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Industriekompressor - Wer bin ich?

Themenstarteram 24. Februar 2016 um 12:19

Hallo

Bin nun seit paar Tagen STOLZER Besitzer eines alten Industriekompressors.

Er soll nun anstatt eines über 20 Jahre alten und sehr lauten 50 Liter Kompressors laufen, der langsam den Geist aufgibt.

Leider fehlt das Typenschild auf dem "neuen" Kompressoraggregat und ich kann nicht mal mit Sicherheit sagen, um welches Fabrikat es sich handelt. (war früher mal in einer KFZ-Werkstatt, die es nicht mehr gibt)

Habe schon paar Firmen angeschrieben, jedoch konnte mir bis dato keiner helfen.

Was ich weiß: ein Mehrer ist es nicht (email-Kontakt).

Der Standkessel ist ein 500 Liter Otto Klein. Der Kompressor leistet 15 oder 16 atü.

Bräuchte wahrscheinlich neue Ventilplättchen oder/und magnetisch-pneumatischen Anlaufschalter....

Der 5,5kw E-Motor+Schaltschrank ist ein AEG (Bj. 1979)

Vielleicht kann mir hier einer weiterhelfen, da ich paar Ersatzteile bräuchte und gar keine Ahnung habe, um welches Modell (und Hersteller) es sich handelt.

Habe hier paar Bilder angehängt.

Vielen Dank für eure Hilfe schon mal im Voraus.

 

-------------

Kleiner Nachtrag:

Nach einigen Telefonaten, könnte es sich um einen Mahle Kompressor handeln.

Jedoch gibt es da keine Ersatzteile mehr dafür :/ (zu alt)

Wenn jetzt noch jemand den Typ dieses Kompressors kennt, wäre es super :)

(Fehlerbeschreibung folgt demnächst)

Danke euch!

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 29. März 2016 um 20:44

So.... nach langer Zeit melde ich mich nun mal wieder, um einen kleinen Beitrag hier zu lassen ;)

Also, zuerst mal das Gute. Er läuft wieder :)))))) (das kleine Monster)

Was wurde diagnostiziert:

Erst einmal wurden alle Ventile herausgeschraubt, gesäubert und gefettet (WD40).

Apropos zu meiner Überraschung, gab es kein einziges Ventikplättchen, wie man sie allg. bei Kompressoren kennt. Es waren zylindrische Einsätze mit Sprungfedern und runden Ventiltellern aus normalem Blech. Mit O-Ringen am oberen Ende. 80er Jahre Style halt ;)

Auslassventile waren alle im Top-Zustand (nur verdreckt). Kupferdichtringe leicht mit Schleifpapier gesäubert und geplant.

Einlassventil bei den zwei großen Vorverdichtern auch im Top Zustand, ABER beim kleinen Endverdichter (bei den Bildern ganz links am Rand des Aggregats) da hat es das Ventil zerlegt gehabt und den Kupferdichtring ziemlich deformiert. Sprich das Ventil saß schief drinnen und rührte sich nicht mehr, da das Halteblech für die Sprungfeder zerfetzt war (bei 16bar Druck kein Wunder). Also 1mm Karosserieblech genommen, kreisförmig zurecht geschnitten, das Defekte rausgeflext (mit einem Dremel) und das neue reingeschweißt. Loch gebohrt für den Führungsstift, Laufhülse angepasst und zum Schluss Mutter oben angeschweißt. Warum geschweißt? Ganz einfach, weil irgend jemand schon an diesem Ventil herumgebastelt und das ganze M10 Gewinde vom Stift komplett weggeschliffen hat, so dass die Mutter nur leicht oben saß und natürlich dem Druck nicht standhalten konnte. Aber nun passt es wieder. Kupfer-Dichtungsring wurde wieder in Form geschlagen und geschliffen (kommt aber ein Neuer rein).

Die Laufbuchsen und Kolben sehen sogar nach 30 Jahren wie neu aus (keine Laufspuren oder Korrosion).

Druckleitung wieder angeschraubt und fertig. Keilriemen (3x1700mm) nachgespannt (müssten auch erneuert werden) und altes Anlaufentlastungsregelventil wieder angeschlossen.

Sprich der Kompressor läuft jetzt. Zwar noch nicht perfekt, weil ich noch Probleme beim Starten habe. Denke aber, dass es das neue Magnetventil sein könnte.....

