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Golf R Testbericht plus Video

Themenstarteram 8. Mai 2010 um 13:00

Es war einmal in der Entwicklungsabteilung der Volkswagen R GmbH…...

Einige Entwickler arbeiteten eifrig an einer neuen Inkarnation des Power Golfs. Nein, nicht der GTI, wir reden hier über den Übergolf schlechthin, den R32.

Seit 2004 gibt es ihn in 2 Generationen immer allradgetrieben, immer sportlicher als alle anderen und immer von einem 3.2l VR6 Motor befeuert, welcher in Verbindung mit dem Allradantrieb immer für eine besondere Art Golf zu fahren stand.

Es gibt nur wenige Kompaktsportler, die über so viel Charakter und klangtechnische Qualitäten verfügen, wie diese schwarzen Schafe der Golf Familie und so verwundert es wenig, dass die R Baureihe über die Jahre viele Fans und Verehrer fand.

Doch die Zeiten änderten sich und was früher einen Imagegewinn für Volkswagen bedeutete ist heute aus marketingtechnischer Sicht schon fast untragbar geworden. Ein spritfressender 6 Zylinder Benziner in einem Golf? Unvorstellbar!

Und so wurden die Entwickler, welche so eifrig am neuesten Modell der R-Reihe arbeiteten, gezwungen in neuen Bahnen zu denken. Getrieben vom Downsizing Wahn und der aktuellen Wirtschaftslage, verlangten ihre Vorgesetzten das Undenkbare. Ein 4 Zylinder musste her, ein bekanntes Aggregat, 2 Liter Hubraum, Turbo Aufladung. Plötzlich sah sich der Golf R32 verstoßen, er war seines Thrones entmachtet worden. Er, der immer eine Sonderstellung sowohl im VW-Konzern als auch auf dem Markt der Kompaktsportler besaß musste sich jetzt messen lassen am Audi S3, am TTS und, was das Schlimmste für ihn war, er musste mit getunten Golf GTI konkurrieren, das hatte es so noch nie gegeben. Die Entwickler versuchten zu retten, was zu retten war. Den neuen R20 zu nennen wäre einfach unmöglich und traurig gewesen und so nannten sie ihn schlicht den R. Hatten sie Erfolg? Ist trotz Downsizing etwas von den R32 Genen übrig geblieben? Nun, ich denke es ist an der Zeit eben das rauszufinden.

Es ist Freitagnachmittag, als ich zum ersten Mal Platz im neuen Golf R nehme. Mein VW Händler war so freundlich, mir für knappe 2 Tage und 300km die Möglichkeit zu geben selbst herauszufinden, wie es um die Gene steht. Der erste Eindruck des Arbeitsplatzes ist sehr positiv. Die Sitze sind bequem und haben viel Seitenhalt, das Cockpit hebt sich durch einige Details deutlich von der Serie ab, das Lenkrad liegt extrem gut in der Hand, weil es an der Seite schön dünn ist und nach oben und unten dicker wird und über die Materialanmutung muss man bei Volkswagen eigentlich sowieso nichts sagen.

Doch jetzt wird es spannend. Es gilt den Motor zu starten. Nach einem Dreh am Zündschlüssel startet das 2 Liter Aggregat äußerst zurückhaltend und langweilig. Es ist eben der typische Sound eines modernen, turbogeladenen 4-Zylinders. Mit Wehmut erinnert sich der Fahrer an das Donnergrollen, das der R32 veranstaltete. Dies ist also ganz klar eine große Enttäuschung, die aber leider zu erwarten war.

Jetzt will ich aber wissen, wie er sich fährt. Also flugs das optionale DSG auf D gestellt und los geht’s. Die ersten paar Meter sind, wie auch schon der Start der Maschine äußerst unspektakulär, der Golf fährt sich einfach wie ein Golf, keine hohen Lenkkräfte, eine sanfte Gasannahme und perfekte, kaum merkliche Schaltvorgänge zeichnen dieses Fahrzeug im ganz normalen Straßenverkehr aus. Und wenn man die elektronische Dämpferkontrolle auf Komfort stellt, ist alles noch ein bisschen weicher und leider auch langweiliger.

