ForumOldtimer
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Oldtimer
  5. Frust über explodierende Oldtimerpreise

Frust über explodierende Oldtimerpreise

VW
Themenstarteram 11. März 2021 um 15:00

Hallo beisammen,

ich bin ein jahrelanger Leser, habe aber noch keinen Artikel verfasst. Ich fahre Youngtimer, darunter ein BMW e36 Cabrio, Zweiräder 88er Yamaha XJ 600, 86er BMW K75 und 84er Vespa PX.

Eigentlich bin ich Käfer-Fan und war jahrelang begeisterter Fahrer eines 1970er VW 1300, welcher jedoch mit Rostschäden und aus Geldmangel vor 12 Jahren verkauft wurde. Damals (und so lange ist das ja nicht her) waren die Preise noch "normal", ein guter Käfer kostete da vielleicht mal 4.000 Euro. Gekauft hatte ich ihn im Jahr 2000 für 2.500 Mark.

Ich hatte immer wieder Fahrzeuge wie einen 1980er VW T3 "Camping" (kein Joker!!) Blechohr, oder einen 1978er Rekord 2,0S Berlina, welche ich stets sehr billig gekauft und dann wieder verkauft habe, als Student war ja nunmal das Geld knapp. Dies war vor gut 15 Jahren.

Mittlerweile sehne ich mich wieder nach einem Käfer, VW 412, VW Typ 3 etc. oder einer BMW Boxer, doch was ist passiert?

Die Preise sind völlig außer Kontrolle. Käfer 1303 für 12.000 bis 20.000 Euro?? Kleine Boxer für 3.600 Euro? Schaut man sich die Fahrzeuge an, sind es keine geleckten Sammlerstücke, sondern meist marode Restaurierungsobjekte, in die man noch jede Menge Geld stecken muss. Irgendwie habe ich die letzten Jahre geschlafen? Jetzt gibt es ja auch Marktbeobachtungen von DAT und Classic Data, doch selbst, wenn man sich diese Listen als Orientierung hernimmt, wird man feststellen, dass teils das Doppelte des eigentlichen Marktwertes verlangt wird. Beispiel: eine marode R45 dürfte nur ca. 1000 Euro kosten, ich habe jedoch noch nichts unter 2.000 gesehen. Erst gestern eine für 3.600 angesehen, eine krasse Baustelle. Dazu diese ermüdenden Standarfsätze: "Blabla wird nicht weniger wert, blabla Liebhaberstück, blabla alte Reifen sind noch gut..!"

Das verleidet mir das Hobby direkt. Wer soll denn sowas kaufen? Solche Fahrzeuge kaufte man doch, weil sie was für "Nerds" waren, und diese Brot- und Butter-Fahrzeuge waren billig, weil sie weder besonders selten waren noch was für Jedermann, sondern nur für Freaks.

Was ist eure Meinung? Findet ihr auch die aufgerufenen Preise total überzogen? Denken die Leute, alt = teuer und haben Dollarzeichen in den Augen?

LG, ein frustrierter Oldtimerliebhaber

Ähnliche Themen
46 Antworten

Ja, du hast geschlafen.

Denn seit die Zinsen am Markt billig sind und viele Betongold kaufen wollten dies aber auch exorbitant im Preis gestiegen ist, wenn man überhaupt was bekommt, sind viele auf den Trichter gekommen ihre sauer verdiente Kohle in Autos anzulegen, vornehmlich Oldtimer. Seit dem sind die Preis teils unverschämt angestiegen.

Allerdings stelle ich immer wieder fest das so einige echt Phantasien entwickeln und meinen Preise zu erzielen die unmöglich sind.

Ne 88er Boxer GS nenne ich auch noch mein Eigen.

Beobachte einfach mal wie lange diese Angebote so im Netz als Angebot verweilen.

Des weiteren ist es ja nur für Käufer schlecht und für Verkäufer gut.