Aber jetzt zuerst mal was Schönes: 5,5kw Motor (380V) an K16A Sicherung, effekt. gemessene Lieferleistung bei 8-10 bar=800 Liter/Min. und bei 10-12 bar ca. 750 Liter/Min. Das hat mich echt gefreut :)

Nun zu dem "kleinen" Problemchen das noch besteht:

Wenn die dünne Kupferleitung(((Bremsleitung))), die vom elektromagnetischen Anlauf-Entlastungs-Regel-Ventil (AERV) zu den Einlassventilen der drei Kolben geht angeschlossen ist, drückt es mir die ganze Luft durch die zwei Filterbehälter wieder raus und der Kesseldruck verändert sich kein bisschen. Wenn ich aber beim Starten die Leitung am Anlauf-Ent-Ventil abklemme, den Motor anlaufen lasse bis er auf Touren kommt und erst dann das Röhrchen anschraube, dann läuft er "normal". Aber die Leitung darf nicht ganz verschraubt werden, da er die Luft wieder durch die Filterbehälter ausbläst. Also muss das Anlauft-Entlastung-Ventil leicht undicht sein.

Da ich aber zwei von den bauähnlichen AER-Ventilen habe, habe ich auch das andere (neue) getestet. Dieses verhält sich ganz anderes. Am Anfang ist es zu, wenn es dann aber öffnet (wenn der Motor auf Touren kommt) schließt die Luft dort mit Orkanstärke (sau laut) raus, geht ins Kupferröhrchen zu den Einlass-Ventilen und es bläst die Luft wieder aus dem Filtergehäuse raus.

Soll heißen: Muss da die Luft in Orkanstärke oder nur als laues Lüftchen ausgeblasen werden, am AERV?

Immerhin müssten meiner Meinung nach die starken Sprungfedern runtergedrückt werden, so dass die Ventile beim Einlass schließen, oder?

Beim Erreichen des Höchstdruckes entlüften beide AERV nach dem Ausschalten des E-Motor perfekt die Leitungen.

Und noch eine dumme Frage zum Schluss:

Wozu ist im Schaltkasten ein Timer montiert? Und muss man den einstellen? Falls ja auf welche Zeit (Sekunden)?

Danke euch vielmals für die Unterstützung!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

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Themenstarteram 30. März 2016 um 12:12

Hi

jaja %) Fotos... "hihi"... Hatte zwar einen Fotoapparat bei der Reparatur dabei, jedoch kein Foto geschossen, da meine Hände immer schön fettig, dreckig und blutig waren... Und wenn ich an was arbeite, vergesse ich leider immer alles um mich herum.

Jedoch werde ich Fotos (vor allem von den Ventilen) noch nachreichen... So das andere Leute, die einen ähnlichen Kompressor haben sich an diesen Einträgen orientieren können.

Ja stimmt Michael. Der Motor ist an eine Sanftanlauf-Schaltung angeschlossen, glaube ich. Jedenfalls hört es sich beim Starten so an. (Ob es Stern-Dreieck ist, weiß ich leider nicht). Bei 5,5kw wäre es schon praktisch :) Am Anfang hatte ich nur eine B16 Sicherung drinnen, die mir während des Motoranlaufens (nach paar Sekunden, ca.5) immer raus geflogen ist (hoher Anlaufstrom). Erst mit der K16 läufts ohne Probleme (Habe natürlich einen 2,5mm2 Kabelquerschnitt zur Sicherung hin und dann geht es mit 6mm2 zum Fi-Schalter).

Du hast erwähnt, dass das Entlastungsventil beim Anlaufen offen sein muss, also sollte Luft rausströmen. hmmm... Bei mir ist es beim (neuen Ventil) anders herum. Beim Anlaufen ist es zu und dann bei max. Motordrehzahl macht es auf (großer Orkan). Habe es aber richtig angeschlossen und auch versucht in Gegenrichtung zu montieren. Ohne Erfolg......

Weiß jemand was man am Timer einstellen muss? Man kann dort das Rädchen raus ziehen und eine bestimmte Sekundenzahl mittels Pfeil wählen...

Bilder zur besseren Orientierung werden nachgereicht (bitte um bisschen Geduld)

Jetzt muss nur noch das Anlauf-Entlastungs-Ventil oder eventuell Entlastungs-Ventil repariert werden. Keine Ahnung was ich da habe. (Beim Anlauf-EV sollte auch beim Motorstart Luft rausströmen. Während das Entlastungsventil nur bei Erreichen des max. Druckes (wie das Anlauf-EV) Luft aus den Rohren entweichen lässt.

