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Kann man Schrott beschädigen?

Themenstarteram 17. Dezember 2016 um 2:16

Vor vielen Jahren beobachtete ich folgende Szene: Wir wohnten in einer Sackgasse in einer mittelalterlichen Altstadt. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite waren Parkplätze rechtwinklig zur Fahrbahn. Auf unserer Seite war Parkverbot, damit man rückwärts ais den Parklücken herausfahren kann. Neben der ersten Parklücke waren Fahrradständer und eine Telefonzelle. In dieser Lücke stand ein großer alter Mazda 929. Ihm gegenüber vor unserem Haus regelwidrig im Parkverbot ein extrem verrosteter VW Passat. Die Fahrerin des 929 versuchte auszuparken. Links von ihr Fahrradständer und Telefonzelle, rechts dicht neben ihr ein weiterer Pkw. Hinter ihr der Passat. Es paßte nicht - sie konnte nicht weit genug einlenken, um an dem Passat vorbeizukommen. Ich sah, wie sie immer verzweifelter wurde. Ich stellte schnell meine Einkäufe hinter unseren Zaun und lief zu ihr, um sie einzuweisen - auch wenn sie wohl 93mal würde vor- und zurücksetzen müssen. Aber bevor ich sie erreichte, reichte es ihr. Sie verlor die Beherrschung und rammte die dicke hintere Stoßstange ihres 929 dem Passat in die linke hintere Tür. Das schaffte etwas Luft zum Rangieren. So wiederholte sie es - rumms. Und wieder. Und wieder. Ich konnte sie nicht davon abhalten, dem Passat beide linke Türen einzudrücken. Erst als sie ganz aus der Lücke raus war (insofern hatte es geholfen) und ich vor ihrem Wagen stand, reagierte sie auf mich. Indem sie mich anschrie, ich solle zur Seite gehen, der Passat interessiere sie nicht, er hätte ja selber Schuld. Dann brauste sie weg. ich sah mir den Passat näher an. Beide Türen links waren derart durchgerostet, dass das Türblatt quasi keinen Kontakt mehr zum Rahmen hatte. Man konnte an der Fensterleiste von oben in die Türen reinsehen und unten die Straße erkennen. Der Lack war ebenfalls hinüber. Die Stoßstange des 929 hatte nun lediglich die losen Türbleche eingedellt. Türbleche, die bereits zu über 20 % aus Rost bestanden... Ich befestigte einen Zettel mit meiner Adresse etc. an dem Scheibenwischer des Passat und ging ins Haus. Ein paar Tage später kam der Zeugenanhörungsbogen. Ich beschrieb den Hergang und merkte fölgendes an: Der Fahrer des Passat hat die Situation durch sein Parken heraufbeschworen, vor allem ist ihm aber kein Schaden entstanden, denn die Türen seines Passat waren bereits unrettbar verrostet (der Rest des Wagens auch...). Ich behauptete: Schrott kann man nicht beschädigen..

Natürlich habe ich keine Auskunft erhalten, wie es ausging - daher meine Frage: was meint ihr?

Beste Grüße

Beste Antwort im Thema

vor vielen Jahren, so in der Art fangen manche Märchen an.

Gruß

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Ob Schrott oder nicht spielt keine Rolle, das Verhalten der Mazda-Fahrerin ist strafwürdig. Wer so ausrastet, könnte für die Teilnahme am Straßenverkehr ungeeignet sein.

Bei diesem Fazit waren wir aber schon ein ganzes Stück weiter oben angekommen.

Da wurde mal in den USA in einem Container ein komplett verrosteter und vergammelter Flügeltürer gefunden, die Innenausstattung war in dem Mägen von Ratten und Mäusen gelandet ( ich habe das Ding auf der Techno Classica selber gesehen, der war da ausgestellt). Schrott? Von wegen, der wurde wieder aufgearbeitet, weil der Zeitwert die Kosten dreimal wieder reinholte. Also keine Pauschalurteile, obwohl ich im Falle eines Passat das kaum annehme. Trotzdem bleibt das Sachbeschädigung, schließlich war der Hobel noch zugelassen.

Themenstarteram 21. Dezember 2016 um 14:26

Der Begriff "Schrott" sei hier nicht auf das ganze Fahrzeug, sondern nur auf das betroffene Bauteil bezogen; bei dem Passat also auf die Türen, bei dem Capri auf den Flügel. Diese Teile waren jeweils irreparabel verrostet und hätten bei weiterem Betrieb des Fahrzeuges getauscht werden müssen. Die Grundfunktionen haben sie trotz Rost noch einigermaßen erfüllt, daran hatten aber die Beulen auch nichts geändert

Zitat:

@MajorR10 schrieb am 21. Dezember 2016 um 15:26:38 Uhr:

Der Begriff "Schrott" sei hier nicht auf das ganze Fahrzeug, sondern nur auf das betroffene Bauteil bezogen; bei dem Passat also auf die Türen, bei dem Capri auf den Flügel. Diese Teile waren jeweils irreparabel verrostet und hätten bei weiterem Betrieb des Fahrzeuges getauscht werden müssen. Die Grundfunktionen haben sie trotz Rost noch einigermaßen erfüllt, daran hatten aber die Beulen auch nichts geändert

Das kann gar nicht stimmen. Sonst könnt ich ja so ziemlich jedes Karosserieteil einbeulen. Die Funktion erfüllt es ja immer noch. Es bleibt aber eine Sachbeschädigung. Die ist nach meinem Empfinden unabhängig vom Zustand des beschädigten Objekts. Inwieweit dann ein Schadensersatz folgt, steht auf einem anderen Blatt. Dass man hier kein Neuteil fordern kann, dürfte verständlich sein.