Doch natürlich soll bei diesem Test das sportliche Vermögen und nicht der Komfort im Vordergrund stehen und sobald die Wasser und Öltemperaturen im grünen Bereich sind, geht der DSG-Wahlhebel sofort auf M und beide Hände ans Lenkrad, wie es sich gehört. Ich tippe das linke Paddel dreimal an und stelle die Dämpferkontrolle, deren Schalter übrigens deutlich zu weit unten platziert ist, auf Sport. Der Golf streckt sich zum Absprung und mit einem beherzten Tritt aufs Gaspedal lasse ich ihn gewähren.

4 Gang, 5 Gang, 6 Gang. Wow, das war schnell! Der Turbo verhilft dem neuen Golf R zu einem deutlich beherzteren Antritt als seinem Vorgänger und die DSG Schaltung ist nochmals deutlich schneller und verschliffener geworden. Der Sound ist aber auch beim starken Beschleunigen nicht wirklich präsent, allerdings gibt es beim Hochschalten unter Volllast ein wirklich schönes Knallen aus den beiden dicken Endrohren.

Der Golf R ist schon nach kürzester Zeit und ohne große Eingewöhnungsphase richtig schnell und sicher zu bewegen. Wer schon einmal einen schnellen Allradler gefahren ist, wird sich hier sofort zu Hause fühlen. Auch ich komme nun in einen tollen Rhythmus. 6 Gang, hartes Anbremsen vor einer Kurve, 2 Gänge runter und das automatisierte Zwischengas nutzen um den Bremspunkt weiter nach hinten zu verschieben, die Kurve langsam angehen, um nicht im Untersteuern unterzugehen, am Scheitelpunkt ein bisschen mehr Gas und sich am Kurvenausgang mit der ganzen Allradkraft auf die nächste Gerade zu schießen. Das macht wirklich Spaß und man ist vor allem richtig schnell unterwegs. Der Golf R krallt sich am Kurvenausgang regelrecht in den Asphalt und mit den Paddels lassen sich die Gänge schnell und präzise wechseln. Dazu immer das kurze Ploppen aus dem Auspuff beim Hochschalten und man beginnt wirklich Spaß mit dem Auto zu haben. Auf engen und verschlungenen Landstraßen zoomt sich der kleine Sportler von Kurve zu Kurve und man will erst mal einfach immer so weiter machen.

Nach einer Weile lasse ich es wieder ruhiger aufgehen und erlöse den Golf aus seiner sportlichsten Einstellung. Wir cruisen jetzt einfach ein bisschen und ich reflektiere für mich die ersten Eindrücke. Die Charakteristik des R hat sich komplett verändert. Surfte der R32 noch lieber auf seiner Drehmomentwelle, so ist der Turbo Punch eine völlig neue Erfahrung bei diesem Auto. Immer mehr assoziiere ich den Neuen mit dem aktuellen Audi RS6 und beschließe, den Mini-RS6 im VW-Konzern gefunden zu haben. Denn tatsächlich haben diese beiden Autos viel gemeinsam. Beide nutzen Turbo und Allradantrieb um sich auf die nächste Gerade zu schießen, beide sind beim Sound eher zurückhaltend, bis es ans Hochschalten geht, und beide lassen sich auch sehr sanft und angenehm auf langen Strecken fahren. Das hätte ich dem Golf R so nicht zugetraut.

Aber bei allem Spaß den ich hatte, fallen mir jetzt auch immer mehr negative Punkte auf. Die Lenkung könnte noch direkter sein und mehr Rückmeldung geben, die Bremsen haben einen überraschend späten Druckpunkt und das ganze Auto fühlte sich in manchen Situationen leicht schwammig an, was aber an den am Testwagen montierten Reifen liegen kann.