Danke

Der "Timer" steuert die Umschaltzeit von Stern auf Dreieck. So 3 - 5 sec. sind hinreichend.

Entlastungsventil, wozu 2 x ?, wird eigentlich nur eines benötigt. Magnetventil, stromlos offen, hängt an der Schaltstellung Dreieck. Kompressor läuft entlastet an, es zischt aus der Entlastungsleitung, beim Umschalten von Stern auf Dreieck wird das EV mit Strom versorgt, schliest und leitet den Füllvorgang ein.

Kessel voll, Druckschalter schaltet Kompressor ab, Magnetventil bekommt keinen Strom mehr, bläst den Restdruck ab.

Funktioniert, im Gegensatz zum Druckschalter, auch bei Stromausfall. !

Themenstarteram 30. März 2016 um 13:50

Danke für die schnelle und sehr gute Antwort.

Bin mir nun sicher, dass meine beiden Entlastungsventile defekt sind. (Habe 2, jedoch ist nur Eines angeschlossen. Das andere habe ich als Ersatz zum Austauschen)

Stimmt das EV bzw. AEV ist mit einem Kabel an den "Timer" und mit dem anderen an ein Schütz (den Mittleren) geklemmt (Masse natürlich ans Gehäuse geschraubt).

Und Danke für Zeiten, die ich einstellen soll. Werde es demnächst ändern, da es bei mir falsch eingestellt ist (habe 10 Sekunden).

Bei mir bläst eines der EVs (das Neue) nach Umschaltung auf Dreieck wie ein Orkan die Luft raus. Könnte es mit der Verpolung der beiden Drähte (Null und Leiter) im Schaltkasten liegen? Eher nicht oder?

Beim Anderen kommt zwar kein Orkan aus dem EV, wenn der E-Motor auf Hochtouren läuft, sondern eher ein laues Lüftchen.

Jedoch bringe ich es mit beiden Entlastungsventilen nicht Zustande mit fest angeschraubten Leitungen den Kessel zu füllen. Die Luft wird komplett durch den Filterkasten ausgeblasen.

(wie gesagt Fotos zur deutlichen Veranschaulichung folgen demnächst)

Vielen vielen Dank

Themenstarteram 31. März 2016 um 21:58

So nun kommen die Fotos!!! Habe dafür die Ventile nochmal aufgeschraubt.....

Die ersten Fotos 1-6 zeigen das Druckventil von der Auslassseite und den Ventilsitz im Zylinderkopf.

Fotos 7-11 zeigen des Einlassventil im ausgebauten Zustand.

Die drei 12er Fotos zeigen das Ventil im offen Zustand, wenn kein Druck durch das Kupferröhrchen auf den Zylinder ausgeübt wird. Dann bisschen Druck (so dass die Sprungfeder im Inneren zusammengedruckt wird) und ganz zu, wenn "max." Druck besteht.

Die Fotos 13-15 zeigen den kleinen Zylinder der im Deckel drinnen ist und bei Druck die Feder zusammendrückt.

Das Foto mit der Nummer 00 zeigt das AEV (bzw EV), mit den Kupferröhrchen, welches zu den Einlassventilen der drei Zylinder geht. Und genau dieses macht mir zur Zeit echt Probleme!

(Bild 21 Condor Druckschalter. Ist aber ok.)

Habe heute noch bisschen herum experimentiert, ohne Erfolg.

Die Fotos 16-19 zeigen wahrscheinlich das Problem. Das EV oder AEV.....

Im ausgeschalteten Zustand bzw. beim Anlaufen des Motors in Stern-Dreieck Schaltung, ist das Ventil (original aus den 80er Jahren) stromlos und zu. (es kommt nur bisschen Luft raus, da die Spule nicht mehr die Kraft hat (wird ausgetauscht)) Wenn der Motor mit max. Umdrehung läuft, kommt aber auch nur ein laues Lüftchen aus dem Kupferrohranschluß. (Bild 16, obere Kupfer-Leitung). Sprich wenn die obere Verschraubung fest zugedreht/dicht ist, bläst es mir die Luft aus den Filtern raus. Wenn ich sie aber nur leicht öffne (somit eine kleine Undichtigkeit erzeuge), läuft er normal. Nach dem Erreichen des max. Druckes lässt er vorschriftsmäßig die überschüssige Luft aus den Leitungen durch das Endstück auf dem langen Zapfen aus und schließt dann wieder.

Die beiden 20er Bilder zeigen das Ersatz EV welches dabei war, sich aber unnatürlich verhält.