Viel Glück bei deiner weiteren Suche und halte uns mal auf dem Laufenden.

Was für ein e36 Cabrio fährst genau? Hab ja auch eins. Siehst du in meiner Garage bei MT

Irgendwie spinnt grad mein Rechner oder MT: Egal.

Was ich noch nachtragen wollte.

Ich hab auch noch eine 88er Boxer GS in meiner Garage.

Lass dir den Frust nicht zu Kopfe steigen.

Es explodieren nicht "die" Preise für Oldtimer, sondern die für besonders gefragte Modelle. Angebot und Nachfrage eben. Schön für Verkäufer, schlecht für Käufer. Aber jeder Hype geht vorüber. Für Pagoden, frühe 911er und auch für den T1 Samba-Bus ist der Gipfel des Wahnsinns wohl überschritten.

 

Grüße vom Ostelch

@Ostelch da hast Du Recht und es ist gut so das der Hype am abschwellen ist!

Jeder Tatortkommissar, dem etwas profil gegeben werden soll, fährt nen Oldtimer. Style muss man sich aber innerlich erarbeiten, den kann man nicht kaufen. Den Unterschied merken die Kenner.

Dazu kommt noch, dass die Technik mit der Komfort- Elektronik, welche seit den 90ern unser Leben und unsere Birnen komplett weichgespült hat, allen Hipstern, Influenzern und Möchtegernindividualisten keinerlei echtes Lebensgefühl vermittelt hat. Die suchen halt jetzt nach nem Ausweg aus ihrer Misere und haben die Kohle.

Moin Moin !

Komisch, wenn du einen Oldtimer verkaufen willst, wirst du ihn praktisch nur noch verschenkt los, von wenigen gesuchten Modellen mal abgesehen. Irgendwie passen da die Forderungen und die Gebote überhaupt nicht mehr zusammen.

Ich habe da eher den Eindruck , dass die Interessenten alt sind und am Wegsterben sind, die Jugend interessiert sich nicht mehr für Fzge.

MfG Volker

Zitat:

@schreyhalz schrieb am 11. März 2021 um 21:22:25 Uhr:

Komisch, wenn du einen Oldtimer verkaufen willst, wirst du ihn praktisch nur noch verschenkt los, von wenigen gesuchten Modellen mal abgesehen.

Das hängt hängt nun auch wieder sehr vom konkreten Fahrzeug ab und dem Zeitrahmen, den man sich für den Verkauf setzt. Die Szene ist nun mal überschaubar. Trotz allem Geschwätz vom "Garagengold" ist es ein sehr spezielles Hobby für Liebhaber. Man braucht Geld, Platz, Zeit und einen Lebenspartner, der damit einverstanden ist, dass diese drei Faktoren nicht für andere Zwecke genutzt werden. Deshalb sind die meisten Oldtimerfans selbst schon Oldtimer, weil dann die entscheidenden Investitionen schon erledigt sind.

 

Grüße vom Ostelch

Einmal wurden Oldies zu Geldanlagen, das stimmt definitiv und am Ende sieht man Preisanstiege für alles vereinfacht Sammelwerte.

Was mir aber persönlich auch aufgefallen ist, so sehe ich jeden Tag immer mehr Oldies als Alltagsfahrzeuge.