Außerdem fiel mir immer mehr auf, dass das DSG Getriebe für meinen Geschmack schon fast zu perfekt schaltet. Ich mochte Doppelkupplungsgetriebe bei 4-Zylindern noch nie wirklich, aber hier hat es mich schon nach einigen Stunden genervt. Natürlich ist man schneller unterwegs, weil man immer beide Hände am Lenkrad hat und sehr spät bremsen kann, aber eine wirkliche Herausforderung ist das nicht und es wird sehr schnell langweilig. Ich wünschte mir immer mehr, selbst schalten zu können, schön Zwischengas beim Runterschalten zu geben und auch mal kurz in den Begrenzer zu drehen. Denn für mich ist es genau diese Art zu fahren, die kleine Kompaktsportler mit aufgeladenen 4-Zylindern auszeichnen kann. Zum V6 passt das DSG ganz hervorragend, weil er sowieso ein tendenziell ruhigerer und linearer Motor ist, aber beim Neuen ist eine Handschaltung einfach so viel besser.

Wie lautet also mein Fazit zum Golf R?

Der Golf R ist eine wirklich schnelle und leicht zu beherrschende Fahrmaschine, die sich dank gesteigertem Gripniveau und besserer Traktion doch recht deutlich vom GTI abhebt. Allerdings ist dieses Auto für meinen Geschmack schon zu perfekt. Und genau dadurch verliert er sehr stark an genau dem Charakter, den der R32 auszeichnete. Das Auto ist sicherlich ideal für den ganz normalen Alltag ausgelegt und man kommt ganz sicher immer entspannt und schnell ans Ziel, aber an dieser Fahrt wird einen nichts, aber auch gar nichts bewegt haben. Und wenn man es dann mal richtig krachen lässt, wird das auch schnell wieder langweilig und sorgt beim Autofan für Frustrationen. Man hat ständig das Gefühl, dass hier versucht wurde mit allen Mitteln ein besseres Auto als den R32 auf die Beine zu stellen um darüber hinwegzutäuschen, dass man eigentlich nur unter Druck ein funktionierende und erfolgreiches Konzept verändert hat. Und damit könnte ich persönlich einfach nicht leben…...

Hier ist noch ein Full HD Video zu diesem Auto, ich hoffe Video und Bericht finden euren Gefallen!

Alex

 

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Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 8. Mai 2010 um 13:00

Es war einmal in der Entwicklungsabteilung der Volkswagen R GmbH…...

Einige Entwickler arbeiteten eifrig an einer neuen Inkarnation des Power Golfs. Nein, nicht der GTI, wir reden hier über den Übergolf schlechthin, den R32.

Seit 2004 gibt es ihn in 2 Generationen immer allradgetrieben, immer sportlicher als alle anderen und immer von einem 3.2l VR6 Motor befeuert, welcher in Verbindung mit dem Allradantrieb immer für eine besondere Art Golf zu fahren stand.

Es gibt nur wenige Kompaktsportler, die über so viel Charakter und klangtechnische Qualitäten verfügen, wie diese schwarzen Schafe der Golf Familie und so verwundert es wenig, dass die R Baureihe über die Jahre viele Fans und Verehrer fand.

Doch die Zeiten änderten sich und was früher einen Imagegewinn für Volkswagen bedeutete ist heute aus marketingtechnischer Sicht schon fast untragbar geworden. Ein spritfressender 6 Zylinder Benziner in einem Golf? Unvorstellbar!

Und so wurden die Entwickler, welche so eifrig am neuesten Modell der R-Reihe arbeiteten, gezwungen in neuen Bahnen zu denken. Getrieben vom Downsizing Wahn und der aktuellen Wirtschaftslage, verlangten ihre Vorgesetzten das Undenkbare. Ein 4 Zylinder musste her, ein bekanntes Aggregat, 2 Liter Hubraum, Turbo Aufladung. Plötzlich sah sich der Golf R32 verstoßen, er war seines Thrones entmachtet worden. Er, der immer eine Sonderstellung sowohl im VW-Konzern als auch auf dem Markt der Kompaktsportler besaß musste sich jetzt messen lassen am Audi S3, am TTS und, was das Schlimmste für ihn war, er musste mit getunten Golf GTI konkurrieren, das hatte es so noch nie gegeben. Die Entwickler versuchten zu retten, was zu retten war. Den neuen R20 zu nennen wäre einfach unmöglich und traurig gewesen und so nannten sie ihn schlicht den R. Hatten sie Erfolg? Ist trotz Downsizing etwas von den R32 Genen übrig geblieben? Nun, ich denke es ist an der Zeit eben das rauszufinden.

