der Threadersteller kauft. Darum sind an der Stelle Emotionen fehl am Platz und eher Vernunftlösungen gefragt. Und wenn das Budget aus 100 € besteht, und nicht mehr als 2 Mal im Jahr Hand angelegt werden soll, fallen Luxuswachse (Preis), und selbst ganz normale, preiswerte Wachse von Dodo oder Chemical Guys (Standzeit) von vorn herein aus dem Raster.
Entschuldige, aber es sollte sich wohl von selbst verstehen, dass bei einem maximalen Budget von 100,- € und null vorhandenem Material kein LSP mit einem EK von 225,- € plus Versand empfohlen werden kann. Ist die Ausrüstung aber komplett, lediglich das LSP fehlt noch und das Budget hierfür beträgt ebenfalls 100,- €, dann kann ich es durchaus verantworten, dem Einsteiger das Swizöl Onyx (oder das Shield für 135,- €) zu empfehlen – enttäuscht wird der Ratsuchende von diesen Wachsen garantiert nicht.
Zitat:
Original geschrieben von Mr. Moe
Ein Swizöl Concorso ist für mich ein klassisches "Zweitwachs". Mit dem Erstwachs gilt es in die Materie einzusteigen und die Grundanforderungen zu erfüllen. Wenn sich die Sache dann zum Hobby entwickelt, und jemand Spaß daran hat, etwas neues auszuprobieren, dann ist auch ein ansonsten "unvernünftiges" Luxuswachs sinnvoll.
Das Swizöl Concorso wurde von mir erwähnt, weil es tatsächlich das Wachs war, welches ich mir als erstes gekauft habe und ich keine Veranlassung sah, hier beim Produktnamen zu lügen. Sinngemäß steht der Name Concoro aber für jedes beliebige teure(re) Wachs (name it as you like).
Zitat:
Original geschrieben von Memphis_Belle
PS: Sicher muss bei einem Hi-End Wachs der Lack bestmöglich vorbereitet werden, um das mögliche Potential des Wachses vollkommen ausreizen zu können – das gilt aber doch genauso für ein Low Range LSP, oder nicht?
Zweifellos! Allerdings denke ich, dass jedes Low Range LSP auf einem gut vorbereiteten Lack besser aussieht, als die besten LSP auf einem schlecht vorbereiteten Lack. Darum sollte der Fokus eher auf der Vorarbeit liegen, als auf dem LSP, womit den Bogen zur Themenüberschrift spanne.
Zitat:
Original geschrieben von Memphis_Belle
Edit:
Mir ist noch eine Frage eingefallen: Glaubst Du, Du hättest Dich enttäuscht von der engagierten Fahrzeugpflege abgewendet, wenn Du Deine ersten Gehversuche mit einem teuren Hi-End Wachs gemacht hättest?
Sicher nicht. Vielleicht wären meine Erwartungen vom Hi-End Wachs aber höher gewesen, so dass meine Zufriedenheit etwas geringer ausgefallen wäre.
Das Collinite bot mir bei einem im Vergleich zu "Baumarktprodukten" nur unwesentlich höheren Preis einen guten Glanz, super Beading und eine Standzeit, die ich vorher nicht für möglich gehalten habe. Dem gegenüber stand die schwere Verarbeitung. Ich hatte mich nicht genug eingelesen und das Wachs erst mal (bei zu dickem Auftrag) 30 min ablüften lassen. Als es dann kaum runter ging, dachte ich, ich müsste noch länger warten, da es scheinbar noch nicht bereit zum Abnehmen war😰 War alles in allem eine schweißtreibende Angelegenheit...
Das wäre mir mit einem guten, teuren Wachs erspart geblieben, ebenso der Geruch von Schuhcreme. Auf der anderen Seite wäre ich aber von der Standzeit weniger beeindruckt gewesen.
Alles in allem wären die Erfahrungen wohl nicht besser und nicht schlechter gewesen, nur evtl. wären die Erwartungen höher und die Brieftasche leichter gewesen.
Zitat:
Original geschrieben von Mr. Moe
Zweifellos! Allerdings denke ich, dass jedes Low Range LSP auf einem gut vorbereiteten Lack besser aussieht, als die besten LSP auf einem schlecht vorbereiteten Lack. Darum sollte der Fokus eher auf der Vorarbeit liegen, als auf dem LSP, womit den Bogen zur Themenüberschrift spanne.