Vom C10 Pick up aus den 60igern, über Käfer und Golf und Opel, sind es sehr viele Mercedes der 70iger und 80iger, welche ich täglich sehe, so über den Daumen 20-30 Fahrzeuge, die ich regelmäßig egal welches Wetter sehe. Trotz Corona musste ich in den letzten zwei Wochen, salopp gesagt, mal eben beruflich mal nach NL , mal nach Hessen usw. Was ich auf den Landstraßen und Autobahnen so an Oldies sah, nicht von schlechten Eltern. Bei einem Geschäftspartner parkte ich meinen C10 :p neben einem Mercedes SEL und einem Opel P4 und natürlich kam man über Oldies ins Gespräch. Die zwei dort berichteten mir, das was ich immer vermutet hatte. Immer mehr haben keine Lust E, Hybrid oder was weiß ich zu fahren, ob alt ob jung. Ein Top Oldie ist zum Teil noch günstiger als ein Neuwagen, vermittelt mehr Spaß und behält noch seinen Wert. Einer und den beiden und dem kann ich zum Teil nur beipflichten, sagte : und die sind noch zuverlässiger als der neue Kram. Meiner Meinung nach lässt dieser Trend, die Preise noch zusätzlich steigen.

Moin

Ich hab ja selbst alles mögliche im Stall,aber die Preise von den nicht Hype betroffenen Fahrzeugen sind eher mässig,die besagten Boxer,hab übrigends auch ne 60/7 mit 54000km,für mein tolles Motorrad bekomme ich ja höchstens denke ich 4000€,und das für ein 44 Jahre altes Motorrad im gutem Zustand,Giulietta von 82,die gibts ab 4000€,auch guter Zustand,völlig unterbewertet,usw,usw,es sind eigentlich wenige Fabrikate die völlig überbewertet sind,aber auch bezahlt werden,der Rest dümpelt vor sich hin,weil er eben nicht hipp ist,Pech gehabt!Um den heren Oldtimergedanken gehts den meisten sowieso nicht,sondern nur ums zeigen,das Oldtimerei auch Verzicht heißt,eben nicht im schlechten Wetter fahren usw,denken doch die wenigsten+wenn,werden sie als verrückt bezeichnet!

Gruß,Rainer

Zitat:

@rainerausbochum schrieb am 11. März 2021 um 23:18:19 Uhr:

Um den heren Oldtimergedanken gehts den meisten sowieso nicht,sondern nur ums zeigen,das Oldtimerei auch Verzicht heißt,eben nicht im schlechten Wetter fahren usw,denken doch die wenigsten+wenn,werden sie als verrückt bezeichnet!

Das stimmt, täglich, du kannst den doch nicht jeden Tag fahren. Meine Antwort ist dann grundsätzlich, er ist nicht als zukünftiger Oldie gebaut worden. Oder an der Tanke kommt schonmal, täglich das geht doch nicht das hält der doch nicht aus. Doch, Sie sind doch auch Ihren Kadett, Golf... früher täglich gefahren. Meistens kommt dann, ja aber das war früher. Ich sage dann nix mehr, ich finde die Aussage dann immer irgendwie süß.

Irgendwie frage ich mich dann immer, woher kommt der Gedanke, besser wann ist der Gedanke entstanden, dass man ein altes Fahrzeug heute nicht mehr normal fahren kann, darf??? Irgendwas ist da an mir wohl vorbeigegangen und wie geschrieben, ich erlebe eher das Gegenteil.

Gut, aber wie geschrieben, das lässt dann auch die Preise steigen. Wenn ich allein die Entschwicklung der Preise für Pick up trucks sehe, selbst eine Tonne mit TÜV ist selten unter 12-15t€ zu bekommen. International Havester trucks wie der Scout 2 sind in den letzten 5-10 Jahren von nehm mit oder geb mir 2500$ auf min 15k$ für es fährt auf min 25, eher 30k$ für gute bis top Fahrzeuge gestiegen, Ford F100 bis F250 oder Chevrolet C10 sind selten , fast egal welches Baujahr unter 10 t€ oder Dollar, im Zustand nah ja zu bekommen und selbst etliche Limousinen der 70iger und 80iger werden auch immer teurer. Es wundert mich nicht, denn was kommt nach? Dann sehe ich hier auch einen Trend, diese Fahrzeuge wirklich zu nutzen, ähnlich wie hier wohl bei etlichen Mercedes Modellen. Die Sache hat aber auch z.min. einen Vorteil, die Ersatzteillage hat sich für viele Typen verbessert, etliches was es vor zum Teil nur ein paar Jahren nur teuer oder gar nicht gab, bestellt man nun mal eben.