Es ist Freitagnachmittag, als ich zum ersten Mal Platz im neuen Golf R nehme. Mein VW Händler war so freundlich, mir für knappe 2 Tage und 300km die Möglichkeit zu geben selbst herauszufinden, wie es um die Gene steht. Der erste Eindruck des Arbeitsplatzes ist sehr positiv. Die Sitze sind bequem und haben viel Seitenhalt, das Cockpit hebt sich durch einige Details deutlich von der Serie ab, das Lenkrad liegt extrem gut in der Hand, weil es an der Seite schön dünn ist und nach oben und unten dicker wird und über die Materialanmutung muss man bei Volkswagen eigentlich sowieso nichts sagen.

Doch jetzt wird es spannend. Es gilt den Motor zu starten. Nach einem Dreh am Zündschlüssel startet das 2 Liter Aggregat äußerst zurückhaltend und langweilig. Es ist eben der typische Sound eines modernen, turbogeladenen 4-Zylinders. Mit Wehmut erinnert sich der Fahrer an das Donnergrollen, das der R32 veranstaltete. Dies ist also ganz klar eine große Enttäuschung, die aber leider zu erwarten war.

Jetzt will ich aber wissen, wie er sich fährt. Also flugs das optionale DSG auf D gestellt und los geht’s. Die ersten paar Meter sind, wie auch schon der Start der Maschine äußerst unspektakulär, der Golf fährt sich einfach wie ein Golf, keine hohen Lenkkräfte, eine sanfte Gasannahme und perfekte, kaum merkliche Schaltvorgänge zeichnen dieses Fahrzeug im ganz normalen Straßenverkehr aus. Und wenn man die elektronische Dämpferkontrolle auf Komfort stellt, ist alles noch ein bisschen weicher und leider auch langweiliger.

Doch natürlich soll bei diesem Test das sportliche Vermögen und nicht der Komfort im Vordergrund stehen und sobald die Wasser und Öltemperaturen im grünen Bereich sind, geht der DSG-Wahlhebel sofort auf M und beide Hände ans Lenkrad, wie es sich gehört. Ich tippe das linke Paddel dreimal an und stelle die Dämpferkontrolle, deren Schalter übrigens deutlich zu weit unten platziert ist, auf Sport. Der Golf streckt sich zum Absprung und mit einem beherzten Tritt aufs Gaspedal lasse ich ihn gewähren.

4 Gang, 5 Gang, 6 Gang. Wow, das war schnell! Der Turbo verhilft dem neuen Golf R zu einem deutlich beherzteren Antritt als seinem Vorgänger und die DSG Schaltung ist nochmals deutlich schneller und verschliffener geworden. Der Sound ist aber auch beim starken Beschleunigen nicht wirklich präsent, allerdings gibt es beim Hochschalten unter Volllast ein wirklich schönes Knallen aus den beiden dicken Endrohren.

Der Golf R ist schon nach kürzester Zeit und ohne große Eingewöhnungsphase richtig schnell und sicher zu bewegen. Wer schon einmal einen schnellen Allradler gefahren ist, wird sich hier sofort zu Hause fühlen. Auch ich komme nun in einen tollen Rhythmus. 6 Gang, hartes Anbremsen vor einer Kurve, 2 Gänge runter und das automatisierte Zwischengas nutzen um den Bremspunkt weiter nach hinten zu verschieben, die Kurve langsam angehen, um nicht im Untersteuern unterzugehen, am Scheitelpunkt ein bisschen mehr Gas und sich am Kurvenausgang mit der ganzen Allradkraft auf die nächste Gerade zu schießen. Das macht wirklich Spaß und man ist vor allem richtig schnell unterwegs. Der Golf R krallt sich am Kurvenausgang regelrecht in den Asphalt und mit den Paddels lassen sich die Gänge schnell und präzise wechseln. Dazu immer das kurze Ploppen aus dem Auspuff beim Hochschalten und man beginnt wirklich Spaß mit dem Auto zu haben. Auf engen und verschlungenen Landstraßen zoomt sich der kleine Sportler von Kurve zu Kurve und man will erst mal einfach immer so weiter machen.