Sprich im stromlosen Zustand ist es offen und bläst die Luft auch beim Anlaufen des Motors raus. Wenn der E-Motor auf Touren ist, kommt dann aber ein echter Orkan da raus (der auch die Kraft hätte, die Federn der Einlassventile runter zu drücken und sie somit zu schließen). Im angeschraubten Zustand (Kupferrohr an das Ventil) kommt die Luft wieder aus den Filtern raus. Sprich hier muss man den Kupferrohranschluss ganz abschrauben, dass er den Kessel füllt (wobei die eine Hälfte im Kessel landet die andere aus den Ventil verblasen wird.)

Vielleicht kann mir nun jemand sagen, wie sich das EV oder auch AEV hier bei diesem Kompressor verhalten sollte in Bezug auf den Kupferrohr-Anschluss, der die Ventilfedern bei den Einlassventilen steuert..

Soll da nun Luft rauskommen bei normalen Betrieb, oder nur ein bisschen oder gar nicht?

Das ist zur Zeit mein größtes Problem.

Vor allem da es laut Mahle keine Pläne, Ersatzteile oder Betriebsanleitungen für diesen Oldtimer gibt.

Wäre super, wenn mir einer einen Tip diesbezüglich geben würde. Danke euch :=)

Schwer, sich das ganze vorzustellen. Die Einlassventile sind also federbelastete Rückschlagventile? Und die Feder wird nur dann vorgespannt, wenn Druck auf die Hilfskolben kommt? Aber wo kommt der Druck dann her?

Dann müsste der Hilfskolben ja ziehen... ist es nicht eher so, dass der Hilfskolben das Einlassventil gegen die Feder aufdrückt, damit kein Druck entstehen kann, und bei Drucklosigkeit erst die Funktion gegeben ist? Hm.

Ist das Magnetventil sinngemäß richtig herum? P ist Druckseite, A ist Auslass, wenn ich mich recht erinnere. Auch da drin betätigt die Spule normalerweise wieder nur einen winzigen Hilfskolben, der einen Kanal öffnet, über den die Membran gesteuert wird, die den eigentlichen Durchlass schaltet.

Grüße,

Michael

Themenstarteram 3. April 2016 um 12:32

Hallo Michael

Vielen Dank für deinen Eintrag hier :)

Das mit dem Entlastungsventil bzg. der P und A Anschlussseiten habe ich am Anfang auch gedacht und das Drum probehalber auch anders herum angeschlossen. Sprich P an die Druckseite (wo die Luft komprimiert in den Kessel gehen sollte und die A Seite an das Kupferröhrchen, welches zu den Einlassventilen geht. Leider hat es später beim Erreichen des Höchstdruckes die Leitungen nicht entlüftet. Andersherum angeschlossen schon. Am Dienstag bekomme ich voraussichtlich eine neue Magnetspule und werde es nochmals ausprobieren.

 

Bzg. des Einlassventils an der Ansaugseite:

Es ist so. Wenn die dünne Kupferrohrleitung drucklos ist, ist das Ventil offen (kleiner Aluminium-Hilfskolben drück die Feder nicht nach unten und der Ventilteller schließt somit auch die Luftzufuhr nicht). Sprich Frischluft (bzw. vorkomprimierte Luft aus den 2 großen Vorverdichtern zu den kleinen Nachverdichter) kann problemlos fließen, da das Ventil offen ist. ABER, wenn es die ganze offen ist, dann wird die angesaugt Frischluft beim Komprimieren wieder auf dem selben Wege rausgedrückt, da das Ansaugventil nicht geschlossen wird.

Anders herum, wenn die dünne Kupferleitung aber unter Druck steht, drücken die Ventilfedern von oben (Hilfskolben) auf den Ventilteller drauf, so dass er zu ist und es wird keine Frischluft angesaugt. Sprich die Luft kommt beim Komprimieren aus den Filterbehältern raus...

Um ehrlich zu sein, habe ich das Prinzip beim Einlassventil und den Kupferröhrchen noch nicht ganz verstanden.

Meiner Meinung nach sollte es beim Ansaugen offen sein (Drucklose Kupferleitung) und beim Komprimieren sich schließen (max. Druck auf den Hilfskolben, so dass die Luft durch das Auslassventil strömen kann). Sprich das Entlastungsventil müsste in diesem Fall im Ansaugtakt pulsieren?!? Was ich mir aber nicht vorstellen kann.