Angebot und Nachfrage.

Die Dinger werden nicht häufiger aber die Menge der Kaufwilligen wächst gleichzeitig.

Früher kauften sowas nur Liebhaber und Enthusiasten, heute neben diesen auch Investoren.

Früher konntest Du für 15.000 DM eine Vollrestauration machen lassen, heute hören 30.000€ den Schlag nicht mehr.

 

Auf der anderen Seite fehlt der Nachwuchs. Die Jugend interessiert sich nicht mehr so für Autos wie wir das damals taten und sie kennen diese Autos auch nicht mehr aus ihrer Kindheit / Jugend. Die Petrolheads werden seltener.

Daher hat jedes Auto hat seinen Hype der manchmal auch wieder verschwindet.

Die Jugend hat sich auch früher nicht Oldtimer als Hobby ausgesucht. Dazu fehlt das Geld und die emotionale Beziehung zu einem alten Auto. Der "Nachwuchs" kommt hier erst überwiegend im Alter von 40+ und älter. Da kommen die Erinnerungen an "alte Zeiten" und ihre Autos und mancher hat dann auch die nötigen finanziellen Freiheiten, sich diese Nostalgie leisten zu können. "Rumdümpelnde Preise" kann man auch positiv sehen und als "stabil" bezeichnen. Dann ist auch die Nachfrage stabil. Je nach Fahrzeug natürlich auf unterschiedlichem Niveau. Der eine sieht die Preise explodieren, der andere dahindümpeln. Beides stimmt. Nur explodieren die Preise nur für sehr wenige Fahrzeuge. Es gibt zum Glück für Einsteiger auch mit überschaubaren Budget interessante Autos. Den Weltuntergang sagen wir seit ewigen Zeiten voraus und er lässt sich genauso lange Zeit. Auch das Oldtimerhobby wird nicht untergehen. Nur wird es für Bastler immer schwerer so ein Auto selbst zu reparieren je weiter die Oldtimergrenze in die jüngeren Jahrgänge wandert. Ein ABS-Bremssystem zu warten ist eben etwas anspruchsvoller als eine Seilzugbremse einzustellen. Die Fahrzeuge werden von Jahrgang zu Jahrgang technisch immer komplizierter. Der autodidaktische Selbstschrauber gerät da mangels Wissen, Werkzeug und Diagnosesystemen schnell an seine Grenzen. Ohne spezialisierte Oldtimerwerkstätten wird das zukünftig nicht gehen. Aber noch ist das Angebot aus den "analogen Zeiten" reichlich.

 

Grüße vom Ostelch

Gut wenn man so alte Schätzchen hat, schlecht wenn man jetzt welche kaufen will.

Ich habe eine 81er Yamaha XT 500 und eine 9oer Guzzi 1000 S und freue mich jedes mal, wenn ich sehe, welche Preise mittlerweile bei mobile.de o. ä. dafür verlangt werden. Jeweils mindestens das doppelte des Neupreises damals.

Gut, dass ich entgegen des Rats von Frau + Vater die Guzzi nicht verkauft habe, als sie jahrelang still stand.

Damals hätte ich kaum was dafür bekommen.

Ich bedaure mittlerweile, dass ich 2008 mein 87er Audi Coupe für einen Opel Astra für 500 € in Zahlung gegeben habe.

Heute wär er ein vielfaches Wert.

Ich hatte aber einfach keinen Platz, um ihn unterzustellen.

Ha, das kenne ich auch. Hätte ich aber alle Autos behalten die mit Sicherheit im Preis gestiegen wären, das wusste ich damals schon, so hätten die nicht mal mehr in meine 500qm Halle gepasst.

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Oldtimer
  5. Frust über explodierende Oldtimerpreise