Nach einer Weile lasse ich es wieder ruhiger aufgehen und erlöse den Golf aus seiner sportlichsten Einstellung. Wir cruisen jetzt einfach ein bisschen und ich reflektiere für mich die ersten Eindrücke. Die Charakteristik des R hat sich komplett verändert. Surfte der R32 noch lieber auf seiner Drehmomentwelle, so ist der Turbo Punch eine völlig neue Erfahrung bei diesem Auto. Immer mehr assoziiere ich den Neuen mit dem aktuellen Audi RS6 und beschließe, den Mini-RS6 im VW-Konzern gefunden zu haben. Denn tatsächlich haben diese beiden Autos viel gemeinsam. Beide nutzen Turbo und Allradantrieb um sich auf die nächste Gerade zu schießen, beide sind beim Sound eher zurückhaltend, bis es ans Hochschalten geht, und beide lassen sich auch sehr sanft und angenehm auf langen Strecken fahren. Das hätte ich dem Golf R so nicht zugetraut.

Aber bei allem Spaß den ich hatte, fallen mir jetzt auch immer mehr negative Punkte auf. Die Lenkung könnte noch direkter sein und mehr Rückmeldung geben, die Bremsen haben einen überraschend späten Druckpunkt und das ganze Auto fühlte sich in manchen Situationen leicht schwammig an, was aber an den am Testwagen montierten Reifen liegen kann.

Außerdem fiel mir immer mehr auf, dass das DSG Getriebe für meinen Geschmack schon fast zu perfekt schaltet. Ich mochte Doppelkupplungsgetriebe bei 4-Zylindern noch nie wirklich, aber hier hat es mich schon nach einigen Stunden genervt. Natürlich ist man schneller unterwegs, weil man immer beide Hände am Lenkrad hat und sehr spät bremsen kann, aber eine wirkliche Herausforderung ist das nicht und es wird sehr schnell langweilig. Ich wünschte mir immer mehr, selbst schalten zu können, schön Zwischengas beim Runterschalten zu geben und auch mal kurz in den Begrenzer zu drehen. Denn für mich ist es genau diese Art zu fahren, die kleine Kompaktsportler mit aufgeladenen 4-Zylindern auszeichnen kann. Zum V6 passt das DSG ganz hervorragend, weil er sowieso ein tendenziell ruhigerer und linearer Motor ist, aber beim Neuen ist eine Handschaltung einfach so viel besser.

Wie lautet also mein Fazit zum Golf R?

Der Golf R ist eine wirklich schnelle und leicht zu beherrschende Fahrmaschine, die sich dank gesteigertem Gripniveau und besserer Traktion doch recht deutlich vom GTI abhebt. Allerdings ist dieses Auto für meinen Geschmack schon zu perfekt. Und genau dadurch verliert er sehr stark an genau dem Charakter, den der R32 auszeichnete. Das Auto ist sicherlich ideal für den ganz normalen Alltag ausgelegt und man kommt ganz sicher immer entspannt und schnell ans Ziel, aber an dieser Fahrt wird einen nichts, aber auch gar nichts bewegt haben. Und wenn man es dann mal richtig krachen lässt, wird das auch schnell wieder langweilig und sorgt beim Autofan für Frustrationen. Man hat ständig das Gefühl, dass hier versucht wurde mit allen Mitteln ein besseres Auto als den R32 auf die Beine zu stellen um darüber hinwegzutäuschen, dass man eigentlich nur unter Druck ein funktionierende und erfolgreiches Konzept verändert hat. Und damit könnte ich persönlich einfach nicht leben…...