Zur Zeit ist es so, dass im Kupferröhrchen zwar ein geringer Druck ist, jedoch durch die gewollte Undichtigkeit an der Verschraubung der Druck auch leicht entweichen kann, so dass der Kessel gefüllt wird.

Es hängt alles vom Entlastungsventil ab, dessen spezielle Funktion ich bei diesem Kompressor nicht verstehe.

Wahrscheinlich handelt es sich um ein sogenanntes 3/2-Wege Magnetventil......

siehe hier:

http://www.magnetventile-shop.de/faq.htm#1

Nun, über das Magnetventil sollte nichts Pulsierendes kommen, soviel ist klar, das geht kaputt davon.

Mal logisch betrachtet (wenn ich sowas bauen müsste): Die Ventile sind wohl eindeutig Rückschlagventile. Das heisst, sie öffnen in die eine Richtung, weil es eine Druckdifferenz in den Zylinder hinein gibt, und schließen in die andere Richtung, wenn im Zylinder höherer Druck herrscht als im Einlass. Um das Schließen einleiten zu können, braucht es einen kleinen Federdruck, der eben verhindert, dass das Ventil beim Verdichten zufällig offen stehen bleibt und die Luft wieder rausbläst. Der Federdruck muss aber so gering sein, dass er beim "Einatmen" leicht überwunden werden kann. Die Entlastungsphase würde m. E. nun darin bestehen, entweder das Ventil gegen diese leichte Federkraft konstant offen zu halten (bzw. die Federkraft umzukehren), damit der Druck sinnlos entweichen kann, ODER man unterstützt die Feder konstant gewaltsam so sehr, dass der Nachverdichter gar nicht mehr einatmen kann und somit auch keine Luft fördert. Er würde dann zwar das im Zylinder befindliche Volumen komprimieren, dann aber nur noch leer durchdrehen und keine große Wirkleistung mehr anfordern.

Wenn Du nun sagst, dass Du "ein bisschen" Druck brauchst oder gar eine pulsierende "Fremdsteuerung" (analog zum Ventiltrieb im Auto), damit es überhaupt funktioniert, dann würde ich die Federkraft der Rückschlagventile in Frage stellen. Die dürfte wohl mit den Kronenmuttern einzustellen sein, schätze ich, sonst hätte man da nicht so ein Gedöns eingebaut. Ich würde erst einmal versuchen, die so schwach wie möglich einzustellen. Wenn "12-zu" tatsächlich den Zustand beschreibt, bei dem das Ventil keine Luft durchlässt, dann ist das die Stellung, die vom Anschlag her so schwach wie möglich begrenzt werden sollte. Der leiseste Lufthauch sollte das Ventilplättchen in dieser Anschlagstellung öffnen können.

Woher kriegt der Hilfskolben die Luft, um die Feder zu aktivieren? Wird die aktiv zugeleitet über das Kupferrohr (wenn ja, woher?), dann müsste das Magnetventil durchschalten, um den Nachverdichter zu aktivieren. (Klingt mir logischer.)

Herrscht im Raum über dem Kolben automatisch Überdruck, dann wäre die Feder automatisch aktiviert und man müsste den Druck über das Magnetventil ablassen, um die Entlastung zu erreichen. -> Das ist die Frage, was ich aus Deinen Fotos nicht erkennen kann und auch nicht aus Erfahrung rekonstruieren kann. Aber das entscheidet über die Einbaurichtung.

So, bin erstmal wieder raus, muss verreisen. Viel Erfolg!

Grüße,

Michael

Themenstarteram 3. April 2016 um 21:22

Vielen Dank.

Der Hilfskolben (von allen 3 Zylindern) wird durch das eine Kupferröhrchen, welches am Magnetventil angeschlossen ist mit Luft versorgt. Das Magnetventil bekommt die Luft wiederum von einem kleinen Sammelbehälter (vorne,mittig mit Absperrhahn auf den aller ersten Bildern), der auf den Bild von den drei dicken Leitungsrohren (die alle vom Endverdichter kommen) gespeist, sprich am Magnetventil liegt somit immer der gerade max. Druck an.

Dass das Magnetventil durchschaltet (bei einem bestimmten Druck) scheint mir nun auch logisch :) Sprich, es sollte einen bestimmten (eher kleinen) Luftanteil durchlassen, um einen Differenzdruck an den Kolben und Ventilen zu gewährleisten.