Warum werden in der Frage eigentlich immer Äpfel mit Birnen verglichen und so getan, als ob die Qualität der Vorarbeiten nur bei Verwendung eines Low Range LSP gesteigert werden könnte? In der Frage um ein Hi End Wachs lese ich immer nur: „Fang lieber erst einmal mit etwas billigem (i.d.R. wird an dieser Stelle dann das 476s empfohlen) an, verbessere Deine Vorarbeiten, arbeite gründlicher, dann wird auch Dein Ergebnis besser.“
Grundsätzlich ist das ja vollkommen richtig, nur verbessert sich das Ergebnis natürlich auch dann, wenn ich meine Vorarbeiten verbessere, gründlicher arbeite und am Ende das Zymöl Royale auf den Lack schmiere.
Stimmt, da ist was dran. Wäre die Antwort an den Einsteiger ...
Zitat:
Original geschrieben von Memphis_Belle
„Fang lieber erst einmal mit etwas billigem (i.d.R. wird an dieser Stelle dann das 476s empfohlen) an, verbessere Deine Vorarbeiten, arbeite gründlicher, dann wird auch Dein Ergebnis besser.“
... dann wäre es auch richtig. Nur die Illusion (wenn sie denn da ist), dass durch das teure Wachs die Vorarbeit zu vernachlässigen ist, die sollte man nehmen. "Ich nehme einfach ein teureres (= besseres) Wachs, dann wirds schon besser aussehen". Das sollte man austreiben. Ist das Geld trotzdem da und mag ausgegeben werden, spricht aber nach Belehrung zur besseren Vorarbeit nichts dagegen, trotzdem das teure Wachs zu wählen (denn es macht ja nichts "schlechter"😉.
Die Situation gibt es aber (leider?) eher selten. Meist sitzt doch bei Einsteigern das Geld nicht so locker, und wenn es "klick" gemacht hat und die Geschichte mit der perfekten Vorarbeit verstanden ist, bleibt der Einsteiger dann doch beim eher günstigerem LSP. Ich glaube auch, wenn man ihm das #476s nicht "aufgedrängt" hätte.
@ MonaLisa_22:
Ist da gar Sarkasmus in Deiner Antwort? 😰
Ich will Euch nicht aus dem Weg gehen müssen, weil Gefahr besteht, dass meine heile (Wachs-) Welt zerbricht. Zum Glück wohne ich hier oben am Ar*** der Welt mitten im Wald versteckt 😁
OT: Morgen gehts zum Lackierer, damit der seinen Pfusch beseitigen kann. Darauf hilft kein noch so teures Wachs 🙄
Gruss DiSchu
Zitat:
Original geschrieben von Memphis_Belle
Warum werden in der Frage eigentlich immer Äpfel mit Birnen verglichen und so getan, als ob die Qualität der Vorarbeiten nur bei Verwendung eines Low Range LSP gesteigert werden könnte?
Das habe ich nicht gesagt. Ich habe nur ausgedrückt, was Priorität für ein gutes Ergebnis hat. Damit will ich sagen, wenn 120 € zur Verfügung stehen, bringt es mehr, sich davon Schampoo, Politur einen Pre Cleaner und ein günstiges Wachs zu kaufen, statt Schampoo und ein teures Wachs.
Und wenn 250 € ausgegeben werden können, bringt es mehr Glanz, eine Poliermaschine und ein günstiges Wachs zu nehmen, statt einer Handpoliturausstattung und ein Hi-End Wachs.
Wenn das Budget noch höher ist, oder es sich um einen Neuwagen handelt spricht natürlich nichts gegen ein gutes, teures Wachs.
Zitat:
Original geschrieben von Mr. Moe
Wenn das Budget noch höher ist, oder es sich um einen Neuwagen handelt spricht natürlich nichts gegen ein gutes, teures Wachs.
Ich glaube, Ihr meint das gleiche.
Wenn noch gar kein Zubehör vorhanden ist, sollte es klar sein, dass bei einem Gesamtbudget von 120,- EUR (oder von 250,- EUR inkl. Poliermaschine) kein Spielraum für ein High-End-Wachs > 100,- EUR ist. Ist das Geld für ein solches Wachs
zusätzlichvorhanden und mag auch gerne ausgegeben werden, spricht aber nichts gegen die Verwendung.
Ich würde zwar einem Einsteiger nicht zu einem teuren Wachs drängen, aber andersrum, wenn das Budget da ist und er ein High End Produkt ins Spiel bringt, braucht man ihn auch nicht davon abbringen.