Hier ist noch ein Full HD Video zu diesem Auto, ich hoffe Video und Bericht finden euren Gefallen!

Alex

 

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30 Antworten
am 8. Mai 2010 um 14:23

Danke für den ausführlichen Bericht und das professionelle Video! Echt klasse!

Viele Grüße!

GT-syncro

absolut hammermässiges Video - Respekt!!!;)

Schöner Bericht und ich gebe Dir Recht, dass VW keinen Golf mehr mit V6 anbietet ist traurig.

Unter dem Strich waren meine Erfahrungen bei der Probefahrt ähnlich - aber mit anderem Fazit :) Der R ist ein hervorragendes Fahrzeug; vielleicht objektiv das Beste in der Kompaktklasse. Die optische und haptische Qualität ist sehr gut und Technikhighlights wie Allrad, DSG oder DCC in Kombination mit der Power und der Alltagstauglichkeit findet man in dieser Klasse sonst nicht. Und am Ende ist der R „einfach“ schnell.

Allerdings versprüht der Wagen auch Null Emotionen und ist damit ein krasser Gegensatz zum R32. Der lebte zwar fast ausschließlich von seinem Motor - dass aber richtig! Ich kann jeden R32-Fahrer verstehen, dem sich beim R die Fußnägel hochrollen. Wenn man mit 50km/h durch die Stadt tuckert, hat man das Fahrgefühl eines 1.4 – ein Golf wie jeder andere auch.

Damit ist auch letztendlich die Frage beantwortet, ob der R ein würdiger Nachfolger des R32 ist: Natürlich nicht! Der R32 ist Emotion und Herzklopfen, der R ist Verstand und Perfektion.

Wenn man aber einen alltagstauglichen Kompakten sucht, der auf dem Supermarktparkplatz keiner S** auffällt, den der Nachbar „fachmännisch“ mit seinem 1.6 TDI vergleicht (boaaah T€ 40 für 'nen Golf – isch hab nur die Hälfte bezahlt), der bis unter die Hütte vollgepackt ist mit technischen Finessen und bei dem sich Fahrer leistungsstarker Oberklasselimousinen fragen, warum der blöde Golf im Rückspiegel bei > 200km/h immer noch vorbei will – dann gibt es zum R halt keine Alternative. Und das alles kann ja auch schon fast wieder Emotionen wecken ;)

MfG

roughneck

 

Frappant, wie sehr meine bloße, unbedeutende Meinung über den Golf R mit dem eloquent geschriebenen Bericht übereinzustimmen scheint, erschöpft sich mein bisheriger reeller Kontakt mit dem Plattdrücken der Nase an der Seitenscheibe des IAA-Objekts.

Zitat:

Original geschrieben von roughneck78

Der R32 ist Emotion und Herzklopfen, [...]

Das ist er! :)

Auch ein R32-Video sei - nicht zuletzt der Idealisierung wegen ;) - hier erlaubt.

...danke für den Beitrag und das Video...es hilft die Wartezeit mit einem gutem Gefühl das richtige Auto bestellt zu haben zu überstehen... 6 Zylinder hin oder her... :-)

Als einer der Auserwählten die einen der ersten R32 auf IV´er Basis käuflich erwerben durften blicke ich natürlich mit ein wenig Wehmut auf die fehlende Klangfülle...das Starten des Motors in der Garage morgens um 5 mit garantiertem "Hallop-wach-effekt" sowie auf die markanten Unterschiede zur normalen Serie...man fiel auf in mehrerer Hinsicht...aber das war früher...der V´er war dann ein völlig normales Serienfahrzeug...irgendwie verweichlicht, kaum auffällig und des weiteren nicht mehr so konsequent auf Sport getrimmt und vor allem nicht mehr zeitgemäß bezüglich Abgas- und Verbrauchswerte...auch deshalb habe ich mich 2006 gegen den R32 und für den GTI entschieden.