Ahhhh ja.... jetzt kommts.... %) Die jetzige Magnetspule ist ja bisschen alt und hat nicht mehr die Effektivität um das Ventil genug zu sperren, somit kommt an den Kupferröhrchen wahrscheinlich zu viel Luft raus. (Darum funktioniert der Kompressor ja auch nur, wenn ich eine Undichtigkeit an der Verschraubung erzwinge). Das könnte die Lösung sein :) :)

Die Theorie mit der Druckdifferenz in Bezug zum Magnetventil wie von dir beschrieben, leuchtet mir nun endlich ein :D

Ich werde es nun erst mit der neuen Magnetspule probieren, falls es nicht geht werde ich mir die Federn genau anschauen.

Aber vielen vielen Dank für die Mühe und Zeit!!!!

Wünsche eine schöne und vor allem gute Reise!

Werde hier weiter über das Ergebnis berichten, so dass andere Leute auch was davon haben, falls ähnliche Probleme bestehen.

Themenstarteram 3. April 2016 um 21:57

Habe meinen Denkfehler entdeckt. Das Einlassventil hat ja "zwei" Luft Ein/Auslässe. Maj bin ich doof.

Sprich man betrachte nur das Bild "12-zu". Hier herrscht im Kupferrröhrchen ein gewisser Druck, der den kleinen Alu-Hilfszylinder und den Ventilteller runterdrückt. Sprich der untere Teil, wo der runter gedrückte Ventilteller nun drauf liegt ist dicht. Aber! die angesaugt Luft geht jetzt nicht durch den unteren verschlossenen Ventilteil, sondern den Bereich darüber, der nun durch die komprimierte Sprungfeder offen steht. Denn da sind auch Luftschlitze. Somit ist mir die Ansaugphase endlich verständlich!

Nun, beim Komprimieren erhöht sich der Druck im Zylinder und der Überdruck drückt jetzt die angespannte Feder und den Ventilteller nach oben ("Bild 12 offen") und sperrt somit die OBERE Einlassöffnung des Ventils, so dass die Luft nicht durch die Luftfilterbehälter ausgeblasen wird, sondern durch das Auslassventil strömt.

Ist mir jetzt eingefallen, als ich gemerkt habe, dass der Kupferdichring nicht am untersten Teil des Ventils anliegt, sondern auf dem Breitesten (bzw. gleich drunter natürlich)

Ein zu hoher Druck im Kupferröhrchen lässt nun den Ventilteller ständig unten aufliegen "bild12 zu" und die Komprimierte Luft wird wieder durch den Ansaugbereich des Ventils ausgeblasen.

 

Zur Korrektur: Das Bild "12-offen" soll "12-zu" heißen und natürlich anders herum auch! Hier liegt der Denkfehler :P

Entschuldigung für die Verwirrung!

Soll nun heißen; das Ersatz Entlastungsventil "Bild 20 extra", dass der frühere Besitzer gekauft hat defekt ist, oder nicht zum Kompressor passt (falsches Teil). Das alte Originale funktioniert zwar, aber durch die "ausgeleierte" Magnetspule wird zuviel Luft in das Kupferröhrchen zum Hilfszylinder geleitet und das Ventil(teller) schließt nicht.

 

Wie sehr es mich freut, dass ich durch die Hilfe hier auf eine plausible Lösung gekommen bin.

danke danke danke nochmals!!!!!!!!!

Trotzdem "Keep in touch"

Themenstarteram 11. April 2016 um 20:45

So, kleiner Nachtrag:

Habe die neue Magnetspule an das Entlastungsventil angebaut und es funktioniert, wie vorher mit der Alten. Sprich keine Veränderung. Also war die alte Spule noch ok....

Jetzt kann es nur noch an dem Entlastungsventil selbst liegen. Was Anderes kann ich mir nicht mehr vorstellen.

Habe die Firma Mahle nun auch schon paar Mal angeschrieben, aber Hilfe bis dato noch nicht erhalten. Jedenfalls keine Antwort bzg. des Ventils. (die haben anscheinend selbst keine Ahnung davon)

Wenn ich wüsste welches 3/2Wege Ventil (mit welchem Durchlassdruck) ich bräuchte, könnte man sich so eines ja für ca. 40Euro besorgen. Aber so, ohne die benötigten Daten, weiß ich nun nicht mehr weiter.

Zur Zeit läuft der Kompressor mit der kleinen Undichtigkeit am Entlastungsventil. Ist aber eher eine Notlösung.

Falls jemand hier wüsste, welches Teil ich da verbauen könnte, dass es läuft wäre ich sehr dankbar.

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