K1 - Magazin sucht: Mein PKW mag kein E10... was nun?

[Kurvenräuber30116]

Für einen TV- Beitrag zum Thema „E10- Verträglichkeit von PKW“ suchen wir betroffene Fahrer, die den Ökosprit in Zukunft (ab 2009 wird ein höherer Ethanolanteil im Benzin Pflicht) nicht tanken können. Idealerweise haben Sie sich schon mit dem Autohersteller in Verbindung gesetzt und informiert. Wenn Sie mir Ihre e-mail- Adresse oder Telefonnummer schicken, rufe ich Sie zurück.

 

Vielen Dank im Voraus!

 

Helge Hinsenkamp

K1- Magazin

Kabel1

[Batterietester6421]

bei allem gehts jedenfalls nur um geldmacherei, bestimmt nicht um den umweltschutz

oder mischen die mais und russen auch anderen bioscheiß in ihren sprit?

[Rostlöser134030]

Warum wird denn immer nur um die Benziner geredet. Die Diesel fahrer sind doch genau so betroffen. Zum Diesel wird doch auch 7,5% Biodiesel beigemischt. Über das Thema hab ich hier noch nirgens was gelesen. Diesel Motoren soll der Biosprit anteil auch nicht so besonders gut tun. Einspritzdüsen und Russpartikelfilter sollen den Biosprit auch nicht vertragen. VW gibt seine Diesel Motoren zwar für Biodiesel frei aber Bosch seine Teile nicht. Warum wird darüber nichts berichtet oder erzählt? Es gibt in Deutschland doch auch einigen Millionen Diesel Fahrzeuge. Habt ihr uns Diesler vergessen :mad: ?

[Federspanner1794]

Weil dieses gesetz im Moment ausgesetzt ist und es eine billige, polemische Panikmache der Medien ist. Komischerweise war es den "Bild"-Niveau Sendern keinerlei Hinweis wert, ARD und ZDF (ja auch das sind Fernsehsender) haben wenigstens kurz berichtet und eine Stellungnahme von unserem Umweltminister ausgestrahlt.

Allerdings scheint dies bei fast niemandem in MT angekommen zu sein, informiert sich hier keiner mal aus Tageszeitungen oder Nachrichtenmagazinen?

[norske]

Zitat:

Original geschrieben von KlausisMondeo99

bei allem gehts jedenfalls nur um geldmacherei, bestimmt nicht um den umweltschutz

oder mischen die mais und russen auch anderen bioscheiß in ihren sprit?

Vermutlich meintest Du mit "mais" nicht die Getreideart sondern die Amerikaner.

Ja, in Amerika wird bereits seit einigen Jahren Biokraftstoff (Ethanol) dem Benzin beigemischt, und zwar, es ist kaum zu glauben, in einer Konzentration von 10%!

Es tut mir also leid, Dein Klischee mit dem Umweltsünder USA enttäuschen zu müssen.

Ich zitiere mal:

Zitat:

Auch in den USA führte der Öl-Schock Mitte der 1970er zu einem nationalen Treibstoff-Ethanol-Programm, um die Abhängigkeit von Ölimporten zu verringern. Steuererleichterungen für Treibstoffmischungen mit Ethanol aus Getreide ("Gasohol" = E10) ermöglichten die Entwicklung einer Treibstoffethanol-Industrie.

Einige US-Bundesstaaten aus dem sogenannten Grain Belt begannen nach der arabischen Ölkrise im Jahr 1973 damit, die Ethanolherstellung aus Mais finanziell zu unterstützen. Der sogenannte Energy Tax Act aus dem Jahr 1978 erlaubte eine Befreiung von der Verbrauchssteuer für Biokraftstoffe, hauptsächlich für Benzin. Allein die Einnahmeausfälle durch Befreiung von der Verbrauchssteuer wurden auf 1,4 Milliarden US-Dollar pro Jahr geschätzt. Ein anderes US-Bundesprogramm garantierte ein Darlehen für den Anbau von Pflanzen für die Ethanolproduktion und im Jahr 1986 gaben die USA den Ethanolherstellern sogar kostenloses Getreide.

Mit dem "Clean Air Act" kam in den 1990ern ein weiterer Aspekt für den Einsatz von Ethanol: die Verbesserung der Luftqualität in den Großstädten durch Senkung von Emissionen aus dem Straßenverkehr. Im August 2005 unterschrieb der amerikanische Präsident George W. Bush ein umfassendes Energiegesetz, das unter anderem eine Steigerung der Produktion von Ethanol und Biodiesel von 14,8 auf 27,8 Milliarden Liter (bzw. von 4 auf 7,5 Milliarden US-Gallonen) innerhalb der nächsten zehn Jahre vorsieht.

Die Herstellung und Nachfrage von Ethanol wächst in den USA damit ständig an. Ungefähr 700 von insgesamt 165.000 Tankstellen besitzen Zapfsäulen mit E85. Ethanol ist vor allem im Mittleren Westen und in Kalifornien erhältlich, wo auch das meiste Ethanol raffiniert wird. Seit Juni 2006 liegt die Kapazität bei 18 Milliarden Liter (4,8 Milliarden Gallonen) Ethanol pro Jahr. Kapazitäten zur Produktion von weiteren 8 Milliarden Litern (2,2 Milliarden Gallonen) pro Jahr sind im Bau.

In Südamerika ist Ethanol auch in deutlich höheren Konzentrationen bis hin zu E85 stark verbreitet. In Brasilien gibt es sogar die 20 - 25% Beimischungspflicht.

Zitat:

In Brasilien wurde in den 1980er Jahren - als Alternative zu den devisenintensiven Ölimporten - mit dem sogenannten "Proàlcool"-Programm eine ausgeprägt einheimische Industrie für Ethanol-Kraftstoff aufgebaut, die auf Produktion und Raffination von Zuckerrohr basiert. Durch die hohen Weltmarktpreise für Zucker in den 1990ern kam die Ethanolproduktion fast zum Erliegen, doch in den letzten Jahren ist ein starker Aufschwung zu verzeichnen.

In den Anfängen wurde reines Ethanol verwendet, wofür eigene Motoren erforderlich sind. Mittlerweile werden fast ausschließlich sogenannte Flexible Fuel Vehicles eingesetzt, die in der Lage sind, jegliche Mischung von Benzin und Ethanol zu verbrennen.

Brasilien produziert ungefähr 15 Milliarden Liter (4 Mrd. Gallonen, 12 Mio. Tonnen) Ethanol pro Jahr und war bis 2005 der weltweit größte Hersteller und -Verbraucher, wurde mittlerweile aber von den USA überholt. Durch die Verbrennung der zuckerlosen Rückstände des Zuckerrohrs (Bagasse) zur Gewinnung von Strom und Prozesswärme haben die Ethanol-Fabriken in Brasilien eine positive Energiebilanz. In Brasilien muss Benzin mindestens einen Anteil von 20 bis 25 % Ethanol haben.

Ich hoffe Deine Vorurteile gegen die Amerikaner sind jetzt nicht zu stark beschädigt, als böse "Biosprit-Verweigerer", die zuerst auf E10 umzusteigen haben, kannst Du ja immer noch die Russen und die Chinesen missbrauchen. Australien geht übrigens nicht, E10 wird dort ebenfalls seit Jahren verwendet.

Grüsse

Norske