Fast identische Fahrleistungen und Kultstatus gefielen mir auch mit einem 2 Liter-Turbo unter der Haube...des weiteren ist VW mit dem V´er die Wiederbelebung der Marke GTI vortrefflich gelungen. Hier waren der III und IV´er keine ernst zu nehmden Versuche.

Erst jetzt mit dem aktuellen Modell hat VW dem R wieder Leben eingehaucht...je nach Ausstattung gelingt hier eine dezentere oder auch extravagantere Abhebung vom dem Einheitstyp...und das ab Werk...Turbomotoren sind voll im Trend und zusammen mit dem Allradantrieb gibt es auch im Motorsport sehr viele erfolgreiche Partnerschaften...ich freue mich jedenfalls sehr auf meine mit dem Golf R...aus dem Alter nur nach dem Gehör Auto zu fahren bin ich nun langsam raus. ;-)

Am Ende meiner Probefahrt habe ich jedenfalls das Röhren des V 6 nicht mehr vermisst.

Das Einzige was stört ist der hohe Preis und der damit heute im stärker verbundene Wertverlust...hier war der IV´er eine stabilere Größe was die Gebrauchtwagenpreise gut gepflegter Altexemplare beweisen...aber das nimmt man gerne in Kauf so fern das Paket in sich stimmig ist und das scheint hier (hoffentlich) der Fall zu sein...

Gruß

GoIVR32

am 8. Mai 2010 um 19:45

Ich muss sagen, das Video ist echt der Hammer!!! Ich habe den Golf R bis auf die Felgen genau so bestellt und hoffe jetzt, das die Wartezeit etwas schneller vergeht!!! THX

Zitat:

Original geschrieben von GoIVR32

...aber das war früher...der V´er [R32] war dann ein völlig normales Serienfahrzeug...irgendwie verweichlicht, kaum auffällig [...]

Pardon, wenn die letzte R32-Generation "kaum auffällig" gewesen sein soll, hast Du zumindest in dieser Hinsicht mit dem Golf R nicht minder "das große Los" gezogen. :rolleyes:

Was keineswegs bedeuten soll, dass ein R für seinen Fahrer nicht viel Faszination birgt.

Zitat:

Original geschrieben von Rigero

Zitat:

Original geschrieben von GoIVR32

...aber das war früher...der V´er [R32] war dann ein völlig normales Serienfahrzeug...irgendwie verweichlicht, kaum auffällig [...]

Pardon, wenn die letzte R32-Generation "kaum auffällig" gewesen sein soll, hast Du zumindest in dieser Hinsicht mit dem Golf R nicht minder "das große Los" gezogen. :rolleyes:

Was keineswegs bedeuten soll, dass ein R für seinen Fahrer nicht viel Faszination birgt.

...kein Problem...denke aber doch das sich der R gegenüber dem R32 auf V´er-Basis aufgrund der ab Werk möglichen Ausstattung schon etwas mehr von der normalen Serie abhebt...des weiteren beschränken sich die Unterschiede an der Karosserie nicht nur auf den Doppelauspuff und der Chromeinfassung im Kühlergrill...hier gibt es doch schon markantere Änderungen im Vergleich zur Serie...wie gesagt im Vergleich zum V´er...der 1. R32 bleibt natürlich unerreicht...

...ob der neue ähnlichen Kultstatus erreicht bleibt abzuwarten...als Neuwagen erhält er vielleicht nur Seltenheitswert aufgrund der Preispolitik, aber in ein paar Jahren...wer weiß...des weiteren entscheidet hier wie immer der individuelle Geschmack des Einzelnen und der liegt im Auge des jeweiligen Betrachters allein...ich finde ihn bis jetzt noch gut und freue mich nun nur noch rd. 2 Monate Wartezeit zu haben... :-)

Gruß

GoIVR32

Ich war letzte Woche auch kurz davor mir den R zubestellen.

Habe am Donnerstag aber zum Glück eine Probefahrt gemacht.