Die meisten werden eh klein anfangen und sich steigern, ggf. bis sie vom Fahrzeugpflege-Virus infiziert sind und Unsummen ausgeben 😉
Aber rein hypothetisch den oben genannten Fall angenommen, spricht nichts gegen den Einstieg mit einem High-End LSP. Memphis_Belle scheint es nicht geschadet zu haben, oder? 😁
@ Memphis_Belle:
Rein interessehalber: Welche zwei "günstigen" Wachse (ich denke, "günstig" trifft es besser als "billig"😉 hast Du nicht wieder abgegeben und warum? Für einen "Daily Driver" (Firmenwagen oder ähnlich) neben Deinem Oldie oder wegen anderer Deiner Meinung nach herausragender Leistungen für ein günstiges Wachs (beispielsweise Standzeit, oder Verarbeitung, oder ...)?
Gruss DiSchu
Interessant, ich habe das LSP nie unter dem Gesichtspunkt des Glanzes gesehen. Vielleicht kommt das daher, dass ich gleich mit der nötigen Aufbereitung per Poliermaschine angefangen habe. Für mich war bisher der Glanzhöhepunkt immer, wenn ich den quietschenden Lackreiniger abgenommen hatte. Also VOR dem LSP. Diesen Glanz zerstört man ja beim Auftragen des LSP zunächst wieder, und ich war froh, wenn ich ihn beim Abtragen wieder herstellen konnte. Darauf, dass diese zusätzliche Schicht noch eigenen Glanz erzeugt, bin ich noch gar nicht gekommen. Ich bleibe da auch skeptisch, das erinnert mich nämlich an die Edel-HiFi-Enthusiasten, die sogar Unterschiede zwischen verschiedenen Festplatten ausmachen wollen.
Ich glaube aber gern, dass es ein ganz anderes Erlebnis ist, ein hochwertiges Wachs aufzutragen. Und auch, dass man danach einen schöneren Glanz sieht. Und dass es einen dieses Gesamterlebnis wert sein kann. Ich selbst würde auch mal gern ein Luxuswachs verarbeiten. Bis dahin freue ich mich auf den Frühling, wenn ich erstmalig ein Fahrenheit auftragen werde.
Und deshalb mag ich auch Versiegelungen nicht so. Da fehlt Haptik. Obwohl ich zugeben muss, dass sich das ArmorAll bislang einwandfrei schlägt (nach 2 Monaten).
Zitat:
Original geschrieben von Orkuss
Und deshalb mag ich auch Versiegelungen nicht so. Da fehlt Haptik.
Gibt auch Versiegelungen, die den Lack schön glatt machen.🙂
Zitat:
Original geschrieben von Mr. Moe
Vielleicht wären meine Erwartungen vom Hi-End Wachs aber höher gewesen, so dass meine Zufriedenheit etwas geringer ausgefallen wäre.
Genau das glaube ich nicht. Ich denke, dass wir uns alle einig sind, dass mit den hier empfohlenen Produkten, gleich welcher Preisklasse, ein Ergebnis erreicht wird, das sich vom Ergebnis der durchschnittlichen Autopflege massiv abhebt - auch ohne perfekte Vorarbeit.
Nehmen wir einmal an, Dir wäre von mehreren Seiten zum Einstieg das Dodo Juice Rubbish Boys Juiced Edition empfohlen worden und das Wachs hätte, bis auf die Standzeit (die zunächst ja nicht beurteilt werden kann), bei gleicher Vorbereitung das exakt gleiche Ergebnis geliefert. Ich bin mir sehr sicher, dass Du mit dem 50,- € Wachs ebenso zufrieden gewesen wärest, wie mit dem deutlich günstigeren Collinite und dass Dich die Mehrausgabe am Ende nicht gereut hätte.
Warum ich davon überzeugt bin ist ganz einfach: Du hättest ja nur Vergleichsmöglichkeiten zu dem gehabt, was Du bis dahin verwendet hast, und das wurde ja deutlich getoppt. (Darauf, dass sich das Problem mit dem widerspenstigen Abnehmen erst gar nicht ergeben hätte und Deine Nase nicht vom Geruch nach Schuhwichse malträtiert, sondern von natürlichem Ananas-Duft umschmeichelt worden wäre, lasse ich mal außen vor.)