Zitat:

@Gleiterfahrer schrieb am 22. Dezember 2016 um 12:24:53 Uhr:

Das kann gar nicht stimmen. Sonst könnt ich ja so ziemlich jedes Karosserieteil einbeulen.

Nur um das mal klarzustellen: Die Betrachtung des Bauteils alleine ist für die Schadenersatzfrage uninteressant. Es wird einzig und allein das gesamte Fahrzeug betrachtet.

4 verrostete Türen, eine beim Unfall beschädigt, dann ist das Auto nach Reparatur ein Auto mit 3 verrosteten Türen. Dann ist der Schadenersatz eine neue Tür abzüglich dessen was ein Auto mit 3 verrosteten Türen mehr wert ist wie eins mit 4.

plus die Arbeitskosten, um die Tür zu ersetzen und ggf. zu lackieren. Das alleine sprengt schon die Ursprungsfrage, denn auch bei einem schrottigen aber fahrbereiten Auto kann es zum Erhalt der Nutzung erforderlich sein, die Tür zu ersetzen.

Zitat:

@Kai R. schrieb am 22. Dezember 2016 um 14:00:38 Uhr:

plus die Arbeitskosten, um die Tür zu ersetzen und ggf. zu lackieren. Das alleine sprengt schon die Ursprungsfrage, denn auch bei einem schrottigen aber fahrbereiten Auto kann es zum Erhalt der Nutzung erforderlich sein, die Tür zu ersetzen.

Ok, hätte besser formulieren sollen Reparaturkosten minus Wertverbesserung Gesamtfahrzeug (sofern nicht wirtschaftlicher Totalschaden).

 

Themenstarteram 22. Dezember 2016 um 16:34

In der Praxis würde das wohl kaum monetär bewertbar sein, da sich der theoretische Mehrwert der Rostlaube nicht realisieren ließe. Vermutlich entspräche der Wert des ganzen Autos dem Wert der neuen Tür...

Zitat:

@MajorR10 schrieb am 22. Dezember 2016 um 17:34:52 Uhr:

In der Praxis würde das wohl kaum monetär bewertbar sein, da sich der theoretische Mehrwert der Rostlaube nicht realisieren ließe. Vermutlich entspräche der Wert des ganzen Autos dem Wert der neuen Tür...

Gehe auch davon aus dass das dann wohl eher eine Schadenabrechnung auf Totalschadenbasis werden dürfte.

Zitat:

@MajorR10 schrieb am 18. Dez. 2016 um 02:14:59 Uhr:

Das war so um 1990, da gabs noch keine Handys...

Stimmt. Dafuer gab es noch Telefonzellen wie in diesem Maerchen. Ausserdem hattest du nach deiner Gute-Nacht-Geschichte ja nicht weit bis nach Hause...

Themenstarteram 22. Dezember 2016 um 23:54

Zitat:

@Bahnfrei schrieb am 22. Dezember 2016 um 23:42:02 Uhr:

Zitat:

@MajorR10 schrieb am 18. Dez. 2016 um 02:14:59 Uhr:

Das war so um 1990, da gabs noch keine Handys...

Stimmt. Dafuer gab es noch Telefonzellen wie in diesem Maerchen. Ausserdem hattest du nach deiner Gute-Nacht-Geschichte ja nicht weit bis nach Hause...

Einfach eine unverschämte Unterstellung, dass die Story erfunden ist. Glaubst du auch die vom Capri nicht?

26 Jahre Bedenkzeit ist einfach zu kurz, um als plausibel durchzugehen. :cool:

am 23. Dezember 2016 um 0:57

Wieso eigentlich Märchen? Passiert doch jeden Tag.

Allerdings wundere ich mich dann immer, wieso den Leuten ihr eigenes Auto so egal ist. A...loch hin oder her, gerade die haben doch die einzig wahren Schmuckstücke.

Ausser sie hatte es sehr sehr eilig...

Zitat:

@Bobber07 schrieb am 23. Dezember 2016 um 01:57:58 Uhr:

 

Allerdings wundere ich mich dann immer, wieso den Leuten ihr eigenes Auto so egal ist.

Vielleicht setzen andere Leute auch einfach andere Prioritäten oder sehen ihr Auto als das, was es ist, nämlich ein Fortbewegungsmittel, welches auf der Straße auf seinen Einsatz wartet ?

Die fangen eben nicht gleich an zu sabbern, wenn man mal einen mit Flügeltüren sieht, um mal ein Beispiel zu nennen. Oder wie zuvor einer treffend bemerkte: Ist das Kunst oder kann das weg !?

am 23. Dezember 2016 um 16:21

Achwas, und zählst du dich dazu? :D

Ich hab noch nie jemanden getroffen, dem es tatsächlich egal ist ob die Tür nen Kratzer hat. Zumindest in der ersten Woche ;)

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