Das Ergebnis war etwas ernüchternd. Die Optik und Innenausstattung haben mich voll überzeugt.

Das Dynaudio ist einfach der Hammer.

Auch der Allrad überzeugt auf der Straße, aber der Motor hat leider nicht den Bums gehabt,

wie ich es mir erhofft hatte. Der TTS ist da deutlich aggressiver unterwegs, obwohl gleicher Motor.

Der Punch war einfach nicht da beim Beschleunigen, es kam mir alles etwas "langweilig" vor.

Auf der Autobahn konnte ich mich kaum von einem 2.0 TDI beim Beschleunigen absetzen.

Vorallem vom DSG hatte ich schnell die Nase voll.

Schlußendlich kamen in mir einfach nicht die Emotionen hoch, die ich benötige um mir einen Wagen zu kaufen.

Um so verzweifelter bin ich jetzt, da ich nicht weiß was ich mir nun kaufen soll...

Bleibt vielleicht die Hoffnung auf einen doch erscheinenden RS3!

 

VG

Chris

am 10. Mai 2010 um 9:05

Zitat:

Original geschrieben von 3lit3

Auf der Autobahn konnte ich mich kaum von einem 2.0 TDI beim Beschleunigen absetzen.

:eek::D:D:D:p:p:p

*ohne worte*

Mag sein das der gechipt war, aber das war mir dann doch zuviel, bzw zuwenig.

Ich bin vielleicht auch so sehr von meinem Chip verwöhnt, der Schub der kommt wenn man dann aufs Gas tritt.

Aber sowas erwarte ich von einem R Modell einfach. Mit einem Wagen der 42k kostet will ich nicht zu Beginn gleich zum Tuner...

am 10. Mai 2010 um 9:58

Zitat:

Original geschrieben von 3lit3

Mag sein das der gechipt war, aber das war mir dann doch zuviel, bzw zuwenig.

Ich bin vielleicht auch so sehr von meinem Chip verwöhnt, der Schub der kommt wenn man dann aufs Gas tritt.

Aber sowas erwarte ich von einem R Modell einfach. Mit einem Wagen der 42k kostet will ich nicht zu Beginn gleich zum Tuner...

kein 2.0TDI -und wenns ein gechippter GTD ist- hat auch nur den hauch einer chance gegen den .:R!

also entweder hast du zu früh geschalten, dich verschalten, oder der .:R hatte nicht die volle leistung! ;)

Dann wird der R vielleicht nicht die volle Leistung gehabt haben :confused:, wer sich bei DSG verschaltet .... und nein ich habe auch nicht bei 5000 U/min in den nächsten Gang gewechselt, wir ich das hier letztens mal von einem GTI Fahrer gelesen habe, der sich mit einem Scirocco messen wollte. :D

Könnte dann vielleicht auch den mangelnden Fahrspaß erklären, aber ist das wahrscheinlich?

 

am 10. Mai 2010 um 10:12

Zitat:

Original geschrieben von 3lit3

Dann wird der R vielleicht nicht die volle Leistung gehabt haben :confused:, wer sich bei DSG verschaltet .... und nein ich habe auch nicht bei 5000 U/min in den nächsten Gang gewechselt, wir ich das hier letztens mal von einem GTI Fahrer gelesen habe, der sich mit einem Scirocco messen wollte. :D

Könnte dann vielleicht auch den mangelnden Fahrspaß erklären, aber ist das wahrscheinlich?

 

alles ist möglich! ;)

ich hatte letztens einen TTS im haus, der klagte nach bereits 1.200km (!!!) über leistungsverlust -> N75 defekt!

mein bekannter hatte damals bereits bei der abholung seines nagelneuen GTI ein leck in der ladeluftverrohrung! ;)

kann also durchaus sein, dass mit dem .:R was nicht stimmte!

vor allem weil du erwähntest, dass der wagen in sachen beschleunigung keinen spass macht!

dein GTI mag sicher recht schnell sein, gegen den .:R wird er aber im normalfall kein land sehen! ;) (nicht böse gemeint)

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