Ich gehe noch weiter: Nach Deiner ersten Aufbereitung fällst Du abends mit zwei Meter langen Armen und schlagskaputt ins Bett, bist aber zufrieden mit den was Du geleistet und erzielt hast. Am nächsten Tag zeigst Du im Forum stolz die Fotos von Deinem hochglänzenden Lack und schilderst Deine Vorgehensweise. Drei Minuten später meldet sich Mona_Lisa und beglückwünscht Dich zu Deinem Ergebnis, weist Dich aber darauf hin, dass immer noch Swirls zu erkennen sind und schlägt Dir vor, beim nächsten Mal vor dem Wachsauftrag den Lack zu polieren, danach einen Pre Cleaner zu verwenden und dann erst zu wachsen. Nebenbei wird erwähnt, dass das Polieren deutlich entspannter abläuft, wenn Du das maschinell machst.
Da Du kein Trottel bist, speicherst Du Monas Hinweise zerebral ab und bestellst schon einmal Politur, Pre Cleaner und eine HPH - als junger sportlicher Mann verzichtest Du zunächst aber noch auf den Kauf der Maschine.
Die leichten Swirls im Lack fallen Dir inzwischen selbst auf, deshalb wartest Du das Standzeitende des Wachses erst gar nicht ab, sondern machst Dich, 14 Tage später, wieder ans Werk, rufst Monas abgespeicherte Informationen ab und wäschst, knetest, polierst, pre-cleanerst und wachst wie blöde.
Das Ergebnis ist nochmal einen ganzen Schlag besser als vor zwei Wochen, Deine Arme dafür drei Meter lang und abends muss Deine LAG die Fernbedienung für Dich betätigen und Dir das Bierglas zum Mund führen - während der Sportschau pennst Du ein.
Im Forum meldest Du Vollzug, merkst nebenbei an, dass Dein Lack jetzt besser als im Neuwagenzustand ist und Deine LAG von Dir verlangt, am kommenden Wochenende ihren Wagen auf Vordermann zu bringen, sonst müsstest Du den Rest des Jahres auf dem Sofa schlafen und zu Essen gäbe es für Dich nur noch Warmes, wenn Du es Dir selbst kochst.
Zufällig wohnt DiSchu in Deiner weiteren Nachbarschaft und bietet Dir an, Dich mit seinem Excenter-Polierer zu unterstützen. Das Auto Deiner LebenAbschnittsGefährtin wird also gewaschen, geknetet, mit Maschinenkraft poliert und gepre-cleanert, und abschließend gewachst.
Das Ergebnis überzeugt, Deine Arme sind auf Normalgröße geblieben, Du bist abends der Herr über Deine Fernbedienung und den abendlichen Actionfilm schaust Du bis zum Ende mit Deiner Frau an, die Dir ohne zu murren Dein Bier holt und Dich später auch noch anderweitig glücklich macht...
Bevor Du am nächsten Tag im Forum Deinen Maschinenpolitur-Erfolg verkündest, bestellst Du noch schnell einen Excenterpolierer samt Pads und einem Satz Polituren für die kommenden Wochenenden, denn Du weißt, Du hast jetzt zwei Autos zu betreuen...
Während der inzwischen vergangenen Wochen hast Du über's Forum erfahren, dass es da doch tatsächlich ein Wachs gibt, dessen Pott mehr als doppelt so groß ist wie der Deines Dodos, aber nur die Hälfte kostet...
und es ist Dir egal, weil Du mit Deinem Wachs immer noch rundum zufrieden bist... 😉
@ DiSchu:
Behalten habe ich das Migliore Primo Blend, weil man das Wachs wirklich niemandem guten Gewissens andrehen kann. Nicht dass es schlecht ist, aber es ist halt sehr speziell in der Verarbeitung - vielleicht zieh ich mal 'nen Docht durch und mach 'ne Kerze draus...
... und das Victoria Red Concourse Wax ist auch noch da. Warum ich das behalten habe, weiß ich selber nicht so recht. Irgendwie mag ich es, vielleicht weil es von der Konsistenz so anders als die Swizöle ist, so zwischen fest und cremig, vielleicht weil ich es irgendwann einmal auf ein fremdes Auto schmiere, ich hab ehrlich keine Ahnung...
Edit: Sorry, dass das hier wieder ein "Buch" geworden ist.
Zitat:
Original geschrieben von Memphis_Belle
Edit: Sorry, dass das hier wieder ein "Buch" geworden ist.
liest sich aber Richtig gut!